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Einsamkeit als neue Volkskrankheit, (warum) ist das so?

****60 Paar
913 Beiträge
Gute Zusammenfassung
*top*

Bei den Auswegen hast du einen ganz wichtigen Punkt vergessen: suche dir professionelle Hilfe!
Gerade bei Burnout und/oder Depression ist dieser Schritt unvermeidlich und notwendig.

Das Internet würde ich persönlich sowohl unter Ursache wie auch bei Ausweg auflisten.

Ich habe den ganzen Thread sehr intensiv gelesen, da mich das Thema sehr interessiert und auch persönlich betrifft. Aus meiner Erfahrung kann ich anmerken es gibt kein allgemeingültiges Rezept, da jeder Fall etwas anders geartet ist. Gerade als nicht Betroffener sollte man mit so Kommentaren "beweg mal deinen Hintern" und ähnliches extrem vorsichtig sein. Einen wirklich depressiv Erkrankten drückt man damit nur noch tiefer in sein Schneckenhaus. Gefragt ist vielmehr Achtsamkeit, Toleranz, Verständnis und Zeit. Ein grösseres Geschenk wie Zeit und Interesse kann man solchen Personen meist nicht machen. Wie gesagt, ich spreche hier aus eigener leidvoller Erfahrung.
*********r_DD Mann
168 Beiträge
Gründe für (meine) Einsamkeit
Ich fühle mich seit Jahren einsam. Habe eigentlich ganz gute Voraussetzungen... Bin weder allein, kommunikativ unbegabt noch Quasimodos kleiner Bruder. Und dennoch einsam und leide darunter.

Ich bin (nicht nur deshalb) depressiv und komme mit Ablehnung nach vielen erlebten Enttäuschungen und gespürten Zurückweisungen nicht mehr gut klar. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein (obwohl man stets und für jeden sein Bestes gegeben hat), hat sich in mir eingebrannt und mein Vertrauen in mich und andere nachhaltig beschädigt. Leider zählt für mich auch die Oberflächlichkeit, Ignoranz bzw. das Desinteresse von Menschen als eine Art von Zurückweisung.

Dann frage ich mich, was ich in diesem Zustand noch Außergewöhnliches bieten könnte, um jemanden (Fremden) von mir zu überzeugen (wenn ich bei der eigenen Partnerin auf Granit beiße). Zusammen mit einem Mangel an Gelegenheiten in meinem Alltag und ein paar selbst gesteckten moralischen Grenzen ist das alles keine gute Grundlage für Hoffnungen oder gar große Veränderungen. Zumal ich an mir und meinen Einstellungen eigentlich nichts auszusetzen habe. Aber dennoch vermisse ich täglich schmerzlich irgendeine Form der Zuneigung...

Und dabei brauche ich eigentlich auch nicht viele Menschen, sondern nur einen, der mich akzeptiert und mag, wie ich bin.
*********rHexe Paar
881 Beiträge
Denkansatz...
Das Gefühl, nicht gut genug zu sein (obwohl man stets und für jeden sein Bestes gegeben hat), hat sich in mir eingebrannt und mein Vertrauen in mich und andere nachhaltig beschädigt.
Das Gefühl kenne ich gut. Und das führte dann dazu, es allen und jedem Recht machen zu wollen. Unmöglich.

Dann frage ich mich, was ich in diesem Zustand noch Außergewöhnliches bieten könnte, um jemanden (Fremden) von mir zu überzeugen (wenn ich bei der eigenen Partnerin auf Granit beiße).
Das ist der falsche Ansatz, der den Weg des Scheiterns fortführt.
Du bist ok, so wie Du bist. Du hast Stärken und Schwächen, wie jeder andere Mensch auch. Und Du mußt es gar nicht allen Menschen Recht machen, nicht mal Deiner Frau.
Wenn Du morgens in den Spiegel guckst und sagen kannst: Ich bin gut so wie ich bin.
Zumal ich an mir und meinen Einstellungen eigentlich nichts auszusetzen habe.
Dann ist das gut so.
Und dabei brauche ich eigentlich auch nicht viele Menschen, sondern nur einen, der mich akzeptiert und mag, wie ich bin.
Genau. Und der eine Mensch bist Du selbst. Die anderen kommen dann automatisch...
Und manchmal passen Menschen auch nicht (mehr) zusammen, und wenn man es sich noch so wünscht. Dann ist es Zeit, sich zu verabschieden oder die Art der Beziehung zu ändern.

LG Maik
Eigen- und Fremdwahrnehmung
Ich lese hier aus vielen Beiträgen heraus, dass insbesondere Zweisamkeit der Schlüssel zur Zufriedenheit sein soll. Das, was viele auch dazu hier äussern und darüber hinaus auch noch von sozialen Zwängen sprechen, erweckt genau einen gegenteiligen Eindruck. Wo bitte bleibt da die Individualität? Und ich meine nicht die nach aussen plakativ zur Schau getragene, sondern das, was einen gern mit sich selbst sein lässt, der Wunsch, sich selbst Zeit zu schenken und ggfs. auch anderen.
Kleines Beispiel: wieso MUSS ich Geburtstag feiern??? Ich habe es bei Freunden beobachtet, die mit ihrem Alter hadern oder über den Partystress klagen. Ich habe schon vor rd. 10 Jahren angefangen, mir meinem Geburts-Tag für mich freizuhalten und etwas zu unternehmen, was mir am Herzen liegt.
Schön essen mit family gehört dann an einem anderen Tag auch dazu, aber die Zeit schenke ich mir.
Das soziale Mit-/Gegeneinander, dem jede/r im Alltag ausgesetzt ist, brauchen auch als Gegengewicht eine Möglichkeit für Rückzug und Reflektion, und zwar über sich selbst. Das halten jedoch nur wenige aus und richten den Spiegel gern wieder auf das, was andere nicht - oder falsch machen. Es anderen recht machen wollen ist die eigene Haltung, nicht das, was andere von einem erwarten. Tut manchmal weh, wenn das angeblich Beste angeblich nicht gut genug ist, aber evtl. meint der / die andere etwas ganz anderes. Einfach mal drüber nachdenken, und das geht nur in der Innenschau.
*********r_DD:
Gründe für (meine) Einsamkeit
Ich fühle mich seit Jahren einsam. Habe eigentlich ganz gute Voraussetzungen... Bin weder allein, kommunikativ unbegabt noch Quasimodos kleiner Bruder. Und dennoch einsam und leide darunter.

Ich bin (nicht nur deshalb) depressiv und komme mit Ablehnung nach vielen erlebten Enttäuschungen und gespürten Zurückweisungen nicht mehr gut klar. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein (obwohl man stets und für jeden sein Bestes gegeben hat), hat sich in mir eingebrannt und mein Vertrauen in mich und andere nachhaltig beschädigt. Leider zählt für mich auch die Oberflächlichkeit, Ignoranz bzw. das Desinteresse von Menschen als eine Art von Zurückweisung.
Das Gefühl nicht gut genug zu sein haben wir doch alle mal. Egal in welchem Zusammenhang.
Ich bin mal sitzengeblieben, 7. Klasse...als sich das damals einschneidende Erlebnis abzeichnete fragte mich meine Mutter: Hast du dein Bestes gegeben? Ich konnte damals mit 11 oder 12 spontan sagen:
Ja, hab ich!
Den ich habe damals echt gepaukt ohne Ende....
Meine Eltern sagten dann damals: Dann ist es nicht so schlimm, Junge. Wenn du dein bestes gegeben hast und etwas nicht funktioniert brauchst du kein schlechtes Gewissen haben. Und gingen mit mir Eis essen und wir hatten einen tollen Tag.

Ich bin meinen Eltern bis heute dankbar für diese Erfahung, für diese Prägung.
Bei jedem "Scheitern" frage ich mich bis heute ob ich mein bestes gegeben habe. Ob beruflich, privat oder in sonst irgendeinem wichtigen Ereignis.
Habe ich nicht mein bestes gegeben, so ziehe ich meine Erfahrung daraus. Auch das man nicht immer die Kraft hat sein bestes zu geben, immer 100% gehen einfach nicht.
Haben meine Fähigkeiten nicht gereicht, so ist eine Grenze abgesteckt die zu akzeptieren ist.
Erst einmal von dir selbst...und auch von anderen. Wenn andere deine Fehler und deine Grenzen nicht akzeptieren sondern Höher, Schneller. Weiter wollen, so lass sie gehen. Denn auf Dauer müsstest du auf 120% laufen, und das kannst du nicht. Das kann niemand.
Soll er/sie gehen und suchen....meiner Erfahrung nach findet sie es nicht, oder nur in Ausnahmenfällen und sind später meist unglücklicher als Du wenn die böhmischen Dörfer in sich zusammen fallen.

Das Zugeständnis der eigenen Fehlbarkeit ist einfach wahnsinnig wichtig.
Erst einmal sich selbst gegenüber...und dann auch dem/der Gegenüber...Fehler eingestehen.
Sich selbst aber die Luft und den Raum für Fehler lassen.


*********r_DD:

Dann frage ich mich, was ich in diesem Zustand noch Außergewöhnliches bieten könnte, um jemanden (Fremden) von mir zu überzeugen (wenn ich bei der eigenen Partnerin auf Granit beiße). Zusammen mit einem Mangel an Gelegenheiten in meinem Alltag und ein paar selbst gesteckten moralischen Grenzen ist das alles keine gute Grundlage für Hoffnungen oder gar große Veränderungen. Zumal ich an mir und meinen Einstellungen eigentlich nichts auszusetzen habe. Aber dennoch vermisse ich täglich schmerzlich irgendeine Form der Zuneigung...

Und dabei brauche ich eigentlich auch nicht viele Menschen, sondern nur einen, der mich akzeptiert und mag, wie ich bin.

Wenn du selbst nichts an dir auszusetzen hast, dann bist du doch auf einem gutem Wege...
Wie meine Vorschreiber Maik und occiverdi bereits sehr richtig beschrieben haben:
Innenschau. Reflektion...ziehe dein Selbstbewusstsein aus dir selbst und warte nicht darauf das andere es dir geben.
Und wirklich nochmal insbesonders occiverdis Gedankengang nachgehen:
Ist Zweisamkeit der Schlüssel zur Zufriedenheit?
Einsam wird man geboren und einsam stirbt man. Was ist daran schlimm? Einsam ist nur wer nicht mit sich selbst im reinen ist. Wer sich selbst mag, den mögen auch Andere und der ist vielleicht alleine aber nie einsam.

Was tatsächlich schwierig geworden ist, ist einen passenden Partner zu finden aber Single sein heißt ja nicht, dass man einsam ist.
Ich denke, dass es Einsamkeit in ähnlichem Ausmaß schon sehr lange gibt.

Neu ist nur, dass zurzeit einsame Menschen als Opfer des krankmachenden Faktors Einsamkeit dargestellt werden, und nicht mehr als Loser, als der sich niemand outen möchte, und mit dem sich niemand abgeben will.

Vermutlich kann das durchaus einigen Menschen helfen *g*
*******ias Frau
4.423 Beiträge
@ Me_tougher_DD: Zusammenfassung + Ergänzung
*********r_DD:
Habe ich etwas vergessen oder du gewinnbringende neue Erkenntnisse?

Hallo Me_tougher_DD!

Ich nehm Dich Mal beim Wort:


Also, was bisher geschah... + Ergänzung

Wir haben bislang unterschieden zwischen Alleinsein (Zustand, kurze Episode, erholsam, tlw. selbst gewählt) und Einsamkeit (Gefühl, Leere, ausgegrenzt sein, tlw. zu psychischen Krankheiten führend).

Genannte Ursachen:
Gesellschaftskritik, Job, Schnelllebigkeit, Kommunikationsverhalten, Internet, persönliche Erlebnisse. mangelnde Kultur der Hilfe zur Selbsthilfe & zu viel "unpassende Gesellschaft"/ mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit alleine zu sein

Genannte Auswege:
Ändere dich + Einstellung, suche dir Hilfe, gehe in der Freizeit unter Menschen, erfreue dich an dem Zustand ? lebendige Kultur der Hilfe zur Selbsthilfe & Nutze das Alleinsein, um dich zu sammeln/ Bereitschaft oder Erlernen der Fähigkeit alleine zu sein

Streitfragen:
Muss oder kann sich der Einsame selbst retten? Oder braucht es dafür die Hilfe + Verantwortung von möglichst vielen Bereitwilligen?
Wirklich eine Krankheit oder nur zeitweiliger Zustand von vielen?
Gab es das nicht schon früher und wird heute nur stärker als Krankheit hochgekocht?
Inwiefern ist Depression Ursache und/oder Folge der Einsamkeit?
*********r_DD Mann
168 Beiträge
Reflexionen und Alleinsein?
Reflexion und Alleinsein ist nicht immer nur heilsam. Ich habe (kranke) Menschen kennengelernt, die ganz wunderliche Einsichten gewonnen haben, wo vielleicht einfach ein Lächeln, ein Klapps oder anderer Widerspruch zur richtigen Zeit Schlimmeres verhindert hätte.

Ich selber reflektiere, analysiere und optimiere beinahe jede meiner Handlungen, weil ich eigene Fehler (und insbesondere deren Wiederholung peinlichst) vermeiden will...

Kurz, wer zu viel reflektiert (, kann zwar Nachts ohne Rücklicht fahren, *g* )hat aber vor lauter Gedankenkreisel kein besonders guten Schlaf.
*******ias Frau
4.423 Beiträge
@ Me_tougher_DD: Genau! Der Rhythmus macht's.
*********r_DD:
Reflexion und Alleinsein ist nicht immer nur heilsam.

*dito* So sehe ich das auch.
Wenn nur eine von beiden Seiten gelebt wird, läuft etwas schief.

Was für einige Menschen sehr hilfreich - ja der Ausweg - wäre, wäre für andere Menschen noch mehr von demselben Gift. Obendrauf kommt, dass viele Menschen dazu neigen, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Das heißt: wenn sie etwas verändern wollen, von einem Extrem ins nächste springen. So als ob ihr bisheriges Verhalten komplett falsch gewesen wäre. Doch das war es nicht. Es war nur zu viel des Guten.

Letztendlich braucht der Mensch beides. Ein inneres Gleichgewicht aus Individualität und Zugehörigkeit. Einen Rhythmus aus Wegen, die alleine beschritten werden und Wegen, die in Gemeinschaft beschritten werden. Welcher Rhythmus stimmig ist, hängt natürlich vom Naturell des Menschen ab. Da gibt es keine allgemeingültige Norm.

Bei Gefühlen der Einsamkeit ist davon auszugehen, dass der derzeitige Rhythmus nicht gut tut.

Doch gibt das Auftreten von Gefühlen der Einsamkeit keine Antwort auf die Frage, wovon es zuviel des Guten ist und wovon zu wenig.

Bereits in meinem vorletzen Beitrag Einsamkeit als neue Volkskrankheit, (warum) ist das so? beschrieb ich am Beispiel eines Umzugs in eine fremde Stadt das Wechselspiel aus Unternehmungen um Leute kennen zu lernen und Reflexion und Alleinesein recht ausführlich. Hier nur ein kleiner Ausschnitt + Deine Ergänzung:

*******ias:
wenn man sonst keinen Kontakt zu Menschen hat, in deren Gegenwart man "so wie man ist" angenommen wird, können "unpassende" Gruppen extrem irritieren. Dieses ständige "sich selbst stark zurücknehmen" ist verdammt anstrengend und tut keinem Menschen gut. "Ständig Kämpfe auszufechten" ist ebenso verdammt anstrengend und tut keinem Menschen gut. *nein* Leben und leben lassen ist im Zweifelsfalle die bessere Alternative.

Frühzeitiger Rückzug ins Alleine-Sein hilft. - Womöglich mit einem Buch, welches von einem Gleichgesinnten geschrieben wurde. Einfach so vor sich hinträumen ist auch wunderbar. So dass man wieder seine eigene Mitte findet. Doch andauernde Reflexion und Alleinsein ist auch nicht heilsam. Zwischendurch Kraft tanken, sich sammeln und dann auf ein Neues. Nächster Anlauf. Nächste Erholungspause. Immer schön im Wechsel.

.
********ctus Mann
energieräuber
im zeitalter der blender und täuscher
in einer zeit in der man sich über dinge definiert
ist einsamkeit / ruhe ein segen
ich verbringe lieber zeit mit mir wie mit menschen die sich selber widersprechen
das volk ist die krankheit
in einer kranken gesellschaft als anders / nicht normal zu gelten ist eine auszeichnung
es macht krank sich mit kranken menschen zu umgeben
es macht krank sich anzupassen
denkt mal drüber nach
*******tia Mann
5.166 Beiträge
Das ist misanthrop.
(Aussage ohne persönliche Abwertung zu verstehen)
**C Mann
12.737 Beiträge
im zeitalter der blender und täuscher
in einer zeit in der man sich über dinge definiert
ist einsamkeit / ruhe ein segen
ich verbringe lieber zeit mit mir wie mit menschen die sich selber widersprechen
das volk ist die krankheit
in einer kranken gesellschaft als anders / nicht normal zu gelten ist eine auszeichnung
es macht krank sich mit kranken menschen zu umgeben
es macht krank sich anzupassen
denkt mal drüber nach

...das sind schon heftige Aussagen. Ich hoffe für Dich, dass Du nie selbst krank wirst oder in eine Situation kommst, wo Du selbst Hilfe brauchst und keiner ist für Dich da...

Denk mal darüber nach...
Die Welt mag noch so voll an Blendern und Täuschern sein - es gibt auch andere. Viele Menschen haben offensichtlich keine existenzielle Probleme, deswegen schafft man sich Luxusprobleme.

Eine extreme Form ist, sich komplett von der Gesellschaft abzukapseln - Einsamkeit als selbst gewähltes Exil.

Wenigstens sind solche Eremiten eins ganz bestimmt nicht: Energieräuber.

Es ist ein wenig wie hier im JC Forum: wer hier für Liebe, Verbundenheit, Verantwortung und andere menschliche Grundwerte einsteht, wird schief angesehen, manchmal sogar aggressiv angemacht. Gerade das lässt uns hier weiter mitmachen - um einfach auch eine andere Seite aufzuzeigen.

Unsere Partnerschaft und unsere Familie sind menschlich zutiefst erfüllend und befriedigend für Geist und Seele (und auch für den Körper), trotz der narzissistisch und hedonistisch geprägten Gesellschaft rund um uns herum.

Einsamkeit und Ruhe, Entschleunigung in diesem rasanten Lebensumfeld, ist in unseren Augen ein wichtiger gesundheitlicher Aspekt. Eine Flucht in totale Abgrenzung bewirkt womöglich ungesunde Entwicklungen...

*my2cents*
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Ich glaube nicht dass der Großteil der Welt oder der Menschen um uns herum so 'schlecht' ist - ich denke, das liegt eher an unserer Wahrnehmung. Je flacher die Beziehungen zu anderen sind, je weniger man von sich preis gibt desto weniger tun das auch andere. Da hat mjan schnell den Eindruck, alle wären oberflächlich. Lässt man sich aber darauf ein und ist auch bereit, andere an sich heran zu lassen erlebt man viele sehr schöne Überraschungen. Dann öffnen sich andere auch und man stellt fest wie viel man mit anderen Leuten gemeinsam haben kann.

Es gibt auch welche wo sich der Kontakt nicht lohnt. Aber es ist Unsinn wegen eines faulen Apfels generell auf Äpfel zu verzichten.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Das spricht mir gerade aus dem Herzen.
Meine Welt sieht ganz anders aus.

Was ich aber sehr hart gelernt habe ist zu tatsächlich zu selektieren.
Oder positiv ausgedrückt, mich mit Menschen zu umgeben, die mir gut tun.
Aktiv die eigene Umwelt zu gestalten.

Einsamkeit als Volkskrankheit sehe ich nicht.
Was hier sehr stark vermischt wird, ist die psychische Erkrankung und Einsamkeit.
Einsamkeit kann sehr wohl ein Symptom sein.
Aber ist damit die Einsamkeit im Eingsthread gemeint?

Ich würde das stärker differenzieren wollen. als es hier im Moment der Fall ist.
*****a_S Mann
8.161 Beiträge
JOY-Angels 
recht aktueller Zeitungsartikel
Hier ein FAZ-Artikel von 2018 zum Thema:
http://www.faz.net/aktuell/g … mkeit-wirklich-15406497.html
Ansonsten ist hier auch noch eine kleine Umfrage unter immerhin 1000 Personen:
https://www.splendid-researc … amkeit-deutschland-2017.html

Interessant erscheinen mir die folgenden Ergebnisse:
Die Veränderungen der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten (Internet, mehr Singles) hatten nur einen recht geringen Einfluss auf das psychische Phänomen Einsamkeit.
Und es ist wichtig, zwischen Einsamkeit als Ursache und als Symptom zu unterscheiden: Tatsächlich mangelnde Sozialkontakte führen zu Depressionen, und Depressionen führen zu einem subjektiven Gefühl von Einsamkeit (selbst, wenn die depressive Person viele Sozialkontakte hat).
******s_X Mann
1.066 Beiträge
Einsamkeit ist kein neueues Phänomen, das gab es schon immer.

Einsam ist nicht der Zwangsläufig der Alleinlebende, sondern derjenige ohne soziale Verankerung in seinem Leben

Was jedoch dazugekommen ist, ist das Fehlen des Zusammenlebens über mehrere Generation. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit im Alter einsam zusein.

Facebook und Co sind in meinen Augen keine adequate Sozialkontakte, das sind ehr Vernetzungen mit den virtuellen Austausch über Hobbies und Vorlieben. Facebook kann niemals den Kegelclub, den Sportverein, Seniorenreisen, ... ersetzen.

Warum suchen sich viele Senioren oder Mütter mit kleinen Kindern für den Einkauf, Arzttermine, ... Zeiten aus, die Berufstätige auch wählen müssen? Eigentlich könnten Sie ja auch Termine außerhalb von Stoßzeiten wahrnehmen.

Ganz übel wird es wenn ältere Leute auf Pflege angewiesen sind. Die Familie ist oftmals weder in der Lage noch Willens zu Pflegen, das Personal hat in den durchgetakten Arbeitsabläufen immer öfters keine Zeit für die ein Pläuschchen. Die Folge Einsamkeit im Alter.
*********Life Frau
249 Beiträge
Round n Round
....vielleicht dreht sich die Welt inzwischen zu schnell???

Man kommt kaum noch mit und verwendet mehr Zeit auf das Erfüllen all der Anforderungen in Gesellschaft und Beruf....und vergessen dabei vielleicht zu oft die wahren, immateriellen Werte unserer Existenz?!?

Ich muss nicht jeden Trend mitmachen...nicht überall der Beste und Schnellste sein....einfach mal Entschleunigen....dann bekomme ich auch wieder mehr von meiner Umwelt mit *omm*
****o64 Mann
86 Beiträge
Und vielleicht mal ...
weniger auf den "Wert" eines Menschen schauen. Stattdessen den Menschen wieder einmal als das Wahrnehmen und Wertschätzen, was er ist: Nämlich einfach nur ein stinknormaler Mensch mit Wünschen, Träumen, Vorstellungen und Bedürfnissen. Wobei Bedürfnisse zu haben und es wagen sie hier zu äußern, schon einiges an Mut abverlangt.

Edit: Bedürfnis wird hier nämlich nur allzu oft mit bedürftig gleichgesetzt.
Ich bin seit Jahren allein. Habe keine Freunde und rede mit niemandem. Es ist auch schwer sich mit Deutschen anzufreunden. Irgendwas ist hier anders. Ich kann nur nicht beschreiben, was.
Ich bin
auch alleine- jetzt genau in diesem Moment! Beim Morgenkaffee, zu Hause mit jemanden quatschen! Das wärs jetzt, in diesem Moment! Oder mal abends essen gehen , weil Jemand da ist ! Ich bin bestimmt nicht einsam , aber ich habe ab und an diese Alleingefühle, wo ich denke: Ach wäre doch toll wenn... Aber es kommen auch oft die Gedanken: Gut dasde alleine bist! Ich habe keine Verpflichtungen und bin keine Machmaltier!! Also alles gut , bei mir *zwinker* , meistens!

Das sind kurze Momente und weit weg von einsamen Stunden oder Tagen! Ob Einsamkeit eine Volkskrankheit geworden ist, keine. Ahnung. Aber ich habe zB letztes Jahr vier Häuser an Singles verkauft! Ab und an kam schon mal ein Single , aber vier in einem Jahr! Aus Einsamkeit , aus der zwei Zimmerwohnung raus, ins Haus rein, um zu bauen, zu basteln und sich nach der Arbeit beschäftigen zu können, mit etwas sinnvollen ? Was einem gehört und die eigene, alleinige Rente absichern! Aber in Einsamkeit ??? Mhhhhh ?? *nixweiss*

eig ☕️☕️
*******ich1:
Ich bin seit Jahren allein. Habe keine Freunde und rede mit niemandem. Es ist auch schwer sich mit Deutschen anzufreunden. Irgendwas ist hier anders. Ich kann nur nicht beschreiben, was.
Keine Ahnung woher du kommst aber in Deutschland lernt man sich, wie vermutlich überall auf der Welt, über gemeinsame Interessen kennen. Ich lerne sehr schnell Leute über meine Hobbies in Vereinen oder Gemeinschaften kennen. Egal ob Sport oder was anderes - Leute kennen lernen ist in Deutschland kein Problem. Das sie zu echten Freunden werden auch nicht, vorausgesetzt man ist sich sympatisch genug da mehrere Jahre hinein zu investieren, diese Zeit braucht es nämlich (zumindest bei mir).

Ich glaube das Problem welches wir heute haben ist zum einen fehlende Interessen (Hobbies) fern dem Mainstream. Ich lerne viel schneller Leute beim Tischfußball kennen als im Stadion beim "echten" Fußball.
Außerdem ist es auch die fehlende Verlässlichkeit. Wenn ich mich ein mal die Woche mit jemandem zum Tischfußball treffe, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich mit den Leuten ein tieferes Verhältnis entwickeln kann, als wenn ich mich unregelmäßig alle paar Wochen mit irgendwem treffe.

Eigentlich ist es daher ganz einfach Einsamkeit entgegen zu wirken: Ehrlichkeit, Interessen, Verlässlichkeit - wer diese Tugenden in sich trägt ist nie alleine, egal ob er extrovertiert oder introvertiert ist.
******366 Paar
54 Beiträge
Wir kennen es noch anders...
...bitte das folgende auch unter diesem einleitenden Satz sehen. Wir wollen also hier unsere guten alten Zeiten weder schöner noch die derzeitige Situation schlechter reden als sie waren oder ist.
Wir haben etwa die Hälfte unsers Lebens in der DDR erlebt und können damit im Gegensatz zu anderen vergleichen... Die Vereinsamung um uns herum setzte eigentlich beginnend ab den 1990 zigern ein. Durch den radikalen Umbruch wurde man gezwungen im Gegensatz zu früher sich Deutschlandweit oder sogar Europaweit passende Arbeit zu suchen da einfach vor Ort nichts mehr zu finden war wenn man eine gewisse Stufe der Qualifikation erreicht hatte. Das führte auf zweierlei Arten dazu dass "Gemeinschaften" die über Jahre und Jahrzehnte gewachsen waren plötzlich aufgetrennt wurden. Auch im familiären Bereich traf dies zu. So blieben die älteren meist in den Heimatorten zurück und die Jungen gingen in die "Fremde".
Das kannte man bei uns nicht in diesem extremen Ausmaß. Wir lernten in der nähe des Elternhauses, bekamen dort unsere Arbeit und gründeten unsere Familien. Schon aus diesem Grunde war man nicht einsam. Heute lernt / sztudiert man als junger Mensch irgendwo fern des Geburtsortes was einen ersten Bruch des Freundes und Bekanntenkreises bedeutet... man findet neue Freunde im Studien- oder Lehrort umd diese meist nach wenigen Jahren zu verlieren da man für den Job wieder ganz wo anders neu anfangen muss. Wenn man dann von Natur aus schon nicht der Typ ist, der schnell mit anderen "warm" wird und bei dem allseits herrschenden Konkurenzkampf unter den Kollegen, steht man urplötzlich allein in einer fremden Stadt da . Viele ziehen sich dann auf "virtuelle " Freundschaften zurück.
Ähnlich ergeht es aber auch den"zurückgebliebenen" älteren in der Heimat... bekannte Struckturen wie die Dorfgemeinschaft oder Hausgemeinschaft gibt es nicht mehr... "Fremde" mit anderen Lebensweisen ziehen in die Nachbarschaft.. die eigenen Kinder haben wegen der Jobs und der großen Entfernungen auch nicht die Möglichkeit jedes Wochenende die Eltern zu besuchen...
Es entsteht auch hier Einsamkeit.
Lange Rede .... letztlich ist diese Einsamkeit nach unserer Auffassung weniger des Vorhandenseins von Hany und PC geschuldet sondern einfach der Tatsache, dass in unserer heutigen Gesellschaft bei aller "Freiheitsförderung" die Förderung der Gemeinsamkeit sträflich vernachlässig wird. Es gibt gerade hier auf dem flachen Land immer weniger Möglichkeiten, dass sich feste Gemeinschaften und Freundschaften bilden können. Das Modell, das mehrere Generationen zusammen in einem Bereich wohnen und arbeiten, der ihnen sowohl in der Familie als auch ausserhalb dieser den Aufbau dauerhafter Beziehungen ermöglicht ist leider nur noch bei ursprünglich bei uns eingewanderten Leuten halbwegs intakt....
Das was du beschreibst, ist ein bäuerlich-handwerkliches Modell.
Diese Berufssparte wird aber zunehmend von Einwanderern ausgeübt, da viele Einheimische einen Bürojob der körperlichen Anstrengung vorziehen.
Auch bietet eine Stadt mehr Arten an Zerstreuung und Freizeitgestaltungen, die gerade junge Leute als attraktiver finden als am Wochenende ihre Eltern zu besuchen.

Ich selber hätte auch im Wohnort meiner Eltern studieren können, es hat mich aber in die nächste Stadt und sogar ins Ausland verschlagen, auch einmal beruflich.
Aber ich bin denn wieder in meinen Studienort zurückgekehrt, da s für mich eine der angenehmsten Städte Europas ist.
Klar, musste ich mir auch dort wieder neue Bekannte und Freunde suchen.
Aber das hat auch funktioniert.
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