weniger können, vielmehr könnte
Auch wenn wir vielleicht objektiv aus dem Fortpflanzungsalter irgendwann raus sind, bedeutet es nicht sofort, einmal erlernte Verhaltensweisen und die Art auf Anregungen von aussen zu reagieren, beenden zu können.
Beim Durchlesen des Threads fällt mir auf, das es doch sehr verschiedene Arten von "Häuten" gibt.
Häufig wird "Lust auf fremde Haut" mit Sex haben gleichgesetzt. Auch von der Angst, etwas zu verpassen, war schon die Rede.
Für mich steht eine Angst dahinter - nicht die, etwas zu verpassen, sondern die, verlassen zu werden und ohne die Glücksgefühle der sexuellen Aktivität und ohne Nachkommen zu bleiben. Die Argumente, zu alt, du hast doch schon Nachkommen, greifen nicht, Angst lässt sich nicht von Argumenten beirren. Ist die Möglichkeit, sexuelle Aktivitäten nicht mehr mit dem Partner/der Partnerin leben zu können, präsent, aktiviert das diese Angst. Bei manchen mehr, bei anderen weniger.
Für mich ist dann "Lust auf fremde Haut" das Austesten, ob es Alternativen zu einem möglichen Verlust gäbe. Dabei fängt "Lust auf fremde Haut" schon bei Berührungen (durchaus von Profis im Rahmen von Massagen auch ohne dabei nackt zu sein) und Umarmungen an. Den Geruch abchecken, ob das Immunsystem passt. Gespräche, um abzuschrecken, ob die Wellenlänge stimmt. Und dergleichen Checks mehr.
Manche tun noch mehr gegen die Angst und checken auch ab, ob die sexuellen Aktivitäten passfähig sind.
Mir ist klar, dass ich mich hier nur auf einer Dimension, einer Blickrichtung auf der "Lust auf fremde Haut" bewege. Mit der Blickrichtung einer Vorsorgeaktivität.
Das betrifft aber offensichtlich nicht die Situation der TE, welche sich "fremde Haut" zunächst vertraut gemacht hat, weil sie die zuvor vertraute "Haut" nicht mehr berühren konnte.