Einsamkeit als neue Volkskrankheit, (warum) ist das so?

...kann es sein, dass wir immer mehr in einer virtuelle Welt leben mit hunderten "Freunden", "Follower" usw. und gar nicht mehr in der Lage sind, "analoge" Bekanntschaften zu machen? Und wenn man dann am PC oder Smartphone den Stecker zieht oder das Internet mal ausfällt, öffnet sich ein großes Loch, weil man scheinbar plötzlich von seiner Welt abgeschnitten ist und ganz alleine da steht, Keine "Freunde" und "Follower" mehr, nur noch innere Leere. Man kommuniziert kaum noch direkt miteinander, alles läuft über die "social communities", selbst wenn man nebeneinander sitzt, um ja nicht etws "wichtiges" zu verpassen.... Ist es da ein Wunder, dass die Menschen mehr und mehr im realen Leben vereinsamen...?

Selbiges wären gerade unsere Worte gewesen. Es ist dem also von unserer Seite her nichts mehr hinzuzufügen -ausser vielleicht dass seltenst die Eigendarstellungen der Profilersteller (man lebt ja nur noch quasi als Profil) den wahren Gegebenheiten entsprechen und die Welt somit nur noch aus Helden und Prinzessinnen besteht, sich die Verhaltensweisen durch das doch recht anonyme Handeln abweichend einer sozialen Norm verändern.

Wer sagt das? Und seit wann ist Einsamkeit eine Krankheit?

Die menschen sind weniger abhängig voneinander. Das hat Vorteile aber eben auch nachteile. Wenn man dann noch einen job hat der einen sehr einspannt oder eher zurückhaltend ist wird es immer schwieriger...denke da kommen je nach mensch verschiedene zusätzliche dinge dazu.

Wer sagt das einsamkeit keine Krankheit ist? Menschen sind soziale wesen. Der eine mehr der andere weniger.
Es gibt ja menschen die gerne allein sind die würden aber warscheinlich nicht sagen das sie einsam sind.

Wer von Einsamkeit redet meint das fast immer im negativen sinne und leidet drunter!

Ich bin zb sehr gern allein aber nie einsam!

Steht nicht im ICD - ergo keine Krankheit.

Heutzutage fällt es Menschen einfach leichter Reichweite für ihre Äußerungen zu bekommen. Viele (oder einige) Introvertierte sind im Alltag vermutlich eher ruhig, können sich dafür im Internet aber ganz wunderbar mit Memes etc zu Wort melden.
Gleiches gilt für einsame Menschen. Es gibt zu so vielen Themen Online Befragungen, an denen jeder teilnehmen kann.
Die Leute, die wirklich einsam/alleine sein wollen, auch ganz ohne Internet, können das wunderbar hinkriegen. Wer nicht einsam sein will, kann dies auch ändern und wenn es nur erstmal ein Chat mit einer Person ist.

es sind mensche die an den tastaturen sitzen

Eben... -für nicht Wenige der Grund ihre tatsächliche Einsamkeit nicht realisieren zu müssen

Einsamkeit ist seit je her ein begleiter unserer Gesellschaft. Dies ist nichts Neues.


Dieses Phänomen gibt es. Aber es ist nicht die Ursache für die Einsamkeit, die viele sogar in Gesellschaft empfinden können.

Es gibt Menschen, die sich durch die virtuelle Welt zumindest ein bisschen Anknüpfpunkte angeln zu anderen Menschen, was sie sonst nicht hinkriegen (es gibt viele Verschiedene Gründe dazu,warum sie es nicht hinkriegen.) Und gerade bei Menschen die sonst keine Anknüpfpunkte haben (oder sich keine zutrauen, sie aber eigentlich hätten) kann die virtuelle Welt und die virtuellen Freunde ein echter Lebensretter sein (nicht nur im übertragenen Sinne gemeint!).Grundsätzlich würde ich es also nicht verteufeln.

Aber es zeigt schon unsere Schwächen, dass es doch so viele brauchen um nicht komplett Einsam zu sein.

Meine Oma (absolut Analoge Frau) z.B. ist jeden Tag mit vielen Menschen unterwegs und ein gemeinsames Datum zu finden ist auch echt schwer bei ihr und trotzdem zeigt sie sich uns gegenüber immer als einsamer Mensch.


Finde ich einen sehr wichtigen Aspekt den es zu würdigen gilt!


Ich denke dass Einsamkeit ein altes Phänonem ist, das es aufzulösen gilt. Es passt einfach nicht zu unserem menschlichen Grundwesen.

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Haben die Toten Hosen mal wieder was gecovert

der Einsamkeit, des All- Ein- Seins ist jedenfalls nix Neues...

....neu ist es nicht, aber es tritt immer mehr in den Vordergrund und wie ich von einer befreundeten Psychotherapeutin erfahren habe, für deren Branche ein interessantes neues Geschäftsfeld....

bis das schlichte Da- Sein zur Krankheit erklärt wird, bei genauerer Betrachtung ist das Da- Sein ja fast noch schlimmer als das Rumwandern im Nebel..

..ausserdem ist das Da- Sein ja irgendwie alternativlos... ist es nicht?

Hach.. die Alternativlosig- Keit müsste auch als Krankheit anerkannt werden... die ist ja noch schlimmer wie die Einsam- Keit

...ich kann Dir jetzt beim besten Willen Deinen Ausführungen nicht folgen...

Das Gefühl von Einsamkeit kann auch im größten Trubel da sein. Ich denke, es hat weniger mit dem Sich-alleine-fühlen zu tun, sondern mit dem Empfinden anders zu sein - sich nicht zugehörig zu fühlen.

Außerdem fühlt sich nicht jeder Mensch einsam, der alleine ist. Ich bin zum Beispiel ganz gerne alleine, was auch mit einer gewissen Wahlmöglichkeit zu tun hat, d. h. es GÄBE die Option das Alleinsein zu unterbrechen, WENN ich es denn wollen würde. Gäbe es diese Wahlmöglichkeit nicht, weil keine sozialen Kontakte vorhanden sind, säh das Ganze schon anders aus, vermute ich.

"Nicht einsam sein" ist für mich nicht abhängig von der Menge an Kontakten - ob nun "real" oder im Netz - sondern vom Verstanden-werden - vom Austausch mit wem, der ähnlich "tickt". 🤔

Wenn man bedenkt, dass jede Sekunde Leben direkt zum Tod führt, ist das Da-sein bereits eine Krankheit, sogar eine tödliche.



Einsamkeit ist keine Krankheit, sondern ein Zustand, der nicht mal greifbar ist, sondern nur gefühlt.

Wer sich damit auseinandersetzt und diesen Zustand gar akzeptiert, ist wahrlich nicht krank. Jeder Mensch kann diesen Zustand ändern oder es eben sein lassen.
Es gibt sehr viele Menschen, die Einsamkeit förmlich suchen.

...wenn ich es richtig sehe, führt nicht selbstgewählte Einsamkeit nicht selten zu Depressionen und wird somit zu einer anerkannten Krankheit.....

sprichst Du da jetzt von Pflegebedürftigen Menschen...Senioren... Herr FTC ?...Da könnte ich das Wort Volkskrankheit noch nachvollziehen.



Denn solange ich noch gehen,sehen und sprechen kann ..brauch ich mich der genannten Volkskrankheit nicht anschliessen.


Es sei denn mir tut das Alleinsein gut und ich suche bewusst die Stille.

Jahrtausendelang wurden Kriege geführt, Menschen versklavt und unterjocht. Jahrhundertelang hat die Kirche alle Regeln bestimmt. Grundsätzlich war es nur wenigen vorbehalten sein Leben selbst zu bestimmen. In aller Regel war man nur in der Gruppe stark und fähig zu überleben. Erst seit verhältnismäßig wenigen Jahren darf jeder nach seiner eigenen Façon selig werden und hat das Recht und vor allem die Möglichkeit auf Selbstbestimmung.
Auch wenn nicht jeder meiner Meinung ist. Für uns alle ist das trotzdem immer noch Neuland, tun zu dürfen was man möchte, mit wem man möchte und wann man es möchte. Das digitale Zeitalter setzt noch einen drauf.
Ob der Mensch dieses Leben tatsächlich möchte, wird sich noch zeigen. Aber Einsam sind meist Menschen, die ihre eigenen Interessen immer und überall über das von Anderen stellen. Alle anderen sind nur allein aber nicht einsam, wie es schon "Linda1986" treffend beschrieb.

...nein Frau Katzenfee, es sind nicht nur pflegebedürftige Menschen, Senioren welche unter der Einsamkeit leiden. Natürlich ist es für "normale" Menschen nicht einfach, dieses nachzuvollziehen. Aber es gibt eben Menschen, welche unter Motivationslosigkeit leiden und dadurch immer mehr in einen Teufelskreis geraten, auch welchen sie nicht mehr herauskommen. Das gilt auch für junge Menschen und kann mit Selbstmord enden. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, wenn Du bewusst gelegentlich aus dem Trubel ausbrechen möchtest um die Stille zu geniessen oder Deine Gedanken zu sortieren. Selbstgewähltes Alleinsein kann man nicht mit wirklicher Einsamkeit vergleichen...

Sagte ich bereits Herr FTC... und ich verstehe was Du meinst...

Normale Menschen... nunja... ich sag einfach Menschen.


Ich bin solch ein Mensch und hab vieles gesehn ,erlebt und miterlebt.Bin darum ein Stück des Volks.

Ich kann immer noch gehn,sehn und sprechen.

....natürlich, Frau Katzenfee, niemand muss sich einer Krankheit anschliessen. Das ist aber auch kein Grund, diese Krankheit oder dieses Phänomen zu negieren. Es gibt einige Fachbücher zum Thema, welche ungewollte (!) Einsamkeit als Ursache für andere Krankheiten beschreiben....

Herr FTC ... ich negiere nicht ..,da vieles selbst erlebt.

Einsamkeit ist meiner Meinung nach keine 'Volkskrankheit', sondern ein Phänomen das es schon ewig gibt. Manche Menschen fühlen sich einsam, für manche Menschen ist das vielleicht etwas schlechtes. Wahrscheinlich sehnt man sich, besonders im Alter, nach einem Partner mit dem man den Lebensabend verbringen kann oder sowas in der Art. Ich kann nicht nachvollziehen, was an Einsamkeit schlimm sein soll. Ich persönlich genieße die "Einsamkeit", die Ruhe, die Zeit ohne Internet und ohne irgendwelche Menschen um mich. Ja, wahrscheinlich sind daran wieder die Ballerspiele schuld, die mir das Hirn vernebelt haben

Gründe für Einsamkeit können vielseitig sein. Meist liegen sie aber bei einem selbst. Man ist nicht Beziehungsfähig, nicht Gesellschaftsfähig, nicht in der Lage soziale Kontakte zu pflegen etc. Wenn jemand nicht die Motivation hat etwas daran zu ändern (Verhaltenstherapie, Selbsthilfegruppen o.ä.) dann wird die Person mit großer Wahrscheinlichkeit auch einsam bleiben. Denn sowohl Freundschaften als auch Partnerschaften müssen aufgebaut, gehegt und gepflegt werden - nicht nur einseitig. Ich glaube nicht, dass irgendwann jemand klingelt und zack, da steht vor der Tür mein neuer bester Freund.

Wirtschaftliche Unabhängigkeit von Menschen sehe ich absolut nicht als Grund an, wieso manche einsam sind. Mit Geld kann man sich Sachgüter kaufen und keine verlässlichen, ernsthaft gemeinten sozialen Kontakte. Ich denke wir sollten nicht in eine Zeit zurückspringen in der Frau und Mann sich nur wegen Geld vermählt haben und im selben Zug nicht mehr einsam waren.