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und sie (die männer) werden es weiterhin falsch machen...
Und die Frauen weiterhin richtig?
Sexualität ist oft ein sehr komplexes Thema. Nicht ohne Grund hat Clement 5 Problemfelder beschrieben, die alle, mit unterschiedlichen Einflüssen die Sexualität in der Partnerschaft beeinträchtigen.
Clement karikiert förmlich jenes geschlechtsspezifischen und rollenspezifische Denken (einer treibt, der andere duldet oder lehnt ab). Denn bei genauer Betrachtung sind beide gleichermaßen Urheber dieser Situation.
Schnarch würde auch die Motivation der Frau zu ihrer Ablehnung hinterfragen. Und ich glaube, er fände sie nicht absolutionswürdig. Denn ein "mach ich nicht, finde dich damit ab" löst das Problem nicht und blockiert eher einen Lösungsansatz. Eher ein "mach ich nicht, selbst wenn es die Trennung bedeutet". Denn dann ist der Ball beim TE und er kann sich für oder gegen eine Trennung aussprechen. Doch genau jenes Risiko will die Frau auch nicht tragen, weswegen sie mit bloßer Weigerung eigentlich auf Zeit spielt- in der Hoffnung der Mann ergreift nicht die Initiative (Seitensprung, Trennung) und versinkt in Resignation.
Liest man das sie auf ihre Kosten kommt, frage ich mich schon, ob man das in der Situationsbewertung außen vor lassen kann?
Sollte er seine Hormone kontrollieren, warum erlegen wir das seiner Frau nicht auch auf (wenn schon nicht richtig, dann gilt es für beide?) Warum zementieren wir unter Zur Hilfenahme von Geschlechterklischees jene Situation, die für die Frau Befriedigend ist, für den Mann aber nicht?
Verhandlungen, ein zugegeben dröges Wort dafür, ist die einzigste Möglichkeit. Da geht es gar nicht mal um Techniken, sondern um das Gewahrwerden von gemeinsamer Verantwortung für die Beziehung. Der erste Punkt ist eine gemeinsame Interaktionsebene zu finden, die es Beiden ermöglicht die gemeinsame Sexualität zu gestalten. Das geht nur auf Augenhöhe. Da ist noch keine Rede von irgendwelchen Techniken.
Genauso wie die Frau ihre Weigerung überdenken muss, muss auch der TE seine Forderungshaltung überdenken. Mit Belagerung hat man noch nie Sympathie gewonnen. Auch er muss ein Beziehungsangebot machen, was die Frau auch ablehnen kann, was dann Trennung bedeutet. Auch das versucht der TE zu vermeiden, indem er mit drängeln und Schubsen alles will- nur nicht das ihn die Frau vor die Wahl stellt oder er seine Frau vor die Wahl stellt.
Aber auch sie muss ein Beziehungsangebot machen. Und den Mann nur vor die Wahl stellen: Resignation (er gibt auf) oder Trennung- ist eben kein Beziehungsangebot.
Dieser Konflikt ist von beiden erschaffen worden. Nur beide gemeinsam können ihn lösen. Und das geht weder mit Blockade, noch mit Belagerung. Beides sind Mittel des Krieges und sollten schleunigst entfallen. Erst wenn beide sich auf augenhöhe begegnen, einen wertschätzenden Umgang mit dem anderen vorrausgesetzt- erst dann kann man mal Schauen, worauf es denn hinausliefe.
Aber da müssen beide etwas riskieren. Denn kommt Bewegung in den Konflikt wird alles unweigerlich aufgerollt werden. Beide riskieren mit einem klaren Standpunkt die Beziehung.
Aber riskieren sie nichts, bleibt alles so wie es ist, bis zur Trennung oder dem Tod.
Es braucht einen Kompromiss, wo beide das Gesicht waren können, und trotzdem genügend Bewegung in den Konflikt kommt, das man ihn lösen kann.
Die Frau ist keinen Mechanismus. Aber der Mann auch nicht.