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Wie geht ihr aktiv und passiv mit Lug & Betrug um?

*********er12 Paar
775 Beiträge
Mensch sein heißt fehlbar zu sein. Menschlichkeit heißt auch Verletzlichkeit mit allen Folgen für die Versuchung der Lüge. Und Lügen zu vergeben hat etwas von Menschlichkeiten akzeptieren.
Jeder soweit er es kann...

Das ist mir persönlich zu pauschal und zu „einfach“ aber ich akzeptiere Deine Meinung natürlich.
*********de14 Mann
37 Beiträge
Das ist mir persönlich zu pauschal und zu „einfach“ aber ich akzeptiere Deine Meinung natürlich.

Ich kann verstehen, was du vielleicht meinst, aber es verdeutlicht ein wenig das Delemma. Wir machen alle jeden Tag Fehler. Manchmal große. Wir werden dadurch aber nicht grundsätzlich zu schlechten Menschen. Es lohnt sich zu vergeben.
Und es gibt so verdammt viele andere Meinungen als die Meine. Und sie haben dennoch Ihre Berechtigung.
Im Ergebnis bleibt, was du schreibst.
"Ich sehe das grundlegend anders, bin auch nicht einverstanden, aber akzeptiere dich"
Ich danke dir dafür.
Ich wurde in eine ganze Weile wiederholt belogen. Das Thema als spannend zu bezeichnen fällt mir schwer, da es eben auch sehr schmerzhaft ist. 😉

Eine Schwierigkeit damit umzugehen liegt für mich darin mir selbst zu verzeihen - letztlich habe ich es sehr stark als Aussage zu meinem Wert interpretiert und trotz der Aussage durch die (wiederkehrenden) Taten habe ich auf die Worte gehört, weil sie das gesagt haben was ich ja wollte - "du bist mir etwas wert". Dieser Konflikt zwischen meinem Bauchgefühl und meinem verzweifelten Wunsch die Worte zu glauben und dem immer neuen Vertrauen dass es sich jetzt ändert hat mir ganz schön geschadet.

Inzwischen versuche ich so damit umzugehen, zu der Überzeugung zu gelangen dass die betreffende Person wohl nicht anders handeln konnte. Und nicht das Ziel hatte mir vorsätzlich zu schaden.

Ich möchte den Groll (auf ihn, aber auch - und das vielleicht sogar noch mehr - auf mich) loslassen und denke ich bin auf einem guten Weg.

Betrogen habe ich tatsächlich noch nie, komplett ehrlich ist aber wohl kein Mensch und davon nehme ich mich nicht aus. Allerdings bin ich insgesamt gerade im emotionalen Bereich niemand der gut lügen kann. Letztlich aus Egoismus, da es in mir einen starken Konflikt auslöst mit dem ich mich schlecht fühle.
*****ved Frau
516 Beiträge
Wie definiert Ihr individuell Lüge?
Wie definiert Ihr individuell Betrug?
Laut Definition ist eine Lüge das bewusste Behaupten von Dingen, die nicht wahr sind. Ein Betrug ist laut Definition der Vorgang, dass jemand einer Person absichtlich die Unwahrheit sagt/etwas vortäuscht und sich damit einen materiellen Vorteil verschafft. Diesen beiden Definitionen schließe ich mich so an.

Was hat Euch veranlasst das selbst zu tun?
Ich lüge meistens dann, wenn ich keine Lust auf Menschen habe. Sprich: Jemand unterhält sich mit mir, ich habe kein Interesse und sage dies, die Person hört dennoch nicht auf zu reden. Dann erfinde ich schon mal einen Termin, einen Ehemann und drei Kinder, finde plötzlich zum strengkatholischen Glauben oder werde genau in diesem Moment lesbisch.

Welche Erfahrung habt Ihr damit, dass Ihr belogen bzw betrogen wurdet?Wie ist Eure Bereitschaft zu verstehen? Wie zu verzeihen?
Wie geht Ihr damit um? Aktiv wie passiv?
Betrogen wurde ich noch nie, belogen werde ich ständig (allein schon beruflich bedingt). Ich habe großes Verständnis für Flunkereien und Lügen, besonders bei dem Klientel mit dem ich arbeite.
Ich privaten Rahmen habe ich bei flüchtigen Bekanntschaften ebenfalls Verständnis dafür, dass man lügt um den Gegenüber vielleicht beeindrucken zu können. Mir ist das ziemlich egal, weil ich die Person meistens kein zweites Mal treffe und nicht an weiterem, dauerhaften Kontakt interessiert bin.
Bei meinen Freunden bin ich allerdings nicht so tolerant. Wer wird denn auch schon gerne vom engsten Kreis belogen? Jedoch zeige ich oft Verständnis, wenn mir erklärt wird wieso gelogen wurde und bin auch schnell bereit zu verzeihen. Es ist meiner Meinung nach immer sehr davon abhängig aus welchem Grund gelogen wird. Findet eine Überraschungsparty für mich statt? Dann bitte, lügt mich alle an *haumichwech*
*********_love:
@****bor
An dem Tag, an dem ich mich nicht mehr selbst belüge / betrüge, wird der Tag sein, andem ich mir anmaße über andere, die lügen und betrügen zu urteilen.

Spannenderweise unwahrscheinlich aber sehr schöne Umformulierung vom ersten Stein werfen.

das kann man so sehen, gemeint ist aber, das oft bei solchen themen es immer die anderen sind (hier z.B.: Lug und Betrug) die die negativen eigenschaften aufweisen

und dem ist definitiv nicht so...
****az Mann
4.490 Beiträge
Wie definiert Ihr individuell Lüge?

Eine Lüge ist für mich eine bewußte Falschaussage. Beispielsweise wenn ich frage ob die Person heute Sport gemacht hat und sie sagt nein obwohl sie ja doch im Gym war und sich sportlich betätigt hat.
Oder wenn die Person von sich aus, ohne dass ich frage, eine falsche Aussage tätigt.

Wie definiert Ihr individuell Betrug?
Ein Unterschied zwischen Lüge und Betrug? Schwierig. Ich würde mal spontan sagen, dass Betrug praktischer ist. Also eine Lüge wird verbal getätigt und Betrug eher als Aktion. Ziemlich banaler Unterschied, aber gerade fällt mir nix besseres ein.

Welche Erfahrung habt Ihr damit, dass Ihr belogen bzw betrogen wurdet?
Tja das ist schwierig, denn man hat ja nicht die Garantie, dass man irgendwann die Wahrheit erfährt. Wurde ich von meiner Ex Freundin belogen bzgl der Gründe für die Trennung? Kann sein, kann aber auch nicht sein. Wurde ich von meinen Eltern wegen irgendetwas belogen? Kann sein, kann aber auch nicht sein. Das Ding ist, dass ich im Ist-Zustand einer Beziehung/eines Kontaktes erstmal davon ausgehe, dass die Person mir zu 99% stets die Wahrheit sagt. Über so kleine Lügen wie ein vorgekaultes Teilen des Geschmacks beim Shopping kann ich mal hinweg sehen, wenn es nicht die Regel ist und nur hin und wieder passiert.
Erfahre ich jedoch wie die Person generell dem Thema Lügen zugewandt ist und sie diese auch gerne mal benutzt um potentiellen (hitzigen) Diskussionen aus dem Weg zu gehen oder einfach so (der Aufregung wegen), dann kommt bei allem ein Funk Misstrauen hinzu. Genauso wie wenn ich angelogen wurde und mir dies dann irgendwann später gebeichtet wird. Es ist nicht unbedingt die Lüge an sich, die mich stört, sondern die Ungewissheit ob nicht jede nächste Aussage auch eine ist. Nach so einem Vorfall ist das Vertrauen dann erstmal dementsprechend an gekratzt, kann aber relativ gut wieder aufgebaut werden.

Was hat Euch veranlasst das selbst zu tun?
Ich weiß, dass niemand immer zu 100% ehrlich ist. Ist halt so. Aber bei Menschen, die mir wichtig sind, bemühe ich mich so nah dran wie möglich zu sein. Wenn ich mal eine falsche Aussage tätige, weil ich es gerade nicht besser wusste (weil zu lange her z.B.), dann bin ich bestrebt mich dann zu korrigieren wenn ich mich besser dran erinnere. Egal in welchem Verhältnis man miteinander steht, sollte jemand einem irgendwie wichtig sein und das beruht Gegenseitigkeit, dann sollte eine einzige Lüge nicht dazu führen, dass das Verhältnis schlagartig endet und man nie wieder miteinander redet.

Wie ist Eure Bereitschaft zu verstehen? Wie zu verzeihen?
Wenn mir die Lüge unklar ist, frag ich nach damit mir die Person die Lüge verständlicher erklären kann. Und entweder ich kann es nachvollziehen oder nicht. Kann ich es nachvollziehen, bin ich bereit mit der Person daran zu arbeiten, dass Lügen nicht mehr notwendig werden und das Verhältnis gefestigt werden kann. Kann ich es nicht nachvollziehen, muss ich ggf erstmal schauen, ob aus meiner Sicht diese gegenseitige Wichtigkeit gegeben ist. Vllt brauche ich dann erstmal etwas Zeit für mich um zu versuchen, aus verschiedenen Perspektiven, die Lüge nachzuvollziehen. Vllt suche ich auch direkt das Gespräch um das Thema möglichst schnell aus der Welt zu schaffen. Ich bin nämlich durchaus bereit zu verstehen und zu verzeihen, ausser vllt wenn etwas ganz extrem gegen meine Moralvorstellungen geht.


Wie geht Ihr damit um? Aktiv wie passiv?
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