Na ja.
Wenn Kinder klein sind, dreht sich wirklich alles um die Kleinen, vor allem, wenn sie noch nicht mal laufen und sprechen können. Sie brauchen eben Versorgung und Betreuung. Ich habe damals zum ersten und letzten Mal Angst gehabt, sterben zu müssen - wer würde sich dann um mein Kind kümmern ? Man macht sich Sorgen um den Job, denn es gilt ja , nicht nur sich selbst durchzubringen, sondern auch die Familie.
Sie werden größer, können sprechen und sich selber einen Joghurt aus dem Kühlschrank nehmen. Man muss sich um die Schullaufbahn kümmern, erstens, weil man eine Zukunft für das Kind will, und zweitens, weil man bei jedem Schritt, den das Kind außerhalb der Reihe macht, zur Lehrerin zitiert wird. Und wenn ich in der Pubertät meines Sohnes dachte, dass er zwar faul und stur, aber doch normal war, hat mir eine Lehrkraft was von "Da stimmt doch was zu Hause nicht" und "Psychologe" ins Gesicht geschleudert.
Kind macht eine Ausbildung oder studiert - wird erwachsen. Selbst, wenn man sich nicht über den Erfolg seiner Kinder definiert, möchte man doch, dass sie in der Lage sind, auf eigenen Füßen zu stehen. Und wenn sie das tun, dann ist da immer noch die Liebe und Sorge der Eltern. Dann sieht man als Mutter, wie die Tochter dabei ist, den Mann zu heiraten, der sie unglücklich machen wird, aber man kann nichts machen, weil sie die Warnungen in den Wind schlägt und schon 30 Jahre alt ist.
Was ich sagen will: Kinder sind, wenn sie da sind, eine Aufgabe, die zu erfüllen ist, eine Aufgabe, die einen 24/7 beschäftigt und das über mehr als 20 Jahre. Der Druck von außen ist auch nicht zu verachten: wenn was schief geht, ist die Mutter schuld. Nicht der Vater - die Mutter.
Verwundert es da, wenn in unseren Zeiten der Selbstoptimierung frau sich auch ständig Sorgen um die Optimierung der Kinder macht ?
Zumal sie ja noch nicht mal darüber reden darf, weil sie ja "loslassen" und "sich selber verwirklichen" und die perfekte Mischung aus Mutter, Karrierefrau und sexy Verführerin sein soll...
TIEF LUFT HOL.
Also - wenn man Kinder hat, sind sie viele Jahre lang eine Lebensaufgabe, neben der andere Dinge auch mal in die zweite Reihe treten (müssen) und die dem Leben auch "Sinn" gibt. Das verschiebt sich im Laufe der Jahre natürlich, aber los wird man die Kinder nie, also innerlich. Ebenso wie umgekehrt übrigens.
Und so verstehe ich die Antwort "meine Kinder" auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Immerhin bleibt durch die Kinder etwas in der Welt, wenn ich nicht mehr da bin, was man von meinem Sportwagen oder so nicht sagen kann.