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Wann ist man beziehungs(un)fähig?

****66 Frau
47 Beiträge
@cuP_n_grace
danke für dein feedback...ich stimme dir da zu...
wenn das gegenüber damit "keine sorgen " damit hat dann kann das super passen...
allerdings kann es passieren das ein bindungsängstler wohl von seinen ängsten weiß
( die er aber meistens nicht als solche erkennt , da hier nur ein enge und druckgefühl entsteht , was nicht als angst empfunden wird )...
sie wünschen sich ja nähe und eine gutgehende beziehung , was aber durch ihre verlustangst ( was ja paradox ) ist , nicht stattfinden kann , das sie erlebnisse gehabt haben , die sehr schmerzhaft waren .
wenn nun am anfang richtig gas gegeben wird , dann denkt das gegenüber ja schon , das es was ernstes wird...
denn...am anfang empfinden diese menschen eben genau diesen druck nicht....der kommt erst später , nämlich dann wenn der andere sich drauf einläst , und nun ganz normale wünsche und bedürfnisse äußert , die dann plötzlich nicht mehr erfüllt werden...wenn man das dann nicht schnell genug "schnallt " , beginnt der toxische krieslauf..
heiss / kalt
komm her / geh weg
ich liebe dich / ich hasse dich
krümelbeziehung
abwertung
abschuss
dieses klassische on / off kann emotional abhängig machen , da man ständig hin und her gerissen ist
das ist mir einmal passiert...und nie mehr wieder
das schlimmste was ich bisher an beziehungen erlebt habe....die hölle....
so wie ich es erlebt habe , wurde mir suggeriert , das er die beziehung mehr wollte als alles andere
inclusive heirat , die ja nun mehr als lächerlich ist
was zurück bleibt ist verbrannte erde , tiefe enttäuschung
wenn man klar formuliert , das "mann" keine beziehung in dem sinne führen kann oder will , dann sollte man das auch verbal kundtun , dann kann ich mich entscheiden ob ich das will oder nicht...
hier gab es diese möglichkeit nicht....
es war ein schauspiel der allerersten güte , und wenn man vertraut und glaubt , ist dies um so schmerzhafter , da es so unsinnig war und ist....
aber...wenn es gesagt wird , das man bindungsangst hat oder was lockeres will , und ich mich dann darauf einlasse , dann darf ich auch nicht jammern...
daher stimme ich dir zum teil zu...
danke für deinen beitrag....
*******race Frau
462 Beiträge
****66:
sie wünschen sich ja nähe und eine gutgehende beziehung , was aber durch ihre verlustangst ( was ja paradox ) ist , nicht stattfinden kann , das sie erlebnisse gehabt haben , die sehr schmerzhaft waren .

Das ist das was sie wollen. Aber das:

****66:
wenn man klar formuliert , das "mann" keine beziehung in dem sinne führen kann oder will , dann sollte man das auch verbal kundtun

ist, was sie nicht tun können. Weil sie sich dessen gar nicht bewußt sind. Im Gegenteil. Sie spüren ja den tiefen, ehrlich empfundenen Wunsch nach wahrer, enger Bindung. Und äußern den dann auch so.

Nur leider haben sie zeitgleich panische Angst davor. Und fangen an irgendeinem Punkt an, die Beziehung zu sabotieren. Man kann es ihnen aber nicht zum Vorwurf machen. Das passiert ja unbewußt. Nicht absichtlich. Da fährt der Autopilot, nicht der freie Wille.

Anfangs wird es viel zu schnell viel zu tief und viel zu emotional. Beim Bindungsängstler genauso wie bei seinem Counterpart, dem Verlustängstler. Da wird super schnell auf beiden Seiten die gesunde Skepsis beiseite geschoben, es wird emotional wahnsinnig tief. Alle Mauern werden eingerissen.

Und plötzlich, von einem Tag auf den Anderen, steht da ne Kolonne Maurer und mauert alles zu. Da wird es "zu viel". Der geäußerte Wunsch nach einem Treffen, nach verbindlichen Zusagen wird als einengend empfunden. Was folgt ist Rückzug, Panik, Abwehrhaltung. Der Verteidigungsmechanismus greift.

Das Gegenüber (der Verlustängstler) fühlt sich zurückgewiesen, unverstanden, ungeliebt. Die Verlustangst kommt. Also werden Sicherheiten eingefordert / erbeten. Die dann den Fluchtreflex verstärken. Die Abwärtsspirale beginnt sich zu drehen.

Was dann passiert (von beiden Seiten!) ist auch nicht schön. Es wird ein Kampf.


Deshalb sind die beiden Protagonisten aber nicht per se beziehungsunfähig. Die könnten sogar miteinander super glücklich werden. Denn die Anziehung, die Liebe, die Grundlagen sind ja da! Man ist sich ja so nah und so vertraut wie niemandem sonst jemals zuvor. Allein was meist fehlt, ist der Mut, die Defizite zu erkennen, zu klären, daran zu arbeiten. Jeder für sich und gemeinsam.

Beide haben schlußendlich einen unsicheren Bindungsstil. Den kann man gemeinsam in einen sicheren Bindungsstil verwandeln. Oder nach der Trennung jeder einzeln für sich. In der Regel wird das aber nur einer von Beiden machen. Nämlich der, der das Problem erkennt und sich ihm stellt. Wäre der Zweite auch dazu bereit, hätte man es nämlich gemeinsam miteinander klären und lösen können. *zwinker*

Daher: das Drama hat auch was Gutes. Persönliches Wachstum und eine glücklichere, bewußtere Zukunft. Denn man weiß selbst viel besser, wie man tickt und was man wirklich will und wird dann auch leichter einen passenden Partner finden, der auf dem gleichen Level ist.
****66 Frau
47 Beiträge
@cuP_n_grace
phantastisch beschrieben....
danke dafür...
genau so ist es...
es wird ein kampf...es war ein kampf...
das ende....
traurig....
*******race Frau
462 Beiträge
Ja. Traurig. Und unfaßbar schmerzhaft. Aber gleichzeitig auch ein Anfang. *g*
Wenngleich es eine Weile braucht, bis man Licht am Ende des Tunnels sieht. Aber da ist Licht.
****nah Frau
1.739 Beiträge
true66 und CuP_n_Grace,

ihr habt das toll beschrieben. Klasse, und auf den Punkt gebracht.

*top*
Ja, das haben sie. Und hoffentlich verstehen jetzt auch diejenigen, die behaupten "Beziehungsunfähigkeit" gäbe es nicht, dass es sie doch gibt.
Ich bin nämlich nicht beziehungsunwillig, sondern beziehungsunfähig.
**********audia
4.914 Beiträge
Persönliches Fazit:
Definitiv beziehungsUNgeeignet, ha, um es mal etwas "galanter" auszudrücken.

Ich teile da Tatianas Gedanken zum Thema. Freundschaften gründen und pflegen ist für mich auch kein Problem, egal welchen Geschlechts der Mensch nun auch angehören mag, ABER, ich kann mich irgendwie seelisch, mental und eben real nicht in dieser "Beziehungs-Entgültigkeit" wiederfinden. Wahrscheinlich erdrückt es meinen Drang, ein doch selbstbestimmtes freies Leben zu leben.
Ich will jetzt aber auch nicht sagen, das das sog. "Beziehungskonzept auf längere Zeit", also das schon erwähnte Heiraten, Baum pflanzen, Kinder produzieren usw. usw. schlecht oder gar fasch ist, mitnichten.
Ich sehe es als einen eher logischen Prozess an, es gibt halt bestimmte Menschen, incl. mir selbst, welche halt KEINE IDEALEN VORAUSSETZUNGEN für ein "Beziehungskonzept" vorweisen können und deshalb kann es bei dieser Gruppe Individuen halt nicht funktionieren. *gruebel*
- Kipp mal Super-Benzin in ein Diesel-KFZ, also das funktioniert ja auch nicht wirklich -

Für mich und mein weiteres irdisches Leben, stellt dieser Umstand aber keinerlei Probleme dar und ich fühle mich jetzt auch nicht als unvollkommen, denn ich sehe mich ja auch nicht als alleine auf der Welt, denn ich habe ja meine Freunde, Bekannten, Weggefährten auch hier in der BDSM-Welt. *freu*
Ausserdem kann ich ja auch keine Familie gründen und aufrechterhalten. SO WHAT.
Nicht schlimm und Schwamm drüber. Trotzdem gestalte ich mein Private Live für mich so angenehm und ereignisreich wie möglich. *zwinker*
*******nd29 Mann
734 Beiträge
*****_me:
Wann ist man beziehungs(un)fähig?
Hallo zusammen *wink*

Seit über zwei Jahren bin ich Single und durchaus glücklich damit. Jetzt, wo in meinem Umfeld plötzlich alle heiraten und Kinder bekommen, frage ich mich: Bin ich selbst eigentlich Beziehungs(un)fähig? Im Moment liebe ich meine Freiheit, meine Partner (mit denen ich keine feste Bindung habe *lach*) und die Einsamkeit, wenn ich zu Hause bin. Ob sich das ändert? Wer weiß.
Ich habe mich einfach mal gefragt welche Voraussetzungen ein Mensch besitzen muss, um als Beziehungsfähig zu gelten. Sind Egozentriker automatisch Beziehungsunfähig? Oder ist jeder Mensch grundsätzlich dafür "gemacht" eine Partnerschaft einzugehen und manche entscheiden sich einfach bewusst dagegen? Gibt es unter euch Leute, die feste Partnerschaften grundsätzlich ablehnen?

Grundsätzlich denke ich, dass die Gesellschaft uns gewisse Vorgaben in den Kopf setzen will. Wenn man es locker betrachtet, braucht man sich wenig Gedanken darüber zu machen. Nach langjährigem Eheleben habe ich inzwischen keine Lust mehr auf eine klassische Beziehung. Ich pflege inzwischen eine offene Fernbeziehung. Man kann doch Beziehung für sich selbst definieren und damit auch mehrere Menschen einbeziehen.
Vor Allem als Frau gibt es noch den Aspekt der Kinder. Um ein Kind groß zu kriegen ist eine feste Beziehung durchaus von Vorteil. Trotzdem denke ich, dass man die nicht zwingend klassisch gestalten muss. Wenn Du also Kinder haben willst, dann überlege Dir in welchem Rahmen Du sie aufwachsen lassen möchtest. Letztlich ist nicht alles planbar und Kinder sind es auch nicht. Ich denke man muss sich einfach eine Umgebung schaffen, die einem ein gutes Gefühl gibt.
Ich denke, dass es DIE "klassische Beziehung" nicht gibt und nie gab, denn schon immer bestimmten die 2 Partner, wie ihre Beziehung aussah.

Ich kann gut verstehen, wenn nach Trennungen gesagt wird: "Eine klassische Beziehung möchte ich nicht mehr". Hier ist es doch aber wichtig zu hinterfragen, was genau möchte ich nicht mehr, was ist noch okay und welche Kompromisse würde ich für einen Menschen eingehen, wenn die Liebe kommt. Ohne auf den Begriff der "klassischen Beziehung" zurück zu greifen, sondern den Begriff aus dem Erlebten, aus der gelebten Beziehung heraus zu definieren.

Das Problem besteht doch eher darin, wenn man jung ist, aus welchen Gründen wird eine Beziehung eingegangen. Steht da der Wunsch nach Familie, nach Versorgtsein oder Versorgenkönnen im Vordergrund. Um dann nach 15, 20 oder noch mehr Jahren aufzuwachen und zu merken, dass der Traum ein Alptraum war oder ist. Und dann kommt der Egoismus, der ja auch wichtig ist, und wir fangen an, uns auszuleben und auszuprobieren.

Nun begegnen wir aber der Liebe, oftmals ungeplant und dann, wenn wir sie am wenigsten gebrauchen können. Daher ist doch dann die Frage, wie gehe ich mit der Chance, die das Leben mir damit bietet, um? Lasse ich mich drauf ein, stelle mich meinen Ängsten, davor wieder einen Verlust zu erleiden oder wieder verletzt zu werden, oder mache ich mich zum Sklaven meiner Angst und verletze mich damit selbst, wenn ich einen Menschen, der mich liebt, gehen lasse oder gar zurück weise.
Weder noch
Menschen(!) sind Gruppentiere, also weder für die Zweisamkeit noch für die Einsamkeit "gemacht".
In unserer Gesellschaft hält trotzdem eine geplante "Zweisamkeit" einige Jahre lang, je nach Charakter und so.
DAS, also die Geduld und Genügsamkeit während einer Zweisamkeit, nennt sich dann "beziehungsfähig".
Um das lange auszuhalten hilft es, wenn man offen ist, ehrlich und direkt kommuniziert, die eigenen Bedürfnisse kennt, akzeptiert und mitteilt und auch tolerant ist...
Dann kann das schon ganz gut funktionieren *g*
*******over Mann
679 Beiträge
Ich hatte in meinem Leben bislang 3 Beziehungen, von denen man behaupten kann dass es wirklich welche waren. Die längste - eine Fernbeziehung hielt lediglich 8 Monate. Im großen und Ganzen waren es aber meistens Affären, Freundschaft+ oder ONS.

Ich bin fast 40 und war irgendwie fast ausschließlich Single. Da kommt natürlich die Befürchtung auf - ganz gleich ob ich wählerisch bin und auch nicht everybodys Dreamboy ob ich überhaupt noch für eine Beziehung geschaffen bin.

Ich meine, das sind ja ganz neue Welten auf die ich da treffe.
*******sima Frau
2.530 Beiträge
CasHannover:
Ich bin fast 40 und war irgendwie fast ausschließlich Single. Da kommt natürlich die Befürchtung auf - ganz gleich ob ich wählerisch bin und auch nicht everybodys Dreamboy ob ich überhaupt noch für eine Beziehung geschaffen bin.

Das ist in meinen Augen nicht wirklich die angemessene Fragestellung. Eine Beziehung einzugehen und zu führen ist für mich eine Frage der bewussten Entscheidung dafür , und zwar in Anbetracht der Tatsache, dass das Treffen einer Entscheidung immer gleichzeitig auch bedeutet, diverse andere Optionen eben zu verwerfen oder nicht wahrzunehmen, die es zu einem gegebenen Zeitpunkt jeweils eben gleichermaßen gegeben hätte oder geben würde.

Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, das viele Menschen genau das scheuen: eine klare Entscheidung zu treffen und dann dafür die Verantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass das, wofür sie sich entschieden haben, auch gute Gelingensbedingungen hat.

Dass es nicht ausgeschlossen ist, dass sich die Beziehung dennoch nicht als dauerhaft tragfähig herausstellen kann, stelle ich damit nicht in Abrede. Aber nicht, weil jemand grundsätzlich nicht beziehungsfähig wäre, denn Menschen sind ihrer Natur nach soziale Wesen, die auf Gesellschaft angewiesen sind, um ihr Potenzial entfalten zu können.
******pur Frau
340 Beiträge
Zitat von *****_me:
Wann ist man beziehungs(un)fähig?
Hallo zusammen *wink*

[...]Bin ich selbst eigentlich Beziehungs(un)fähig? Im Moment liebe ich meine Freiheit, meine Partner (mit denen ich keine feste Bindung habe *lach*) und die Einsamkeit, wenn ich zu Hause bin. [...]

Beziehungslos ist niemand auf der Welt, selbst die Interaktion mit der Umgebung ist eine gewisse Beziehung. Gut, niemand führt eine ernsthafte romantische Beziehung mit seinem Sofa, ich hab nicht mal eins, aber das ist noch mal eine ganz andere Sache.
In meinem Weltbild ist also dies bereits ein Widerspruch in sich, da Du bereits sexuelle Beziehungen hast.

Es geht ein paar Stufen "härter", ich habe nicht einmal diese sexuellen Beziehungen, nicht einmal flüchtige (neue) Bekannte, lehne sogar eindeutige Angebote unbewusst ab, da ich absolut kein Vertrauen in ein solches Vorgehen habe, benötige jedoch direkteres Vorgehen, da ich es ansonsten nicht verstehe. Gut, ich ging bis vor einigen Wochen noch regelmäßig Leukozyten, Vollblut- und Blutplasmaspenden, es ist aber schon auf Rücksicht auf die Gesundheit der Spendenempfänger und meiner eigenen.

Grundsätzlich ist es aber immer eine Frage der Einstellung, der eigenen Erwartungen und des Vertrauen seinem Gegenüber und das braucht eben Zeit, sowie Gelassenheit. Sich selbst und andere unter Druck setzen bringt nichts.

Selbst bin ich zwar nicht Beziehungs(un)fähig, nur habe ich in gewisser Weise das Vertrauen verloren und zur Zeit einfach keinen Grund ein generelles Vertrauen wieder aufbauen zu wollen.
was will einer vom andren beziehen außer die Form
**********eineS Paar
3.986 Beiträge
Zitat von *****_me:
Wann ist man beziehungs(un)fähig?
Hallo zusammen *wink*

...
Ich habe mich einfach mal gefragt welche Voraussetzungen ein Mensch besitzen muss, um als Beziehungsfähig zu gelten. Sind Egozentriker automatisch Beziehungsunfähig? Oder ist jeder Mensch grundsätzlich dafür "gemacht" eine Partnerschaft einzugehen und manche entscheiden sich einfach bewusst dagegen?
...

Meiner Meinung nach ist jeder Mensch grundsätzlich beziehungsfähig. Der Mensch definiert sich schließlich nicht ausschließlich aus sich selbst heraus, sondern aus der Interaktion und Kommunikation mit anderen. Eine Beziehung zu einem anderen Menschen baut jemand bereits allein dadurch auf, dass er sich am gleichen Ort befindet und mit Körperhaltung, Gestik und Mimik auf einen anderen wirkt.

Allerdings gibt es Menschen die Schwierigkeiten haben, soziale Beziehungen - insbesondere Paarbeziehungen - über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Meiner Beobachtung nach mangelt es bei diesen Menschen an einem der vier Punkte:

1. Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen:
Wer sein eigenes Leben nicht im Griff hat, weil er wie ein Kleinkind nicht für sich selbst einstehen und sein Leben auch nicht eigenverantwortlich organisieren kann (inkl. Haushaltsführung, Beruf etc.), wird in einer dauerhaften Beziehung irgendwann scheitern. Schließlich ist ein Partner nicht dazu da, den anderen permanent zu Bemuttern und ihm seine Probleme zu lösen.

2. Bereitschaft auch Verantwortung für das Leben des Partners zu übernehmen:
Es sollte selbstverständlich sein, einen Partner freiwillig und uneigennützig mit Rat und Tat zu unterstützen, wenn er Hilfe benötigt oder darum bittet - auch und gerade dann, wenn es vielleicht mühselig sein könnte. Soziale Interaktion in der Partnerschaft bedeutet gemeinsam gleiche oder komplementäre Ziele zu verfolgen, den Partner bei seinen Zielen zu unterstützen und nicht nur eigene Ziele umzusetzen.

3. Kompromissfähigkeit:
Wer einen gemeinsamen Lebensweg beschreitet, wird gemeinsame Entscheidungen treffen müssen. Da es keine zwei identischen Menschen gibt, die 100%ig gleiche Meinungen, Ansichten, Erfahrungen, Kenntnisse und Emotionen haben, werden bei solchen Entscheidungen Kompromisse erforderlich sein, mit denen beide leben können. Jeder muss dazu grundsätzlich bereit sein, gegebenenfalls ein Stück von seiner persönlichen, individuellen 100% Wunschvorstellung abzuweichen. Henry Kissinger hat mal sinngemäß gesagt, dass ein Kompromiss dann gut ist, wenn er beiden Seiten, die sich auf eine gemeinsame Lösung einigen, gleich viel Entgegenkommen abverlangt und daher der Verzicht gleich „weh“ tut. Wer glaubt, rücksichtslos und ohne Konsequenz statt gemeinsamer Entscheidungen, einsame Entscheidungen treffen zu können, wird einsam werden.

4. Verbindlichkeit/Vertrauen:
Verlässlich das tun, was man sagt und versprochen hat. Verbindlichkeit fördert Vertrauen und ein verlässliches Zusammenleben. Das beginnt im ganz Kleinen, denn wer verspricht, den Müll runterzutragen, und es nicht tut, zeigt dem Partner bereits mit so einer vermeintlichen Lappalie, was von seinen Versprechungen zu halten ist: nichts! Auf diese Weise höhlt man das Vertrauen, welches Fundament einer Beziehung sein sollte, komplett aus, bis nur noch grundsätzlich stille Zweifel an den Aussagen des Partners übrig sind. Lieber nichts versprechen, als etwas versprochenes zu brechen.

Für mich zeigt sich an diesen vier Punkten, ob jemand beziehungs- oder beziehungsunfähig ist.

Vidarius *my2cents*
@**********eineS
Als Mensch, der unfähig ist eine Paarbeziehung über längere Zeit zu führen, kann ich mir aus deinen Punkten schon ein paar Details herausholen, aber kein Punkt trifft komplett auf mich zu.
Durch meine psychischen Macken bin ich, was mein Privatleben betrifft, sehr egoistisch. Ich kann es nicht ertragen, wenn mir jemand in mein Privatleben reinredet.
Ich komme mit fast allen Menschen gut zurecht, aber nur außerhalb meines Privatbereichs.
Es ist allerdings kein Problem, wenn ich Besuch bekomme. Besuch von Leuten, die ich mag und die mich und meine Macken gut kennen, ist immer willkommen und da darf einer auch mal 'ne Woche bleiben.
In dieser Zeit ist der Besucher die Hauptperson und ich richte mich nach ihm. Ist für 'ne begrenzte Zeit (ich sag mal max. 2 Wochen) kein Problem für mich. Aber auf Dauer geht das nicht.
Ich bin erst ein zufriedener, glücklicher Mensch geworden, als ich beschloss, alleine durch's Leben zu gehen. Also ohne Paarbeziehung.
*******race Frau
462 Beiträge
Was Dich zu "beziehungsfähig auf Zeit" macht, @*******_DA
**********oison Frau
237 Beiträge
Beziehungsfähig sind all jene, die die Beziehung 'bewusst'eingehen, die nicht nur den Sonnenschein geniessen , sondern auch den Schatten akzeptieren.

Und ja, es gibt tatsächlich Menschen, die beziehungsunfähig sind. Die sich aber nach einer Beziehung sehnen, und alles dran setzen, eine zu haben. Menschen mit NPS (narzisstischer Persönlichkeitsstörung) - sie brauchen eine Basis (den Partner), da sie nicht imstande sind, diese in sich selbst zu finden. Dass dabei der Partner missbraucht wird, und seine Bedürfnisse ignoriert werden, gehört zum Gesamtbild der NPS. Dass dieser Partner dann, wenn er es irgendwie aus der Beziehung raus geschafft hat, selbst ein paar Schwierigkeiten hat, heißt nicht, dass er nicht beziehungsunfähig ist, er ist dann eher beziehungsgeschädigt.
Also immer erst sich selbst analysieren und dem anderen kommunizieren. Denn Gedanken lesen können wir noch nicht 😄.
*******race Frau
462 Beiträge
Jain.

Nach ner toxischen Beziehung bist Du erst mal ein Wrack. Ein totales Wrack. Du hast nicht nur ein paar Schwierigkeiten.

Und dann stehst Du irgendwann am Scheideweg und kannst den Weg "beziehungsgeschädigt" nehmen oder den "ich weiß, was ich will und was nicht, danke für diese Lektion" Weg.

*my2cents*
Die sich aber nach einer Beziehung sehnen, und alles dran setzen, eine zu haben. Menschen mit NPS (narzisstischer Persönlichkeitsstörung) - sie brauchen eine Basis (den Partner), da sie nicht imstande sind, diese in sich selbst zu finden.

Ich bin NPS'ler. Kann aber damit ein relativ normales Leben führen. Und ich sehne mich nicht nach einer Beziehung, da ich weiß, dass sie mir nicht gut tut. Denn auch der NPS'ler leidet unter seiner Krankheit und nicht nur diejenigen, die sich zu Opfer machen lassen (es gibt relativ viele Menschen, die als "Opfer" nicht geeignet sind, weil sie sich nicht zum Opfer machen lassen).
Aber es stimmt, dass der NPS'ler Bezugspersonen braucht, die ihm Anerkennung geben.
Dazu braucht es aber keine feste Beziehung und erst recht keine Opfer.
Nun sind leider die meisten NPS'ler nicht oder nur wenig therapiefähig.
Ich gehöre zu den Glücklichen, die durch verschiedene Tricks recht unauffällig leben können.

Ein paar gute Freunde sind wichtig, Nachbarn zum Plaudern, das Lächeln der Kassiererin im Edeka und irgendwelche Hobbies oder Fähigkeiten, für die man ab und zu ein bißchen Anerkennung erhält.
Eine feste Paarbeziehung wäre das schlechteste, was mir passieren könnte, denn die würde mich wieder weit zurück werfen.
Deshalb bezeichne ich mich als beziehungsunfähig. Das heißt, ich bin ohne Beziehung der glücklichere Mensch.
*******ngs Mann
88 Beiträge
Ich bin z.b. Beziehungsunfähig...habe nicht die Zeit um mich richtig um eine Beziehung zu kümmern...bin workaholic halt. Wenn ich dann Zeit habe geht die für die Mukke drauf und für das Entspannen.
@*******race

Jain.

Nach ner toxischen Beziehung bist Du erst mal ein Wrack. Ein totales Wrack. Du hast nicht nur ein paar Schwierigkeiten.

Und dann stehst Du irgendwann am Scheideweg und kannst den Weg "beziehungsgeschädigt" nehmen oder den "ich weiß, was ich will und was nicht, danke für diese Lektion" Weg.

Uneingeschränkte Zustimmung !!!
Vorbild: Matriarchat
Zitat von *****_me:
Wann ist man beziehungs(un)fähig?
Bin ich selbst eigentlich Beziehungs(un)fähig? Im Moment liebe ich meine Freiheit, meine Partner (mit denen ich keine feste Bindung habe *lach*) und die Einsamkeit, wenn ich zu Hause bin. Ob sich das ändert? Wer weiß.
Ich habe mich einfach mal gefragt welche Voraussetzungen ein Mensch besitzen muss, um als Beziehungsfähig zu gelten. Sind Egozentriker automatisch Beziehungsunfähig? Oder ist jeder Mensch grundsätzlich dafür "gemacht" eine Partnerschaft einzugehen und manche entscheiden sich einfach bewusst dagegen? Gibt es unter euch Leute, die feste Partnerschaften grundsätzlich ablehnen?
Ich bin kein Freund von Phrasen, aber "auf jeden Pott passt der richtige Deckel."
Ich glaube, Beziehungsfähigkeit ist Ansichtssache. Was für den einen perfekt ist, kann für einen anderen ein NoGo sein.
Ich glaube nicht, dass Partnerschaften von der Natur her dazu gedacht sind, für immer zu halten, geschweige denn, eine Ehe einzugehen.
Die matriarchalische Gesellschaftsform kommt der von der Natur vorgesehenen Richtung m.M.n. am nächsten.
Manche Menschen sind sich selber genug oder sind mit zuviel Nähe/Kontakt schlicht überfordert.
Wenn ein Egoist oder ein Egozentriker auf jmd. trifft, welcher bereit ist, sich ihm anzupassen und unter zuordnen, passt es auch wieder. *cool*
Zitat von *******hine:
Manche Menschen sind sich selber genug oder sind mit zuviel Nähe/Kontakt schlicht überfordert.
Ich selber würde mich mehr zu dem zweiten Punkt zählen und bekomme das auch in regelmäßigen Abständen von meinem Umfeld gsagt. Daher würd ich schon sagen, dass ich in gewisser Weise "beziehungsunfähig" bin.
M.M.n. führt ein langer Weg zu diesem Zustand und man lernt irgendwann damit zu leben.

Ich selber konnte mir schon hin und wieder 'ne Beziehung mit dem ein oder anderem Herren vorstellen. Also was ist geschehen? Kontakt hergestellt, Vertrauen aufgebaut, rosarote Brille aufgehabt, Schmetterlinge im Bauch... und bääähm ein Schlag ins Gesicht, weil man über 10 Ecken herausgefunden oder zugesteckt bekommen hat, dass der Mann (dem man bereit war sein Herz zu schenken) in festen Händen war. So mehr als 1, 2, 3x passiert.

Zitat von *******hine:
Ich bin kein Freund von Phrasen, aber "auf jeden Pott passt der richtige Deckel."
Und genau da liegt es Problem. Wenn nur ein Paar denkt, die passenden Deckel-Topf-Kombi zu sein, obwohl es nicht so ist, haut es ja für mindestens 2 weitere Personen nicht hin. *zwinker*
konträre Wahrnehmung
Zitat von *******in_n:

Ich selber konnte mir schon hin und wieder 'ne Beziehung mit dem ein oder anderem Herren vorstellen. Also was ist geschehen? Kontakt hergestellt, Vertrauen aufgebaut, rosarote Brille aufgehabt, Schmetterlinge im Bauch... und bääähm ein Schlag ins Gesicht, weil man über 10 Ecken herausgefunden oder zugesteckt bekommen hat, dass der Mann (dem man bereit war sein Herz zu schenken) in festen Händen war. So mehr als 1, 2, 3x passiert.
Klingt für mich eher nach einem dadurch generalisierten Vertrauensproblem und Angst vor einer weiteren Verletzung?

Sowas ist mir nur 1x passiert, wobei er Single war, aber er wollte trotzdem keinen verbindlichen Kontakt mit mir. Ich hatte ein gutes Gefühl mit uns; er dagegen fand, es passt nicht. Ich hab lange nicht verstanden, wie man etwas so unterschiedlich empfinden kann, aber musste es hinnehmen.
In Zukunft bin ich mit meinen Gefühlen etwas zurück haltender. *cool*
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