Totale Überforderung
Hallo Forum,ich habe da momentan eine Menge an Problemen die irgendwo sicher jeden (mehr oder weniger) betreffen. Ich stelle fest das diese Probleme so ineinander greifen das sich wie eine Spirale bildet...oder sogar schon ein Netzt weil alles irgendwie irgendwo zusammen hängt.
Heute ist mal wieder so ein Tag wo sich meine Gedanken nur noch drehen und ich so gar keinen Ausweg sehe.
Wo fange ich an?
Ich erzähle euch mal meinen Tagesablauf damit man vielleicht schon erkennen kann was ich meine:
ich stehe zwischen 5.45h und 6h auf, mache mich fertig und gehe in die Arbeit. Vorher räume ich noch schnell den Geschirrspüler erst aus dann wieder ein und schmeise noch eine Waschmaschine an.
Sobald ich Heim komme räume ich den Geschirrspüler aus, hänge die Wäsche auf, räume mal grob auf und gehe mit dem Hund raus. Sobald ich wieder zu Hause bin kommen meine Kinder nach Hause. Erst mal drücken und fragen wie die Schule war, dann schauen was an Hausaufgaben zu erledigen ist. Da meine Kids sich permanent bei den Hausis streiten, beide aber nicht an ihren Schreibtischen sitzen bleiben (es sind Grundschüler) machen sie ihre Hausis getrennt und ich bin greifbar. Teilweise artet das in Terror aus ("Ich will keine Scheiß-Hausis machen!"). Wenn dann endlich die Hausis fertig gemacht sind lege ich Wäsche zusammen oder bügle (was ich hasse wie die Pest) oder räume irgendwas auf.
Irgendwo da kommt mein Mann nach Hause. Entweder war er da schon einkaufen oder schaut nochmal durch und geht dann los. Danach kocht er bzw. bereitet das Abendessen vor.
Nebenbei kommen immer wieder die Kinder und brauchen irgendwas, egal was, es kostet einfach Zeit und teilweise Nerven. Oder es gibt Aktivitäten wo die Kids hin- bzw. abgeholt werden müßen.
Dann rufen 2000 Leute auf einmal an und ich muß noch irgendeinen Vertreter an der Türe abwimmeln (echt, ungelogen, aber seit wir das Haus haben steht mindestens 2 mal die Woche irgendjemand vor der Türe und will was verkaufen oder über den Weltfrieden sprechen).
Nach dem Abendessen werden die Kinder bettfertig gemacht, noch gekuschelt und den Tag nochmal erzählt (was war doof, was war schön). Dann verschwinden die Kids ins Bett. Mein Sohn schläft recht schnell, meine Tochter kommt bis etwas 22h immer wieder mit irgendwas an. Egal was wir tun, sie hört nicht auf.
Dann surfe ich entweder oder schaue fern oder lese was um dann gegen 24h ins Bett zu fallen.
Da ich Krankenschwester in der Hauskrankenpflege bin arbeite ich irgendwie ständig obwohl ich eigentlich eine 20-h-Woche-Kraft bin. Die Wochenenden sind der Horror: da hat man dann Doppeldienst, heißt also man arbeitet früh eine Tour und spät. So kommt man problemlos an einem Wochenende schon mal auf 20-Stunden. Zusätzlich unterrichte ich noch Zivis und teilweise auch Rettungsassistenten oder pflegende Angehörige.
Ich würde mich gerne fortbilden. Allerdings geht das kaum weil ich es entweder selbst zahlen muß oder der Unterrichtsort weit weg ist. Außerdem bekomme ich dann nicht mehr Geld.
Ihr seht also das ein Tag irgendwie aus allen Mähten platzt.
Jetzt versuchen wir schon alles so gut es geht zu organisieren.
So haben wir z.B. mit andern Eltern Fahrgemeinschaften gebildet wenn es um die Kinder-Aktivitäten geht.
Ich habe das Gefühl mich irgendwie nur noch im Kreis zu drehen. Jeder will was, jeder will 100%, keiner hält sich an absprachen verlangt es aber von mir.
Von meiner Schwester darf ich mir anhören ich hätte gar keine Zeit mehr für sie. Wenn ich ihr sage das ich irgenwie für niemanden mehr Zeit habe dann ist sie erst recht beleidigt bzw. wirft mir vor sie wäre nicht die anderen sondern meine Schwester.
Obwohl ich ständig hier im Haus beschäftigt bin nimmt alles kein Ende. Nur als Beispiel: ich habe vor etwa 3 Monaten den Keller (da ist eine Werkstatt, unser Büro, unser Wäschebereich, Vorratsbereich und eben Kellerbereich) ausgemistet und aufgeräumt. Wenn ich da jetzt reinschaue könnte ich kotzen weil sich wieder Berge türmen.
Wir wollen seit 2 Jahren unser Dach endlich ausbauen. Ich komme gar nicht dazu es auszumisten und auszuräumen weil ich gar nicht weiß wohin mit dem ganzen Zeug. Und sobald ich was weggeschmissen habe kommt von irgendwoher wieder neues Zeug dazu. Gleiches ist bei der Wäsche: an dem einen Tag ist keine Maschine wirklich voll und am nächsten Tag sind es plötzlich 3 Maschinen. Es ist als würde jemand seine Wäsche dazulegen.
Ich frage mich dabei einfach wo bleibe ich?
Ich habe kaum noch Freiraum. Und wenn ich mir den dann mal gönne werde ich an einer anderen Stelle dafür bestraft weil dann aus einer Kleinigkeit ganz schnell was Großes wird.
Wieder ein Beispiel: ich war gestern auf dem Stammtisch. Okay, keine Frage, es wurde 1h bis ich im Bett war. Die Kinder kommen früh's zum kuscheln nochmal rüber. Bei den Nachrichten bitte ich darum das sie doch eben mal ruhig sein sollen. Das funktioniert 2 Minuten und schon quatscht meine Tochter wieder los. Wenn ich dann zu ihr sage sie möchte bitte warten bis die Nachrichten rum sind (die insgesammt etwa 5 Minuten dauern) fängt sie das Kreischen an. DAS NERVT!!!
Allgemein, sagt man irgendwas zu ihr fängt sie sofort an entweder nein zu sagen oder sie fängt das Kreischen an. Egal was wir tun, es wird nicht besser. Natürlich liegen meine Nerven mitlerweile durch diese Überlastung echt blank und ich reagiere schnell über indem ich sie anschreie. Mir braucht keiner zu sagen das das scheiße ist, das weiß ich selbst. Nur in der Situation kann ich in diesem Moment nicht anders. Und sie wird sicher nicht ihren Kopf mit schreien durchsetzen.
Mein Sohn bockt indem er total schnodderig ist. Gott sei Dank ist das aber eher selten und auch immer nur kurz anhaltend.
Trotzdem zieht das an den Nerven.
Dann reiße ich mir sprichwörtlich in der Arbeit den Arsch auf damit ich mit Überstunden die momentan nicht abbaubar sind und weniger als der Hälfe meines Gehaltes auf dem Konto belohnt werde.
Und darf dann alles was ich mir mal gönne rechtfertigen.
Was kann ich dafür das mein Job so schlecht bezahlt ist und der Staat sich über die Hälfte meine Geldes nimmt?
Ehrlich, es ärgert mich gerade maßlos wenn ich das mit der Finanzkrise höre.
Sex?
Was ist das?
Ich platze fast vor unbefriedigter Lust, aber weder mein Mann noch mein Freund stillen sie.
Echt mal, ich habe etwa 2-3 mal Sex im Monat.
Das ist mir definitiv zu wenig.
Wenn ich es anspreche dann wird das zwar eingesehen, es ändert sich aber nix.
Ich könnte endlos so weiterschreiben, aber das brauche ich sicher nicht.
Ich bin total überlastet und sehe kein Raus aus diesem Kreis.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen das ich damit alleine dastehe.
Wie machen andere das?
Was kann ich tun um Freiräume für mich zu bekommen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müßen das jemand, bzw. etwas, anderes gleichzeitig zu kurz kommt?
Sicher werden viele Denken: "Was will sie? Das ist eben das Leben.".
Wenn das Leben so heftig ist dann lieber keins....ehrlich.
Nein, ich bin NICHT Suizid gefährdet!
Mir geht es teilweise so schlecht das ich mir ab und an wünsche einen Unfall zu haben oder eine Krankheit wo sich einfach mal jemand um mich kümmert. Wo mal jeder Stress von mir weggenommen wird.
Keine Angst, das sind nur Gedankengänge die ich niemals in die Tat umsetzen würde!
Entschuldigt bitte das es so lang geworden ist.
Kelene