nicht überbewerten
wahrscheinlich sollte man die erinnerungen an die kindheit nicht überbewerten. es ist wohl zu viel ausgeblendet oder kommt uns - ganz ohne absicht aber eben doch - jetzt nicht alles relevante in den sinn, weil es vielleicht nicht ins schema passt.
ich erinnere mich etwa an "doktorspiele". da habe ich muschis und polöcher von kindern gleichen alters "erforscht". immer mit mehreren kindern in einer gruppe und immer in der aktiven rolle. deswegen schon dominanz abzuleiten, wäre aber zuviel des guten. aus mir ist auch kein swinger und notorischer rudelbumser geworden, obwohl das gruppenerfahrungen waren (die spiele hatten dann ohnehin ein jähes ende, nachdem es einigen eltern bekannt wurde, die betroffenen eltern sich absprachen und es dann ein strenges verbot einzuhalten galt -- das ich mich dann nur mehr mit einem besonders vertrauenswürdigen mädchen zu durchbrechen traute ...).
dann folgten "phantasien", die ich als jugendlicher hatte. dass dahinter eine neigung steht, wurde mir erst später bewusst. ich habe sie aber lange nicht aktiv gelebt (aber wohl unbewusst, sagen wir als "beim sex tonangebend"). aus vielen gründen: stand nicht wirklich dazu, habe mich sogar dafür geschämt, dachte, es wäre den gespielinnen unzumutbar, ...
lediglich fisting war immer schon auf der speisekarte. aber das ist nicht unbedingt eine "dominante praktik"; immerhin die einzige "perversion", zu der ich mich schon als teenager freimütig bekennen konnte.
fast schon als endzwanziger habe ich dann eine sehr schmerzgeile frau kennengelernt, die mich in ihre welt hineingezogen hat. mir war das allerdings nach befriedigung meiner neugierde zuviel und habe bdsm dann eigentlich abgehakt: war nur halb so gut im richtigen leben.
nach ein paar jahren vanilla bin ich dann dort angelangt, wohin mich das kopfkino schon als pubertierender geführt hat. es hatte bloss die richtige partnerin gebraucht, um die neigung zu entfalten. und um zu erkennen, dass meine dominante ader halt deutlich ausgeprägter ist als meine sadistische. es ist primär die submission meiner partnerinnen, die mich geil macht. ihre schmerzen sind, wenn beigefügt, eher ein mittel ihre mich scharf machende hingabe auszutesten als an und für sich geil (für mich :-).
tja, und davon hatte ich als fünfjähriger noch keine ahnung. auch nicht als 15-jähriger. als 25-jähriger konnte ich noch nicht zu meinen neigungen stehen. und seit ich 35 bin, lebe ich meine neigungen aus und es ist gut. ist's mir angeboren? ich glaube nicht.
lg, cheerful.