*****de2:
Hmm. Kann man das wirklich so sagen? Keine Frage, KI ist dem Menschen weit überlegen was die Ausführung operationalisierbarer Algoritmen angeht - und die mögliche Komplexität dieser Algoritmen führt zu überraschenden Ergebnissen. Was ist aber mit der Erfindung? Querdenken, Verbindungen ziehen, neue Algoritmen entwerfen?
Vielleicht ein kurzer Exkurs wie KIs funktionieren, das beantwortet deine Fragen nämlich schon.
Wenn du eine künstliche Intelligenz simulierst, also z.B. einen Schachcomputer programmierst, dann geht der Programmierer hin und erstellt die Regeln und ein Wertungssystem. Der Programmierer sagt dem Programm:"Eine Dame auf dem Brett zu haben ist viel besser als keine Dame auf dem Brett zu haben."
Nach dem das Wertesystem etabliert ist, zieht das Programm los, berechnet in jeder Situation möglichst viele Stellungen, unterzieht sie dem vom Programmierer vorgebenen Wertesystem und führt dann nur die Züge aus.
Dieses System untersteht im Prinzip zwei Grundregeln:
a) Die "Intelligenz" der simulierten KI hängt vom Programmierer ab. Denn wenn der Programmierer nicht wusste, dass es eine gute Idee ist eine Dame beim Schach zu haben, dann weiß das Programm das auch nicht und es würde der Dame nicht mehr Beachtung schenken als dem Bauern.
b) Der Programmierer weiß für jeden Zug den das Programm macht, warum das Programm sich für diesen Zug entschieden hat.
Das, was wir heute unter dem Begriff "KI" verstehen, arbeitet anders.
Du fütterst ein Programm mit Big Data, also mit Unmengen an Daten. Zum Beispiel allen je aufgezeichneten Schachspielen. Und dann sagst du der KI:"So, jetzt gewinne."
Es ist das Programm selbst, das entscheidet, was relevant ist und was nicht relevant ist. Im Prinzip ist es das vorherige Programm, das sich sein eigenes Wertesystem schafft. Und damit folgt es nicht mehr den beiden vorherigen Einschränkungen. Die Intelligenz hängt nicht vom menschlichen Programmierer ab, sondern von der Menge und Qualität der Daten. Und der Programmierer selbst weiß nicht mehr, warum sich die KI entschieden hat, wie sie entschieden hat - der kann sich nur hinstellen und sagen:"Den Zug fand die KI wohl gut."
Das zweite "Problem" ist, dass die KI ja das Wertesystem mit mehr Daten aktualisiert. Dein vorheriges Schachprogramm wird mehr oder weniger immer gleich reagieren - es hat ja schliesslich sein Wertesystem fest integriert. Wenn du einen Weg gefunden hast, das KI-Programm zu schlagen, dann wird dies Teil seiner Daten und seines Wertesystems werden und es wird sein Verhalten anpassen, dies zu verhindern.
Um jetzt den Bogen wieder zurückzubekommen:
Ein KI-Roboter würde in kürzester Zeit lernen, wie er/sie mit dir umzugehen hat, um deine Zufriedenheit zu steigern und er wäre besser in der Erkennung menschlicher Gefühle als ein Mensch selbst.