@Antaghar
Du darfst es gerne alles nachlesen.
Noch ein heißer Tipp:
... aber nur noch einer, dann wird es kalt, gaaaaaaaaaaaaanz kalt ...
Michel Foucault, "Der Wille zum Wissen" - lies das mal ganz in Ruhe (großzügig lächelnd geschrieben) ... am besten alles ... und auch du wirst auf die Pfade der Erkenntnis und Erleuchtung gelangen, wenn du 'es' denn WIRKLICH wissen willst.
Hier schon mal ein Appetizer aus seinen Werken: Zu den Strategien der modernen Macht gehören nach Foucault die so genannten "Geständnistechniken". Den Geständnistechniken weist Foucault eine zentrale Rolle bei der modernen „Produktion der Wahrheit“ und damit der (vermeintlichen) Individualität zu. Foucault schreibt:
„Die Verpflichtung zum Geständnis wird uns mittlerweile von derart vielen verschiedenen Punkten nahegelegt, daß sie uns gar nicht mehr als Wirkung einer Macht erscheint, die Zwang auf uns ausübt [...] Nun ist das Geständnis ein Diskursritual, in dem das sprechende Subjekt mit dem Objekt der Aussage zusammenfällt, und zugleich ist es Ritual, das sich innerhalb eines Machtverhältnisses entfaltet, denn niemand leistet sein Geständnis ohne die wenigstens virtuelle Gegenwart eines Partners, der nicht einfach Gesprächspartner, sondern Instanz ist, die das Geständnis fordert, erzwingt, abschätzt und die einschreitet, um zu richten, zu strafen, zu vergeben, zu trösten oder zu versöhnen; ein Ritual, in dem die Wahrheit sich an den Hindernissen und Widerständen bewährt, die sie überwinden mußte um zutage zutreten; ein Ritual schließlich, wo die bloße Äußerung schon – unabhängig von ihren äußeren Konsequenzen – bei dem, der sie macht, innere Veränderungen bewirkt; sie tilgt seine Schuld, kauft ihn frei, reinigt ihn, erlöst ihn von seinen Verfehlungen, befreit ihn und verspricht ihm das Heil.“
Die Herrschaft liegt nach Foucault
„nicht mehr bei dem, der spricht (dieser ist der Gezwungene), sondern bei dem der lauscht und schweigt; nicht mehr bei dem, der weiß und antwortet, sondern bei dem, der fragt und nicht als Wissender gilt. Und schließlich erzielt dieser Wahrheitsdiskurs seine Wirkung nicht bei dem, der ihn empfängt, sondern bei dem, dem man ihn entreißt.“
Eine Frage ist eine Frage?
Nein, ist sie nicht! Lange nicht immer. Manche Fragen sind sogar demagogisch. Und die Fragen eines (angeblich) Nicht-Wissenden und Neu(?)gierigen, mit denen Du uns hier überhäuft hast, haben im Rahmen moderner Macht und Herrschaft eine normierende Funktion. Und sie überschreiten Grenzen, auf eine ziemlich perfide Art und Weise.
Noch Fragen?
Ich hoffe nicht. Zumindest bitte keine Fragen dieser Couleur mehr.
MM - heilserfahren ...
PS: Die Hervorhebungen in den Zitaten sind von mir ...