Das Drama des begabten Kindes (1979/1996)
Kinder haben nach Miller ein natürliches »narzisstisches« Bedürfnis (nach Aufmerksamkeit, Zuwendung). Es ist der ureigene Wunsch des Kindes, als das Zentrum der eigenen Aktivität gesehen, beachtet und ernst genommen zu werden.
Die Erfüllung dieses Bedürfnisses ist zur Bildung eines gesunden Selbstgefühls und Selbstbewusstseins unerlässlich. Im Idealfall wirkt dabei die Mutter als Spiegel der eigenen Gefühle, die auch dann ohne Verlustangst ausgelebt werden können, wenn es sich um negative Affekte handelt (Ängste, Zorn, Trauer etc.), so dass das Kleinkind ein gesundes Selbstempfinden entwickelt. Erst die Möglichkeit die eigenen Bedürfnisse und Gefühle auszuleben, fördert im späteren Leben ein echtes soziales Verhalten.
Das Kind spürt die bewussten oder unbewussten Wünsche der Eltern und passt sich ihnen an, um sich die zum Überleben notwendige Aufmerksamkeit der Eltern zu sichern. Dabei muss es die eigenen Bedürfnisse verleugnen, die durch den Drang nach Anpassung zwecks Sicherung des Objekts (der Mutter) überdeckt werden. Die äußerlichen Anforderungen (z. B. Leistung, Aussehen) werden als Introjekte verinnerlicht und abgespalten. Diese Abspaltung lebt im Menschen unbewusst fort und bestimmt sein Verhalten (u. a. Neid) mit. Aus ihr ergibt sich der für den narzisstischen Menschen typische ambivalente Zustand: Ein Pendeln zwischen Depression einerseits und einem Grandiositätsgefühl andererseits, vergleichbar mit einem manisch-depressiven Zustand.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alice_Miller#Am_Anfang_war_Erziehung_.281980.29
ich weiss es is wiki.....