Dafür, dass zu Beginn des Threads beinahe verleugnet wurde, dass Einsamkeit ein gesellschaftlicher Trend - eine "Volkskrankheit" - sei, geht es mittlerweile ziemlich zu Sache hier.
Ich empfinde das überhaupt nicht so. Die Gesellschaft befindet sich im permanenten Wandel. Das Leben, dass wir heute führen ist ein anderes als das unserer Eltern und Großeltern. Vieles hat sich verbessert. Diese Verbesserungen stellen aber auch neue Herausforderungen an uns als Individuum, wie an die Gesellschaft.
Bereits Anfang der 1990er Jahre beschrieb die Trendforscherin Faith Popcorn den Megatrend Cocooning: Der Mensch hüllt sich in einen Kokon und nutzt die eigene Wohnung vermehrt als Lebens-, Einkaufs- und Arbeitswelt. Und man kann Popcorn schlechterdings vorwerfen, einen „Hokuspokus-Dreimalschwarzer-Kater-Zauberkugelblick“ vorgenommen zu haben. Fünfundzwanzig Jahre nach Erscheinen des Popcorn-Reports arbeiten viele von uns im Homeoffice, shoppen online und haben mehr virtuelle Freunde in sozialen Netzwerken als reale Kontakte.
Aber worauf lässt sich der Trend des Cocoonings zurückführen. Sicher gibt es hierfür mehrere Ursachen, besonders beeindruckt hat mir jedoch das Statement von Anchises:
Unser Wunsch nach Freiheit ist m.E. heute so stark ausgeprägt, dass wir keinerlei Verbindlichkeiten mehr eingehen wollen. Wir wollen unabhängig von allem und jedem sein - selbst von Freunden, der Familie und neuerdings sogar von einem Partner. Wir wollen unsere individuellen Wünsche und Bedürfnisse befriedigen, ohne Rücksicht auf jemanden nehmen zu müssen. Das nennen wir Freiheit. Aber auch diese Medaille hat eine Kehrseite.
*********lich:
Ich empfinde diesen ganzen Thread als eine einzige, sehr undifferenzierte Verallgemeinerung: "Die Gesellschaft ist heute sooo armselig, alles wird immer schrecklicher!"
Ich empfinde das überhaupt nicht so. Die Gesellschaft befindet sich im permanenten Wandel. Das Leben, dass wir heute führen ist ein anderes als das unserer Eltern und Großeltern. Vieles hat sich verbessert. Diese Verbesserungen stellen aber auch neue Herausforderungen an uns als Individuum, wie an die Gesellschaft.
Bereits Anfang der 1990er Jahre beschrieb die Trendforscherin Faith Popcorn den Megatrend Cocooning: Der Mensch hüllt sich in einen Kokon und nutzt die eigene Wohnung vermehrt als Lebens-, Einkaufs- und Arbeitswelt. Und man kann Popcorn schlechterdings vorwerfen, einen „Hokuspokus-Dreimalschwarzer-Kater-Zauberkugelblick“ vorgenommen zu haben. Fünfundzwanzig Jahre nach Erscheinen des Popcorn-Reports arbeiten viele von uns im Homeoffice, shoppen online und haben mehr virtuelle Freunde in sozialen Netzwerken als reale Kontakte.
Aber worauf lässt sich der Trend des Cocoonings zurückführen. Sicher gibt es hierfür mehrere Ursachen, besonders beeindruckt hat mir jedoch das Statement von Anchises:
*******s65:
...der Erfahrung, das (vermeintliche) Freiheit nicht mehr als Katharsis, sondern (in der Erfahrung intensiver Einsamkeit) auch als Fluch wahrzunehmen.
Unser Wunsch nach Freiheit ist m.E. heute so stark ausgeprägt, dass wir keinerlei Verbindlichkeiten mehr eingehen wollen. Wir wollen unabhängig von allem und jedem sein - selbst von Freunden, der Familie und neuerdings sogar von einem Partner. Wir wollen unsere individuellen Wünsche und Bedürfnisse befriedigen, ohne Rücksicht auf jemanden nehmen zu müssen. Das nennen wir Freiheit. Aber auch diese Medaille hat eine Kehrseite.