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SM-psychische Krankheit?

*****har Paar
41.020 Beiträge
@ vanBruns

Da trennen uns einerseits womöglich wirklich Welten. Du hast eine andere Geschichte als ich und andere Interessen und wohl auch eine völlig andere Weltsicht. Ist doch okay. Ich finde es trotzdem gut, sich austauschen und miteinander diskutieren zu können - und vielleicht voneinander zu lernen, seinen Horizont ein bisschen zu erweitern. Das geht Dir doch sicher ähnlich, nicht wahr?

Deshalb setze ich mich leidenschaftlich gerne auch mit Dingen auseinander, die mir zunächst fremd erscheinen. Und bisher habe ich noch immer eine Menge daraus gelernt (auch wenn ich zeitweise verbal gesteinigt wurde).

Was das Zulassen und Ausleben archaischer Anteile in uns betrifft, da dürfte ich höchstwahrscheinlich näher bei Dir sein, als Du vermutest.

Aber das wäre ein andere (wenn auch hochinteressantes) Thema. Du würdest vermutlich staunen, wie sehr ich das Archaische in uns zu integrieren und zu leben versuche, auch das, was nicht sittsam und genehm ist, was nicht "politisch korrekt" und tabuisiert ist.
Da hätten wir sicher mehr Anknüpfungspunkte, als Du es für möglich hältst!

*

@ raureif

Ist mir klar und durchaus bewusst. Deshalb hatte ich doch in diesem Thread anfangs diesem Wörtchen eine etwas weniger bedrohlichen Anstrich zu geben versucht.

Ich weiß auch, dass ich wegen des Tantrismus häufig attackiert, symbolisch geteert und gefedert wurde. Aber ich kann verstehen, dass man Derartiges als fremd und unbegreiflich erlebt und mich deshalb erstmal als "krank" abzustempeln versucht. ich nehme es niemandem übel und greife ihn dann nicht auch persönlich an, sondern versuche es eben, so gut wie irgend möglich zu erläutern.

Aber, wer weiß, vielleicht hast Du da eine verbale masochistische Neigung bei mir entdeckt und angesprochen?

Ich danke Dir jedenfalls für Deine Zeilen!

(Der Antaghar)
*****har Paar
41.020 Beiträge
Eine Geschichte aus meinem Leben
„Unmoralisch ist nur, lebendig tot zu sein, sonnenerloschen, und eifrig darum bemüht, die Sonne auch in anderen auszulöschen!“
(D. H. Lawrence)


Die Frage, was mich dazu treibt, immer wieder diese Fragen zu stellen und mich mit BDSM zu beschäftigen, hat mir in einem CM-Austausch auch "art_of_pain" gestellt (dem ich für diesen bereichernden und angenehmen Austausch an dieser Stelle noch einmal meinen Dank ausspreche). Das hat mich ermutigt, hier einfach mal etwas zu erzählen. Vielleicht ist es dann eher nachzuvollziehen, um was es mir geht und warum mich diese Thematik immer wieder aufs Neue umtreibt.

Wenn nicht, war es wenigstens den Versuch wert.

*

Ein Freund von mir und ich haben vor vielen Jahren zufällig nahezu parallel eine für uns ziemlich erschreckende Erfahrung machen müssen: Etwa zur gleichen Zeit "verloren" wir beide langjährige Partnerinnen, bei ihm war es sogar seine Lebensgefährtin - an den Bereich des BDSM.

Beides starke und freie Frauen, die wir sehr geliebt hatten. Beide waren sehr feministisch orientiert und haben ständig in Diskussionen und Gesprächen betont, kein Mann dürfe sie jemals schlagen, misshandeln, demütigen oder einsperren u. dgl. mehr! Die Beziehung wäre dann auf der Stelle beendet. Und sie beide wollten auch keinesfalls von einem Mann grob oder hart angefasst und nie im Leben von einem Mann dominiert und unterworfen werden. Filme wie z. B. "Die Geschichte der O" oder "Neuneinhalb Wochen" fanden sie nur abscheulich, und die Frauen darin waren in ihren Augen arme, bedauernswerte Geschöpfe, die dringend Kontakt mit der Frauenbewegung bräuchten und von der Herrschaft des Mannes befreit gehörten, die endlich mal über die Rechte der Frauen aufgeklärt werden müssten.

Nun ja, es geschah folgendes: Beide Frauen hatten völlige sexuelle Freiheit (wir lebten damals polyamor, man hat es nur anders genannt: „freie Liebe“) und durften sexuelle Begegnungen mit anderen Männer genießen. Und beide hatten zufällig und unabhängig voneinander Männer kennen gelernt, die jeweils Doms waren.

Beide Frauen - man höre und staune und erinnere sich an ihre o. g. Beteuerungen! – waren fasziniert. Meine Freundin hat das dann eine Zeit lang ausgelebt, war dieser Sache aber auch bald überdrüssig (zumal ihr Dom offenbar nicht sonderlich feinfühlig war und oft übers Ziel hinausgeschossen ist, sich mehr als einmal in seinem "Rausch" vergessen hat und von etwas gepackt wurde, das er nicht mehr unter Kontrolle hatte). Sie kehrte dann wieder in unsere Beziehung zurück, aber es zeigte sich rasch, dass etwas zerbrochen war. Sie wurde später psychisch sehr krank, und unsere Beziehung ging in die Brüche.

Meinen Freund traf seine ähnliche Erfahrung weit schlimmer. Er verkraftete das nicht. Ihm war absolut rätselhaft, wie eine Frau, die vehement gegen die Unterdrückung der Frau u. dgl. kämpft, die mit ihm gemeinsam im Sinne von Wilhelm Reich an der Befreiung und Heilung der Menschen geforscht und gearbeitet hat, vor allem an der Befreiung der Frau aus dem Patriarchat, dass diese Frau sich von einem Mann bewusst fesseln, schlagen, demütigen und erniedrigen lassen kann.

Dort war es auch so, dass die Frau eine neue Lebensgemeinschaft mit dem Dom einging, meinen Freund also endgültig verließ, was ihm verständlicherweise heftig zusetzte. Und eines Tages brachte er sich um … Wir hatten noch am Abend davor lange miteinander telefoniert und er hat mich immer wieder fast verzweifelt gefragt, ob ich das alles verstehen und ihm erklären könne. Doch ich stand ja selbst vor einem Rätsel.

Die Frau hat ihren Dom denn auch ein paar Jahre späte verlassen, wie man mir viel später zugetragen hat. Was aus ihr geworden ist, weiß ich nicht.

*

Dazu kam bei mir seinerzeit noch ein gewisses Erschrecken, darüber, was vermutlich mehr oder weniger in uns allen steckt. Ich gehe mal davon aus, dass jeder von uns gewisse „sadistische“ und „masochistische“ Anteile in sich hat, so wie auch jeder mehr oder weniger eine gewisse bisexuelle Neigung haben dürfte. Und dieser Gedanke ist für mich zunächst erschreckend bzw. befremdlich.

Natürlich spielt auch meine Kindheit dabei mit: Vieles, was in der BDSM-Szene als wünschenswert gilt, wurde mir von meinem Vater zugefügt. Und ich sehne mich nicht danach, das noch einmal erleben zu müssen: Mein Vater hat mich oft brutal verprügelt (häufig auch noch grundlos) - und ich habe dabei wahrlich keine Liebe spüren können - obwohl er das auch immer behauptet hat: "Wer seine Kinder liebt, der schlägt sie!"

Ist es nicht nachvollziehbar und verständlich, dass man sich nach solchen Erfahrungen immer wieder die Fragen stellt, die ich hier stelle? Ich habe zwar begriffen, dass ich wohl keine Antworten finden werde. Aber ist es denn gefrevelt, es wenigstens mal zu versuchen?

Allen, die bis hierher gelesen haben, gilt mein Dank!

(Der Antaghar)
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Selektive Wahrnehmung
Lieber Anthagar, herzlichen Dank für die Preisgabe so persönlicher Erlebnisse!
Ich glaube, jetzt endlich verstanden zu haben, was dich dazu treibt, so hartnäckig nachzufragen und verstehen zu wollen. Übrigens sind wir einander da sehr ähnlich, ich möchte auch immer alles verstehen.

Dein Vater hat dich brutal verprügelt, du denkst bei dem Stichwort BDSM an Schläge. Schläge=Brutalität. Natürlich kannst du dir nicht vorstellen, was das mit Lust und Liebe zu tun haben soll!

Bitte versuche einmal, die Vorstellung zu verlassen, dass BDSM vor allem Schläge bedeutet. Folge mir in eine typische Szene des ganz eigenen BDSM, wie mein Freund, Geliebter und Dom und ich es leben.

Ich komme bei ihm an, erschöpft, gestresst, motorisch und mental unruhig, kann nicht abschalten, sondern plane bereits, wie ich meine
nächsten Herausforderungen bewältigen kann.

Schon das Ablegen der Kleidung lässt ein Stück der "Alltagshaut" verschwinden. Dann "zwingt" mein Partner mich zur Ruhe, indem er mir meine Bewegungsfreiheit nimmt. Er verbindet mir die Augen und nimmt mir auch das Gehör.
Meine Wahrnehmung wird reduziert auf seine Hände, die mich ebenso sanft wie sicher halten und es wird still in mir.

Unendliche Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit überkommen mich, ich kann alles los- und mich fallen lassen. Es ist ein Gefühl demütiger Dankbarkeit und unendlicher Liebe.
Empfindest du das als brutal?

Natürlich könntest du jetzt sagen, das ist Freiheitsberaubung plus sensorische Deprivation und somit ein Akt der Gewalt.
Ich empfinde es als einen Akt der Fürsorge und Liebe, die mir genau das gibt, was ich brauche, damit ich heil und gesund werde, mir gar nichts mehr fehlt und ich "auftanken" kann.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Versuch einer Antwort
Wann bezeichnet man denn jemanden als psychisch krank?

Doch nicht schon, wenn er von seinen Vorlieben her oder seiner Art zu Leben her etwas aus der Art schlägt, etwas ANDERS ist.

Das hat mit psychischer Erkrankung nichts zu tun.

Es ist nur eben nicht massenkompatibel und das muss ja nun auch nicht alles sein, was man so tut.

Als KRANK würde ich jemanden bezeichnen, dessen Obsession die Kontrolle über ihn übernommen hat. Wenn derjenige nicht mehr in der Lage wäre, einen menschlichen Alltag zu leben, seinen Verpflichtungen nachzukommen, wenn er aus dem Sozialgefüge fällt, nur noch zu Hause hockt und mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, um das Bild mal drastisch abzurunden.

Krank wäre, wenn er darunter leidet oder wenn Menschen in seinem Umfeld darunter leiden oder Schaden nehmen.

Solange das nicht zutrifft, würde ich sagen, der Mann hat einfach mal eine eindeutige SM-Ader. Na und? Damit steht er ja nun weiß Gott nicht allein da. Wie viele Leute lieben es denn, zu einem handlichen Paket verschnürt und unter die Decke gezurrt zu werden, um dann dort ein wenig gequält zu werden?

Das dürften in unserem Land jedenfalls mehr als ein paar Handvoll sein.

Man muss eine solche Neigung weder teilen noch nachvollziehen können, nur SEIN lassen sollte man sie können.

Jemand, dem "normaler" Sex gefällt, dem wird eine Beziehung mit jemandem, der SM liebt, natürlich befremdlich vorkommen. Ich sehe da nur sehr begrenzte Möglichkeiten für ein beiderseits erfülltes Sexleben.

Dann trennt man sich und sucht sich jemanden, der besser passt.

Das ist auch schon das Ende des ganzen Problems.

Naja, fast. Eines möchte ich noch sagen: wie da die psychologischen Mechanismen genau sind, weiß ich natürlich nicht. Ich weiß noch nicht einmal, ob zwingend eine Traumatisierung in der Vergangenheit vorliegen muss, damit jemand auf Schmerzen beim Sex steht. Und wenn... ich denke, irgendwie lassen sich all unsere kleinen Spleens und Schrullen auf gemachte Erfahrungen zurückführen. Ich glaube aber nicht, dass die deswegen alle behandlungsbedürftig sind.
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Antaghar,

Was verstehst Du nicht? Das es zwei Frauen in Deinem Leben gegeben hat, die plötzlich anderes praktiziert haben, als sie bis dahin gepredigt haben?

van Bruns
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Die_Duchess
Ich danke Dir! Aufrichtig und von Herzen!

Was Du da beschreibst, wäre für mich gar kein BDSM, sondern eine "normale" Sexualität in Verbindung mit erotischer Phantasie und ein paar Besonderheiten. Ich lese da nichts nämlich von Demütigung und Erniedrigung, von Schmerz und Gewalt u. dgl. mehr ...

Wer in seinem erotischen Repertoire nicht auch mal so etwas wie Fesseln u. dgl. als Abwechslung und besondere "Würze" des Spiels hat, den würde ich ja fast schon als fantasielos bezeichnen.

Was Du so wunderschön beschreibst, machen die Antagharin und ich schon lange immer wieder mal - nur mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, das wir das zwar gelegentlich mögen und genießen und als besonderen Kick erfahren, aber nicht unbedingt brauchen. Wir können den gleichen und noch wesentlich tiefer gehende Kicks auch auf andere Weise erfahren. Aber eben auch auf diese. Warum auch nicht?

*

Und meine Fragen haben sich seit jeher nur auf einen Punkt gerichtet: Was ist, wenn jemand das braucht und anders zu vergleichbaren Erlebnissen nicht fähig ist? Wenn jemand z. B. sexuelle Ekstase nicht auch einfach so genießen kann, sich nicht auch ohne Fesseln und ohne verbundene Augen hingeben und total, absolut, 100%ig fallen lassen kann? Warum kann er das denn nicht?

Wenn er es dann schätzt und bevorzugt, es auf die Weise des BDSM zu erleben, ist es doch keine Frage, dass es allein seine Sache ist. Wenn er es aber anders nicht kann, ist das dann Folge einer bestimmten Prägung (durch was auch immer) oder nur eine Variante von zahllosen anderen im menschlichen Erlebens, hier eben besonders bzw. meistens im sexuellen Bereich?

Aber ich habe hier - leider! - begriffen, dass diese Fragen höchstwahrscheinlich nicht zu beantworten sind. Oder könnte es sein, dass viele Menschen mit BDSM-Neigung sich vielleicht auch einfach vor der Beantwortung scheuen, weil sie befürchten, von anderen als "krank" oder "absonderlich" oder "verschroben" bewertet und gleich auch noch analysiert zu werden (worum es mir persönlich nicht die Spur nicht ginge)? Ich weiß es nicht ...

(Der Antaghar)
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Die ganze Bandbreite von BDSM
war es, die ich in den Fokus rücken wollte, um von der simplen Formel: BDSM=Schläge=Brutalität weg zu kommen. Das was ich beschrieben habe, ist auch BDSM!

Über Schläge und Demütigungen können wir gern später debattieren.
Zunächst war es mir wichtig, begreiflich zu machen, das BDSM nicht bedeutet, dass jemand brutal auf seinen hilflosen Partner eindrischt.

Übrigens genießen wir Lust und Leidenschaft sehr viel häufiger ohne BDSM-Elemente, mein Dom ist der zärtlichste Liebhaber, den ich je hatte.
Erst mal meinen aufrichtigen Dank an dich, Antaghar, dass du nun (endlich) deinen ganz persönlichen Bezug zu dieser von dir so häufig gestellten Frage dargelegt hast. Du erinnerst dich vielleicht, das ich öfter fragte: wer fragt?
Ich kann nun deine Gedanken, Fragen und Gefühle besser einordnen. Ob ich dir deswegen eine passende Antwort geben kann weiß ich nicht. Mich berührt jetzt jedenfalls deine umfassende Betroffenheit und kann mir nun in etwa vorstellen, was dich da so treibt zu fragen und immer wieder zu fragen.
Zu mir: ich habe auch in meiner Kindheit die Prügel geschmeckt; "das tue ich doch, weil ich dich liebe...." Jähzorn, Hilflosigkeit, Selbsthass des Prüglers. Wie die Duchess es schon so treffend an ihrem Beispiel beschrieb: BDSM ist mehr und anders als dieses Prügeln. Schmerzen haben in meinen Sessions einen (noch?) untergeordneten Platz. Aber glaube es oder nicht: ich habe erlebt, wie mich ein Schlag "geadelt" hat und nicht gedemütigt; er hat die frühere Demütigung sogar geschmolzen, wie Eis in der Sonne. So kann ich mir vorstellen, dem sogar mehr Raum zu geben irgendwann, wenn/falls es sich stimmig anfühlt.
Das Frauen (oder Menschen allgemein), die einmal sich für eine Position sehr engagiert haben auch gerne in das Gegenteil verfallen, finde ich nicht befremdlich, sondern eher typisch für Grenzgänger oder Idealisten. Ich kann auch nichts "Schlimmes" daran erkennen. Eben die andere Seite der Medaille.
Das Wort "krank" zu definieren haben wir hier ausgiebig versucht. Du benutzt es des öfteren wohl wissend, dass es provozieren kann. Aber ich denke mir, dass es eine besondere Bedeutung für dich zu haben scheint, wenn du es so in diesem Wissen anwendest....?
Ich erlaube mir nicht, deinen eigentlich intimen Beitrag hier öffentlich weiter zu analysieren oder zu werten. Das war sicher auch nicht Sinn und Zweck deiner Offenheit.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ SinasTraum
Deinen Beitrag kann ich, wie so oft, fast zu 100% unterschreiben. Ich finde ihn sehr bewunderns- und bemerkenswert (wenn ich das mal so 'werten' darf).

Ich hätte da nur eine kleine Ergänzung - aus meiner persönlichen und subjektiven Sicht.

Du schreibst:

Als KRANK würde ich jemanden bezeichnen, dessen Obsession die Kontrolle über ihn übernommen hat.

Und Du führst aus, dass seine Obsession schon die Kontrolle über seinen Alltag hat, er also 24/7 nur noch Sklave sein will oder muss - oder was auch immer.

Und ich setze mit meiner Suche nach "Verstehen" ein klein wenig früher an und frage: Was ist, wenn jemand seine Sexualität nicht mehr anders leben und genießen kann?

Wie gesagt - nur eine Frage! Ich habe nicht das Recht, das zu bewerten oder zu verurteilen, ich frage mich nur - wie schon in der Antwort an "Die_Duchess" erläutert, ob das "nur" eine andere variante sexuellen Erlebens ist, wie etwa auch Homosexualität u. dgl., oder ob da noch etwas anderes dahinter stecken könnte (weil doch immerhin so viele es als eine Art Befreiung und als heilsam erleben, wenn sie endlich zu BDSM gefunden haben).

(Der Antaghar)
@Antaghar
Was ist, wenn jemand seine Sexualität nicht mehr anders leben und genießen kann?

Diese Frage ist sicher nicht unberechtigt! mit vielen Folgefragen...

ABER

sie kann nicht nur im Zusammenhang mit BDSM gestellt werden.

Das ist eigentlich alles. lächelt

Alles worüber sich ein Mensch sehr eingeschränkt und auschliesslich definiert und wirklich braucht um.........

ist nachdenkenswert...... (ich sage bewusst nicht krank)

Somit habe ich eine völlig andere Basis für eine "freie" Diskussion.

Verstehst Du?

PS: vielen Dank für deine Offenheit es macht die Vehemenz deiner Fragen mehr als verständlich.

LG Emily
Und ich setze mit meiner Suche nach "Verstehen" ein klein wenig früher an und frage: Was ist, wenn jemand seine Sexualität nicht mehr anders leben und genießen kann?[quote

Auch in dieser Hinsicht schließe ich mich Sinas Darstellung an:

Als KRANK würde ich jemanden bezeichnen, dessen Obsession die Kontrolle über ihn übernommen hat. Wenn derjenige nicht mehr in der Lage wäre, einen menschlichen Alltag zu leben, seinen Verpflichtungen nachzukommen, wenn er aus dem Sozialgefüge fällt, nur noch zu Hause hockt und mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, um das Bild mal drastisch abzurunden.
Krank wäre, wenn er darunter leidet oder wenn Menschen in seinem Umfeld darunter leiden oder Schaden nehmen.

Was heißt denn: "wenn er nicht mehr anders kann"?
Wenn ich! anders will und das nicht kann, weil ich einen inneren Druck verspürt, den ich nur so befreidigen kann, dann würde ich für mich! von Abhängigkeit besprechen und das wäre für mich !bedrohlich, weil ich eh sehr für ein bewegtes Leben bin.
Wenn BDSM aber für mich DIE Sexvariante wäre, die mich zutiefst beglücken würde, würde ich mich nicht für krank halten.
Oder ist xy krank, wenn ihn nur die Missionarsstellung befriedigen kann? Für mich ist das einfach Ausdruck einer deutlichen Vorliebe. Und absolut ok.

*****har Paar
41.020 Beiträge
@ waterfall
Auch Dir danke ich sehr für Deinen lesens- und nachdenkenswerten Beitrag!

Du sprichst etwas an, das mir bis heute einfach nur ein Rätsel ist, und Du beschreibst es ganz wunderbar so, dass ich direkt einsteigen kann:

Wie können Schläge mich "adeln"?

Ich glaube es Dir gerne, Du hast es so erlebt und erfahren - und das ist in Ordnung. Darüber gibt es nichts zu diskutieren!

Doch nachdem auch gerade Du in der Kindheit erlebt hast, wie entsetzlich es ist, geschlagen und gedemütigt, erniedrigt und gezwungen zu werden - wie kann man daran Freude und Erfüllung finden? Du schilderst als als das Gefühl, irgendwie "geadelt" geworden zu sein. Und Du verstehst sicher, dass ich das mit offen Mund staunend und verblüfft lese und mich frage. "Wie soll das denn um alles in der Welt funktionieren?"

Mich würde ein Schlag, von wem auch immer, allenfalls in Rage versetzen oder dazu animieren, mich zur wehren oder zu flüchten - oder gar dazu, zurück zu schlagen. Kannst Du es ein wenig so erläutern, dass ich vielleicht einen zumindest begreiflichen Zugang dazu finde? Du kannst sicherlich gut nachempfinden, was mir daran zu schaffen macht und was in mir vorgeht.

*

Was das mit Neigung und Vorliebe angeht, hast Du exakt erkannt: Solange es keine Abhängigkeit ist, ist es einfach eine Variante dessen, was wir alle gerne tun. Und was, wenn man davon abhängig ist? Ist es dann eine Sucht?

(Der Antaghar)
@ Antaghar
Im normalen Leben würde ich mich gegen jede Art von Gewalt deutlich wehren; genau wie du. Und auch andere verteidgen, die angegriffen werden.
Jedoch: in so einer Session habe ich mal den Versuch gewagt und kann das auch für mich überraschende Gefühl vor meinem Erlebnishintergrund nur so als "geadelt" beschreiben.
Es hat mir meine Würde zurückgegeben, weil ich darum gebeten habe, weil ich die wirkiche Macht hatte, weil ich es in Würde angenommen habe; es hat transformiert und aus dem ehemaligen Opfer eine "Heldin" gemacht. Und dabei in Liebe Verbundenheit gespürt statt falscher "Liebe", die mich schlägt und demütigt.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ emilyskipp

Die gleiche Frage stelle ich auch, wenn jemand Sex nicht anders genießen kann als in der Missionarsstellung (fehlt ihm Phantasie?) oder nur im Dunkeln (wovor hat er Angst?) oder auch nur mit einer gelben Qietsch-Ente im Blickfeld. Oder wenn jemand keinen hochkriegt, ohne das die Frau Netzstrümpfe trägt. Und so weiter.

Klar. Da hast Du völlig recht.

*****

@ vanBruns

Sorry, nimm es mir bitte nicht übel, aber nach all dem, was ich jetzt hier geschrieben habe, verstehe ich Deine Frage nicht wirklich. Vielleicht stehe ich auch total auf der Leitung? Tut mir leid.
Vielleicht magst Du sie noch einmal anders formulieren?

(Der Antaghar)
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Der Knackpunkt
liegt aus meiner Sicht bei dem Begriff ausschließlich. Ich kenne inzwischen recht viele praktizierende BDSMler, aber niemanden, der sexuelle Befriedigung ausschließlich durch Schmerz und Demütigung erleben kann.

Ich weiß, dass es für viele mehr als ein Spiel ist, eher eine Art Lebenseinstellung. Dennoch kenne ich niemanden, der 24/7 alle Kontrolle und Verantwortung abgeben möchte.

Jemanden, der (die) sich immer und überall als "Sklave" empfindet würde ich auch mit einem mulmigen Gefühl betrachten und die Frage stellen, woher dieser Wunsch nach Entpersönlichung rührt.

Mein Partner und ich "spielen" BDSM nicht mehr oder weniger häufig als z.B. "Sophies Welt". Es ist eine Variante unserer Partnerschaft und eine Bereicherung unseres Sexuallebens.

Wenn jemand die Beiträge liest, die ich in den letzten Tagen in der Gruppe "BDSM für Anfänger" unter "Wie testet man einen Dom" geschrieben habe, wird er feststellen, dass all das auch auf jede "stinknormale" Beziehungsanbahnung zutreffen könnte.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ waterfall
Es hat mir meine Würde zurückgegeben, weil ich darum gebeten habe, weil ich die wirkiche Macht hatte, weil ich es in Würde angenommen habe; es hat transformiert und aus dem ehemaligen Opfer eine "Heldin" gemacht. Und dabei in Liebe Verbundenheit gespürt statt falscher "Liebe", die mich schlägt und demütigt.

Du beschreibst da nichts anderes als die Auflösung einer alten Wunde (wenn ich das mal so ausdrücken darf). Nichts anderes geschieht in einer guten Therapie (z. B. in Bioenergetik oder einer anderen körperorientierten Therapie), nur auf andere Weise. Und vielleicht auf eine Weise, die nicht an Sex gekoppelt ist und eventuell weniger Spaß macht.

Wenn aber jemand wie ich fragt, ob BDSM auch etwas mit Heilung zu tun hat, hagelt es gleich Beiträge in der Art wie "Ich brauche keine Heilung, ich bin gesund!" oder "Ich bin doch nicht krank! Wozu Therapie?" und so weiter.

Meine alte und so überaus liebenswerte Freundin (ein großartiger Mensch!), die auch hier im BDSM-Bereich als Sub unterwegs ist, beschreibt es mir keinen Deut anders. Warum ist es denn dann für manche so schwer zu akzeptieren, dass BDSM auch der Versuch einer Heilung von alten Wunden sein kann?

Du verstehst vielleicht, dass ich jetzt völlig verwirrt bin ...

(Der Antaghar)
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Versuch einer Antwort II
Sch*** Technik hier!

Also noch mal das Ganze!

Ich weiß nicht, wem es schon einmal vergönnt war, ein Löwenpärchen beim Spiel zuzuschauen.
Die Löwin provoziert dabei den Löwen, den sie zulassen möchte, so lange mit Bissen, Tatzenhieben und Unterwerfungsgesten, bis der Löwe sich "ihrer annimmt". Und dies ziemlich kernig!
Auch bei kleinen Katzen kann man dieses Spiel schon in sehr jungen Jahren beobachten, bei dem es keineswegs immer unblutig abgeht.

Wer käme hier auf die Idee dies als krank zu bezeichnen?
Kein Mensch!
Nur eben bei Menschen, die zu ihren archaischen und von mir aus "einfachsten" Instinkten stehen, diese nicht verdrängen oder noch destruktiver, anders kanalisieren, kommt Mensch auf die Idee, dies als krank zu hypothetisieren.

Für mich ist das Ausleben der archaischsten Instinkte mit dem Lustgewinn für beide Partner, ein Zeichen höchster Gesundheit und tiefstem, selbstbewussten Insichruhen.

Und wer mir etwas anderes einreden möchte nach dem Schema: "stehe doch zu Deiner Morbidität und sieh es ein", der sollte sich schon bessere Argumente einfallen lassen, als Gegetsmühlen. *g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ laChatte
Interessant! Vielen Dank für dieses Beispiel.

Da wir ja sechs Katzen haben, weiß ich, wovon Du schreibst.

Mal frech und witzig gefragt (aber nicht, um Dich zu ärgern, also weder zynisch noch sarkastisch!!): Wäre es also in Ordnung, wenn ich heute Abend der Antagharin auflauere, sie mit einem Knüppel in der Hand über die Wiesen und Felder hinter unserem Haus jage, bis sie sich erschöpft ins Gras fallen lässt, dann ziehe ich ihr den Knüppel über den Kopf und schleife sie an den Haaren in meine Höhle (sprich in unsere Wohnung), um dort über die herzufallen?

Wie gesagt, ich meine das gar nicht zynisch, sondern will es einfach mal humorvoll betrachten: Meinst Du das in etwa mit dem Ausleben archaischer Urinstinkte? Verstehe ich Dich da richtig? Wollen also Frauen (= Weibchen) z. B. gejagt, gefangen und überwältigt werden?
Oder manchmal auch die Männer, die in Urzeiten an bestimmten Tagen des weiblichen Zyklus sicher auf alle nur auffindbaren Bäume geflüchtet sind, weil sie nicht mehr konnten?

Mir scheint Dein Beispiel wirklich interessant zu sein, deshalb will ich es gerne ein wenig genauer wissen (wenn es erlaubt ist).

Der Antaghar
@ Antaghar
Wenn wir hier direkt aneinander posten, so beziehe ich mich in meinem Beitrag direkt auf DICH. Und ich spreche von mir! und mache das, wenn es mir besonders wichtig ist, auch mit einem "!". Ich nehme mir nur sehe selten das Recht heraus für andere zu sprechen oder zu verallgemeinern.
Das für mich BDSM auch einen Aspekt der Heilung hat habe ich in etlichen Beiträgen schon mal erwähnt. Aber genauso erlebe ich das im Tantra, oder beim normalen Sex, oder während des Lauschens einer schönen Musik. Für mich ist Heilung alles, was mich zu einem Menschen macht, der in seiner Mitte ruhen kann; aus seiner Mitte heraus handeln und fühlen kann. Meine Mitte ist der Ort, an dem ich mich GANZ fühle. Und wenn auch BDSM einen heilsamen Effekt: halleluja! Ich wende es aber primär nicht zu therapeutischen Zwecken an.
Auch Therapie kann zeitweise der richtige Ansatz sein. Aber ebenso gibt es Menschen, die ohne Therapie gar nicht mehr können.
Solange Menschen individuelle Wesen sein dürfen, wird es wohl auf Fragen, die das Menschsein betreffen nie die eine Antwort geben. Weil wir alle zum Glück einmalig sind in unserer Herkunft, Prägung, Vision, Selbstverständnis, Handlungsbereitschaft, Wandlungsfähigkeit .....
Ich habe mittlerweile kein Problem mehr damit, wenn es Außenstehend hilft, mich mit einer meiner Neigungen als "krank" zu titulieren. Da ich erkenne, dass es ihnen anscheinend hilfreich ist so zu katalogisieren. Auf Diskussionen lasse ich mich nur noch in einem respektvollen, vertrauenswürdigen Rahmen ein.
*******_he Mann
1.293 Beiträge
Das Leben ist kein langer ruhiger Fluss @*****har...Das weiss ich wohl...Und es steckt auch immer wieder voller Überraschungen und Wandlungen...Mitunter sehr schmerzhaften, mitunter aber auch sehr befreienden...Respekt für Deine Offenheit...

So um die Zwanzig, war ich geradezu ein militanter Frauenversteher...Völlig selbstverständlich bin ich durch feministische Fachbuchhandlungen gewandelt, wie heute durch einen gut sortierten SM Shop...Ich behaupte mal, daß ich heute die Frauen nicht weniger verstehe als seinerzeit, aber ich verstehe mich viel besser und bin nun ihnen, als auch mir bedeutend näher...Und alles was geschieht, geschieht mit einem viel mehr an Lust und nicht mit einem weniger an Empathie...Über eine Definition wie "Krank", vermag ich da nur zu lächeln...Aber das kennst Du ja...
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Mal frech und witzig gefragt (aber nicht, um Dich zu ärgern, also weder zynisch noch sarkastisch!!): Wäre es also in Ordnung, wenn ich heute Abend der Antagharin auflauere, sie mit einem Knüppel in der Hand über die Wiesen und Felder hinter unserem Haus jage, bis sie sich erschöpft ins Gras fallen lässt, dann ziehe ich ihr den Knüppel über den Kopf und schleife sie an den Haaren in meine Höhle (sprich in unsere Wohnung), um dort über die herzufallen?

Wenn sie Dich ganz lieb darum bittet, weil sie auf sowas steht? *nixweiss*

Ich jedenfalls kenne keine BDSMler, bei denen eine Session so abläuft. Ich glaube, Du solltest Dich noch einmal ganz unzynisch und unsarkastisch informieren.
Vor allem über das zärtliche Auffangen danach! *g*

Ich kenne auch keine Sub, auch jene nicht, die weit über das hinausgehen, was ich mir zumute, die sich einem dominanten Part anvertrauen, ohne die Gewissheit zu haben trotzdem respektiert und sogar verehrt zu werden.
Denn gerade dieser Aspekt ist der Schlüssel zu dem Vertrauen zueinander, dass man haben muß, um sich in der BDSM - Liebesform wohl zu fühlen.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ waterfall

Danke! Das kann ich gut verstehen. Und ich pflichte Dir bei.

*

@ raureif

Da Kennst Du ja auch die inneren Konflikte, die uns seinerzeit umgetrieben haben. Deine Beiträge sind mir hier gerade so etwas wie Gold wert. Danke dafür!

*

@ laChatte

Es war ja natürlich im Sinne einer Karikatur etwas überzogen. Klar. Du hast schon verstanden ... Und wer weiß, vielleicht bitte sie mich ja mal um so etwas (was allerdings den Nachteil hätte, dass ich in meinem Alter sie gar nicht mehr fangen könnte; die Antagharin hat u. a. Sport studiert und ist seitdem höllisch schnell - und ich bin doch schon sooo alt.

Im Ernst: Du sprichst da etwas an, was auch aus dem bereich guer Therapeien kommt: Nach der Arbeit (Session) das liebevolle Auffangen (das wäre doch nach dem "über sie herfallen" auch noch gekommen ...). Wenn ich Dich richtig verstehe, könnte man eine solche Session wie die witzig beschriebene rein theoretisch durchaus planen und durchführen - aber nach genauer vorheriger Absprache und selbstverständlich mit anschließendem, liebevollen Auffangen und Halten? Stimmt das so in etwa?

Und dann ist da noch etwas:

Ich kenne auch keine Sub ( ... ), die sich einem dominanten Part anvertrauen, ohne die Gewissheit zu haben, trotzdem respektiert und sogar verehrt zu werden.

Ein für mich sehr spannender Satz, der in mir so etwas wie ein "Klick" verursacht, über den ich wohl einige Zeit nachdenken werde. Danke dafür! Damit ich es auch richtig verstehe: Es geht also darum, dass der Dom die Sub für ihre Hingabe und ihr Vertrauen in ihn bewundert und verehrt (dass er es niemals missbrauchen darf, ist ja ohnehin klar) und ihr dafür dankbar ist?

Ich will gerne verraten, warum dieser Satz für mich so wichtig ist: Wäre ich Sub, fände ich mich in einer solchen Situation eher erbärmlich und verachtenswert. Aus der Position des Subs daraufhin auch noch Verehrung zu erfahren - das macht bei mir "Aha!".
Wäre ich Dom, könnte es passieren, dass ich im Geiste über die Sub lache oder sie womöglich verachte für ihre Unterwerfung (weil ich in dieser Hinsicht eben kein Dom bin und anders ticke), denn ich verehre starke, wilde und freie Frauen, die sich niemals unterwerfen.
Somit hast Du mir auch in diesem Punkt zu einem "Aha!"-Erlebnis verholfen. Das ist für mich ein sehr wichtiger Aspekt, der mir zu denken gibt. Danke!

(Der Antaghar)
@ Antaghar und La Chatte
Ich kenne auch keine Sub, auch jene nicht, die weit über das hinausgehen, was ich mir zumute, die sich einem dominanten Part anvertrauen, ohne die Gewissheit zu haben trotzdem respektiert und sogar verehrt zu werden.

Ja, dass hat es auf den Punkt für mich gebracht!!! Auch das meinte ich damit, als ich bemerkte, das ein erbetene und angenommene Schmerz mich adelt.
Das kann man vielleicht auch nur in der Tiefe erfassen, wenn man die Liebe, Verehrung und Dankbarkeit in den Augen gesehen hat und sich auch davon berühren lässt.
Ich selber hätte das früher auch nicht für möglich gehalten. Aber sowohl meine Erfahrungen als Dom als auch die der Sub haben mir da ganz neue Türen zum Fühlen geöffnet.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Wenn ich Dich richtig verstehe, könnte man eine solche Session wie die witzig beschriebene rein theoretisch durchaus planen und durchführen - aber nach genauer vorheriger Absprache und selbstverständlich mit anschließendem, liebevollen Auffangen und Halten? Stimmt das so in etwa?

Anthagar, was soll ich Dir sagen, seit ich hier im Forum bin und mich mit vielen Subs und Doms austausche, habe ich es mir abgewöhnt, etwas als unmöglich anzusehen.
Am meisten musste ich schlucken, als eine Dame berichtete, dass es sie reizt, wenn man ihre Nägel zieht...................aua!

Aber ich würde es mir niemals wagen, so etwas zu verwerfen, auch wenn es eine wenigstens temporäre offene Verletzung ist, nur weil ich mir das nicht zutraue.
Andere hängen sich auch an Fleischerhaken an die Decke.
Ich nicht! *nene*
Und weiß ich denn, ob diese überaus masochistische Sub nicht von ihrem Herrn in ebenso herzfüllender Weise geliebt und verehrt wird?
Hab ich dann das Recht, meinen Erfahrungs - und Erkenntnishorizont als Maßstab zu nehmen?

Ich sehe es mit dem Zulassen von Unterwerfung wie z.B. mit dem Feuerschlucken!
Viele haben Angst davor.
Ich auch!
Aber der Feuerschlucker ist irgendwann über eine Grenze gegangen und diese Grenze bedeutet ihm nichts mehr.
Im Gegenteil. Durch seinen Mut bekommt er sogar Applaus.
Ich habe in meinem Leben, die Angst unterworfen zu sein und keine Kontrolle mehr über mich zu haben überwunden!

Ich weiß nicht mit letzter Bestimmtheit, was ein Dom sich denkt, wenn eine Session vorbei ist und er seine / seinen Sub auffängt.
Gedanken sind frei.
Aber Verachtung und Herablassung habe ich nie danach erfahren.
Eher viel Zuwendung, eine tiefe Liebe und fast ein wenig ist meine Berührung, manchmal ein Pflaster für seine importierten Schuldgefühle des Sadisten gewesen.
So kann man sich auch lieben!
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Verachtung und Herablassung
habe ich nie erfahren, nur Respekt, Stolz und Liebe.

Dann empfinde ich tiefe Geborgenheit, innere Ruhe und demütige Dankbarkeit.

Wunderschön ist es, wenn mein Partner sich am Ende einer Session bei mir bedankt, mir sagt und zeigt, dass ich seine tiefsten, innersten Bedürfnisse erfülle, seinen Hunger ebenso stille wie er den meinen.

Damit ist die Ausgewogenheit von Geben und Nehmen hergestellt.
Zufrieden und glücklich sind wir uns einig darüber, dass er für mich der perfekte Dom ist - und ich für ihn die perfekte Sub.
Die Liebe ist das Größte und Wichtigste dabei. Sie ist es, die das tiefe und aufrichtige Bedürfnis auslöst, vor allem anderen den Partner/die Partnerin glücklich zu machen. Wenn beide zuerst an das Glück des jeweils anderen denken, geben beide einander alles, ohne zu fragen oder aufzurechnen und damit bekommen beide auch alles.

Ich hoffe, niemand wird es als blasphemisch empfinden, wenn mir dazu der Satz einfällt: Wenn du mich demütigst, machst du mich groß.

Was Schmerz mit mir macht, passt gerade nicht hierher, das werde ich später zu erklären versuchen.
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