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Jedoch habe ich immer ein Problem mit den Begriffen Sub und Dom, da man mit dieser Begriffskonstellation schnell Überlegenheit, Abhängigkeit, Unterwerfung, Willkür, usw verknüpft.
Ich habe mich eine ganze Weile mit diesen beiden Begriffen im Speziellen unwohl gefühlt, weil ich zum größten Teil mit Menschen in Berührung gekommen bin, die dabei bestimmte Erwartungen hatten.
Zum Beispiel wurde (und werde) ich häufig gefragt, ob ich "eine Sub" bin. Und mir gefiel nicht, welches Gefühl diese Frage in mir auslöste und wie sich die Gespräche entwickelt haben, weil dabei häufig ein Kontext entstand, der davon ausging, dass "eine Sub" "jedermanns Sub" bedeutet. Also quasi "Wer Sub ist, lässt sich von jedem, der Dom ist, herumkommandieren". Was natürlich absoluter Blödsinn ist. Denn nur weil jemand ein/e Sub ist, ist er/sie noch lange nicht DEIN/E Sub.
Im umgekehrten Fall gab es häufig Situationen, in denen ein Mensch rein auf die Tatsache reduziert wurde, dass er (jemandes) Dom war/ist und ansonsten keinerlei Facetten zu haben darf. Oder wo sich Doms gar selbst rein auf das "Dom sein" reduziert haben und bereits einen Ton wie auf dem Kasernenhof angeschlagen haben, noch bevor man zwei Worte gewechselt hat.
Das waren meine Erfahrungen in den ersten Wochen hier im Joyclub, wo ich vermehrt mit den Begriffen "Dom" und "Sub" in Berührung gekommen bin und die in mir über die Zeit eine Aversion gegen die Begriffe konditioniert haben.
Ich weiß natürlich mittlerweile, dass ich vermutlich einfach an einen großen Haufen Idioten geraten bin, den ich getrost ignorieren darf. Sicherlich scheint es Leute zu geben, die unter einer "Sub" etwas ganz Konkretes verstehen, aber ich für mich reduziere diese Begriffe nun einzig darauf, dass sie Neigungen erklären und teilweise sogar nur situative Rollen festlegen. Wer kontrolliert gerade und wer lässt sich gerade kontrollieren. Nicht mehr und nicht weniger.
Persönlich bevorzuge ich bei Diskussionen die Bezeichnungen Top und Bottom, weil sie viel allgemeiner sind. Wenn es um meine eigenen Empfindungen geht, brauche ich aber keine Begrifflichkeiten, um mich selbst zu verstehen und zu wissen, wo mein Platz ist.