Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM Mindfuck
118 Mitglieder
zur Gruppe
Psychische Erkrankungen
696 Mitglieder
zum Thema
BDSM - Gefühle260
Welche Gefühle bewegen euch, wenn ihr BDSM auslebt?
zum Thema
Kann ein SM Liebhaber auch eine Beziehung ohne SM genießen?49
Ich werfe mal die Frage in die Runde. Wäre es für Euch wenn ihr eine…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

SM-psychische Krankheit?

*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Was "krank" ist , das kann man therapieren und so der Norm der Gesellschaft anpassen .

Ungefähr genau so erfolgreich, wie man alles, was man vor nicht allzu langer Zeit noch für homosexuell etikettierte, mit Elektroschocks behandelte.

Zwangstransformations - Operationen für intersexuelle Kinder finden ja teilweise auch heute noch in Deutschland statt.

Ja es darf halt immer noch nicht oder schon wieder nicht sein, was nicht in eine Norm passt.

sehr erstaunt nachdenklich, la chatte
******ion Frau
2.478 Beiträge
Wow, erstmal vielen Dank, für die vielen Worte und die damit verbundene Zeit, die du mir widmest!
Ich glaube, irgendwie verstehst du mich falsch!
Ich schätze dein Bemühen um Verständnis sehr wohl! Wäre dem nicht so, hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, dir mein Empfinden und meine Gedanken mit zu teilen! Sooo langweilig ist mir dann auch wieder nicht!

Grundsätzlich sage bzw schreibe ich halt dass was ich denke, und ich habe es deshalb auch als Frage bzw MEIN Empfinden geschildert.

Ebensowenig halte ich dich für einen Idioten, denn mit Idioten gebe ich mich erst gar nicht ab.
Vielleicht liegt es an meiner eher konkret formulierenden Art, das du meine Beiträge weniger als Gedankenanstoß sondern mehr als einen Angriff wertest. Ich schreibe halt nicht so gern mit unmengen Worten um das herum was ich meine, sondern nutze die vielen Wörter lieber das zu sagen, was ich ausdrücken will. Durchaus auch umständlich*grübel--Knoten wieder entwirr.

Da du auch schreibst, ein wenig Anerkennung für dein Teilverstehen würdest du dir wünschen, dann rate ich dir doch mal zu der Sichtweise, wer das nicht anerkennt, würde doch gar nicht weiter mit dir hier texten!
Hoffnungslose Fälle werden auch von BDSM´ern aufgegeben, selbst von den Masos*grins frech.

Wie du schon selbst angemerkt hast, ist BDSM unheimlich vielschichtig und unterschiedlich. Ob es gelingt "es" ganz zu verstehen? Ich zweifle daran! Für wahrscheinlicher halte ich, dass es möglich ist, dass du eines Tages eine Handvoll Menschen kennst, bei denen du sagst "Dein, dein und dein BDSM verstehe ich." Ich kann dir bestenfalls MEINE Beweggründe, mein Fühlen und Empfinden nahe bringen, vielleicht soweit, dass du eines Tages sagst "ich verstehe dich", ob du dann allerdings BDSM als ganzes verstehst?

Nicht zum erstenmal gebe ich dir, und damit auch vielen anderen Menschen einen Einblick in MEINE Welt im BDSM,da du mit konkreten Situationen offensichtlich am weitesten kommst bei deiner Suche.

Ich habe als Kind keinerlei körperliche Gewalt erlebt!
Aber eine alleinerziehende überforderte, wenn auch sehr zärtliche Mutter
Auf Grund ihres Versuches alleine alles zu bewältigen blieb auch Frust nicht aus.
Um nicht wie andere überforderte Mütter in "draufprügeln" oder Schreiereien sich Luft zu machen, erfolgten "Worttiraden".

Ich erinnere mich noch wie heute an meine Gedanken an einem solchen Tag, als die Worte, unbedacht herausgeschleudert soooooo weh taten. "Hör doch auf zu reden, Mama, hau mir eine runter, schlag mich, nur bitte sag kein Wort mehr! Wie weh ein Schlag tut, vergisst man so schnell, jedoch Worte nie!"

Nun, mag sein, dass ich daher "Schläge" viel eher als etwas angenehmes, weil damals ersehntes, "ertragen" kann.
Mag sein, ich genieße das Bewußtsein, den körperlichen Schmerz ohne weiteren Schade auszuhalten, überstehen zu können. Mag sein, dass durch das folgende Auffangen, den Stolz, die Anerkennung, der/die mir für mein "Sein" entgegen gebracht wird etc, ich mich danach so wohlig und stark fühlen kann.

Ich sehe für mich zwar nicht zwingend die Ursache in (auch) dieser "Prägung", halte es aber für möglich.

Hilft dir das jetzt ein Stück weiter?
friedenspfeifereichend
Lizzy
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Intuition
Liebe Lizzy,

danke für das Friedenspfeifchen - ich nehme es gerne an , aber ich bin Dir gar nicht böse und ich hab mich auch nicht angegriffen gefühlt. Ich hab nur mal versucht, mich und meine Sichtweise so gut und ausführlich wie möglich zu beschreiben.

Und mir würde es völlig genügen, was Du beschriebst: Ein paar Menschen mit BDSM-Neigung oder Facetten zu begreifen und nachvollziehen zu können.

Ich betone noch einmal: Du siehst an meiner sehr langen und sehr angenehmen Freundschaft zu einer Sub (die sich vielleicht auch noch hier äußern wird), dass ich BDSM nicht für "krank" halte. Und sie kann sehr wohl bestätigen, dass ich sie wertschätze und von Herzen gern habe.

*****

Darf ich bei der Gelegenheit noch etwas richtigzustellen versuchen (für alle, die da etwas möglicherweise etwas in den falschen Hals bekommen haben)?

BDSM aus psychiatrischem Blickwinkel zu betrachten, ist in meinen Augen schwer daneben und wird auch von mir scharf verurteilt.
Therapie hat nichts mit Psychiatrie zu tun, wie vermutlich manche argwöhnen.

Und wenn z. B. ich von Therapie schreibe, so mein Eindruck, denken manche gleich an Ruhigstellen, Einsperren, Elektroschock, Abfüllen mit zweifelhaften Drogen und was weiß ich. Doch ich war und bin kein Psychiater!

Für mich ist Therapie nichts anderes als Selbstbefreiung, die Suche nach den eigenen (auch archaischen) Wurzeln, das Ausheilen von in der Kindheit oder früheren Partnern geschlagenen Wunden - und letztlich das Bemühen, seine eigen Mitte zu finden, sich selbst zu finden und zu akzeptieren - und ganz zu werden, alle Anteile seiner Persönlichkeit (auch die unerwünschten, dunklen oder gesellschaftlich abgelehnten) anzuerkennen, zu begrüßen und zu integrieren. Also bis zu einem bestimmten Grad nichts anderes als das, was mancher Dom bei seiner Sub macht. (Erst kürzlich hat mir meine vorhin erwähnte Freundin das wieder wunderbar erklärt.)

Und so führe ich auf meine Weise Rat- und Hilfesuchende zu ihrem Innersten, versuche sie dazu zu bringen, sich total zu öffnen, um ihre unterdrückten Wünsche, Sehnsüchte und Gefühle zu entdecken - und sei es die Sehnsucht danach, eine bisher nicht eingestandene BDSM-Neigung endlich ausleben zu können.

Würde ich das tun, wenn ich BDSM für abgedreht oder eine Krankheit hielte? Garantiert nicht!

Ich habe deshalb BDSM als eine Möglichkeit gesehen, sich auf heilsame Weise etwas Gutes zu tun, etwas in sich selbst in Ordnung zu bringen. Das war wohl einseitig gesehen und falsch verstanden - hat aber für mich niemals bedeutet, dass jemand, der eine BDSM-Neigung hat, "krank" im herkömmlichen Sinne ist. Wie gesagt, ich begreife langsam, dass dies nicht die ganze Geschichte ist.

Vielleicht kannst Du (können andere) mich ein Stück mehr verstehen bzw. begreifen?

Und Dir, liebe Lizzy, vielen Dank für Deine Geduld! Du hast mit einiges zu denken gegeben, und so manches zum Nachspüren.

(Der Antaghar)
@Antaghar:
Auch therapeutische Bestandteile mögen sich im Ausleben dieser Neigung finden.
Weniger vielleicht in den angewandten Praktiken, sondern eher darin, dass der betroffene in seinem Partner jemand findet, der ihn ganz annimmt, Zuwendung in großer Intensität erfährt etc.

ich möchte dieses noch mal anbringen, wobei das nicht bdsm-spezifisch ist... nur die "Praktiken" sind beim bdsm anders... deshalb sind "Praktiken" und "Partner" eng miteinander verwoben, zumindest bei mir.

Mir gehts um Kontrollverlust. Um sonst nichts. Das kann nur durch gewisse "Praktiken" erreicht werden; "Blümchensex" (um mal diese Definition zu gebrauchen) in seiner Vorhersehbarkeit und (ganz wichtig!): Verantwortlichkeit und Aktivität beider Partner, langweilt mich. Ich will nicht mehr aktiv sein, ich muss es immer im Alltag, es nervt mich, (auf deutsch gesagt, ich dreh oft am Rad, weil ich ständig machen muss), ich will mich fallen lassen beim bdsm. Geführt werden dabei. Nicht verantwortlich sein, Grenzen spüren... ja diese berühmten Grenzen kommen bei mir vom Verstand, logisch, woher sonst... die müssen weg, das ist der Sinn von bdsm, wie ich ihn empfinde ... Fließen in Lust, in, noch besser ausgedrückt: in nacktem Trieb, das ist der Sinn, den ich suche, mir wünsche. Deshalb mag ich auch keine halben Sachen. -

Meine Hauptmotivation ist also fallen lassen, und das geht mit o.genanntem nicht. Das geht bei mir nur, wenn einer - wie auch immer man das definiert, ich weiß, wie ich es definiere - stärker ist. Sonst kann ich mich nicht fallen lassen, wenn er nicht stärker ist, und mich richtig führen kann. Und dann, wenn ich das weiß, sprich: Wenn ich Vertrauen in ihn gefasst habe, will ich Kontrolle abgeben, besser noch: Dazu gezwungen werden (wie auch immer).

Das ist meine Motivation. Eigentlich einfach, zu verstehen, daran ist für mich nichts irgendwie "esoterisches", noch "krankes", noch irgendwie "anderes"; ich fühle mich "nur" freier im Kopf. Weil: Was mir Lust macht, mich befriedigt, ist erlaubt (bis auf Tabus, natürlich), im Gegensatz zu "Vanillas", die 1001 Versionen von "Das tut man nicht" im Kopf haben.
Das ist der einzigste Unterschied bei mir. Für andere kann ich nicht sprechen.

gruß Gabriella

*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Ich steig dann mal an dieser Stelle aus.
Therapie, Heilung etc. sind nicht nur für mich klar krankheitsorientierte Begriffe.
Da ich mich keineswegs krank fühle, kein Problem mit BDSM habe (vielmehr dann, wenn ich grundlos darauf verzichten sollte *g*) jedoch alles getan habe um verständlich zu machen, dass ein D / S - orientiertes Liebesleben, ein überaus gesundes und liebevolles Leben ist, sehe ich keinen Grund dies hier noch von meiner Seite zu vertiefen.
Ich denke der eingängigen Erläuterungen gab es genug.

Muschikatz, die sich lieber jetzt ins Körbchen legt und von einem kernigen Top träumt, anstatt an der Decke zu hängen *gaehn*

bonne nuit! *katze*
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
laChatte ,
dem schließe ich mich jetzt mal an und wünsche auch

good night ,


Lieben Gruß,

Birgit
Es ist leicht möglich,
etwas misszuverstehen.

Ich fühle mich auch nicht "krank". Ich sprach in dem Kontext von Fallen lassen, was jeder Mensch - partiell - im Leben will.
Dieser Wunsch ist nicht "krank".
Auch der Wunsch nach ganzheitlichem Angenommen-Werden ist nicht "krank".

Wie man mein oben Geschriebenes falsch verstehen kann, ist mir ein Rätsel; ich habe auch mit Absicht die Worte "Krank" in Anführungszeichen gestellt.
Aber jeder mag Worte individuell interpretieren.

Gruß G.
**********Engel Frau
25.843 Beiträge
Bin ja schon da...
Ich betone noch einmal: Du siehst an meiner sehr langen und sehr angenehmen Freundschaft zu einer Sub (die sich vielleicht auch noch hier äußern wird), dass ich BDSM nicht für "krank" halte. Und sie kann sehr wohl bestätigen, dass ich sie wertschätze und von Herzen gern habe.
Jajaja... ich schreib ja schon was *zwinker*

<Ironiemodus an> Und wehe, ihr haltet mich jetzt auch für durchgeknallt oder unverbesserlich, weil ich den lieben Antaghar als sehr wertvollen Menschen und Freund schätze! <Ironiemodus aus>

Es ist nicht immer leicht mit ihm, da er eine fast unstillbare Neugier hat, alles hinterfragen muss, alles verstehen möchte. Wir hatten seit ich BDSM lebe und liebe schon sehr sehr viele Diskussionen. Mal fruchtbar, mal weniger fruchtbar. Aber er ist halt einfach so. Und sieht das, was wir lieben, ganz und gar nicht als krank an. Dann müsste er sich selbst auch als krank sehen, denn er ist beileibe alles andere als "normal" (was in unserer Gesellschaft so als normal bezeichnet wird). lächel

Ich bin ihm sogar sehr dankbar. Vor Jahren, als mich mein erster Dom völlig unerwartet verlassen hatte, saß ich als verlorenes Wesen zuhause, heulte mir die Augen aus und konnte mit meinem Schmerz nicht umgehen. Ich verstand nicht, was da in mir vorging. Es war völlig anders, als in zahlreichen vorigen Vanilla-Beziehungen, die zu Bruch gingen. Ich kam nicht klar damit, ich hatte mich selbst verloren. Ich wusste, keine Freundin könnte helfen, ich brauchte jemanden, der mir das ganze ganz nüchtern aus psychologischer Sicht erklären konnte, was da gerade in mir vorging. Warum ich nicht einfach nur den Schmerz durchleben und wieder aufstehen konnte. Ohne eine solche Hilfe, das war mir klar, würde ich durchdrehen.
Antaghar war der einzige, der mit den richtigen Worten und Erklärungen mich wieder zu mir selbst führen konnte. Er hatte damals noch weniger Ahnung von BDSM wie heute, dennoch hatte er die richtigen Worte gefunden. Er konnte mir einen Vorgang in mir selbst erklären, so dass ich wieder den Weg zu mir gefunden hatte. Er hatte mir einige Vorgänge in mir selbst klargemacht, die in einer verlassenen Sub vorgehen, ohne eigentlich zu wissen, was Dom-Sub-Beziehung bedeutet.
Und das im Ubrigen, ohne mich als krank zu bezeichnen.
Soviel zu einem Antaghar, der eben nicht nur therapieren möchte, nicht nur alles aus psychologischer Sicht auseinandernehmen möchte, andere Sehnsüchte und Lebensweisen ganz und gar nicht als krank bezeichnet. Er möchte einfach nur verstehen. Dabei hat er das bereits vor Jahren schon unbewusst getan...

Ich habe von diesem Thread leider nur die letzten 5 Seiten nachgelesen, alles war mir dann doch zuviel im Moment, dazu fehlt mir gerade die Zeit und die Ruhe. Vielleicht hole ich es noch nach.
Ich finde es immer wieder interessant und es führt mich zur Selbstreflektion, wenn ich mit solchen Fragen konfrontiert werde. Eben darum diskutiere und unterhalte ich mich auch sehr gerne mit Antaghar über solche Dinge. Auch wenn er manchmal nerven kann mit seiner unnachgiebigen, fast schon kindlichen Neugier *g*

Wie erklärt man jemandem, was einen am BDSM kickt? Warum man - zumindest für mich kann ich das so sagen - mit nur reinem "Vanilla-Sex" nichts mehr anfangen kann, es einen nicht mehr voll und ganz befriedigt, immer etwas fehlen wird - mag die Beziehung noch so offen, ehrlich, feinfühlig und auffangend sein.

Ich denke, mein lieber Antaghar, wir werden es dir niemals richtig verständlich machen können. Es ist etwas tief in mir, etwas das ich nur fühlen kann. Du fühlst es nicht genauso, also wirst du es auch niemals richtig verstehen können.
Warum liebt ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau? Kann dir auch keiner erklären, aber wir akzeptieren es inzwischen einfach als normal und gegeben. Als eine Tatsache, die zu diesen Menschen einfach dazugehört. Es is halt so.

Warum ist es für manche ein unsagbar toller Moment, wenn ihre Brustwarzen mit Nadeln durchstoßen werden? Ich kann es nicht nachvollziehen, ich möchte das in meinen schlimmsten Träumen nicht erleben. Aber ich frage nicht nach. Ich akzeptiere es als etwas, das einen anderen Menschen fasziniert, ihn kickt. Es ist einfach so und basta. Dieser Mensch ist glücklich damit - toll!

Es ist eine Neigung, eine Leidenschaft, die einfach in uns steckt. Ich habe längst aufgehört, in mir selbst eine Ursache zu suchen. Meine Kindheit verlief wieder völlig anders, als die hier schon beschriebenen. Also findest du da ganz sicher keine Erklärung.
Der eine mag Spinat, der andere könnte sich schon beim Anblick übergeben.

Es ist befreiend, etwas in sich zu entdecken, in dem man völlig aufgeht. Das einen so tief zu sich selbst führt, wie niemals etwas anderes zuvor im Leben. Und es ist unendlich befreiend, dann auch endlich dazu zu stehen. Es anzunehmen als Teil von sich selbst. Als hätte man sein bisheriges Leben immer etwas gesucht, etwas vermisst und endlich hat man es gefunden. Ist zuhause angekommen.
Wozu da noch fragen, warum das so ist? Nö. Dazu hab ich keine Lust, ich nutze diese Zeit lieber dazu, diese intensiven Gefühle des Einsseins mit mir zu genießen. Diese - leider seit einiger Zeit sehr selten gewordenen - Momente des höchsten Glücks, der tiefsten Nähe zu mir selbst.

Der therapeutische Aspekt... ja, ich hatte Dir eine solche Situation erst aktuell geschildert. Dies ist EIN Aspekt an BDSM, der allerdings nicht zwingend dabei sein muss. Der sicherlich nicht bei allen Paaren im Spiel enthalten ist. Der auch bei mir nicht immer enthalten ist.
Wenn es mal grad passt, sich ergibt, dann ist es gut. Aber man geht nicht an eine Session ran mit genau dem Ziel, jetzt irgendein "heilendes" Ergebnis zu erzielen.
Bei dem von mir dir geschilderten Erlebnis hatte mir mein Dom kurz zuvor sehr großen seelischen Schmerz zugefügt. Da ergab es sich zwangsläufig, dass dieser Schmerz im Spiel danach ausbricht und er hat es sicherlich auch bewusst forciert. Dieser Schmerz musste aus mir heraus. Aber das ist ja nicht bei jedem Treffen so. Hoff ich doch... verdammt *zwinker*

Es ist in erster Linie Lust. Hingabe. Sich fallenlassen können. Seine Neigung ausleben zu können. Die ja auf beiden Seiten ausgeprägt vorhanden ist, sonst würde es ja nicht passen.

Ich wundere mich immer wieder selbst, warum ich tropfend nass im Schritt bin, obwohl ich jammere und schreie, da mich z.B. die Züchtigung mit der Peitsche so sehr schmerzt. Es ist einfach so!
Da könnte mich einer stundenlang lecken, meine Brüste massieren, mich streicheln, kneten, was auch immer... mein Körper würde dennoch niemals so reagieren, wie z.B. auf eine Peitsche.
Mein Körper wusste es schon, bevor es mein Kopf überhaupt erkannt und akzeptiert hat. Aber warum nach dem "warum" fragen? Es ist halt einfach so und es ist unendlich geil *zwinker*

Aber es muss nicht zwangsläiufig Schmerz sein. Es kann auch bereits der Kick im Kopf reichen. Der strenge oder auch der liebevolle Blick des Dom auf seine Sub, die in Liebe hingebend vor ihm kniet, sich ihm offen darbietet und sich ihm voll und ganz ausliefert.
Erklär das mal jemandem, der nicht genauso empfindet... das geht nicht! Sub geht auf darin, sich ihm hinzugeben. Kann sich fallen lassen, fühlt sich gehalten, immer aufgefangen. Dom auf der anderen Seite fühlt die Macht, wie auch die Dankbarkeit.

Boah... ich schreib mich hier fest, merk ich gerade. Ich hör mal besser auf für den Moment, das liest ja kein Schwein mehr *ggg*

Später vielleicht wieder mehr, jetzt seid erstmal ihr wieder dran... smile...

LG Gabi
******ion Frau
2.478 Beiträge
Und wehe, ihr haltet mich jetzt auch für durchgeknallt oder unverbesserlich, weil ich den lieben Antaghar als sehr wertvollen Menschen und Freund schätze!
Ach Gabilein, glaub mir, wir halten dich wegen vielem für durchgeknallt, aber doch nicht deswegen!*haumichwech*

Für mich zählen auch nicht die Gründe, warum und weshalb ich empfinde wie es nun mal ist, Viel mehr ist für mich wichtig, dass es eben so ist, das eine "alte Sehnsucht" erfüllt ist.
Durch das Erleben von D/S und inzwischen auch S/M ist ein Hunger in mir gestillt, den mir eine Vanilla-Beziehung explizit genau der Vanilla-Sex nie hat stillen können.
In meiner Hingabe und Demut bekomme ich etwas für mich, für meine Seele, was mir einfach gut tut. Ebenso genieße ich die ungeteilte fokussierte Aufmerksamkeit, die mir allein gilt innerhalb der Session und damit auch innerhalb der ganzen Beziehung.
Vanilla-Sex konnte mit den körperlichen Orgasmus geben, BDSM schenkt mir den Seelen-Orgasmus.
Mich so zu öffnen, mein Innerstes nackt und ungeschützt in andere Hände zu legen, in dem sicheren Wissen, dass egal was passieren wird, dieses "Ur-ich" wie Phönix aus der Asche gestärkt und schöner als zuvor aus der "Session" aufsteigt, ist für mich eine Magie die unbeschreiblich ist.
Dabei noch zu erleben, wie ein geliebter Mensch auf der anderen Seite steht, und seine Magie darin erlebt eben so sein Innerstes zu Offenbaren indem er seine der "Norm" abweichenden Wunsch-Handlungen vollführen kann und darf, ohne dafür "schief angesehen" zu werden ist doch unglaublich zauberhaft.*schmunzel

Allerdings kann ich nur für die Bereiche D/S und S/M schreiben, Bondage z.b. liegt außerhalb meines Erlebnisbereiches. Und ich kann wieder nur für mich schreiben, es gibt sicher etliche die mir "gerne" widersprechen!
--Irgendwie ist das in Monologen =Forenbeiträgen verdammt schwierig*festsstell so am Rande

Lizzy
**********Engel Frau
25.843 Beiträge
*haumichwech*
Danke Lizzy, zu diesem "wegen vielem durchgeknallt" steh ich gerne *gg* - wie herrlich!

BDSM schenkt mir den Seelen-Orgasmus
Ja genau, damit beschreibst du es wunderschön!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wie schon so oft ...
... machst Du mich mal wieder sprachlos, liebe Gabi!

Und ich bin Dir sehr dankbar dafür, dass Du Engel (ob gefallen oder nicht, darüber könnten wir beide ja herrlich streiten *zwinker* ) hier mal eine Lanze für mich brichst.

Ich versuche mal, Du Liebe, aus meiner Sicht zu rekapitulieren:

Wenn ich Dich richtig verstehe, könnte ich genauso gut fragen, warum jemand schwul oder lesbisch ist. Manchmal mag man da etwas finden, was der Auslöser gewesen sein könnte, meistens ist es einfach nur Veranlagung. Wenn überhaupt, kann man das nur ansatzweise verstehen, wenn man seine Bisexualität schon ein Stück weit entdeckt hat, sonst eben nicht.

Auch Deine anderen Beispiele, liebe Gabi, treffen sicher zu. (Wir haben uns ja schon oft darüber ausgetauscht ...) Dann könnte ich mich nun ja entspannt zurück lehnen und es gut sein lassen: Es ist eben so, ich werde niemals alles verstehen können, auch nicht dieses. Das würde wiederum bedeuten, dass ich mich fragend und nachdenkend in die Lösung eines Rätsels "verbissen" habe, für das es keine Lösung gibt. Und was mache ich nun mit meiner Neugier? *oh*

Vielleicht sind es z. B. Erlebnisse aus der Kindheit oder aus früheren Leben, die da etwas geprägt haben - vielleicht ist diese Vermutung aber auch nur ausgemachter Blödsinn? Bei manchen ist vielleicht ein Schlüssel dafür zu finden, bei den meisten sicher nicht? Und warum der eine so und der andere anders fühlt? Es ist eben so.

Ist es aber nicht auch für jemanden, liebe Gabi, der begeistert seine BDSM-Neigung lebt, irgendwie verständlich, dass ein anderer, der diese Neigung nicht hat, sich z. B. fragt, was denn Demütigung und Erniedrigung oder meinetwegen auch das Zufügen von Schmerzen mit Liebe zu tun haben soll?

Ich kann ja auch verstehen, dass mich jemand wegen Tantra oder - noch schlimmer! - wegen meiner Vorliebe für ein polyamores Lieben und Leben entweder für bescheuert hält oder aber es einfach nicht begreifen kann. Ich fühle mich dadurch weder abgewertet noch angegriffen und schon gar nicht zum "Kranken" abgestempelt. Vielleicht gerade, weil ich mir meiner Neigungen und Vorlieben sicher bin? (Übrigens kennt auch Tantra einen "Seelenorgasmus - was für ein schönes Wort! -, und zwar besonders durch den 'Big Draw' ...)

Du z. B., liebe Gabi, hast Dich zwar manchmal sicherlich von meinen neugierigen Fragen genervt gefühlt, Dich aber auch niemals angegriffen gefühlt. Und Du hast sie, eine nach der anderen, geduldig und liebevoll zu beantworten versucht - und manchmal eben, wie auch jetzt, keine Antwort geben können.

Und diese oft so heftige Reaktion vieler auf höfliche Fragen, die hat in mir manchmal die Vermutung keimen lassen (zu Unrecht?), dass da eben doch etwas im Busch ist. Etwa nach dem Motto: "Nur getroffene Hunde bellen." (Vielleicht wäre da bei manchen ein Überdenken der Reaktion auf Fragen von Außenstehenden angebracht?) Aber jetzt, nach dieser Diskussion hier, ist mir klar - das ist ein wohl eher gesellschaftliches Problem, das überall vorkommt, eben auch im Bereich des BDSM: "Wer fragt, greift an, wer fragt, verurteilt mich" - so denken und fühlen wohl viele. (Das wiederum liegt nun aber wirklich an der Kindheit, und das könnte ich sehr genau begründen ...)

Wie herrlich, dass Du so sicher und gefestigt in Dir bist, dass Du dass alles auch mal locker und vor allem auch mal mit etwas Humor gegenüber dem Fragesteller sehen kannst, dass Du einen Fragenden nicht als Angreifer siehst.

Ich danke Dir von Herzen - und hab nun endlich meinen "Seelenfrieden" (und sicher hin und wieder dennoch die eine oder andere klitzekleine Frage ... *fiesgrins* )

Fühl Dich umarmt und hab tausend Dank! *knuddel*

Heinz
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Antaghar,

"Wer fragt, greift an, wer fragt, verurteilt mich"
Das ist so nicht richtig. Fragen sind völlig ok und werden angemessen beantwortet. Provoziert fühlt man sich irgendwann nur von immer wiederkehrenden, identischen Fragen, die immer wieder mit denselben Unterstellungen und Mutmaßungen kokettieren, die aus der Sicht des Befragten einfach so nicht zu treffen. Und ich würde Dich an dieser Stelle @Antaghar doch einmal bitten, ALLE deine Beiträge in diesem Thread daraufhin einmal selbstkritisch zu untersuchen. Du operierst hier stellenweise über Gebühr mit einer sokratischen Fragetechnik, die im Hinblick auf das, was Du unter Heilung verstehst und einflechtest, stark an das Auditing diverser Sektianer erinnert.

Soweit ich das verstanden habe, bist Du Tantriker mit Leib und Seele und fühlst Dich sicher auch anderen geistigen Strömungen, wie dem Buddhismus oder dem Hinduismus sehr verbunden. Das Du Erleuchtung/Bodhi suchst, nach Reinigung strebst, das Nicht-Wissen für Dich die Wurzel allen Übels ist, das Du Dein Heil in der fernöstlichen Spiritualität unter metaphysischen Annahmen gefunden hast würde mir im Traum nicht einfallen zu kritisieren. Das ist Deins.

Und es ist sicher keine Fehleinschätzung, dass Dein persönlicher spiritueller Weg seinen Niederschlag mit all seinen Tugenden und Wahrheiten nicht nur in deinem Wesen sondern auch in Deiner therapeutischen Arbeit gefunden hat. Allerdings wäre es müßig und würde den Rahmen dieses Threads sprengen en Detail auf alle von Dir involvierten Tugenden, Wahrheiten Deines spirituellen Weges hier einzugehen. Es verwundert mich jedoch deshalb nicht, dass Du mit BDSM nicht so viel anzufangen weißt und es auch nicht begreifst oder begreifen kannst.

Du kannst noch so fein sieben, wie Du willst und analytisch verstehend, bejahend den Kopf nicken, wirklich begreifen wirst Du die Empfindungen und damit die Motivationen nicht, weil Deinem Herzen schlicht die relevanten Lustrezeptoren fehlen. Und nun stehst Du vor dem Dilemma, das im Mahabharata beschrieben wird: „Wer nicht erkennt, sondern nur vieles gehört hat, kann den Sinn der Schriften nicht verstehen, so wie ein Löffel nichts vom Geschmack der Suppe weiß.“

Und dabei fürchte ich, wird es auch bleiben.

van Bruns
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ vanBruns
Ich werde darüber nachdenken und es wirken lassen. Vielen Dank!

Nur einen Punkt möchte ich kommentieren:

... würde mir im Traum nicht einfallen zu kritisieren. Das ist Deins.

Genau! Wenn Dich nun aber das Thema - aus welchen Gründen auch immer - brennend interessiert, darfst Du mich dennoch fragen und all das anmerken, was Du daran nicht kapierst, was Dir widersinnig oder widersprüchlich erscheint. Und ich kann es Dir zu erklären und die Widersprüche aufzulösen versuchen - oder zugeben, dass es wohl einem Außenstehende widersprüchlich erscheinen muss, ich es jetzt aber leider auch nicht besser erklären kann.

Mit Deinem Fragen würdest Du mit keinem Wort gleichzeitig äußern, dass ich nicht weiterhin z. B. buddhistischem Gedankengut anhängen darf. Nicht einmal derjenige, der einer These ganz klar und entschieden eine Antithese gegenüberstellt, sagt damit aus, dass der andere seine These nicht weiterhin behalten darf. Er sucht nur Reibung, Klarheit, Auseinandersetzung, vielleicht auch den Stein der Weisen, was weiß ich ... Doch er tut nichts Unrechtes.

Und wer auch nach der dritten Antwort immer noch die gleiche Frage stellt, hat die Antwort vielleicht noch nicht wirklich oder nur teilweise begriffen. Ging Dir das z. B. in der Schule niemals so? Hast Du alles immer sofort auf den Punkt begriffen?

Ich frage dann eben beharrlich weiter nach. Und wie man sieht, sind nach und nach doch einige Antworten möglich, wenn man nicht von vornherein denkt: "Was will der denn jetzt schon wieder?".

Ich danke Dir nochmals und grüsse Dich!

(Der Antaghar)
******ion Frau
2.478 Beiträge
Mal vollkommen OT auf die hinter den Fragen und Antworten stehenden Probleme aus meiner Sicht.
Ich denke es liegt an vielem, dass in diesem Frage/Antwortspielchen manches nicht so "läuft" wie gewünscht.

Zum einen ist da das Problem, dass es schriftlich geschieht, man sieht die Mimik, den Ausdruck weder bei dem Fragesteller, noch bei dem Antwortenden. Sehr schnell tauchen da die ersten Mißverständnisse auf.
Zum anderen sehen sich wohl die meisten befragten innerhalb dieses Komplexes sehr leicht in der Rolle des angegriffenen.

Warum? Erfahrungswerte, leider, denn viel zu selten steht ein wirkliches Interesse hinter den Fragen. Viel zu oft dienen solche Fragen nur dazu ein bestehendes Vorurteil zu bekräftigen, statt es aus zu räumen.

Dann mag es auch an der Frageart ab und zu liegen, wer fragt und gleich eine mögliche Antwort mitliefert, nimmt die Chance auf eine einfache Antwort. In langen Monologen muss dann erst die evtl. falsche Antwort widerlegt werden und dann erst kann man zum Kern, nämlich zu der eigenen Antwort kommen, das ist anstrengend und manchmal eben mit dem Gefühl des Widerstandes verbunden.

Dass du, Anthagar, aus GESPRÄCHEN mit Gabi viel mehr für dich ziehen konntest ist verständlich, denn ein Gespräch beinhaltet das sofortige Nachfragen an Stellen die einem der beiden unklar sind.

Manchmal liegt es wohl auch daran, dass man eben allgemeingültig antworten will in dieser Öffentlichkeit, und bei dem "drumherumreden" Formulierungen nutzt, die individuell auslegbar positiv wie negativ gewertet werden können. Die eigene Erwartungshaltung macht dann sowohl aus einer Frage, als auch aus einer Antwort einen Angriff, wo vielleicht keiner war.
Es ist nicht gerade leicht, wenn man sein Gegenüber nicht persönlich kennt, zu entscheiden, ob es grade leicht ironisch, bewußt provokant, unangenehm betroffen-wehrend oder was auch immer gemeint ist, wenn man nur die Buchstaben sieht.

Daher irgendwann einmal von mir der Chat-Zaunpfahl-winker *zwinker* - ein persönliches Gespräch ist und bleibt einfach der bessere Weg meiner Meinung nach, wenn man von EINER Person etwas persönliches wissen möchte.

Wie und was BDSM ist, ist für jeden eine sehr persönliche Angelegenheit, und immer mit individuellen Befindlichkeiten verknüpft.

Rein sachlich ist BDSM einfach nur bestimmte Praktiken anwenden.

Allein die Tatsache, dass in der Überschrift dieses Threads der Zusammenhang mit "krank" geschaffen wird, und der Fakt, dass nicht nach BDSM sondern vorwiegend nach SM gefragt ist, schafft eine bestimmte Grundrichtung.

*mein Wort zum Sonntag**lol*
Lizzy
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Antaghar,

Der Stein der Weisen. - Weißt Du @Antaghar, auf die Frage: “Was die Welt im Innersten zusammenhält?“ geben mir die sinnlich leuchtenden, verschwitzten Augen meiner schönen Geliebten ausreichend, beglückend schöne und durchaus erleuchtende Antworten. Ich halte da sehr viel von – keep it simple and stupid.

Und auf die Frage:

Und wer auch nach der dritten Antwort immer noch die gleiche Frage stellt, hat die Antwort vielleicht noch nicht wirklich oder nur teilweise begriffen. Ging Dir das z. B. in der Schule niemals so? Hast Du alles immer sofort auf den Punkt begriffen?
Nein, das ging mir in der Schule nicht so. Spätestens nach dem zweiten Mal Fragen habe ich begriffen, was ich wissen wollte.

Alles andere habe ich bereits gesagt - van Bruns

P.S.: Bitte tu mir einen riesigen Gefallen @Antaghar, vermeide es bitte mir gegenüber - Dich so überschwänglich zu bedanken. Mir schlägt das voll auf´s Gemüt. Danke.
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@Intuition
Ich habe in meinem Leben immer drei Sorten von sagen wir mal "Wissbegierigen" kennen gelernt.

Die ersten wussten gar nicht bescheid, aber in der Diskussion mit ihnen gingen sie auf die Erläuterungen ein, die man ihnen gab und der/die Erklärende merkte schnell: hier besteht ein aufrichtiges unvoreingenommenes Interesse.
Im Ergebnis stellte sich dann heraus, dass sie die neuen Erkenntnisse für sich als Gewinn sahen und sie auch konsequent anwendeten.

Typ zwei hat zwar auch ein ehrliches Interesse an Erklärungen, konnte aus irgend einer inneren Blockade (ich möchte es nicht Dummheit nennen), ein Problem damit, die Kausalitäten zu erkennen und hat somit auch kaum eine Chance, die Erklärungen für sich anzunehmen und anzuwenden.
Jedoch sieht dieser Typ von Wertungen ab und revidierte auch die eventuell vorhandene Negativmeinung zum Streitthema, da ihm wenigsten klar wurde, dass es eine respektable Erklärung gibt, er diese jedoch nur (vielleicht noch) nicht nachvollziehen konnte.
Mir z.B. ging es in der Jugend manchmal so, wenn ältere "aus Erfahrung" sprachen und mir der Eigenerlebnis - Hintergrund fehlte.

Typ drei jedoch, kommt meist mit der Erklärung in eine Diskussion, das er ein ehrliches Interesse hat. Also bekommt er diese Erklärungen auch zu Hauf. In der Diskussion merkt man aber schnell, dass er ebenfalls die neuen Erkenntnisse nicht für sich anzunehmen weiß. Von der Anwendung des erfragten Wissens ist er deshalb weit entfernt. Es fehlt auch eine erkennbare Erklärung dafür, warum er die im Überfluss eingängig präsentierten Erkenntnisse nicht zu einem Ergebnis zu verarbeiten weiß.
Statt dessen taucht er später mit gleicher Fragestellung und mit den in der Ursprungsfragestellung gewonnenen Erkenntnissen auf, die er aber nicht in die richtigen Kausalitäten setzt, sondern wild zusammenmischt, bis daraus eine noch giftigere Suppe geworden ist, als die Ursprungsfrage, die man ihm zu beantworten glaubte.

Ich bin mal gespannt, wie sich das hier weiterentwickelt.
Erwachsenenbildung sieht für mich jedoch nicht so aus, dass der Schüler beständig bestimmt, welche Antwort des Lehrers jetzt richtig ist und des Dankes bedarf. *g*
apropos erwachsenenbildung
dann gibt es noch die (wissbegierigen?), die jegliches feingefühl vermissen lassen für den umstand, dass sich zwar die (eigene) welt um die (eigenen) fragen drehen mag, dass es aber im raum noch ganz andere menschen, fragen und welten, die sich drehen, gibt...oder zumindest gab, bevor jener sich in den kurs einfach dazusetzte, der ansich sonst munter und angeregt im austausch, mitteilen und 'lernen' sich für alle 'auszahlt'.

selbst(wichtig-)wahrnehmung und wirkung auf andere scheinen da ganz eklatant auseinanderzudriften, ebenso die frage, wieviel raum ein einzelner einnimmt, sich gestattet in einer gruppe von vielen, die sich nach anfänglichem mühen und verständnis, hinterfragen und zusteuern...langsam aber sicher abwenden oder doch...den kurs wechseln?

neugier hin, freie forumswelt her.
diese art 'naivität', penetrant (und öffentlich) zur schau gestellt, finde ich grenzwertig, um nicht zu sagen: peinlich und...eigentlich dreist.


sophia
@ Antaghar
Du hast mir auf Seite 21 eine interessante Frage gestellt, die ich nicht (wie es leicht hätte geschehen können)als Provokation aufgefasst habe, sondern auf Seite 22 versucht habe zu betrachten. Da ich mir da Mühe gemacht habe, dich ernst zu nehmen und ich den Gedankengang auch nachdenkenswert fand und finde, möchte ich dich bitten darauf kurz zu posten oder zu mailen. Danke!
Frage...Anwort...
Egal wer fragt, egal was geantwortet wird. Man darf doch nicht davon ausgehen, dass es beim Empfänger so ankommt, wie es sich der Sender gedacht hat. Wir sind doch alle so subjektiv, dass es völlig unmöglich ist immer verstanden zu werden.

Ich habe mit Sicherheit eine andere Vorstellung, wie ich zum Beispiel als Sklavin leben will, als irgendeine andere Frau. Wie ich was verstehe, wenn ich gefragt werde, und was ich dann antworte, ist so von meinen Erfahrungen abhängig, dass ich mich nicht wundern darf, dass jemand, der die Erfahrungen nicht gemacht hat, meine Antwort nicht versteht.

So was kommt eben vor und ist gar nicht schlimm.

Zur Ausgangsfrage. Anwort: NEIN. Natürlich hat an BDSM nichts Krankhaftes.
irgendwie.....
weiss ich nicht mehr um was es jetzt genau geht?

Kann mir jemand helfen?? bitte.....


LG Emily
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ waterfall
Tut mir leid, ich bitte um Entschuldigung!

Ich hab Deine ernsthafte Antwort natürlich gelesen (die Frage war übrigens in keiner Weise provokativ gemeint, wie und warum auch?), doch im darauf folgenden Trubel hier im Thread ist mir entgangen, dass ich noch gar nicht darauf reagiert hatte.

Ich meinte eigentlich nur, da eine gewisse Nähe zu einigen religiösen Gefühlen festgestellt zu haben. Da geht es ja auch um Demut, um Hingabe, um ein Sich-dem-Göttlichen-Anvertrauen, um Unterwerfung unter das, was Gott (oder wie auch immer wir ihn nennen) uns aufträgt oder zumutet, um das möglichst widerspruchslose Annehmen dessen, was uns als Aufgabe zugeteilt wird etc., sogar in den Beschreibungen der Gefühle und Ekstase schwingt gelegentlich fast schon religiös Anmutendes mit (wie ja auch im Tantra)! Oder nicht?

Es kommt ja vermutlich auch nicht von ungefähr, dass viele z. B. christliche Rituale gar nicht so weit weg sind von manchen Praktiken aus dem BDSM-Bereich. Dabei glaube ich nicht einmal, dass dies etwas miteinander zu tun hat, aber eine gewisse Ähnlichkeit, so scheint es mir (ohne dass ich es wirklich fundiert beurteilen könnte), könnte da doch vorhanden sein. So war meine Frage gemeint gewesen, und Du hast sie ja ausführlich und ernsthaft beantwortet.
Danke dafür!

(Der Antaghar)
*******pain Paar
389 Beiträge
Worum es geht
@***ly

Worum es geht? Ich mache dir einen Vorschlag:

Es geht um das Einüben von Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung, um das Erspüren der Differenz beider, um das Ertragen von Menschen, die von wo ganz anders herkommen als du, um die Frage von Recht-Haben (z.B. das Recht, permanent die selbe Frage in immer neuen Variationen zu stellen oder um das Recht, sich durch den Forumsbeitrag eines anderen verletzt zu fühlen und ihm dafür die Schuld zu geben), um den Schmerz, den wir erfahren, wenn jemand etwas, das uns „heilig“ ist, recht profan ansieht, um eine wunderbare Provokation, an der wir sehr viel über uns lernen können („Könnt ihr mir’s nicht erklären oder wollt ihr nicht?“), um Gruppendynamik, unseren inneren Kindern (Sandkastenspiele: gib mir mein Schäufelchen zurück, oder ich haue dich!), um die Verteidigung von Weltsichten (natürlich immer als die einzig wahren), um Ausübung von Macht (hier: durch das geschriebene Wort) und die Reaktionen darauf, um Gruppenbildung, Eingrenzen und Ausgrenzen, um unsere Verletzlichkeiten, - und letztlich um eine vergnügliche Abendunterhaltung, denn wenn wir uns langweilten, wären wir ja nicht hier, oder?

Und falls das nun recht off topic klingt, so gebe ich zu bedenken, dass in einer BDSM-Beziehung eine Vielzahl der aufgezählten Punkte ebenfalls mit im Spiel und des Erörterns wert ist.

stephensson
Stimme zu..
bis auf das letzte: Keine vergnügliche Abendunterhaltung für mich.

gruß, Gabriella
****tat Mann
190 Beiträge
25 Seiten an einem Tag
*sternchen*

Ein sehr interessanter Thread.

@*****har: Ich wollte schon auf Seite 20 oder so auf das religiöse Thema reflektieren. Interessant, dass das jetzt wieder aufgegriffen wurde. (Es gibt keine Zufälle, aber das ist OT)

Ich möchte zuerst ein Bild malen:

Wenn in der Mitte, das ist, dem wir alle zustreben – Gott, Allah, Nirwana, …, dann kreisen die Religionen mit ihren Geboten, etc. um diesen Punkt wie Satelliten.
Vielen Menschen genügt es ein Satellit zu sein, manche aber wollen von dieser „göttlichen Essenz“, wenn auch nur für einen Moment kosten.
Sie erfinden Rituale, die sie in einen Zustand versetzt, in dem sie diese Essenz verspüren. (Derwisch Drehtanz, Feuerlaufen, Selbstgeißelung, …)

Aus meiner eigenen Erfahrung mit einem Feuerlauf kann ich nur sagen: Ich war noch nie so schnell und tief in Trance, hab nur mich gespürt, war eins mit - ich weiß nicht wie ich es benenne soll - wie bei diesem Lauf. (Übrigens ohne mir die Füße zu verbrennen)

Bei BDSM sehe ich das genauso. Vielen genügt es „normalen Sex“ zu haben. Manche möchten mehr spüren. Sich selbst, den Partner.

Durch Austauschen der Wünsche und Vorstellung vor einer Session, dann dem Ausführen, dem ständigen Beobachten der Partnerin, in sie hineinfühlen, „Gedanken lesen“, fühle ich mich tiefer und inniger mit meiner Partnerin verbunden. Ich empfinde ihre Hingabe, ihre Reaktionen als Geschenk.

Peitschen, Klammern, etc. sind Hilfsmittel um einen Zustand zu erreichen, um einige Momente lang meine Partnerin ganz tief zu kosten.

Vielleicht hilft Dir dieser Vergleich weiter.

smartat
@art_of_pain
vielen Dank. lächelt

Jetzt kann ich beruhigt schlafen.

Ich dachte wieder mal ich bin allein in meinen Wahrnehmungen.

Im Grunde kann ich gut alleine sein, nur nicht immer.

Hab Dank

und an alle sorry fürs Off....... *zwinker*

LG Emily

PS: also plaudern wir hier weiter, oder gehts um was?? ...*zwincker
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.