Sexualität ist sehr störanfällig, jedenfalls habe ich es bei meiner erlebt.
Ich bin sonst recht großzügig, was Verfehlungen anderer Menschen, insbesondere meiner Partner angeht.
Aber Sex ist ein Bereich, in dem Unschärfen in der Beziehung am ehesten zum Tragen kommen. Was ich vor 20 Jahren gemacht habe, geht jetzt nicht mehr.
Teilweise ging gar nichts mehr, nicht bei mir selbst und schon gar nicht in der Ehe.
Ich kann mich an Dinge erinnern, die haben mich getroffen/verstört bei Dingen, wo man normalerweise seine Schilde unten hat.
Das passiert einmal, zweimal, dann sind die Schilde oben und es gibt zwar Sex, aber keine Intimität mehr. Kein Aufeinander einlassen. Nur noch körperlichen Trieb abarbeiten.
Und wenn da also Hopfen und Malz ohnehin schon verloren ist und das allerbeste was der schwanzgesteuerte, notgeile, oversexte und underfuckte, egoistische Ehemann tun kann, ist, einfach die Schnauze zu halten und nicht zu "drängeln" und zu "quängeln", dann frage ich mich, was die Ehefrau überhaupt noch in der Beziehung hält?
Liebe?
Ja. Ich weiß jetzt gerade nicht, was daran komisch ist.
Mein Mann ist Teil meiner Familie, er ist mein seelisches Zuhause, Freund, Vertrauter, Wegbegleiter, Gefährte, Vater meiner Kinder.
Wenn ein Teil wegbricht, warum soll ich alles andere in die Tonne kloppen?
Da wäre ich doch irre
Ich stürz doch nicht unsere Familie ins Unglück weil es im Schlafzimmer nicht mehr so knistert? Das fände ich hochgradig egoistisch und verantwortungslos.
Erfolgreiche Lösungen sehen anders aus.