****yn:
Hier geht es um das „Veto“, oder? Wenn ja, so halte ich das mittlerweile auch für etwas sehr Wichtiges. Wenn mein Freund ein schlechtes Gefühl bei jemandem hat, den ich ins Auge gefasst habe, will ich seine Bedenken ernstnehmen und lasse es im Zweifelsfall sein, mich mit demjenigen zu treffen oder mit ihm zu schlafen.
Das ist auch bereits passiert.
Ich war bei meinem Veto-Recht immer gespalten, weil zu lieben für mich bedeutete, dass man zum Einen das Wesen des Menschen wahrhaft gesehen, so gut es geht verstanden und mit allem KlimmBimm mögen gelernt hat und zum Anderen dem Menschen mit der ungeschönten, unverstellten Form dieses Wesens wünscht Glück zu erfahren.
Wobei der Next-Level-Shit dann noch wäre eben dabei, die Freiheit und Unschuld des eigenen Inneren zu bewahren.
Also vom Veto gebrauch zu machen habe ich mir, egal wie verletztend es für mich war, aufgrund meines selbst geschaffenen Wertesystems nicht erlaubt.
Jedoch offen meine Antipathie kommunizert.
Hatte aber auch gleichzeitig Verständnis, wenn Sie es vorzog mit m. E. "Versagern" zu schlafen, da Sie, aber das ist auch nur meine unbestätigte Theorie, sich dann sicher sein konnte diesen Menschen im Zweifelsfall emotional überlegen sein zu können.
Vielleicht hat sie es auch nicht leiden können, dass Ich mich bis zur Selbstaufgabe an meine Regeln gehalten habe und daher Männer reizend gefunden, die sich selbst und Ihre Werte auch mal nicht so klar vertreten haben.
Uiuiuuiuiui. Das macht mich immer noch sauer.
****yn:
Da frage ich mich, ob der Grund nicht vielleicht ganz woanders liegt. Zum Beispiel, ob so etwas eher vorkommt, wenn die Sexualität in der eigenen Beziehung auf der Strecke bleibt. Ich denke, wenn man innerhalb der Beziehung allgemein glücklich ist - auch sexuell - dann ist es doch eigentlich nicht schlimm, wenn es außerhalb mal weniger klappt, der Partner aber Erfolg bei seiner Suche hat. Man verliert ja dadurch nichts.
Ich abstrahiere manchmal Situationen, in denen ich mir der Werte nich klar bin, um zu schauen, wo eben die Grenzen verlaufen.
Man könnte ja Sexualität, bzw. Sex, als ein Hobbie bezeichnen.
Also weißte, ob man nun gerne mal mit den Jungs Fußball spielt, oder alle zwei Wochen übers Wochenende in den Wald fährt und sich aus Matsch seine Lehmhütte baut.
Egal wie, man tut es zur eigenen Erbauung. So für sich selbst. Man kommt im besten Falle mit Freude wieder zurück in das, was wir da so Alltag nennen.
Man hat nur so viel Zeit und Psychoenergie pro Woche und die muss man einteilen und Prioritäten setzen.
Ein Hobbie wird dann zum Problem für die Parnterschaft, wenn sich dieses negativ auf die gemeinsame Zeit, den eigenen Alltag, bzw. die anderen Lebensbereiche auswirkt.
Also geht es nicht konkret um das, was ausserhalb des Mikrokosmos' des gemeinsamen Alltags getan wird, sondern, ob und wie es sich darauf auswirkt.
Da wirst mir zustimmen.
Oder auch nicht.
Wenn dein Partner seine Boys-Night-Out, oder was, hatte bringt er im besten Falle Freude und Glück wieder mit sich, die Du als empathisches Wesen gerne aufgreifst und in eure gemeinsame Blase mit aufnimmst.
blubb
Ist sein Hobbie, tut Ihm gut, why not?! Coolio!
Was ist es denn bei Dir? Für Dich?
In meiner offenen Beziehung hat es nicht geklappt, weil ich nicht mit einem Menschen schlafen kann/möchte, den ich nicht aufrichtig schätze bzw. für den ich eine Form von Liebe empfinde.
Gleichzeitig kann ich auch Menschen lieben ohne dem Wunsch nach körperlichkeit Nachgehen zu wollen.
Meine Partnerin hat das eher verstanden als Ich und ging also, aus der, durch Ihre auf sich selbst projizierten Unsicherheiten, entstandenen Angst, nicht mehr n°1 zu sein, heraus sofort auf die Barrikaden, als ich Nähe mit einer Anderen erlebt hatte.
Die musste dann ganz und gar verschwinden.
Nichtmal platonisch sollte es sein.
Weil ich Diese Frau eben auch ohne Sex für das was sie war sehr gemocht habe.
And there was the dog buried!
Ich meine, okay!
Ich bin damit gescheitert mir selbst und Ihr klar zu machen, warum meine Liebe für diesen, oder jenen Menschen etwas komplett anderes war, als die zu Ihr.
Und letztenendes habe ich Sie sehr geliebt, oder so, aber im Alltag waren wir eine Katastrophe zusammen.
Da war ich doch so kompromissbereit, dass ich als Partner nicht mehr ernst zu nehmen war.
(Die Unschuld des eigenen Inneren bewahren und so.)
Vielleicht sieht Dein Partner auch, dass es für jemanden wie Dich wahrscheinlicher ist mit einem Menschen zu schlafen, der Dir, was auch immer, wie auch immer, wirklich etwas bedeutet.
Muss ja nicht die Welt sein, aber ein bisschen.
Ein bisschen Etwas, in einer Sache, (und hier kommen wir zum Kopfkino) in der Dein Partner sich eventuell für unzulänglich hält, oder denkt diese nicht bedienen zu können.
Was ja voll okay so ist. Wir sind ja keine Götter.
Und nach den Griechen hatten ja selbst die ausnahmslos die derbsten Macken.
Man liebt selten zwei Menschen aus den gleichen Gründen.
Das macht uns unterschiedlich, aber nicht mehr, oder weniger wertvoll.
Du hast ausführlich beschrieben, wie sehr ihr und vor allem wodurch ihr verbunden seid.
Da kommt niemand ran. Da kommt niemand rein.
Das ist eine Beziehungsburg, ein Schloss, ein Monument.
Errichtet über Jahre. Gewachsen durch Euch. Umwoben, durchwurzelt.
Das könnt Ihr euch nur noch euch selbst weg nehmen.
Und selbst das müsstet Ihr wirklich wollen.
Ich hab vergessen, was ich eigentlich sagen wollte.
Ihr macht das schon!