Ist es nicht eher kontraproduktiv
Wenn sich zu der Frage des kennenlernens und flirten im Club wie häufig jene äußern, die zu Fragen des swingens immer eine Meinung haben müssen - nämlich Paare?
Solange diese Menschen nicht Erfahrungen als Einzelpersonen mit Clubbesuchen haben und dann auch darüber schreiben, können sie doch gar nicht nachvollziehen, wie es ist, alleine in diesem Umfeld unterwegs zu sein.
Ein „Teil“ eines Paares hat in seinem Begleiter immer einen Menschen zum verbalen Austausch, um Sex zu haben, ja sogar jemanden, der einen nach einer beschissenen Erfahrung auffängt.
Paare suchen in den meisten Fällen andere Paare zur Kommunikation und zum Partnertausch, bilden Cliquen befreundeter Menschen und tendieren dazu, Einzelpersonen auszuschließen - die ja auch immer eine Bedrohung für die Symmetrie der Partnerschaft oder des Freundeskreises sind. Maximal werden auf Herrenüberschuss-Veranstaltungen Soloherren geduldet, die dann schnell, fickwillig und zuverlässig bedienen und wieder verschwinden sollen. Einzelne Frauen werden von der Frau des Paares nur als überflüssige Konkurrenz um die attraktiven einzelnen Männer und als Gefahr für den begleitenden (Ehe)Mann gesehen und entsprechend gnadenlos weggebissen. Die Male, in denen ich in meinen jetzt sieben Jahren Swingererfahrung, einer anderen Konstellation begegnet bin wie: Paarfrau möchte, dass ihr Mann exklusiv mit mir Sex hat, Paar will mit mir FFM mit entweder gemeinsamer Befriedigung des Mannes durch zwei Frauen oder das Paar bespielt mich, kann ich an den Fingern einer Hand abzählen. Natürlich habe ich gute Bekanntschaften mit Paaren, Männern, Frauen, mit denen ich mich dort unterhalten kann, aber dabei geht es um den Zeitvertreib und nicht um Flirten und Sex.
Entsprechend sind viele Soloherren auch darauf konditioniert, in dieser Konstellation ihr Glück zu suchen und sind mehr oder weniger hektisch auf den Spielwiesen unterwegs auf der Suche nach bereits Aktiven, um sich dort in die Warte-Schlange einzureihen, Klein-Ottokar wegzustecken und zur nächsten weiterzuziehen, um maximalen Erfolg zu erzielen. Ich erlebe es oftmals, dass ich stundenlang am Rande der Matten stehen, sitzen oder liegen kann und Männer hetzen wie mit dem Lenkkopf einer Cruise missile im Schwanz an mir vorbei und stürzen sich ins Getümmel, ohne wahrzunehmen, dass sie bei mir möglicherweise mit ein paar netten Worten auch Sex haben könnten, wenn sie mir gefallen. Bin ich dann selber aktiv, wendet sich das Blatt und jene, die beim Abendessen oder auf den Gängen vorher kaum „Hallo“ sagen konnten, wollen dann „Intimität“.
Und ja, es gibt auch die „More sophisticated People“ beiderlei Geschlechts, die Wert auf interessante Begegnungen legen, die dann zu qualitativ höherwertigen Flirts und Sex führen. Ich bin da durchaus zwiegespalten, welche Variante mir besser zusagt, aber es hängt ganz vom Gegenüber ab, ob ich Sex oder Sex und Unterhaltung möchte.
Hilfreich ist es, als Einzelperson einen Begleiter zu haben - auch wenn man mit dieser Person keinen Sex hat, da man da auf jeden Fall schneller mit anderen ins Gespräch kommt.