Dominanz & Submission - ein Zugang
Dieser Teil des BDSM, das „D“ für Dominanz und das „S“ für Submission (Unterwerfung) hat, wie das ganze Bdsm – Genre derart viele Spiel - und Lebensarten, dass ein Versuch, hier einen umfassenden Artikel darüber zu verfassen zweifellos scheitern muss. Deswegen bleibe ich bei meinem Zugang dazu, wobei es für Interessierte sicherlich nicht uninteressant ist, das weibliche Gegenstück dazu zu lesen.Mir war immer schon aufgefallen und bewusst gewesen, dass ich auf Menschen in meiner Umgebung eine eigene Wirkung hatte und habe – wenn ich z.B. Ein Lokal betrete, kommt es des öfteren vor dass es momentan ruhiger wird, viele der Gäste mich anschauen und dann mit Ihren Gesprächen oder womit sie auch immer gerade beschäftigt sind, fortfahren oder dass es nur sehr wenige Menschen gibt (und das sind dann meist diejenigen, die ich kennen lernte und als symphatisch empfand, die mir längere Zeit (mehr als 3 – 4 Sekunden) in die Augen schauen, ohne nervös zu werden oder den Blick zu senken. In Diskussionen oder Gesprächen fiel mir oft auf dass ich, ohne viel oder laut zu reden, von den Anderen oft mit der Führungsrolle betraut wurde, ohne dies selbst zu wollen. Ich habe in Beziehungen wie auch in beruflichen Belangen nie Gehorsam gefordert und trotzdem wurde er mir entgegengebracht. Dadurch wurde es mir aber auch möglich, Menschen immer wieder zu mehr Selbstbewusstsein zu führen – weil sie sich führen ließen.
Aussagen von Partnerinnen wie:“ Du bist endlich mal ein Mann zu dem man aufschauen kann“ und ähnliches hielt ich eher für die üblichen Schmeicheleien, die in einer Partnerschaft eben vorkommen und auch vorkommen sollen. Das diese Aussagen aber auch von fast fremden Frauen kamen hielt ich zunächst für Anmache.
Bis ca. zu meinem 35sten Lebensjahr schob ich diese Tatsachen zwar schon auf ein gewisses Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, konnte sie aber nicht richtig einordnen. Dann kam meine erste Freundin die, ebenfalls ohne es zu wissen, devot veranlagt war. Irgendwann kamen wir durch Zufall darauf dass es Ihr im Bett Spaß machte, wenn ich Ihr den Hintern versohlte (natürlich mit Gefühl) und wir probierten dass dann auch sehr bald mit einer Peitschen - immitation aus (schließlich waren wir ja nicht welche von diesen Perversen, die sich ein Peitsche kauften, also musste der Lederbehang von den Griffen des Motorrades herhalten) nicht nur dass es Ihr Spaß machte – nein sie bekam sogar einen Orgasmus dabei und ich entdeckte, dass dieses Spiel auch für mich schön und erregend war. Eine Definition hatten wir allerdings beide nicht dafür…
Meine nächste Freundin und jetzige Lebenspartnerin wusste sehr wohl damit um zu gehen und wusste auch schon, bevor sie mich kennen lernte dass sie devot veranlagt ist. Einer jener Gründe, warum sie sich beim Kennen lernen für mich interessierte, war nach ihrer eigenen Aussage meine natürlich – dominante Ausstrahlung und zum ersten mal zieht sich Dominanz und Submission durch das ganze Beziehungsleben. Sie ist eine selbstbewusste, energiegeladene Person mit jeder Menge Widerspruchsgeist, die aber in Ihrer Rolle als Frau absolut aufgeht und sich der stärken Ihrer Weiblichkeit absolut bewusst ist und lässt sich freiwillig und gerne von mir führen. Ich für meinen Teil führe immer noch nicht bewusst in dem Sinne dass ich mich immer daran selbst erinnern müsste – da es ja eigentlich schon immer so war, nur eben unbewusst. Ein wesentlicher Faktor dabei ist, dass jener der die Führung übernimmt - also der dominante Part - damit zurechtkommen muss, nicht nur für sich selbst die Verantwortung übernehmen muss sondern auch für andere und dass er dies gern macht. Dominanz heißt in erster Linie Verantwortung übernehmen.
Wo wir die, im Alltag unbewusst gelebte Dom – Sub Beziehung dann ganz bewusst als Spielart einsetzen ist der sexuelle Bereich. Ob das nun Fesselspiele sind, eine Peitsche dabei zum Einsatz kommt oder wir z.B. statt Kerzenwachs kaltes Wasser auf der, durch einölen und massieren heißen Hautoberfläche verwenden oder ich auch Wünsche äußere wie z.B. dass sie ein bestimmtes Outfit beim Ausgehen trägt, die sie mir dann erfüllt kommt immer auf die Stimmung an – was aber nicht heißt, dass der „normale“ Sex irgendwie zu kurz kommt.
Was ich nicht nachvollziehen kann sind Spielchen, die definitiv Schmerzen bereiten weil ich mir nicht vorstellen kann dass da irgendein Lustempfinden entsteht oder jemand der im Kopf seine normalen Hemmschwellen installiert hat, jemandem, den er angeblich liebt, Schmerzen zufügt.
Ebenso habe ich ein deutliches Problem mit Männern, die ihre Komplexe damit kompensieren über Frauen absolute Macht ausüben zu wollen und diese dann nach Strich und Faden demütigen und verprügeln – auch dann nicht, wenn das mit deren Einverständnis passiert. Das sind dann erfahrungsgemäß jene Männer, die sich selbst mit „Master, Sir“ oder sonst einem dusslichen Titel bedenken oder sich von anderen so nennen lassen.