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SM-psychische Krankheit?

****tat Mann
190 Beiträge
Ergänzung
Wollte noch was ergänzen.

Und wie bei den Religionen ist BDSM nicht der einzige Weg, diesen Zustand zu erreichen. Jeder hat halt so seine "Konfession".
**if Mann
2.514 Beiträge
@*****har
ich weiß nicht, welche christlichen Rituale das im engeren Sinn sein sollen. Im engeren (christlichen) Sinn verstehe ich beispielsweise unter Demut Demut gegenüber Gott und nicht gegenüber einem Menschen. Das hat nichts damit zu tun, dass die weltlichen Herrscher die christlichen Gefühle in ihrem Sinn ausgelegt haben. Dies ist ihnen auch in hervorrragender Weise gelungen, in dem sie die weltliche Ordnung in eine von Gott gewollte Ordnung umgemünzt haben. So haben sie auch Demut umgemünzt, in Demut gegenüber der Obrigkeit. Auch hat die kirchliche Hierarchie ihr übriges getan. Die kirchlichen Oberen haben darüber gewacht, dass die Gläubigen auch immer hübsch demütig sind. Da spielte es dann keine Rolle, ob es Demut gegenüber Gott war, sondern es ging nur noch um das Zeigen von Demut. Und wer konnte das besser, als der Mönch, der sich täglich gegeißelt hat oder die Nonne, die sich von ihrem Beichtvater geißeln ließ. Damit wurden unter dem Deckmantel der Religion dem Sadomasochismus alle Tore geöffnet.
Das Problem (oder der Krebsschaden) besteht doch darin, dass sich jemand zum Stellvertreter Gottes ernennt und somit die gleiche Demut gegenüber sich wie gegenüber Gott einfordert.
Letztendlich bin ich der Meinung, SM hat nichts mit dem christlichen Glauben zu tun.
Ich glaube eher, SM entspringt dem Sozialverhalten der Menschen. Die Menschen tragen in sich die Eigenschaften zum Führen und Steuern wie auch zum Unterordnen im Vertrauen darauf, dass sie nicht in die Irre oder das Verderben geführt werden. Ohne diese Eigenschaften zu besitzen, kann noch nicht einmal ein Wolf in seinen Rudel überleben. Deshalb kann man diese Eigenschaften auch als archaische bezeichnen. Macht und Unterordnung sind nicht negativ, wenn sie auf freiwilliger Basis zustande kommen, denn beides ist überlebensnotwendig. Und eine SM-Beziehung ist eigentlich eine auf "demokratische" Art und Weise zustande gekommene Bezehung, denn sie beruht auf Freiwilligkeit, in dem ich mir beispielweise die Frau auswähle, und sie mich auswählt.
Aber eins stimmt, das Vokubalar der Kirche ist genial, schade nur, dass ich nicht religiös bin, dann ginge mir das Verfassen devoter Texte vielleicht leichter von der Hand.
*******pain Paar
389 Beiträge
Verstehen-Wollen als Krankheit
Für mich ist eines der interessantesten Aspekte dieses Threads, werter Antaghar, dein vehementes, ja fast manisch zu nennendes Insistieren auf Verstehen-Wollen wie auch auf dein Recht, das Verstehen versuchen zu dürfen. Oftmals, wenn ein anderer Thread-Teilnehmer dir sagt, du „wirst das nie verstehen“, meine ich fast so etwas wie eine kindliche Trotzhaltung zu verspüren: „ich habe aber doch das Recht, den Versuch zu machen, zu verstehen!“.

Versuche ich, dieses Insistieren zu verstehen, spüre ich in dir eine Angst: es würde dir etwas weggenommen, wenn da etwas wäre, das du prinzipiell nicht verstehen können wirst. Dein Insistieren auf deinen Anspruch, zu verstehen, hat die gleiche Struktur wie das Insistieren der anderen, sie wären in ihrer BDMS-Leidenschaft nicht „krank“. Und so, wie du ein paar Bildschirmseiten zuvor vermutetest, dass sich hinter der vehementen Ablehnung des Wortes „krank“ noch ein unausgesprochenes Problem befindet, etwas, das dem „Heil-Sein“ des Betroffenen entgegensteht, so vermute ich auch bei deinem Insistieren auf Verstehen-Wollen ein dahinter verborgenes Problem, das deinem „Heil-Sein“ entgegensteht.

Deine Bedürftigkeit ist so groß, dass du uns permanent für unsere Beiträge, die sich auf deine Äusserungen beziehen, danken musst, bis an die Grenze, wo man hinter deinem permanenten Danken eine unglaubwürdige, weil eingeübte Floskel vermuten könnte.

Es wird dir sicherlich gelingen, innerhalb deinen metaphyischen Voraussetzungen, wie van Bruns so schön schrieb, die eine oder andere Information, die dir hier von den anderen Schreibenden gegeben wird, in dein Denkgebäude einzusortieren und so zum Stillstand, zum Schweigen, zu bringen. Es mag dir eine kurzfristige Befriedigung geben, aber eine Woche später taucht deine nächste Frage auf, und du stehst wieder vor dem Nicht-Verstehen. Diese Struktur ist wie Sex: nach einem gelungenen Orgasmus bin ich im Siebten Himmel, eins mit der Welt, aber ich weiss: am nächsten Tag habe ich wieder Durst nach neuem Sex.

Durchbrechen kannst du – eigentlich muss ich dies gerade dir nicht sagen - diesen Kreis nur, wenn du deinen Blick von uns abwendest und auf dich selbst blickst. Heil-Sein heisst: das Verstehen nicht mehr nötig zu haben.

Das Leben ist das Unverständliche schlechthin, weil es am Leben nichts zu verstehen gibt. Das Leben ist. Buddha wies in den „Vier edlen Wahrheiten“ darauf hin. Solange du verstehen willst, wird dir immer dein Unverständnis, dein Noch-Nicht-Verstehen begegnen. Du wirst immer einen Mangel an dir spüren, noch nicht „ganz“ verstanden zu haben. Das ist der „Durst“, den Buddha in der „Zweiten Edlen Wahrheit“ als den Grund des Leidens identifizierte.

Ich mache mir dieses prinzipiell Unverständliche immer an der Musik klar. Kennst du „We are the champions“ vom unvergleichlichen Freddy Mercury? Sicher. Das Stück reisst Millionen Menschen mit. Einige andere finden es schrecklich. Ich versuche zu verstehen, warum das Stück so gut ist. Ich sage dir: Es steht im 6/8-Takt, beginnt auf der 1. Stufe der Tonart in Dur, geht dann zu einem Dominantseptakkord auf der 3. Stufe, der in die Mollparallele führt, um von dort auf die Subdominante zu gehen. Kannst du jetzt verstehen, warum das Stück so genial ist? Sicherlich nicht. Merkst du was? All solche Äusserungen bleiben der Sache, wie das Wort sagt, äusserlich. Man muss sich drauf einlassen, wenn man dem Geheimnis auf die Spur kommen will.

Das Eigentliche des Lebens ist vollkommen unverstehbar. Nie lässt sich die Schönheit eines blutroten Sonnenuntergangs über dem Atlantik verstehen. Nie lässt sich der Schrecken von zweihunderttausend Toten als Folge eines Tsunamis verstehen. Das Leben ist nicht dazu da, um von uns verstanden zu werden. Es ist genau umgekehrt dazu da, uns klar zu machen, dass wir, solange wir verstehen wollen, das Leben nicht haben.

Du hast dein Verständnis des Wortes „krank“ unter anderem mit Hinweisen auf Wilhelm Reich erläutert. 95 Prozent der Menschen seien krank (die Zahl ist natürlich ein Symbol, es könnten, wie du sagst, auch 100 Prozent sein). Das zu sagen heisst nichts anderes als zu sagen: die Welt ist defizitär. Die Welt ist so, wie sie nicht sein soll. Menschen leben so, dass sie krank sind, und das soll nicht sein. Heilung ist nötig. Das kann z.B. eine gelungene Therapie sein.

Wenn du die Struktur einer solchen Ideologie anschaust, kann dir klar werden, dass dies nichts anderes als die säkularisierte Form christlichen Denkens ist. Auch das christliche Denken verortete den Menschen als ein Mangelwesen, da er von Gott „abgefallen“ ist und sich „versündigt“ hat. Im christlichen Denken wird diesem Mangel durch das Heilsversprechen abgeholfen. Der Mensch wird nach seinem Tode heil, er wird „erlöst“.

Westliche Psychoanalyse entstand, als im Zuge der Aufklärung dieses Heilsversprechen seine Kraft für die Menschen verlor. Der Anspruch der Erlösung musste sich noch vor dem Tod verwirklichen lassen. Es durfte nicht sein, dass das Empfangen des Heils in ein Nach-Tod-Jenseits verlegt wird. Um das zu leisten, mussten zunächst die Gründe für das Kranksein verstanden worden sein, musste ein Verstehenssystem gebaut werden, aus dem heraus man dann Therapien entwickeln konnte, die die frühere Beichte und den Gottesdienst ersetzten, etwa so, wie ich eine Maschine nur dann reparieren kann, wenn ich ihren Bauplan verstanden habe.

Ich meine zu ahnen, Antaghar: Dein manisches Verstehen-Wollen gründet in deiner Heilserwartung. Deine Versuchung, BDSM in den Zusammenhang mit dem Religiösen zu rücken, bestärkt mich in meiner Ahnung.

Unnötig zu betonen, dass das natürlich ok ist, so wie es ok ist, unter Peitschenhieben einen Orgasmus zu bekommen.

Warum schreibe ich all dies? Weil es mir so ähnlich geht wie ich glaube, dass es dir, Antaghar, ergeht. Seit ich denken kann, wollte ich verstehen. Irgendwann begann ich, über mein Verstehen-Wollen nachzudenken. Ich merkte, dass es der verzweifelte Versuch ist, meinem Schmerz eine Begründung zu liefern. Verstandene Schmerzen tun nicht mehr so weh als unverstandene. Denn wenn wir glauben, verstanden zu haben, glauben wir, dem Schmerz einen Sinn gegeben zu haben. Und nichts ist für uns Menschen schwerer aushaltbar als die Sinnlosigkeit. Aber diese zu bestehen: genau darum würde es gehen.

stephensson
Hochachtung,
klasse Beitrag.

Gruß G.
@art_of_pain
Mal wieder schöne Worte. Leere Hülsen. Wieder eine schöne Theorie. Wieder mal Weißheiten. Wieder ein Versuch andere Menschen zu beurteilen, in Kategorien zu pressen, wieder mal ein Entweder-Oder. Ach...dererlei Dinge gibt es schon soooooo viele.

Allen gemein ist eines. Man braucht sie nicht um zu leben und zu fühlen. Man braucht sie nicht, um zu verstehen was verstanden werden kann, und nicht für das was nicht verstanden werden kann.

Mike
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ich glaube ...
... etwas Wichtiges verstanden zu haben. Und das habe ich in der Antwort auf "GefallenerEngel" deutlich zu machen versucht.

Der vielen hier geradezu manisch bzw. besessen erscheinender Versuch, etwas zu begreifen, was ich vermutlich niemals ganz begreifen werde, hat seine Gründe, die in mir zu suchen sind - ebenso wie die Gründe für BDSM (oder was auch immer) in jedem zu suchen sind, der diese Neigung hat und liebt. Ich würde es eher als Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit bezeichnen, aber da mag ich mich irren.

Ist doch okay. Ich musste es nur erstmal wirklich kapieren. Und wenigstens das hab ich kapiert.

Dennoch war es interessant, all das hier zu erleben, was hier geboten wurde - von mir ebenso wie von anderen. "Haben wir mal wieder was gelernt, Herrschaften", ist stets ein Spruch eines mir sympathischen Sprechers bei VIVA. So ist es.

*

@ leif

Ich wollte nicht die christliche Religion mit BDSM gleichstellen. Es ging um etwas anderes: Manches aus dem BDSM erscheint ähnlich wie einige religiöse Rituale und Gefühle, übrigens auch bei anderen Religionen. Und was ähnlich erscheint, muss deshalb nicht ähnlich sein, kann es aber. Immerhin haben auch andere diesen Aspekt bemerkt.

Auf Deine konkrete Frage, welche Rituale das sein sollten, nur ein Beispiel: die Geißelung.

*

Alles Gute allerseits. Und auch wenn es nervt: Danke! (Ich würde mir niemals erlauben, anderen das Recht abzusprechen, Dankbarkeit fühlen und zum Ausdruck bringen zu dürfen - doch das ist wieder ein anderes Thema ...)

Der Antaghar
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
Ja, ganz kurz war mir nach den letzten Beiträgen auch unklar, worum es hier geht.
Aber:

Subdominante

dann hatte ich den Faden wieder gefunden! *g*

Ich übergehe hier mal die unnötig in die Luft gereckten Moralfinger und halte es für eine gute Tradition, dass man in vielen Klöstern (die auch der Bildung dienten) die Hände in den Ärmeln trug, damit kein Finger auf andere zeigt.

Mal wieder schöne Worte. Leere Hülsen. Wieder eine schöne Theorie. Wieder mal Weißheiten. Wieder ein Versuch andere Menschen zu beurteilen, in Kategorien zu pressen, wieder mal ein Entweder-Oder. Ach...dererlei Dinge gibt es schon soooooo viele.

Aber genau damit haben @*******Paar recht.
Weil es nämlich neben allem hier gesagten (wie auch in anderen Threads), eben darum geht, sich einer Erkenntnis mit Respekt zu nähern. Es muss ja nicht Demut sein! *g*
Dennoch war es interessant, all das hier zu erleben, was hier geboten wurde - von mir ebenso wie von anderen. "Haben wir mal wieder was gelernt, Herrschaften",

So, die Show ist vorüber - alle BDSM'ler wieder zurück in den Käfig.

Angelika, einen Keks mümmelnd
nix Käfig *nein*

Ich gehöre der Gruppe "freilaufender Subs" an, so. *baeh*

Aber Keks wär gut *zwinker*

Einen wunderbaren Wochenstart Allen.

Emily
Keine Käfighaltung? *troest* Du Armes.

Nun, da wir wissen, dass wir eigentlich alle ein wenig gaga sind und selbstverantwortlich dafür, ob wir Penetranz mit Penetranz beantworten wollen - nun können wir uns wieder ganz dem Leben hingeben.

Die blauen Flecken vom Wochenende mit Calendula versorgend, um wieder heil zu werden
Angelika
<<<<<<<<<<Wenn ich an meine emotionalen Grenzen oder darüber hinaus gelangen möchte, alte und längst vergessene Schmerzen spüren und mich auch völlig offen dunklen Gefühlen und Begierden stellen will, gibt es ausreichend andere Möglichkeiten. Man muss nicht von jemandem mittels BDSM dorthin geführt werden. >>>>>>>>>>>

Siehst du Antaghar,
in diesen deinen Worten liegt der Schlüssel – und wenn du viel mit Menschen zu tun hast, sollte dir eigentlich bewusst sein, das nicht alle Menschen diese innere Unabhängigkeit haben diesbezüglich frei zu entscheiden.
Und ich könnte mir vorstellen, das du diese innere Freiheit auch nicht von heute auf morgen hattest, sondern das es eine Entwicklung war dorthin.
Wenn man sich auf SM einlässt dann ist es letztlich eben nichts anderes. Eine Entwicklung hin zu seinem innersten Kern, mit der Unterstützung eines anderen.

Einmal:
Geführt werden – weil man sich selbst aus welchen Gründen auch immer, sonst das was man sich eigentlich wünscht, aber nicht ausformulieren kann, versagen würde.

Dann:
irgendwann auf dem Weg der Entwicklung zu erkennen: Eigentlich bräuchte es dazu keinen Schmerz – weder psychisch, noch physisch – aber uneigentlich, verhält es sich wie mit dem Marathonläufer , der auf die Endorphin und Serotoninausschüttung des Körpers auch nicht mehr verzichten will.

Und weiter:
denke ich, das gerade Frauen sehr oft ein Problem haben, tatsächlich „abzuschalten“, Gedanken auszublenden – gedankenlos sich hineinfallen lassen in lustvolles Empfinden.
Irgendwas rattert immer irgendwie mit – was die Natur wegen Nachwuchspflege so eingerichtet hat.
Hier landet man dann bei der Kontrolle
Kontrolle tatsächlich abgeben um tatsächlich loslassen zu können – mannigfaltig in den Möglichkeiten und auch immer in Abhängigkeit zur eigenen Entwicklung.

Will heißen hier findet sich genauso derjenige der mit der Kontrolle , seine Verantwortung loswerden will, weil er diese Rechtfertigung für sich (noch) braucht,
wie auch jener der diese Rechtfertigung für sein Tun nicht braucht.

Da eignet sich dann hervoragend dieses alt bekannte Klischee, des starken Geschäftsmannes der sich seine Auszeit bei der Domina holt.
Im Prinzip ist das nur eine Ergänzung, Bereicherung des Lebens – in dem man eben nicht immer der toughe, alles im Griff habende Mensch sein muss – das man ganz bewusst ,das was heute gesellschaftlich immer mehr ausgeblendet wird , in sein Leben integriert
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ solis
Wahrscheilnich kannst Du Dir gar nicht vorstellen, wie mich Dein Beitrag gefreut hat. Genau das wollte ich die ganz Zeit nur wissen.

Du hast nahezu exakt das beschrieben, was ich seit jeher vermutet habe. Es ist genau die Antwort, die ich gesucht hatte. Du bringst das auf den Punkt, was ich - aus meiner Sicht - für die entscheidenden Punkte halte, die genau so (wenn auch ohne sexuelle Aspekte, also Lust und Liebe) in jeder guten Therapie wichtig sind:

* Lernen, auch mal den Kopf abzuschalten!
* Dazu gebracht werden, endlich mal die Kontrolle abzugeben, sich hingeben und fallenlassen zu können, weil man es selbst noch nicht kann!
* Dazu geführt werden, voll und ganz im Fühlen aufzugehen!
* Sich zu seinem innersten Kern führen lassen, zu seiner eigenen Mitte finden und ganz (heil) werden.
* Auch die dunklen und unerwünschten Anteile in sich anzunehmen lernen.
Und so weiter ...

Der Weg dorthin ist sowas von egal und etwas, das jeder für sich nach Lust, Laune und Vertrauen entscheiden muss: Ob durch BDSM oder Tantra, in einer Selbsterfahrungs- oder Encountergruppe, ob allein (weil man durch jahrleange Meditation und anderes gelernt hat, das auch ohne Hilfe und Begleitung zu üben) oder unter Anleitung und Führung eines Partners ... es ist alles dasselbe. Aber es ist heilsam, es wird etwas, das vorher zerrissen, zerstört oder gestört, gehemmt ("blockiert") war, endlich befreit. Und was gibt es denn Besseres, Befreienderes?

Ich habe es vermutet, war mir aber nicht sicher, dass im Grunde er Weg des BDSM nichts anderes ist. So habe ich Deinen Beitrag verstanden und mit Freude gelesen. Und da sind wir uns absolut einig.

Natürlich weiß ich, dass nicht jeder sofort völlig frei und unabhängig das alles kann, dass man Hilfe und Führung dafür benötigt. Dass vor allem Frauen dazu neigen, ihre Gedanken nicht abschalten zu können und dankbar sind, wenn jemand ihnen dabei hilft. Und es geht auch nicht von heute auf morgen, klar. Und dass man auf Endorphin und Serotonin nicht mehr verzichten mag, wenn man entdeckt hat, wie man die Ausschüttung ankurbeln kann, ist doch logisch.

Warum ist es nur so schwer, das zuzugeben, was Du hier so klar und direkt und ehrlich beschreibst? Nun weiß ich, dass genau das, was ich vermutet habe, eben doch richtig sein dürfte. Und mehr wollte ich gar nicht wissen. Dein Beitrag, für mich vielleicht der wichtigste in diesem Thread, z. B. auf Seite 10 - und wir alle hätten uns manches erspart, allerdings auch vieles Lehrreiche.

Und so will ich mich auch bei Dir - aufrichtig und ehrlich und keineswegs floskelhaft - sehr herzlich bedanken! Du weißt gar nicht, wie sehr Du mir geholfen hast!

(Der Antaghar)
@ Antaghar
Antaghar, es freut mich, wenn dir Solis' Beitrag das gegeben hat, was du eh vermutet hast.
Wobei ich mich frage, ob es denn in diesem langen und sehr bemühten, intensiven Austausch darum ging deine Vermutung zu bestätigen? Das denke ich, wenn ich lese:
Warum ist es nur so schwer, das zuzugeben, was Du hier so klar und direkt und ehrlich beschreibst?
Für mich gab es überhaupt nichts zuzugeben! Zugeben müsste ich etwas dir gegenüber, wenn ich absichtlich etwas verheimlichen würde oder die Unwahrheit sagte etc. Ich habe jedoch alles reinen Herzens mitgeteilt. Und so schätze ich auch die Beiträge aller anderen ein.
Zudem- und auch, wenn ich Solis in manchem zustimmen kann, würde zumindest ich nach den vielen engagierten Beiträgen dieses Threads nicht behaupten können, dass Solis für alle BDSL-er die "richtige" Antwort gegeben hat.
Ich spreche jetzt mal wertend nur für mich: mich verletzt das, was und wie du da geschrieben hast. Aber ich denke nicht, dass dir das wirklich bewusst ist. Mit allem Respekt und in aller Höflichkeit möchte ich dir ans Herz legen, die von dir da so schön ausgeführten "Punkte" auch für dich zu prüfen.

Wenn es ums "Zugeben" für dich ging, dann kann ich deine ganze Fragengeschichte dann doch auch kritisch sehen. Fragen haben immer! ein Statement in sich. Dieses Statement kann einfach schon so sehr machtvoll sein, dass die Frage irgendwann keine Frage mehr ist und der Befragte sich irgendwie unwohl fühlt; weil eben nicht die Frage im Vordergrund steht sondern das Statement. Fragen haben Macht. Nicht umsonst fragen Kinder oftmals Löcher in den Bauch, weil es nicht um eine bestimmte Frage geht sondern um Macht; ums Grenzenausloten. Vielleicht, weil sie im Ende ein Stopp in Form eines festen Haltes, einer Orientierung finden wollen. Irgendwie eine dominante Situation, oder?
Ebenso weiß ich aus Erfahrung, dass manchmal vieles unermüdliches Fragen DIE eine Frage verhindern soll, die ich vielleicht an mich selber richten sollte: weil es etwas zuzugeben gibt - aber mir selber gegenüber. Aber diese Frage macht mir vielleicht Angst, weil sie ein Geheimnis berührt? Also leide ich weiter bzw. projiziere ich meine Situation nach außen. Und baue mir eine "Wahrheit" und im ehrlichen Bauen vergesse ich die Frage der Fragen. Irgendwie eine masochistische Situation, wenn ich mich so quäle indem ich meine Wahrheit nicht SEIN lassen kann, sondern eine Scheinwahrheit? Und was mag das mit (vermeintlicher)Schuld und Krankheit zu tun haben?

Nun verzeih du mir bitte meine sehr abschweifenden vielleicht verrückten Gedanken. Es soll auch keine Aufforderung zu weiteren Fragen sein oder Richtigstellungen. Ich möchte mich damit hier jetzt mal verabschieden.

Danke allen fürs sehr engagierte gemeinsame Arbeiten am Thema. Ich fand es für mich sehr bereichernd und oftmals echt amüsant. Eine tolle Gemeinschaft!
@Antaghar
Vielleicht noch einen Aspekt zu deiner Frage. BDSM ist eine besondere Form der Begegnung zwischen MANN und FRAU. Und zwar auf einer sehr archaischen Ebene.

Eine Beziehung zwischen Herr und Sklavin beruht zum großen Teil auf archaischen Merkmalen der Beiden. Ying und Yang wird das in anderen Kulturen genannt.

Durch unsere gesellschaftliche Entwicklung sind archaische Momente zum großen Teil verloren gegangen. Fähigkeiten wurden bewertet. Die Stärke wurde besser als die Schwäche. Männer hielten sich für besser als Frauen, fühlten sich fähiger und stärker.

In einer Beziehung zwischen Herr und Sklavin wird die Bewertung gänzlich abgeschafft. Die Stärke der Sklavin ist die Schwäche des Herrn und umgekehrt.

Beispiel: Archaisch gesehen, bedarf die Frau teilweise der Führung. In den Momenten wo ihre Multitasking-Fähigkeit aus dem Ruder läuft. Diese Fähigkeit ist in vielen Momenten für die GEMEINSCHAFT zwischen Mann und Frau unerlässlich. Aber eben nicht IMMER. Wird sie störend greift der Mann ein und HILFT der Frau wieder klar zu sehen, bzw. zu fühlen.

Gesellschaftlich ist es aber nicht anerkannt, dass Frauen zum Teil diese "Schwäche" haben. Frauen streiten sie oft vehemet ab. Warum? Weil es negativ BEWERTET wird. Aber es ist ja nicht negativ. Nur manchmal klappt es eben nicht so so, und es bedarf der Gradlinigkeit des Mannes, um die Situation gut zu gestalten.

Umgekehrt hilft die Sklavin mit ihrer Multitasking-Fähigkeit oft ihrem Herrn der in seiner Gradlinigkeit nicht alle Probleme lösen kann. Herr und Sklavin leben also ein Prinzip der GEMEINSAMKEIT, gefestigt durch Regeln und Rituale. Diese Rituale zeigen BEIDEN immer wieder ihre Rolle und helfen bei der Erfüllung derselben.

Herr und Sklavin sind ein TEAM. Ein archaisches TEAM. Jeder lebt seine Stärken und Schwächen voll in gegenseitigem 100%-Vertrauen. Durch dieses Prinzip ist ABSOLUTES Loslassen möglich. ABSOLUTE Hingabe möglich. Weil Herr und Sklavin eine EINHEIT sind. Jegliche Trennung wird aufgehoben. Unerlässlich für das Prinzip: LIEBE.

BDSM kann also ein Mittel zu dem sein, was wir uns unbewusst alle wünschen. EINS-SEIN! Die Trennung zwischen Mann und Frau aufzuheben. Ankommen, sich ganz fühlen, Kontrolle ist nicht mehr erforderlich. Warum auch. Man ist ja EINS. Es ist ein Kreis. Und ein Kreis hat kein Anfang und kein Ende. Ein Kreis ist ein Kreis. Endlos. Mann und Frau sind dieser Kreis. Herr und Sklavin ist ein Kreis. Je nachdem wo du hinschaust siehst du mal die Sklavin, mal den Herr, aber für die Beiden ist es eins. Und nimmt du einen Teil weg...ist der Kreis aufgelöst.

Was macht die Sklavin ohne ihren Herrn? Was macht der Herr ohne seine Sklavin? Ich denke du kannst dir die Frage selbst beantworten.

Da BDSM ja fast eine Modeerscheinung geworden ist, und manche Sessions abhalten als wenn man mal in´s Kino geht, so nach dem Motto "wo kann man sich mal den nächsten Kick abholen" verschwimmmt der Kern der Sache etwas. Bald kann man Bondageseile bei Aldi kaufen. Mit besonderen Merkmalen wie "Weichheit", damit es nicht so weh tut. Da sag ich jetzt mal nichts zu!!!!

Gruß...

Mike
@waterfall
Lieben Dank für dein letztes Posting dem ich mich von der Grundbotschaft in jedem Fall gern anschließen möchte.

Ich war für mich selbst nur gerade etwas wortlos als ich Antaghars Beitrag las.

Da ist die Überschrift des Threads schon unglücklich gewählt, dennoch geben sich viele Mühe zu vermitteln, schreiben über ihr Erleben und fühlen.
Da versuchen sehr viele auf Antaghars vehementes Fragen einzugehen.

Am Ende gings nur darum , nein nicht um irgend etwas, sondern darum genau das zuzugeben was der ständig Fragende hören wollte?? öhmm.....

Eine interessante Art Gedanken zu "tauschen"

Stimmt manche Mühe hätte ich mir sparen können.

Nicht böse gemeint, aber ich fühl mich grad etwas verschaukelt.

LG Emily
@waterfall
dein letztes posting spricht aus, was ich niemals so sanft streng wie du hätte formulieren können.
inhaltlich kann ich deine worte, vor allem die an antaghar adressierten nur unterschreiben...und mir ein eigenes schreiben ersparen.

dafür merci.

sophia
*******e_st Frau
3.948 Beiträge
@emily
Wer nichts erwartet, der wundert sich nicht! *g*

Dass vor allem Frauen dazu neigen, ihre Gedanken nicht abschalten zu können und dankbar sind, wenn jemand ihnen dabei hilft.

Denn das war zu vorhersehbar!
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@***is … Es ist genau die Antwort, die ich gesucht hatte.
Das denke ich mir auch @Antaghar.

Herrlich.

Original: Was nicht passt, wird passend gemacht.
Spielzeit: 26 Seiten
Kinostart: 13.10.08
Besucher: bisher 8.321
Genre: Trauerspiel

Schön war aber die Szene, wie sie sich am Ende doch gekriegt
haben. *snief

Dankeschön, mir ist endlich wieder nach Lachen.

Bruns
******aga Frau
4.722 Beiträge
Hm.....ich finde es müßig, etwas verstehen zu wollen, was ich andererseits aber auch einfach nicht verstehen kann - weil es einfach nicht nachvollziehbar ist und bleibt für mich. Irgendwann schrieb hier im Forum mal eine Frau, die es total geil findet, wenn ihr Partner ihren Kopf unter Wasser drückt. Als ich mir das dann vorgestellt habe, lief es mir eiskalt den Rücken runter und sie findet das eben ganz gut.

Ich liebe es auch, per Kopfkino oder auch real Sex auf eine Weise zu erleben, die frei von Grenzen ist. Dieses totale Abschalten erlebe ich auf unterschiedlichster Weise und das macht mich auch glücklich.
Ich denke, ich würde früher oder später unglücklich werden, wenn es mir so ginge, wie es die TE im Eingangsthread über Ihren Ex erzählt hat. Unglücklich würde mich diese Einseitigkeit machen, wenn ich nur noch auf eine einzige Weise zu meiner Erfüllung käme und die ganze Bandbreite meiner Sexualität im Grunde außen vor bliebe.

LG, baba *blume*
nur kurz, ...
...@******aga,

vorsicht, dachte ich, als ich las...

Ich denke, ich würde früher oder später unglücklich werden, wenn es mir so ginge, wie es die TE im Eingangsthread über Ihren Ex erzählt hat. Unglücklich würde mich diese Einseitigkeit machen, wenn ich nur noch auf eine einzige Weise zu meiner Erfüllung käme und die ganze Bandbreite meiner Sexualität im Grunde außen vor bliebe.

ob dieser ex tatsächlich NUR in 'einseitigkeit' zu erfüllung kam, kann niemand hier wissen. vielleicht nicht mal die TE selbst, denn der ex meldet sich hier nicht zu wort und viel erfahren wir nicht über ihn.
es ist 'nur' die einschätzung, das erleben der TE, was ok. ist, aber mich niemals dazu bringen würde, auf den protagonisten selbst zu schließen.

wollte ich nur bemerkt haben...

sophia
****tat Mann
190 Beiträge
SM-psychisch Krankheit?
Diese Frage ist für mich eindeutig beantwortet.

Nein, ist es nicht.

Wenn ich mir die Erfahrungsberichte der BDSMler ansehe, handelt es sich um vernünftige, und soweit aus den Beiträgen ersichtlich, auch psychisch gesunde Menschen.

Es war eine Freude die Beiträge zu lesen, sich in manchem wieder zu finden, andere Perspektiven kennen zu lernen.

Ich bin froh Teil dieser Community zu sein.

smartat
*******_he Mann
1.293 Beiträge
Schön, wenn man endlich genau das serviert bekommen hat, nach was einem verlangt...Einer Antwort die haargenau zum eigenen Weltbild passt und der "ur"eigensten Sicht auf die Dinge entspricht...

Der nächste bitte...
Der nächste bitte...

Gut ich überleg mir was..... *zwinker*

wie wärs mit:

" Ich frage was und ihr alle habt 30 Seiten Zeit zuzugeben das ich Recht hatte"

*haumichwech*

Ok die Frage überleg ich mir noch.

LG Emily
*******_he Mann
1.293 Beiträge
Zu gestehen Emily...Zu gestehen...Das erhöht den Reiz ungemein...
**********al_nw Frau
776 Beiträge
@emily
Bitte, bitte, bitte - ich guck auch gerade ganz lieb - setz doch den link dann hier rein ... - ich liebe Kreisverkehre ... am liebsten auf 'nem Karussel ... da ist die Gefahr, aus der Spur zu geraten so GAR NICHT gegeben ... und die Welt so schön rund ... und überschaubar ... nichts Irritierendes ... und man wird ganz dolle im Kopp ... gut, manchmal ist es auch traurig, da muss ich vanBruns mal Recht geben ... aber die Fahrt geht ja immer weiter ... ob nun um den eigenen Bauchnabel oder Dödel oder wat auch immer herum ... immer schön im gleichen und gesicherten Abstand ums Zentrum rum ... und so wunderbar kindisch und kindlich ... und dann noch die winkenden Bewunderer und Bewundererinnen am Rand ... ach ... seufz ... HERRlich ... einfach herrlich ... und wenn es dann noch ein Geständnisthema zum Ausleben von Profilneurosen wäre (ich glaube ja nicht, dass die irgendwie KRANKhaft sind)... die Krönung ... was ich aber WIRKLICH schon immer wissen wollte und jetzt schon weiß, das schreibe ich FRÜHESTENS AUF SEITE 51 ... Steigerung muss sein ... ach ... ein Traum ... Kreise und Kreisel - mein Fetisch ... und das Heil liegt im Weiterkreisen ... klasse ...

Emily, ich würde Dich anbeten! WIRKLICH!

*anbet* *anbet* *anbet*

LG

MM - gepsannt wie ein Flitzebogen und voller Vorfreude ... *freu2*
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