Der Konservative sieht darin wohl das Gebären und Aufziehen von Kindern; der (wahrhaft) Progressive hingegen sich selbst zu verwirklichen. Der Christ sieht im Sinn des Lebens hart zu arbeiten und auf den Tod, bzw. die Erlösung zu warten. Der Taoist wiederum sieht darin das Leben des Lebens an sich.
Es gibt so viele mögliche Interpretationen dieser Frage. Im Endeffekt muss man sich bloß Jene aussuchen, in der man sich selbst am besten wiedererkennt.
Grundsätzlich gesehen besitzt das Leben an sich keinen vorgefertigten Sinn, dem gemäß man sich zu verhalten hätte. Die daraus folgende Leere in uns, bzw. die daraus erfolgende Freiheit ist die eigentliche Antwort auf die Frage - genauer gesagt: Sinn in der individuellen Gestaltung des Lebens zu finden.
Für mich ist das einerseits, philosophisch gesehen, Eudämonismus, also das Erstreben von Glück durch ein gelingendes Leben. Bisher hatte ich damit leider nur (je nach Sichtweise) mäßigen Erfolg, aber das kann sich jederzeit wieder ändern.
Dann wäre da noch das Wissen, bzw. die Erarbeitung desselben und es der Allgemeinheit zugänglich machen. Dabei meine ich weniger (aber nicht ausschließlich) das offensichtliche, leicht erfassbare Wissen, sondern die vielen, ungesehenen Schätze, die in der Tiefe der menschlichen Gedankenwelt - und über dessen Grenzen hinaus - schlummern.
Woher kommen Gefühle und warum empfinden wir sie? Was macht den Menschen zum Menschen und wo liegen diese Grenzen, bzw woran grenzt das Menschsein an? Was sind Götter und in welcher Beziehung stehen diese mit dem Menschen?
Das sind bloß ein paar (vielleicht auch eher abstrakte) Beispiele für Fragen, die ich zu beantworten versuche. Es gibt aber auch zahlreiche weniger komplizierte, alltäglichere Fragen, die mich beschäftigen. Hauptsache ich kann meinem Forschungsdrang nachgehen und das neu erlangte Wissen mit interessierten Mitmenschen teilen.
Des weiteren sehe ich den Sinn meines Lebens im bewussten und ganzheitlichen Leben und Erleben von Gefühlen. Viel zu oft kommen und gehen Emotionen, ohne dass man sich mit ihnen auseinandersetzt und so Kraft aus dem Erlebnis zieht.
Bewusstes Leben von Gefühlen verstärkt das Erleben ihrer Intensität um ein Vielfaches und gehört, meiner Ansicht nach, zu einem erfüllten, gelungenen Leben mit dazu.
Zu guter Letzt, aber nicht weniger wichtig, sehe ich den Sinn meines Lebens im Dienen von weiblicher Dominanz. Es gibt kaum etwas anderes, bei dem ich mich persönlich derart frei und erfüllt fühle.
Um diesen Punkt etwas zu verallgemeinern, denke ich dass das Ausleben der eigenen Sexualität zum Sinn des Lebens gehört. Andernfalls wäre das Verlangen danach nicht so stark vorhanden.