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Macht zuviel Gefühl und Nähe den Sex kaputt?

Macht zuviel Gefühl und Nähe den Sex kaputt?
Etwas provokant anmutende Überschrift, aber tatsächlich geht es hier n i c h t um die Frage: Kannt man Sex ohne Gefühle haben?
sondern um das genaue Gegenteil.

Mir sind im Leben nicht wenige Menschen (Frauen wie Männer) begegnet, die sich nur bei fast Fremden im sexuellen Bereich richtig gehen lassen konnten.

"Fast Fremde" würde in dem Fall übrigens bedeuten: Sie kannten ihr Gegenüber erst kurze Zeit (aber u.U. relativ gut für die geringe Zeitspanne).
Sie fühlten sich zu dem anderen hingezogen, schätzten ihn, fühlten sich vielleicht auch "verliebt".
Doch sobald die Intensität der Beziehung zunahm, die emotionale wie auch räumliche Nähe sich steigerte, nahm umgekehrt proportional dazu das sexuelle Interesse ab.

Man beachte:
Ich spreche hier nicht von Zeiträumen von zehn oder mehr Jahren, wenn gewisse Alltagserscheinungen die Beziehung erkalten lassen, sondern von einem Prozess, der schon nach einigen Monaten oder ein, zwei Jahren einsetzen kann. Entscheidend scheint hier der Zeitpunkt zu sein, an dem der Sexualpartner gleichzeitig Freund wird, man das Innere vor dem anderen ausgebreitet hat.

Interessant hierbei ist, dass die Beziehung im platonischen Bereich u.U. sehr gut funktioniert, während gleichzeitig die Leidenschaft gen Null geht.

So gibt es hier in den Threads div. Fall-Beispiele von Frauen, die ihrem Mann vergewissern, ihn zu lieben, aber aus verschiedenen Gründen angeblich keine Lust mehr auf Sex im allgemeinen haben (obwohl der Sex zu Beginn der Beziehung intensiv war) und eines Tages bemerkt er, dass sie regelmäßig heimlich onaniert.

Was hat es mit dem viel beschworenen "Madonna/Hure-" Komplex auf sich? Gilt diese Theorie auch für Frauen?

Hattet Ihr in Euren Beziehungen mit solchen Menschen zu tun?
Seid Ihr selbst betroffen und habt das Problem, dass Nähe die Lust zum Erliegen bringt?
Und was steckt dahinter?
*******8Muc Mann
355 Beiträge
Das würde ich so nicht sagen.

Ich für meinen Teil finde den Sex in einer Beziehung um Längen besser. So kenne ich es auch von den meisten Freundinnen und Freunden.
Ist ja auch logisch, mit einem ONS oder einer kurzen Affaire würde ich niemals so viele Dinge machen wie mit einer festen Freundin, da ja das vorrausgesetzte Vertrauen fehlt. Zudem hat man über viele Themen da noch gar nicht gesprochen und weiß oftmals nicht, wie der Partner auf bestimmte Dinge reagiert.
Das Problem, dass der Sex mit der Zeit abnimmt, hat meines Erachtens andere Gründe. So kennt man seinen Partner nach einer Zeit ziemlich gut, so dass es nicht mehr viel Neues zu erkunden gibt, dies gilt aber auch für eine längere Affaire. Ich würde sagen, dass dies ein Problem (wenn man es so nennen will) in jeder länger dauernden sexuellen Beziehung ist.
Bisher habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass solche Einbrüche nach einer Zeit wieder vorbei sind. Schließlich gibt es in jeder zwischenmenschlichen Beziehung Hochs und Tiefs. Ergo nimmt das sexuelle Tief auch nach einer Zeit wieder ab. Am Ende sollte man nicht vergessen, dass es auch viele äußere Faktoren gibt, die einen beeinflussen und welche man am Anfang einer Affaire/Beziehung oftmals hinten an stellt. Sobald der neue Kontakt dann eingefahren ist, laufen die andere Dinge wieder normal neben her und über wieder einen größeren Einfluss auf uns auf, so dass das normale Leben Einzug hält und man manchmal z.B. zu geschafft ist, um sich noch voll auf seinen Partner einzulassen. Da eine Beziehung, egal welcher Art, immer zwei Personen einschließt, haben wir da dann sogar einen Doppelungseffekt.

So sehe zumindest ich es.;)

Alla hopp

Ares
****ine Frau
4.631 Beiträge
Ich persönlich kenne nur das Gegenteil, dass man sich gemeinsam entwickelt hat, man sich durch das entstandene tiefe Vertrauen bedingungslos fallen lassen konnte, gemeinsam neue Spielarten ausprobierte. Dass das nicht den ganzen Zeitraum über so ist und es auch mal stagniert, ist verständlich. Aber außer vielleicht in der Zeit, in der die Kinder noch sehr klein waren, gab es nie einen Rückschritt in der von Dir beschriebenen Art:
Doch sobald die Intensität der Beziehung zunahm, die emotionale wie auch räumliche Nähe sich steigerte, nahm umgekehrt proportional dazu das sexuelle Interesse ab.

Macht zuviel Gefühl und Nähe den Sex kaputt?


nein, das macht den sex erst richtig gut *g* !
und für mich kann es ZUVIEL gefühl und nähe gar nicht geben......



Entscheidend scheint hier der Zeitpunkt zu sein, an dem der Sexualpartner gleichzeitig Freund wird, man das Innere vor dem anderen ausgebreitet hat.


was will man eigentlich mehr.... das ist doch das beste, was einem passieren kann.




lg,
fishandchips
Ich schließe mich fishandchips dann, auch ich bin der Meinung je näher man sich kommt, je mehr Gefühl in eine "Sache" investiert wird, gemeinsam investiert, umso besser wird der Sex.

Klar, es kann auch ONS geben, Affären, aus denen unglaublich guter Sex resultiert.

Aber wie heisst es so schön - Fernsehn wird durch Bild erst schön... ich weiss, hinkender Vergleich, grins...
Aber Sex wird erst schön, wenn gefühle, Vertrautheit, Intimität im Spiel sind.

Vorsicht: Ich verallgemeinere nicht und rede hier nur von mir *zwinker*

VG
Zwergin
*****har Paar
41.020 Beiträge
Auf den ersten Blick ...
... ist die Antwort eigentlich klar: Nein! Im Gegenteil.
Und für uns ist es so: Wir können wohl nie zuviel Nähe zueinander spüren und Gefühle füreinander haben.

Aber uns begegnet es immer wieder, dass es auch Menschen gibt, bei welchen zu viel Nähe und zu starke Gefühle so etwas wie Angst auslösen - und dort scheint es manchmal so zu sein, als würden zuviel Nähe und zu starke Gefühle den sexuellen Reiz füreinander ersticken.

Doch auch in einer sehr engen, nahen und gefühlvollen Beziehung kann man ja ein bisschen mit Nähe und Distanz spielen, was dann so eine Art erotischer "Tanz" wäre. Wer aber Angst vor Nähe und Gefühlen hat, braucht wohl ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel.
ich konnte an mir erkennen, daß die emotionale distanz zu den ons die ich hatte mir geholfen hat mich neu zu entdecken und anders den sex zu handhaben.

der sex wird meiner meinung nach zwar auch mit der zeit mit einem partner schöner und intensiver, vor allem weil man den anderen immer besser kennt und weiss was an- oder abtörnd.

aber für die entdeckung meiner eigenen sexualität war es von vorteil das ich irgendwie dachte, jetzt lass ich mich mal richtig gehen und bin einfach geil ohne viel rücksicht und sorgen. das heisst nicht, daß ich dann nur an mich gedacht hab ich bin eher der typ der lieber die frau verwöhnt und am geilsten ist es für mich wenn sie spaß hat.

in meinen längeren beziehungen war es so, daß man sich einspielt der sex manchmal routinemäßig wird aber er dann ja doch immer wieder auffacht und es einfach geil ist.
meine bisherigen beziehungen waren bisher aber nie so offen wie ich und ich musste sogar mal 4 jahre auf oralverkehr mehr oder weniger verzichten.

ich will mal sagen, daß ich den animalischen sex durch die distanz bei ons oder affären besser rauslassen konnte.
es ist irgendwie der unterschied, daß man dann nicht so sehr versucht der tollste für den anderen zu sein sondern man nimmt sich egoistischer das was man will. und das ist eine komponente beim sex die ich erst lernen musste, denn das ist ja das fallen lassen und geil sein.
doch diese erfahrungen gehören jetzt zu mir und ich kann sie in die beziehung einfliessen lassen.

ich denke wenn die nähe den sex für eine person immer kaputtmacht dann ist das was pathologisches der person und hat bestimmt viele ursachen oder gründe.
ich denke aber, das eine gewisse distanz manchmal für die eigene erfahrung von großem vorteil ist.
Irma_la_Douce
Ich stimme Irma_la_Douce zu, weil ich etwas Ähnliches schon selbst erlebt habe.

Aus meiner Sicht gibt es zwei Richtungen, in die sich eine Beziehung entwickeln kann - und dies beeinflusst den Sex direkt:

A) die Partner schaffen es, die Intimität zu steigern und die Polarität zu erhalten => der Sex wird weiter interessant bleiben und sogar intensiver

B) die Partner bleiben an der Oberfläche oder reduzieren über die Zeit die Polarität => darunter leidet auch der Sex, der dann über die "Mechanik" nicht deutlich hinaus kommt

Es ist für mich klar, dass A) der richtig Weg ist.

Bei B) werden mehr und mehr Facetten der eigenen Persönlichkeiten ausgeblendet, weil z.B. ein Partner befürchtet den Anderen zu verlieren, wenn er ihn mit seinem wirklichen Selbst konfrontiert. Dieses Ausblenden sorgt für eine geringere Polarität und auch dafür, dass der Ausblendende sich nicht ganzheitlich angenommen fühlt, weil er sich selbst in bestimmten Dingen nicht für präsentabel hält. Kurios: er ist ja selbst dafür verantwortlich!

Das Ausblenden sorgt dafür, dass es wenig Konflikte in der Beziehung gibt - aber auch dafür, dass die wahrgenommenen Gegensätze der Partner abnehmen. Diese Gegensätze sind aber für viele Menschen gerade als sexuelle Polaritäten wichtig. Wenn die Pole sich näher kommen, entsteht vergleichsweise wenig sexuelle Spannung. Daher ist es wichtig, sich selbst und seine eigenen Standpunkte zu zeigen und bei sich zu bleiben - ohne die Angst der Ablehnung durch den Partner.

Ich denke, dass mein obige Sicht mit der von Irma_la_Douce geschilderten Theorie zusammen passt - und dass viele Beziehungen daran scheitern oder zumindest weit hinter den Möglichkeiten zurück bleiben (auch wenn es den Beteiligten eventuell gar nicht bewußt ist).

Was hat es mit dem viel beschworenen "Madonna/Hure-" Komplex auf sich? Gilt diese Theorie auch für Frauen?
Ich würde die Fragen bejahen. Denn das Überhöhen des wichtigen Partners mit der nachfolgenden fehlenden Öffnung / Intimität ist u.a. auch ein Auslöser des Madonna/Hure-Themas. Ich kann nicht erkennen, warum dies nicht auch bei Frauen anwendbar sein sollte.

Paradoxerweise fällt es vielen Menschen leichter, sich in einer Beziehung offen zu zeigen, in der es um wenig geht (Hure). In einer "wichtigen" Beziehung (Madonna) will man ja nichts falsch machen oder den Partner vergraulen mit den Schwächen, die man bei sich selbst erkannt hat. Ursache ist dann, dass man die eigenen Schwächen nicht akzeptiert.

Seid Ihr selbst betroffen und habt das Problem, dass Nähe die Lust zum Erliegen bringt?
Ich habe das Problem wie oben beschrieben selbst erlebt. Aber ich glaube, dass die FEHLENDE WIRKLICHE INTIMITÄT UND POLARITÄT die Lust zum Erliegen bringt. Eine SCHEINBARE NÄHE (aufbauend auf ausgeblenden Themen) ist nicht ausreichend, um die Polarität zwischen den Partner aufrecht zu erhalten oder zu steigern.

Für diesen Teil der These fehlt mir allerdings noch eigene Erfahrung, die ich für meine nächste Beziehung erhoffe. *zwinker*

Ergänzend möchte ich hier auf David Schnarch und sein Buch "Die Psychologie sexueller Leidenschaft" hinweisen, in der diese Beziehungsdynamik und die Handlungsoptionen der Partner sehr gut beschrieben sind.
****rp Frau
5 Beiträge
Sex ist nicht gleich Sex
für mein Empfinden ist Sex mit einem ONS oder in einer Affäre sexuell oft erregender. Und für das Lustempfinden, sagen wir mal, einfach geil. Es wird einfach der Trieb ausgelebt.
Wenn Gefühle im Spiel sind, und damit meine ich keine kleine Verliebtheit, sondern tiefe Gefühle genieße ich hauptsächlich die Nähe zu meinem Partner. Dann möchte ich eins mit ihm sein. Ich lasse mich da genau so fallen, aber bin eben nicht alleine auf nen Organsmus aus, sondern es ist mir wichtig zu spüren.
@*****gar:

Und wie könnte der von Dir erwähnte Tanz aussehen?

Glaubst Du, dass räumliche Nähe auch eine Rolle spielt?
Es gibt Paare, die sich bewusst für getrennte Wohnungen entscheiden, obwohl sie nicht weit weg voneinander leben.
Kann diese Art von Distanz die Sexualität lebendig halten oder ist diese Form des Zusammenlebens u.U. schon ein von Dir erwähntes Katz-und-Maus-Spiel?

@*******lic und Vee:

Hier kommen wir der Sache schon näher.

Ihr beschreibt beide ähnlich, dass man Sexpartnern in ONS oder Affären zu nichts verpflichtet ist und man daher seinen Trieb ohne Rücksicht auf Verluste ausleben kann.
Vielleicht schämt man sich auch weniger für die eigenen verdorbenen Ideen, wenn das Gegenüber relativ anonym bleibt.


@*******rF6.

Danke für Dein Posting.
Die These zur Polarisation ist sehr interessant und je ich länger darüber nachdenke, desto schlüssiger erscheint sie mir.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du denkst, dass gerade die oft angestrebte nahezu symbiotische Beziehung zwischen Liebenden den Rückschritt im gemeinsamen erotischen Erleben bedeuten kann?

Zur Erläuterung: Ich kenne dieses Problem von Nähe o d e r Sex auch aus eigener Erfahrung. Mein derzeitiger Partner ist sehr eigensinnig, was mich zuweilen zur Weißglut treibt. Aber wahrscheinlich ist es gerade dieser Punkt, der den Sex mit ihm überhaupt für mich trotz langjähriger Beziehung möglich macht.
Bei allen anderen festen Partner hatte ich nach mehr oder weniger langer Zeit das Gefühl, mit einem Bruder und nicht mit einem Liebhaber im Bett zu liegen.
Und mit seinem Bruder versteht man sich zwar blendend, mit ihm unterhält man aber keine erotische Beziehung (Freud funzt hier allerdings nicht: Ich habe keinen Bruder*g*).

Paradoxerweise fällt es vielen Menschen leichter, sich in einer Beziehung offen zu zeigen, in der es um wenig geht (Hure). In einer "wichtigen" Beziehung (Madonna) will man ja nichts falsch machen oder den Partner vergraulen mit den Schwächen, die man bei sich selbst erkannt hat.

Oder anders ausgedrückt:
Die Beziehung zu dem festen Partner soll unbefleckt und unschuldig, im sexuellen Bereich daher maximal 08/15, alltäglich bleiben.

Oder noch mal anders und deutlicher:
Ich kann doch der Mutter meiner Kinder nicht dabei zusehen, wenn sie sich von drei fremden Männern gleichzeitig nehmen lässt (obwohl ich Gangbang-Fantasien erregend finde)!
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
interessanter Thread ...
und ich schliesse mich @*******rF6's Ausführungen an und verweise i.d. Zusammenhang auch noch mal auf U.Clement mit seiner These über "potente Paare": http://www.ulclement.de/index.php?download=PotentePaareVortragV4.pdf

Erwin
Nein, Gefühle machen Sex nicht kaputt.

Für mich machen sie so vieles erst überhaupt möglich. Sie machen aus rein mechanisch (nun besser manuellen) Handlungen, wie sie bei einem ONS stattfinden, etwas Besonderes, etwas jedes Mal Einmaliges, etwas Großes (weiß grad nicht, wie ich es beschreiben soll).

Ich wüsste nicht, wie ich jemand, den ich nicht kenne, vertrauen könnte, wie ich ihm die Kontrolle über mich geben könnte, wie ich mich ihm hingeben könnte, im erlauben, mich in meinen schwächsten Momenten zu sehen...

Und mit diesem Kennen-Lernen, Vertrauen-Lernen sind halt Gefühle verbunden. Ich fürchte, untrennbar.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Irma_la_Douce
Dieser "Tanz" wäre ein ständiger Wechsel zwischen Nähe und Distanz in der Art, wie Du sie - in spielerischer Form - bei vielen lateinamerikanischen Tänzen beobachten kannst (Salsa, Tango usw.).

Räumliche Trennung halte ich nicht für notwendig. (Da wir alle verschieden sind, kann sie beim einen oder anderen Paar natürlich auch mal förderlich sein, aber das ist nicht das, was ich meine.)

Mir geht es um eine Art erotischen "Tanz", der das Prickeln, eine Prise Sehnsucht, das gegenseitige Verlangen aufrecht erhält. Ansonsten teile ich die Ansicht der meisten hier: Erst echte Intimität und Nähe macht vieles möglich, schafft Vertrauen, kann innerlich frei machen, auch frei dazu, sich wirklich fallen zu lassen und hinzugeben.

Bei ONS u. dgl. ist es neben dem Neuen wohl eher die Aufregung und äußerliche Spannung, die den Reiz ausmacht - wirklich guter, tiefgehender und erfüllender Sex dürfte da eher selten und Zufall sein.
Kommt aber sicher auch vor.

(Der Antaghar)
Gleiches in der Ehe
Hallo,

mir geht es in meiner Ehe (7 Jahre sind geschafft) leider genauso. Was bei mir momentan auch ziemliche Verzweiflung auslöst. Ich muss etwas weiter ausholen.
Wir sind seit 2001 zusammen und nach dem anfänglichen leidenschaftlichen Sex kommt irgendwann die Routine. Soweit so klar und voller Herausforderungen. 2006 kam dann unsere Tochter zur Welt und dieses Jahr unserer Sohn. Das Problem unseres eingeschlafenen Sexlebens ist dadurch noch größer geworden und wir können abends schlichtweg nicht mehr durch die mittlerweile 2 Jahre Schlaflosigkeit und die permanente Belastung. Mehr als unsere immer noch starke Liebe und Zuneigung bleibt uns da nicht mehr aktuell.
Das ist natürlich nicht genug der Probleme. Leider teilt meine Frau meine Leidenschaft(en) nicht. Viele Bedürfnisse haben sich bei mir erst entwickelt (vor allem in den Trockenzeiten...), aber meine Frau ist für vieles davon überhaupt nicht zu haben. Ich will sie nicht überreden und nicht zwingen - die Bedürfnisse bleiben damit unbefriedigt. Ich bin schlichtweg verzweifelt.
******aga Frau
4.722 Beiträge
Doch sobald die Intensität der Beziehung zunahm, die emotionale wie auch räumliche Nähe sich steigerte, nahm umgekehrt proportional dazu das sexuelle Interesse ab.

Ja, das kenne ich auch. Und zwar dann, wenn es sich um einen Sex handelte, wo die Motivation mit Verlustängsten einher ging oder wo der Sex so etwas "klammerhaftes" an sich hatte.
Ich fühlte mich gerade durch dieses "klammerhafte" meist wie erdrückt und mein sexuelles Interesse nahm und nimmt dann auch ab.
Was ganz anderes ist dagegen ein Sex, der frei ist, wo beide im Moment sind und sie wissen, dass solche Momente auch immer wieder kommen. Da klammert niemand und ein solcher Sex ist recht intensiv und schön, finde ich.

LG, baba *blume*
@Irma_la_Douce
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du denkst, dass gerade die oft angestrebte nahezu symbiotische Beziehung zwischen Liebenden den Rückschritt im gemeinsamen erotischen Erleben bedeuten kann?
Ja, so meine ich das. Zumindest für meine gescheiterte Ehe kann ich das nachvollziehen. Irgendwann habe ich mich umgeschaut - und es gab kein Ich, nur ein Wir. Ich habe das damals tatsächlich erstmals als Symbiose wahrgenommen - und als Belastung für mich, denn ich konnte mich nicht verändern in dieser Symbiose.

Meine Vision der idealen Beziehung basiert heute darauf, dass gleichwertige Partner das Hier und Jetzt geniessen. Da ist kein Platz für Abhängigkeit, wohl aber für Achtsamkeit gegenüber mir selbst und dem Partner, und die Freiheit, mich immer wieder für diesen Partner neu zu entscheiden.

Blöde nur, dass diese Form der Beziehung so schwer zu finden ist. Die Symbiotischen tun sich da leichter, glaube ich. Dafür muss ich auf einige lieb gewonnene Dinge verzichten, und das Arbeiten an der Beziehung ist mit Sicherheit viel aufwändiger. Ich hoffe, dass die Rechnung beim nächsten Mal aufgeht - und Mittelmass war noch nie mein Ding *zwinker*

Deinen weiteren Schlussfolgerungen stimme ich voll zu!


@ Colobos
Ich will sie nicht überreden und nicht zwingen
Das musst du auch nicht. Du solltest sie aber mit Deinen Wünschen und Realitäten konfrontieren (wenn nicht schon geschehen). Und du solltest Dir überlegen, wie wichtig Dir diese Bedürfnisse sind. Wenn Du sie schonst, dann schonst Du Dich am Ende nur selbst, weil Du dem Konflikt aus dem Wege gehen willst. Das funktioniert am Ende oftmals nicht ...
Zu viel Gefühl und Nähe macht den Sex kaputt?

Erst hab ich spontan genickt. Dann dacht ich: nee, kann (darf) ja nicht sein ...

Und letztendlich muss ich mir eingestehen: ja, bei mir ist das so. Ich kann diese permanente Nähe, dieses Immer-Beieinander-Sein schlecht aushalten. Ich hab schon immer für getrennte Schlafzimmer plädiert und ich denke mittlerweile, ich wäre eher ein Kandidat für die Alternative "getrennte Wohnungen". Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass ich nun schon länger Singel bin und die Geschichten, die ich zwischenzeitlich so hatte immer mit Männern waren, mit denen ein Zusammenleben aus verschiedensten Gründen gar nicht erst möglich gewesen wäre.

Dass der Sex dadurch mit voranschreitendem Zusammenleben nicht unbedingt besser wird ist dann eh klar. Den anderen permanent räumlich nah zu haben ist schon eine echte Leistung, zusätzliche körperliche Nähe muss dann zwangsläufig aufs Notwendigste reduziert werden.

Ach herrje, das hört sich nun nach schwer verkorkst an *huch*
Ich geh mal in mich und schau, ob ich dazu "Wurzeln" find *zwinker*
@Pompidou
Ich kann diese permanente Nähe, dieses Immer-Beieinander-Sein schlecht aushalten. Ich hab schon immer für getrennte Schlafzimmer plädiert und ich denke mittlerweile, ich wäre eher ein Kandidat für die Alternative "getrennte Wohnungen".
Nähe (im Sinne von Intimität) und körperliche Nähe sind aus meiner Sicht zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch möglich ist, zusammen zu wohnen und sich körperlich nahe zu sein und sich trotzdem als Individuum wahrzunehmen. Oder?
Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch möglich ist, zusammen zu wohnen und sich körperlich nahe zu sein und sich trotzdem als Individuum wahrzunehmen. Oder?

Ja, das geht schon.

Ich meinte nicht, dass ich den anderen nicht als Individuum wahrnehme (oder der mich).

Ich kann es schlecht besser erklären als im ersten Posting von mir. Wahrscheinlich ist das einfach mein ganz eigenes Ding und beim Rest der Community eh ganz anders. Ich denke (hoffe) nicht, dass meine Aussage als allgemein gültige rüber gekommen ist.
@Pompidou
Ich kann es schlecht besser erklären als im ersten Posting von mir. Wahrscheinlich ist das einfach mein ganz eigenes Ding und beim Rest der Community eh ganz anders. Ich denke (hoffe) nicht, dass meine Aussage als allgemein gültige rüber gekommen ist.
Kein Problem. Vielleicht war ich auch noch gefangen in meiner Diskussion bzgl. Symbiose weiter oben.

Viel Spass jedenfalls beim Wurzelziehen *zwinker*
*******l36 Mann
34 Beiträge
vertrautheit frisst geilheit
ich habe nun drei bezihungen mit zusammen 16 jahren hinter mir... und ich kann sagen es waren sehr shöne jahre ..besondere mensche und sehr unterschiedliche frauen,.. ich will sicher (fast) keinen tag missen... aber es ist wie es ist... mit jedem tag an dem man zweisamkeit hat...den anderen lebt besser kennen lernt und vertrauter wird...besonders in bereichen die der innersten privatsphäre zuzuordnen sind- verliert man ein stück an leidenschaft und geilheit... erinner dich zurück an die ersten küsse...die erste nacht...die ersten wochen... er will es bestreiten .. es gint nichts schöneres als die begierde gepaart mit gefühl... nur leider überlagert das gefühl die geilheit und hemmungslosigkeit...woran das liegt??? an unserer erziehung...wir werden zu respektvollen und augfmerksamen menschen dem gegenüber erzogen...mit jedem tag schätzt man den menschen sich gegenüber mehr...hingegen ist sex am anfang einer bezihung oder bei einem one night stand nicht con respekt geprägt... es ist nur lust... leidenschaft...egoismus...momentanes erleben ohne reue und planung für morgen... da ist es einfacher sich selbst zu erleben und sich gehen zu lassen...

deshalb glaube ich das man sicher in einer vertauensvollen und ausfüllenden bezihung guten und intensiven sex haben kann.. aber er ist von respekt und erlebter routine geprägt... hingegen belebt das neue und die sinne... quasie eine art red bull..es verleiht flügel...

deshalb....." vertrautheit frisst geilheit" und nur wenn man offen darüber spricht und dann auch mal neue einflüsse in die beziehung läßt wird das sexlben lebendig bleiben....;-))
lee
Erstmal: Ich hab nen Haufen geiler ONS gehabt und kurze Beziehungen. Fast alle waren total geil.
Sex mit ner Frau, die man nie wiedersieht (sexuell gesehen, ich lauf ab und an n paar alten ONS über den Weg, da wurde noch nie was aufgewärmt), kann derbe geil sein.
Zu vielen hab ich (und die mit mir) in der kurzen Zeit, die wir miteinander verbracht haben, sowas wie ne Beziehung aufgebaut, dies mir möglich gemacht hat, mit der Frau zu kuscheln und sie zu küssen. Kann und will nicht jeder.

Meine Lady kenn ich seit über zwei Jahren, und ich kann bloß sagen, dass es im Bett immer mehr abgeht. Sie war nicht immer so locker und offen wie sies jetzt ist, liegt an ihrer Erziehung, den Klappspaten die sie vor mir gehabt hat und sowas.
Ich stell überhaupt keine Ermüdung bei mir fest, dass ich sie irgendwann mal über hab oder sie mich langweilt, oder dass Sex für mich zur Routine geworden ist.
Keine Nummer ist wie die andere, ich dreh immer noch total ab wenn sie n paar bestimmte Sachen macht wie meinen Gürtel aufmachen, sich langsam ausziehen und sowas.

Was hat es mit dem viel beschworenen "Madonna/Hure-" Komplex auf sich? Gilt diese Theorie auch für Frauen?
Ich kenn den Komplex, aber der trifft nicht auf mich zu. Meine Lady ist schwanger, wir kriegen im Mai n Kind, ist für uns beide das erste.
Ich bin noch genauso scharf auf sie wie ich auf sie war, als sie noch nicht schwanger war.
Man sieht leider noch nix, aber ich freu mich drauf, wenn der Bauch wächst. Ich hab noch nie ne Mutter bloß als Mutter gesehen. Wenn ich mit ner Frau im Bett bin, ist sie einfach bloß ne Frau für mich, ob die Kids hat oder nicht, schwanger ist oder nicht. Klaro, dass man da früher oder später auch n bisschen vorsichtiger sein muss.
Solange nicht mitten in der Nummer das Kind schreit und versorgt werden muss, denk ich nicht mal dran, dass sie Mutter ist. Hab Freundinnen gehabt, die Kids hatten. Wenn die Schlafzimmertür zu war, gabs bloß sie und mich.
Dass irgendwas nicht mehr gehen sollte, weil sie jetzt Mutter wird bzw. später ist, geht mir nicht rein, solange das keine medizinischen Gründe hat. Was beide wollen, ist ok.

Ich freu mich im Gegenteil, wenn ich so ne tolle Frau hab, die mich auf allen Gebieten umhaut und mit der ich alles Wichtige teilen kann. Kann aber auch sein, dass mich das sowieso alles nicht so interessiert mit dem Komplex, weil ich mich nicht für Huren interessier und nie mit einer ins Bett gehen würd, jedenfalls nicht als Kunde.
Je mehr ich mit meiner Lady teilen kann, desto mehr freu ich mich. Und das Vertrauen, das sich zwischen uns aufgebaut hat, eröffnet uns jeden Tag mehr Welten.
N paar kleine Beispiele: Früher hat sie nie an nen Blowjob gedacht, mittlerweile liebt sie die. Ich hab mich nie für Analsex interessiert, bis sie das mal anchecken wollte. Mittlerweile fahr ich derbe drauf ab.
Sie liebt es, sich fesseln zu lassen, davon wollte sie früher nix wissen. Das ist für mich total aufregend und für sie auch.

Ich bleib dabei, unsere Beziehung wird für mich immer cooler und intensiver. Unser Kind wird da noch ne ganz andere Richtung reinbringen, und ich freu mich total drauf.
Vorweg ...
"Zuviel Gefühl und Nähe" ist ja schon negativ formuliert.
ZUviel ist natürlich nicht förderlich.

Sex in einer Verbindung mit viel Gefühl und großer emotionaler Nähe ist in meinem Augen besonders intensiv.
Wenn jedoch "Nähe" bedeutet, dem Partner keinen persönlichen Raum zu gestatten, seine Privatsphäre zu missachten, dann ist es für mich eher ein Problem, denn Basis für guten Sex.
Da ist natürlich jeder Mensch anders ... es gibt bestimmt auch Menschen, die sich erst dann völlig entspannen können, und genug Gefühl, Nähe und Vertrautheit empfinden, wenn sie wissen, sie können auch dann auf Toilette gehen, wenn ihr Partner sich auf dem Badewannenrand sitzend gerade die Fussnägel schneidet...

Charlotte
*g*
In einer Beziehung, welche ich in jungen Jahre hatte, hatte ich Ähnliches erlebt. Eine stetig steigende Vertrautheit, eine fast übermäßig ausgeprägte Harmonie prägten diese Liason. Wir kuschelten gerne und ausgiebig, wir hätten wohl ineinander kriechen können. Wir hatten auch Sex, mit dem wir Beide (glaube ich) absolut zufrieden waren. Er stand aber immer weniger im Mittelpunkt, wurde weniger häufig. Zumindest mir machte dies überhaupt nichts aus, die „andere“ Nähe war mir wichtiger, sie gab mir mehr. In dieser Form hatte ich mich zuvor und auch hernach in meinen anderen Beziehungen nicht mehr erlebt. Ich kann eigentlich gar nicht greifen, warum dies so war. Ob diese Nähe der Geilheit den Raum nahm? Ich weiß es nicht.
*******_he Mann
86 Beiträge
schon erlebt
hatte mir auch schon überlegt, wegen diesem thema einen thread aufzumachen. hätte ihn "störfaktor liebe" genannt.

ich hatte verliebt schon weit schlechteren sex (so schön es auch war, rational betrachtet, war es langweiliger anfängersex) als im "normalzustand". aber immerhin weiss ich, dass das problem in meinem kopf is. wenn mir eine frau relativ "egal" is, bin ich frei und ungehemmt. umso besonderer sie aufgrund meiner gefühle wird, umso mehr fange ich an nachzudenken und behindere mich selbst, weil ich angst habe, fehler zu machen.

dazu schiessen mir folgende fragen durch den kopf:

wie kann ich die frau f...en (im wahrsten sinne des wortes), die ich liebe? (jaja, mit meinem schw..., schon klar, keine klugscheisserei bitte)

wie kann ich diesen highlightmenschen auf das rein körperliche reduzieren? (für mich zwingend notwendig für guten sex und ohne besondere gefühle ein kinderspiel)

wie kriegt ihr in dieser hinsicht euren kopf ausgeschaltet?
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