Fetisch ausleben, wenn der Partner nicht mitmacht?

Also, wenn du es vergeblich versucht hast, deine Partnerin von deinem Fetisch zu begeistern und das somit aufgegeben hast, dich aber auch nicht von ihr trennen willst, gibt es nicht viele Möglichkeiten:

Die gesündeste ist, die Beziehung auf eine ehrliche Art zu öffnen, also ihr zu ermöglichen, sexuelle Erfahrungen zu machen, die sie sich wünscht, und selbst eben deinen Fetisch mit anderen Frauen auszuleben. Du hast in deiner Eingangsfrage noch nicht angegeben, ob das eine Option für euch ist.
Die beiden anderen Möglichkeiten sind gefährlich und führen über kurz oder lang auf keinen guten Weg.

Möglichkeit 1 ist das Fremdgehen, was, wenn du unter der Woche in anderen Städten bist, über den Joyclub klappen sollte. Ist eben die Frage, ob du noch gut in den Spiegel schauen kannst, wenn du deiner Frau so etwas antust. Und wenn es herauskommt - ich habe von einigen Paaren gehört, dass sie sich hinterher über das Vorenthalten der Kinder gerächt hat - ganz traurige Nummer.

Möglichkeit 2 ist, mit seinem Fetisch allein zu bleiben, und ihn eben allein bzw. nur virtuell auszuleben. Das führt in sehr vielen Fällen zu einem unschönen Suchtverhalten, der Steigerung des Fetisch ins unerfüllbar Extreme und letztlich also zu psychischer Krankheit. Das passiert natürlich nicht jedem, aber ich finde, die Gefahr ist zu hoch, um das bei sich "auszuprobieren".

Und zum "lagern": Wenn du dir Freunde in der Fetisch-Szene erarbeitest, kannst du die Sachen natürlich bei denen lagern. Aber das ist eher ein kleineres Problem.

Du kannst nicht Mal deine Klamotten in der Wohnung lagern? Das zeigt leider, dass deine Partnerin nicht nur nichts mit deinem Fetisch anfangen kann, sie lehnt ihn ja sogar völlig ab. Das spricht nicht für Offenheit oder Verständnis ihrerseits.

Überleg, ob du ohne deinen "Fetischkram" glücklich werden kannst, falls ja - weg damit.

Meine Ex hat's so gemacht...

Ist es nicht so, das man ehrlich miteinander umgehen sollte?

Problematisch wird es allerdings, wenn die Fetischgaderobe schon erhebliche Ausmaße angenommen hat,so dass man sich offenbaren müsste, dass man von Anfang an mit falschen Karten spielte. Für ehrliche Worte sollte es jedoch nie zu spät sein.

Die Frage Beziehung oder Fetisch sollte man sich nicht stellen müssen, denn auf kurz oder lang wird man nicht glücklich, sollte eine der Komponenten fehlen.

Also ich gebe Milena_S Beitrag grundsätzlich recht und sein Beitrag scheint auf einem guten, reflektierten Erfahrungsstand hinzudeuten.
Allerdings wollte ich noch eine dritte Möglichkeit hinzufügen, bzw einen Zusatz zu seinem ersten Punkt, mit welcher ich in meiner Beziehung gute Erfolge hatte.
Versuche mal einen neuen, wertfreien Kontext zu dem Thema LLL zu finden.
Leider genießt es immernoch in vielen Köpfen ein negativ konnotiertes Bild, welches zurecht bei Frauen auf mehr Widerstand treffen kann.
Über unseriöse Sexshops, Medien und Bordelle ist das Image von Lack, Leder und Latex leider oft als billig oder nuttig gefärbt publiziert.
Das sind alles gefühlt entwertende Bilder, welcher kein Mensch ( viele Ausnahmen ausgeschlossen) in der Regel nicht entsprechen möchte.
Auf der oberflächlichsten Ebene ist LLL aber auch ganz einfach nur ein Kostüm.
Und das Verkleiden an sich empfinden die meisten doch auch als etwas kindlich schönes und lustiges.
Vielleicht wird deine Frau niemals Latex tragen wollen, aber vielleicht schafft sie es, für sich passende Kostüme zu entdecken und kann somit deine Begeisterung für Latex besser annehmen.
Ich habe das so gemacht und mittlerweile nach einigem sensiblen Herantasten tragen beide gerne Latex und wir fühlen uns wohl darin.

Ich habe in meiner Ehe fast das gleiche Problem. Bei mir sind Kauf und Lagerung des Outfits kein Thema, unterwegs bin ich aber auch sehr viel. Sie weiß von meinem Fetisch, hat auch einiges an Kleidung davon. Alles was sie hat, haben wir gemeinsam ausgesucht, sprich, ich zwinge sie zu nichts. Gelegentlich machen wir geile Fotoessions, die ihr auch sichtlich Spaß bereiten, aber dann ist bei dem Thema auch schon Schluß mit lustig! Im Bett, beim Sex trägt sie es nie! Dieses Jahr waren wir erstmals ohne unseren Sohn (16 Jahre) im Urlaub, hatten da auch einiges an Outfits mit, jedoch leider vergebens. Sie hat einfach keine Lust darauf.
Ich bin jetzt soweit, meine Neigungen mit anderen, gleichgesinnten Frauen auszuleben und hätte dabei auch kein schlechtes Gewissen. Denn reden hilft hier nicht mehr, das haben wir alles durch.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich hier im Joy unterwegs bin.

Den letzten Beitrag (Leatherboy_70) finde ich interessant. Bisher hatte ich von Frauen, die keine Fetischistinnen sind, eher gehört, dass sie LLL entweder total ablehnen, oder vielleicht für ihren Partner ein wenig was "mitmachen", aber das auf keinen Fall auf Fotos oder auf Partys zeigen wollen. Die Variante aber, dass eine Frau in LLL "Fotoessions, die ihr auch sichtlich Spaß bereiten" macht, aber ihre Ehe aufs Spiel setzt, in dem sie LLL nie im Bett trägt - die ist mir neu.

Ich habe den Eindruck, dass es sich dabei lohnen würde, da genauer nachzuforschen, ggf. therapeutisch, denn ich habe den Eindruck, dass deine Frau im Grunde kein Problem mit LLL hat, sondern eher ein sexuelles. Wenn sie LLL für Fotosessions mag, und daher auch sich auf den Fotos, so gefällt ihr offenbar das Verkleiden, auch das Material empfindet sie zumindest nicht als negativ und ebenso scheint ihr Körperbewusstsein, auch in sexy Kleidung ein positives zu sein. Üblicherweise wäre es dann nur ein kleiner Schritt, dann auch LLL beim Flirten, Küssen und Streicheln zu tragen, und dann eben auch bei dem, was beiden sexuell sonst noch so Spaß macht.

Die Frage ist, was deine Frau bei LLL "im Bett, beim Sex" so abschreckt, obwohl sie es gern bei Fotosessions trägt. Ist es vielleicht das Gefühl, dass sie sich bei Fotos damit eher wie ein Model vorkommt, aber "im Bett, beim Sex" vielleicht wie eine Prostituierte? Vielleicht ist es schon damit getan, dass ihr eine Fotosession zu einem kleinen Rollenspiel ausweitet. Oder ist es vielleicht der BDSM-Aspekt, der deine Frau abschreckt? Wie gesagt, ich habe hier den Eindruck, LLL ist gar nicht das "Problem" für sie.

für deine ausführliche Antwort Milena_s!
Im Bett sieht sie es als "lästige eheliche Pflicht“ Solche Andeutungen habe ich schon bekommen.
Wozu dafür noch schick machen, wenn's auch so geht? Ich habe da längst keinen Spaß mehr dran, das weiß sie auch, verdrängt oder ignoriert es aber.
Wie bereits erwähnt, ist das der Grund, weshalb ich hier unterwegs bin.

Ah verstehe - nun scheint mir die Sache recht klar zu sein: Es ist - meinem Eindruck nach - kein Problem mit einem Fetisch, sondern ein generelles Ehe/Sex-Problem: Deine Frau hat keine Lust mehr dazu, sich für dich bzw. für Sex mit dir, zu bemühen oder anzustrengen. Ich nehme also an, dass das nicht nur bei Fetischkleidung so ist, sondern auch bei BDSM-Rollenspielen und auch bei StiNo-Aktivitäten, wenn sie etwas aufwändiger oder anstrengender sind. Sie weiß, dass dich das von ihr forttreibt, ändert aber nichts daran.

Hier stellt sich die Frage, ob es eine Gesprächsbereitschaft gibt, warum sie dazu keinen Antrieb mehr hat bzw. was du tun könntest, damit auch sie diesen Antrieb wieder bekommt. Also z.B., was würde sie sich wünschen, was du mal aufwändiges/anstrengedes machen könntest, um es ihr schön zu machen. Oft ist es so, dass sich die Partnerin darunter etwas ganz anderes vorstellt, als man selbst. Also um mal ein ganz klassisch/klisheehaftes Beispiel zu machen: Die Frau wünscht sich, dass ihr Mann mal ganz aufwändig für sie kocht, mit Vorspeise und Nachspeise und Kerzen und dem guten Geschirr und allem und dann auch noch abspült. Und dann hat sie auch Lust dazu, sich für ihn ganz sexy aufzubretzeln, und nach dem Essen und Spülen, darf er dann mit ihr im sexy Outfit spielen. Ich weiß, dass das sehr konservativ geschlechterrollen-klisheehaft ist, aber viele Paare ticken immer noch genau so.

Natürlich geht nicht immer alles so einfach, und oft ist stärker "der Wurm drin", sodass nur noch eine Paartherapie hilft, und die natürlich auch nur funktioniert, wenn beide Partner dazu bereit und darin gesprächsbereit sind. Ich hatte mit einer Ex mal so einen Fall und hab alles versucht, aber sie hat auch eine solche Paartherapie abgelehnt. Aber wenn beide dazu bereit sind, kann vielleicht herausgefunden werden, an welcher Stelle es hakt, sodass die Energie nicht mehr entsteht, gemeinsam was schönes aufwändiges zu machen.

Das zu wissen, wäre die Lösung meines Problems. Leider bekam ich bisher keine erschöpfendden Antworten darauf.

Ja, das ist leider häufig so, dass sich ein Partner aus der partnerschaftlichen Sexualität zurückzieht, und auch auf Nachfrage des Partners keine echte "Erklärung" gibt, warum, und was man ändern könnte. Grund dafür ist meist, dass dieser Partner eben auch mit seinen eigenen sexuellen Wünschen nicht (mehr) klarkommt. In diesem Fall hilft meist nur noch eine Paartherapie, ggf. auch mit Einzelstunden. Voraussetzung ist aber - wie gesagt - dass dieser Partner das auch will, also auch unzufrieden mit der Situation ist, sich dieser aber stellen will in der Hoffnung, die Ehe zu retten und auf die Gefahr hin, auch über sich selbst etwas herauszufinden, was man eigentlich nicht so gern herausfinden wollte.

Ich bin seit über 25 Jahren mit einer Frau verheiratet, die zwar keine eigene Fetischneigung hat, aber offen und tolerant genug war und ist, um in Bezug auf Latex, Korsetts etc. einiges auszuprobieren. Dabei wird im Schlafzimmer meistens nackte Haut bevorzugt, während meine Frau mich so alle ein, zwei Monate auf einen Stammtisch, eine Fetischmesse, eine Latexparty o.ä. begleitet und sich bei diesen Anlässen im Latexoutfit auch wohlfühlt und gefällt. Ich kenne auch einige andere Damen, die sich für Latexmode begeistern können, ohne gleich an Sex zu denken - weil sie selbst merken, wie toll sie darin aussehen.

@******rca: Ja, du hast schon recht - auch solche Frauen gibt es. Das habe ich ein wenig um die 20 herum in der Gothic-Szene erlebt: Junge Frauen, die gern mal auf Gothic-Parties Lack tragen, und es genießen, darin attraktiv gefunden zu werden, aber das nicht allein mit dem Partner tragen wollen, weil sie damit nichts sexuelles verbinden bzw. ihnen ein fetischistisches Spiel in der Ausführung auch Angst macht.

Ich denke aber, dass das hauptsächlich ein Phänomen bei sehr junger Frauen ist, also auf Partys mit so einem Fetisch-Image zu spielen, aber wenn das einer ernst nimmt, davor Angst zu bekommen. Wenn ich aber an Frauen ab Mitte 20 denke in einer festen Beziehung: Wenn es denen tatsächlich gefällt, mal auf einer Szeneparty was aus dem Bereich LLL zu tragen, und sie wissen, dass ihr Partner total darauf abfährt, wäre es doch absurd und gemein, ihm das im privaten vorzuenthalten.

Mir ist natürlich klar, dass es frivole Paare / Swingerpaare gibt, wo beide keine Fetischisten sind, sie aber manchmal nur für Partys was aus LLL trägt, weil es sexy aussieht. In dem Fall macht es dem Mann aber auch nichts aus, wenn sie zu Hause beim erotischen Spiel eher nackt ist. Aber eine Frau, die sich für Latexmode begeistern kann und mit einem Fetischisten zusammen ist, wäre schon arg sonderbar/gemein, wenn sie ihre Latexkleider nur auf Partys trägt.

Bzw, wie ich oben @*********y_70 geschrieben habe: In dem Fall stimmt ganz im allgemeinen etwas mit der partnerschaftlichen Sexualität bzw. der Kommunikation darüber nicht. Das Problem liegt dann nicht am LLL.

Nun ja, ob das Verhalten meiner Frau "absurd und gemein" ist oder nicht, möchte ich hier eigentlich nicht diskutieren - es bringt das Thema nicht weiter und ist auch viiiiiel zu privat für ein Forum. (Bei Interesse kann man mich gerne privat anschreiben.) Fakt ist: Für eine Latexveranstaltung mit Dresscode oder auch ausgewählte andere Veranstaltungen trägt meine Frau ab und zu Latex, alleine für mich eher nicht. Wenn dir die Begründung: "Ich mag Latexmode, aber keinen Sex in Latex" seltsam vorkommt: Könnte ja sein - nur zum Beispiel - dass sie ab und zu auch die Bewunderung andere Männer genießt, oder?

Mit "zu jung und noch unsicher" hat es jedenfalls nichts zu tun (das würde dann höchstens auf unsere Kinder zutreffen) und mit Kommunikation auch nicht - wir wissen gegenseitig ziemlich genau, was der Partner mag und was nicht. Ob man es dann auch bekommt, steht auf einem ganz anderen Blatt ...

Vielen Dank für die ehrliche Schilderung @******rca. Es tut mir leid, wenn ich mit meiner Aussage "absurd und gemein" deine Gefühle verletzt habe, aber ich muss zugeben, dass mich das Verhalten deiner Frau wirklich verblüfft und es mich, wenn ich an deiner Stelle wäre, auch echt wütend machen würde. Wie gesagt, natürlich nur bei der Partnerin eines Fetischisten. Denn wenn die Partnerin eines Fetischisten das, was er sich erotisch am meisten wünscht, nur für andere (Partyveranstalter, andere Partygäste) macht und nicht für ihren Partner ... puh!

@*****a_S
Keine Sorge, Gefühle wurden nicht verletzt, alles OK mit underem Dialog.

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Wir müssen nun mal damit klar kommen, dass ich eine starke Vorliebe (oder einen leichten Fetisch) habe und meine Frau nicht. Wenn man das berücksichtigt, diskutieren wir hier gerade die Frage, ob das Glas bei mir halb voll oder halb leer ist. Wenn ich unsere Kompromisse mit der Situation im EP vergleiche, ist es jedenfalls halb voll: Ich kann Latex tragen, so oft und so viel ich will, auch öffentlich, ohne dass sich meine Frau daran stört. Alle 1-2 Monate besuchen wir gemeinsam (!) eine Veranstaltung aus der Fetischszene (Ich würde sage, das macht meine Liebe zu 90% für mich) und tragen dabei beide Latex (vielleicht nicht nur für mich, aber auch).

In Bezug auf die Erfüllung erotischer Wünsche ist unsere Ehe im übrigen nicht nur beim Thema Latex etwas speziell - Stichwort KG & Co., "puh!" trifft es sehr gut. Über diese Aspekte, die nichts mit der Ausgangsfrage zu tun haben, können wir gerne privat schreiben - hier passt es aus verschiedenen Gründen nicht hin.

Ist bei uns teilweise der Fall: Leder finden wir beide toll, Lack ist situationsabhängig und er steht auf Latex. Ich finde das meiste an Latex nicht schön, ich finde es so anreizend wie einen Regenanorak.

Es ausprobieren meinerseits kommt (zumindest in "größeren Mengen") auf Grund meiner Klaustrophobie nicht infrage. So schnell wie ich seine Maske auf dem Kopf hatte, war sie auch wieder runter.

Ich bevorzuge da schlicht und einfach schwarzes Leder, besonders Lammnappa. (Corsagen, diverse Art von Boots), Sachen wie Röhrenhosen schmiegen sich bei Kunstleder jedoch besser an.

Selbst unter den ausgesprochenen Latexliebhabern mag noch lange nicht jeder Latexmasken - Masken sind meiner Meinung nach unabhängig vom Material ein anderes spezielles Thema.

"Ich finde das meiste an Latex nicht schön, ich finde es so anreizend wie einen Regenanorak."

Gilt das für das Material an sich oder (z.B.) für einen schwarzen Ganzanzug mit Füßlingen, Handschuhen und Maske? Ich kenne einige Damen - nicht nur meine Frau - die gegen ein schönes Latexkleid, einen Rock, eine Bluse oder Leggins nichts einzuwenden haben, wenn es passt, die Farbkombination gefällt, der Schnitt schmeichelt usw. - Latexmode statt Latexfetisch eben. Für die männlichen Partner ist das oft ein sehr akzeptabler Kompromiss, wenn die Partnerin keinen eigenen Latexfetisch, aber auch keine grundsätzliche Abneigung hat.

Ich verstehe, was du meinst. Der Fetischist verbindet mit Latex sexuelle Erregung und Befriedigung und bleibt auch dann Fetischist, wenn das Fetischobjekt gerade nicht in Mode ist, und der Latexmodefreund, oder um in der von dir geschilderten klassichen Geschlechterrollen-Verteilung zu bleiben, die Latexmodefreundin verbindet mit Latex Mode und gutes Aussehen, mag nur modische Latexkleidung und könnte prinzipiell beim nächsten Partner auch ohne Latex auskommen. Ja, damit müssen einige Paare aus der Fetisch-Szene leben.

Allerdings möchte ich betonen, dass die Einstellungen nicht immer so extrem sind, sondern viele Szenemenschen irgendwo in der Mitte zwischen Fetisch und Fashion sind. Ich selbst würde mich schon als Latexfetischisten bezeichnen, finde aber auch nicht ausnahmslos alles aus Latex gut, und schon gar nicht an jeder Frau, und Latex gefällt mir besonders gut, wenn es modisch und ästhetisch ist. Und ich kenne einige Frauen aus der Szene, die ihre Partyoutfits zwar aus dem Mode- und Ästhetik-Blickwinkel wählen, aber dennoch auch fetischistische Gefühle mit dem Material verbinden.

Mein letzter Freund hatte eine Latex-Allergie und der Geruch von vielen Ledersorten hat bei ihm irgendwie eine Übelkeit ausgelöst. Er konnte auch nicht in Autos mit Ledersitzen längere Fahrten machen. Es wurde ihm immer nach kurzer Zeit schlecht dabei. Meinen Fetisch für LLL konnte ich daher so gut wie nicht ausleben. Ich habe es dann in meinen Alltag eingebaut. Zum Beispiel habe ich eine hautenge schwarze Lederhose. Die ist mattiert und mit ein paar Taschen versehen und unterscheidet sich kaum von einer normalen Hose. Erst wenn man genauer hinschaut sieht man überhaupt erst das es Leder ist. Im Winter trage ich gerne meine hohen Lederstiefel. Latexhösschen oder BH unter der Alltagskleidung funktionieren auch ganz toll wenn es nicht zu heiß ist.

Je mehr desto schlimmer, am allerschlimmsten wenns nicht mal richtig passt. Ich mag alleine den glanz nicht, auch bei lack, was anderes ist es, wenn es teilweise ist quasi zb ein enges minikleid aus spitze oder netz mit schnürung und lackeinsätzen am saum der schnürung.....oder sehr knappe dessous aus latex lass ich mir auch gefallen....aber schwarz muss es sein. An erster stelle steht bei mir dennoch leder, dicht gefolgt von netz.

Ich (m) finde, dass es grundsätzlich in jeder Beziehung möglich ist, Raum und Akzeptanz für Fetischismus einzubringen. Es ist nämlich immer eine Frage der Art und Weise, mit der man an seine(n) Partner(in) mit dem Wunsch den Fetisch zu teilen heran tritt.

In meiner vorherigen Ehe hab ich den Fehler gemacht, dass ich meine (sehr konservative) Frau nicht mit genügend Feingefühl und Behutsamkeit an meinen Fetisch für glänzende Kleidung (an Frauen) heran geführt habe. Statt ihr die Chance zu geben, sich selbst auch mal zu verwandeln und zu erleben, wie sehr ich sie in diesen Outfits bewundern und begehren hätte wollen, habe ich zu egoistisch gehandelt.
Diese Ehe ging natürlich auch daran kaputt, dass ich meine Frau mit Fetischmenschen betrog und ich Sex mit ihr irgendwann überhaupt nicht mehr wollte. Das hat fünf Jahre gehalten, dann war Feierabend.

In meiner jetzigen Beziehung (wir sind hier ja als Paar) habe ich das große Glück, dass meine Lust auf glänzende, glatte Outfits auch von meiner Partnerin geteilt wird. Wohl aber auch deshalb, weil ich ihr unmissverständlich klar gemacht habe, dass nur SIE es ist, die mich in Lack und Latex um den Verstand bringen kann. Ihr gefällt es, mich damit zu manipulieren. Zuhause nur ab und zu, bei Club- pder Partybesuchen immer. Und natürlich haben wir auch Sex ohne Fetischklamotten.

@*****ara: Natürlich spielt die Herangehensweise eine wichtige Rolle, und wie bei allen sozialen Interaktionen kann man hier feinfühlig und geschickt bis hin zu völlig daneben agieren. Aber es ist nicht so, dass hier mit der richtigen Herangehensweise alles möglich ist, denn manche Menschen stehen nun mal einfach nicht auf Fetischkleidung und Fetischerotik, da kann man noch so feinfühlig sein.

Klar, wenn man einen Menschen kennenlernt, die/der grundlegend offen für erotische Kleidung und alternative Sexualität ist und Lack/Leder/Latex zumindest mal ästhetisch findet, dann besteht die Möglichkeit, durch eine feinfühlige Herangehensweise, mit diesem Menschen eine Beziehung zu führen, in der es möglich ist, einen solchen Fetisch auszuleben. Daher ist es ja auch sinnvoll als Fetischist, sich solche offenen Partner auszusuchen, also zum Beispiel im Joyclub oder in der Gothicszene, etc..

Aber ist die Grundsituation anders, nämlich meist so, dass der Fetischist dies zunächst völlig im geheimen war, und ganz klassisch irgendwo einen Partner gefunden hat, wo die Offenheit gegenüber Fetischkleidung überhaupt kein Thema war. Und dann wird dieser Partner nach Jahren der Beziehung für sie/ihn völlig überrschend damit konfrontiert, mit einem Fetischisten zusammen zu sein. Und oft ist das tragisch, dann festzustellen, seit Jahren mit einem Menschen zusammen zu sein, mit dem es sexuelll im Grunde gar nicht passt. Und da hilft dann auch keine Feinfühligkeit mehr, sondern nur noch ein Plan B.

Um meine besondere Fetische auszuleben und neue Fetische kennenzulernen bin ich ja auch hier, anderseits bevorzuge wenn ich alleine am freien Wochenende, oft genug einen Ausflug in die Stadt Erlangen, bin dort Stammgast in einem Pornokino, wenn passt mit Hygiene oder Sympathie, dann probier ich mich sehr gerne überall, aber ich möchte hinweisen das ich auf Frauen und Bi Paare stehe.
Alltagsgegenstände sich gegenseitig in die Löcher einzuführen und natürlich auch mal öfter den Natursekt.