Lügen und Betrug
Zu Deinen Fragen:
"Wie definiert Ihr individuell Lüge?"
Klassischer Weise so, dass jemand nicht die Wahrheit sagt, aus welchen Gründen auch immer. Das fängt ja schon damit an, dass jemand auf die Frage "wie geht´s Dir" mit "gut" antwortet, auch wenn es ihm grad nicht gut geht. Damit lügt der zwar, aber es ist kein Betrug damit verbunden.
"Wie definiert Ihr individuell Betrug?"
Betrug schädigt den anderen, wirtschaftlich, psychisch und so weiter. Der Betrügende verschafft sich damit Vorteile zu lasten des Betrogenen.
"Welche Erfahrung habt Ihr damit, dass Ihr belogen bzw betrogen wurdet?"
Reichliche, sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich.
"Was hat Euch veranlasst das selbst zu tun?"
Ich mache beides nicht, ich bin schonungslos ehrlich und stehe zu mir und meinen Eigenschaften. Wer mit mir zusammenarbeitet oder in einer persönlichen Beziehung ist, muss sich in der Regel erstmal dran gewöhnen, aber je ehrlicher der Umgang miteinander ist, umso einfacher isses auch.
"Wie ist Eure Bereitschaft zu verstehen? Wie zu verzeihen?"
Zum Verstehen:
Was ich verstehe ist beim Lügen, dass Menschen , die das tun, nicht zu sich selber stehen, zu ihrem Wollen und Handeln und sie- selber- Sein. Die meinen echt, sie würden nur gemocht, wenn sie einem was anderes vormachen als das, was und wer sie sind. Die können sich garnicht vorstellen, dass sie liebenswert sind, wie sie sind. Die Ursachen dafür liegen oft der eigenen Familie.
Zum Verzeihen:
Es gibt Verzeihliches und Unverzeihliches. Mir sind schon Dinge wiederfahren, sowohl im geschäftlichen als auch im privaten, die ich nicht "verzeihe" , auch wenn ich rational nachvollziehen kann, wieso die "Täter" aus sich heraus betrachtet nicht anders konnten.
"Wie geht Ihr damit um? Aktiv wie passiv? "
Wenn´s um´s Geschäftliche geht bemühe ich die Gerichte, und grobe Vertrauensmissbräuche im privaten Sektor beantworte ich mit komplettem Kontaktabbruch.
Es gibt ja so Ansätze, wo behauptet wird, man könne nur ein "heiler und gesunder" Mensch sein, wenn man denen, die einen unheil und ungesund gemacht haben, vollinhaltlich "vergeben" kann. Also es geht so: wenn Du das - als "Opfer" nicht schaffst, dem/ den "Tätern" zu vergeben, kannst Du nicht gesunden, ...
Gerade mit solchen Denk- und Therapieansätzen wird das Opfer nochmal "geopfert".. auf dem Altar der "Nächstenliebe" ... es soll nach der einen Backe auch noch die andere hinhalten.. wie Jesus!
Shit, ich bin nicht "Jesus" ... und wer mich belügt und betrügt bekommt´s echt mit mir zu tun. Ich finde, das mit der Wehrhaftigkeit ist das "gesündere" Konzept als das mit der Vergebung.