@*****dou: Gar nicht so ungewöhnlich Deine Gedanken. Sollte ich jemals im Leben wieder solo sein, würde ich bei einer neuen Beziehung die Option der getrennten Wohnungen auf jeden Fall im Auge behalten. Das Kuriose ist allerdings, dass oft der Wunsch nach dem räumlichen Zusammensein siegt, was dann ggfs wieder den Teufelskreis von weniger Lust mit sich bringen k ö n n t e.
Jedenfalls meine ich schon zu verstehen, weshalb Du Dir (un)bewusst Männer aussuchst, mit denen eine feste Beziehung nicht möglich ist.
Und wegen räumlicher Nähe/Intimität:
@****ges: Die Badesituation ist (wie auch
@*******rden sagt) evtl. schon eine Schlüsselsituation und gar nicht so unbedeutend. Mir ist meine Intimsphäre in diesem Bereich heilig - schon immer gewesen.
Bei der Art, die du beschreibst, habe ich die These, dass beide zwischen "körperlicher Intimität" (a) und "purem Sex" (b) unterscheiden können müssen.
(...)
Bei einem ONS ist das Bewusstsein, dass es sich um zweiteres handelt, von vornherein da, deswegen ist es einfach, sich auszuleben. In einer Beziehung braucht es dafür die Fähigkeit zum umschalten, sonst nimmt (b) wohl ab...
Dem stimme ich absolut zu!
Ich würde drei Stufen differenzieren:
ONS/short-time affair = schlichtes Ausleben eines Triebs; die Erregung entsteht durch reines Aufgeilen an sexuellen Fantasien, die Person, die hierbei mitagiert ist zweitrangig.
long-time-affair = Hier kommt die Leidenschaft zum Trieb hinzu. Und vor allem Nähe und Vertrautheit.
Lust kommt auf, weil mich das Zusammensein mit meinem Liebhaber erregt. Da der Alltag ausgeblendet wird bzw zwangsläufig nicht statt findet, kommt es natürlich nicht (oder nur sehr langsam) zu erdrückender Nähe.
Feste Beziehung: wie gehabt, die Kunst ist die Reibung(!) zu erhalten.
@******ron:
Deine Freundin gestand Dir erst im Laufe der Beziehung ihre Probleme und ab dann wurde es problematisch?
Ich kenne eine solche Situation mit anderen Vorzeichen:
Mein früherer Freund war zu Beginn der Beziehung sehr verklemmt, schüchtern. Dinge, die über Blümchensex hinaus gingen, lehnte er ab. Je länger wir uns kannten, desto eher gelang es ihm, sich zu öffnen.
Meine Lust auf ihn war aber ab dem Moment, ab dem er meine Ideen abgelehnt hatte, bereits am Schwinden und auch die spätere Kehrtwendung seinerseits änderte daran nichts mehr.
Der platonische Teil der Beziehung war schön.
Ich hatte im Nachhinein das Gefühl, mir seine Schamhaftigkeit zu eigen gemacht zu haben.
Bis heute habe ich Probleme mit Männer, bei denen ich erst missionarisch tätig sein muss, das merke ich immer wieder.
Was ich sehr viel öfter beobachtet habe ist, dass Situationen in denen beide am Anfang ein starkes Maß an gegenseitiger Anziehungskraft fühlen, bei denen es aber nicht zum Sex kommt, sich meistens zu Freunden mit latentem Sexualitätsbedürfnis entwickeln. Irgendwann kommt der Punkt, an dem beide wollen würden, aber Angst davor haben den anderen zu verletzen/zu verlieren und deswegen keine weiteren Schritte mehr wagen.
Letzteres dürfte hier zwar nicht Thema sein, aber ich frage mich gerade, ob die Mechanik nicht eine ähnliche ist...
Wohl schon, denn es kann auch umgekehrt passieren, dass man jemanden unter den Vorzeichen gegenseitiger erotischer Anziehungskraft kennenlernt und sich aus verschiedenen Gründen zu viel Zeit bis zum entscheidenen Moment lässt, so dass man den richtigen Augenblick verpasst - und irgendwann einfach nur noch gut befreundet ist.