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Welche Erfahrungen habt ihr mit der Anwendung der HIV-PrEP?

*******ola Mann
210 Beiträge
Es muss halt beides passieren. Die Aufklärung für Heranwachsende und bereits sexuell Aktive ist wichtig und, wenn wir ehrlich sind, denken zu viele Menschen noch immer, dass HIV nur Drogensüchtige und Schwule betrifft. Und wie viele halten Gonorrhoe und Tripper für verschiedene Krankheiten? HPV wurde auch lange unterschätzt, die Impfmöglichkeit für junge Frauen halte ich für sinnvoll, in UK können sich auch männliche Teenager impfen lassen. Dennoch -> Die bittere Wahrheit: wer Sex hat, kann sich etwas einfangen. Und Geilheit kann bei jedem das Hirn ausschalten.

Kenia hat übrigens ein sehr gut finanziertes Gesundheitsprogramm für Risikogruppen (https://www.prepwatch.org/country/kenya/)
**********life8 Paar
108 Beiträge
Zitat von *******ola:
Kenia hat übrigens ein sehr gut finanziertes Gesundheitsprogramm für Risikogruppen (https://www.prepwatch.org/country/kenya/)
Ich stelle jetzt mal die Zahl 56.000 Prep user 50 Millionen Einwohnern gegenüber.
Solange in ganz Afrika immer noch so Idioten von der Kirche rumlaufen, und erzählen wie böse Kondome sind ist das leider auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
*******ola Mann
210 Beiträge
Es ist nur ein Anfang. Aber irgendwo muss man ja anfangen, genau wegen der Kirche.
Aber die UN unterstützt Kenia dabei, das selbst gesteckte Ziel, die HIV-Epidemie bis 2030 unter Kontrolle zu haben, zu erreichen.
Um die beiden Themen zu verbinden: In unseren Breitengraden ist HIV glücklicherweise ein 'Luxusproblem', in anderen Gegenden leider immer noch epidemisch. Das Ziel sollte dennoch sein, die Krankheit global auszurotten. Durch Aufklärung und geeignete Vorsorge.
*******_man Mann
5.416 Beiträge
HPV-Impfung wird hier seit einige Zeit auch Jungs angeboten.

Es ist besser, 50 Euro im Monat zur Infektions-Vermeidung auszugeben als 2.000 zur Ausbruchsvermeidung, insbesondere wenn man das auf die Risikogruppen begrenzt, die sonst nie berücksichtigt werden.

Wer PrEP nimmt, kann sich nicht infizieren. Wer bei Infektion behandelt wird, kann mit den Mitteln die Viruslast auf ein für ihn und für andere risikoloses Level gedrückt werden.

Gefährlich sind nur die unerkannten Infizierten. So viele sind das nicht. Ein paar Tausend der 80 Millionen hier.

Zur Relation: 8.000 würde bedeuten, 1 von 10.000, da kann man lange vögeln, um statistisch einen von denen im Bett zu haben. Und weiterhin gilt, dass es die drei Hochrisikogruppen gibt: Männer, die Sex mit Männern haben, Sexarbeiter und Drogensüchtige.

Natürlich darf man die anderen STIs nicht außer acht lassen. Davor schützt PrEP eben nicht.
@*******_man

Swinger gehören inzwischen auch zur Risikogruppe.

Sie
*******_man Mann
5.416 Beiträge
@*********t6874

Sie gehören zur Risikogruppe im Sinne der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen.

Beim Robert-Koch-institut im Sinne der Identifikation von Neuinfektionen (noch) nicht.

Das zeigt für mich umso mehr wie stark man an einer Reduzierung der Neuinfektionen interessiert ist.
*********8383 Paar
358 Beiträge
@paar41515
Hi,
nehmt ihr die PrEP immer noch?

LG
*********llove Mann
8 Beiträge
Hallo,

ich nehme die PrEP anlassbezogen.
Mindestens 2 tage vor und nachher.
Nebenwirkungen hab ich keine.
Auch die Nierenwerte die mein Arzt alle 3 Monate überprüft sind unverändert unauffällig.

Soweit zur Fragestellung.


Ich nehme die Pillen als zusätzliche Sicherheit zum Kondom.
Als dauermedikamentation möchte ich sie nicht nehmen und sehe bei mir auch keine Notwendigkeit dafür.
Lieber lass ich ein Date aus wenn ich die minimale Einnahmezeit vorher nicht einhalten kann.
Das ich alle 3 Monate auf sexuell übertragbare Krankheiten untersucht werde ist für mich und andere ein zusätzlicher Vorteil.

Mit PrEP Fickt es sich fiel unbeschwerter, im fall eines Kondomversagens besteht sozusagen eine zweite sicherheitsbarierre.
*******ove Paar
1.308 Beiträge
@*********llove

Werden die dreimonatlichen Tests auf alles eigentlich auch von der Kasse bezahlt oder muss man was zuzahlen?

Ich finde Prep ein zweischneidiges Schwert. Die Zahlen für Tripper sind nicht ohne Grund seit Einführung von Prep ziemlich nach oben gegangen. Das ist eine Aussage, die der Arzt beim Gesundheitszentrum Frankfurt machte, als wir mal ein Beratungsgespräch hatten.
Anscheinend nehmen es doch viele, um dann ohne Kondom Sex zu haben. (?)
*********llove Mann
8 Beiträge
ja die Tests werden von der Kasse (AOK) bezahlt.

Möglich/wahrscheinlich das sich manche dadurch einem höheren Risiko mit anderen STDs anzustecken aussetzen.
*******ove Paar
1.308 Beiträge
@*********llove

Danke für die Antwort...

Ich vermute das auch... leider stellt Prep in Verbindung zu den gestiegenen Trippermengen und folgender Aussage keine Entlastung der ALLGEMEINEN STI Situation dar:
Die Antibiotikaresistenz (AMR) bei N. gonorrhoeae stellt ein globales Problem für die Behandlung und Kontrolle der Gonorrhoe dar. In den letzten Jahren wurde die Gefahr eines potentiell kaum therapierbaren, hochresistenten Erregers (multidrug-resistant N. gonorrhoeae, MDR-NG, und extensively drug-resistant N. gonorrhoeae, XDR-NG) weltweit sehr ernst genommen. So hat die WHO N. gonorrhoeae 2017 als Erreger mit hoher Priorität eingestuft, für den aufgrund einer besorgniserregenden Resistenzsituation neue Antibiotika dringend benötigt werden. Gegenüber ALLEN Antibiotika, die bisher zur Behandlung eingesetzt wurden, konnten Resistenzen nachgewiesen werden.
(Derzeit ist Ceftriaxon als injizierbares Cephalosporin der 3. Generation mit erweitertem Spektrum in den meisten Ländern die einzige noch verbliebene empirische Monotherapie bei Gonorrhoe. Allerdings finden sich weltweit Fallberichte über einzelne Therapieversagen und Resistenzen gegenüber Cephalosporinen der 3. Generation. Daher wird in den meisten Therapieguidelines eine duale antimikrobielle Therapie, hauptsächlich Ceftriaxon plus Azithromycin, empfohlen.)
*******_man Mann
5.416 Beiträge
Zitat eines auf STIs spezialisierten Urologen in Frankfurt, als ich ihn 2019 nach seinen Erfahrungen mit PrEP fragte: "Ich bin hier im Bermudadreieck zwischen der Homosexuellenszene, dem Bahnhofs- und Bankerviertel. Außer HIV nimmt hier alles deutlich zu. Die Leute sind der Meinung, dass sie damit ohne Hirn und Verstand rumvögeln können, aber PrEP verhindert eben nur HIV. Deshalb ist es mir sehr wichtig, immer auch vor den anderen Gefahren zu warnen. Hepatitis ist nicht lustig und Antibiotikaresistenzen sind es auch nicht."

Wir (er und ich) sind uns einig, dass es gut ist, dass es das gibt. Aber auch, dass man das verantwortungsbewusst einsetzten muss. Wer glaubt, damit einen Unbedenklichkeitsfreifahrtschein zu haben, ist eigentlich unreif dafür.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob es richtig ist, dass die Kosten komplett von der gesetzlichen Krankenkasse (soweit mir bekannt, nicht von den privaten) bezahlt werden. Insbesondere vor dem Hintergrund des Vorteils gegenüber Nicht-PrEP-User der Kostenübernahme von eng getakteten Blut-inkl. STI-Tests. Diese vermeintliche Vollkasko sollte eine Selbstbeteiligung von 30-50% beinhalten. Die vergleichsweise sehr billigen Kondome hat bisher auch keiner auf Kassenrezept bekommen.
*********unkB Mann
106 Beiträge
PreP nehmen bedeutet auch sich alle drei Monate auf ALLE Geschlechtskrankheiten testen lassen ...allein aus diesem Grund ist die PreP schon ein deutlicher Zugewinn an Sicherheit. ...und schon mal drüber nachgedacht, dass die Zahlen steigen, weil mehr getestet wird? Nun ja ..schmunzel

..PreP ist aus meiner Sicht ehrlicher, als Kondom und ungetesteter Blindflug und blasen ohne ........schließlich werden GV-Krankehiten nicht nur durch den Akt übertragen - ihr Lieben ...da reicht schon der gute alte schlimme Finger.. In diesem Sinne ..Leben und leben lassen und weniger verurteilen ...Jeder sollte so leben wie er mag.

Liebste Grüße
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