Ein Hoch auf die Beliebigkeit?
Ja, da investiert man etwas Zeit in ein paar Zeilen, die nicht einmal aufwändig sind. Man diszipliniert nur seinen sprachlichen Ausdruck ein wenig, indem man nicht nur die Worte sorgfältig wählt, sondern sie auch in entsprechende Reimform und Versmaß bringt.
Jetzt sagen einige: die Mühe ist es nicht wert. Oder auch: das erpresst den Anderen zu einer angemessenen Reaktion. Ich aber erlaube mir dir Frage: was ist denn schlecht daran? Die Zweiwortnachricht ist nicht ausgefeilt genug, das Gedicht dagegen überfordert die Adressatin zu sehr? Viel wäre heute gewonnen, wenn jeder etwas mehr nachdächte, bevor er seinen Mund aufmacht, Gedichte schreiben hilft dabei.
Wem es nur um massentaugliche Kommunikation geht, der mag sich mit Latte in ein Café setzen und maximal mit Gesten aushandeln, worum es ihm geht, von mir aus gern. Ich mag das nicht.
Darum ist Sprache und deren Gebrauch für mich ein Fest, von mir aus auch ein legitimes Mittel beim Balzritual. Wer das nicht zumindest tolerieren kann, der sagt mir nichts.