zum Gefühl beim Schmerz
also erstmal vorweg: ein spannendes Thema ueber Gefuehle zu berichten, die man beim BDSM hat oder die man anstrebt. Wenn man versucht es aufzuschreiben, versteht man sich selber vielleicht ein bisschen besser als vorher.
Daher hier zu mir ganz persoenlich, was ich empfinde, speziell beim Auftreten des Schmerzes:
Bei mir ist das Ziel durch den Schmerz auf eine Ebene zu kommen, die keine anderen Gedanken mehr zulaesst als die Konzentration auf das eine, naemlich den Schmerz. Fuer mich ist es am schoensten wenn dieser schleichend staerker wird und genau an dem Punkt aufhoert, wo er nicht mehr ertragen werden kann, wo man abbrechen muss. Ist dieser maximale Punkt erreicht, so wird das Gefuehl der Demut, der Hingabe am staerksten, man ertraegt den Schmerz nur dadurch, dass man sich ihm hingibt, mit allen Sinnen und Gedanken. Dann ist kein Platz mehr fuer die Gedanken, die einem im Alltag das Leben schwer machen, die Birne wird komplett durchgepustet und leergefegt. Dies ist fuer mich Erholung pur - wie Lena schon so schoen schrieb - der Akku ist wieder voll geladen. Mir macht der Alltag am meisten zu schaffen wenn von allen Seiten verschiedene Dinge auf einen reinprasseln, man nicht mehr weiss was soll man zuerst tun, alles einfach nur nervt. Im Zustand des Schmerzes muss man alles abstellen, man kann gar keinen konkreten Gedanken mehr fassen, der Schmerz holt einen sofort wieder zurueck, jede Ablenkung von der Konzentration laesst den Schmerz so stark werden, dass man wieder auf die Leere zurueckgefuehrt wird. Das ist der eine Aspekt. Der andere Aspekt betrifft das Gefuehl der Demut. Dieses wird bei mir in dieser Phase unglaublich verstaerkt. Durch die Hingabe zum Schmerz erzeuge ich ein unglaublich starkes Gefuehl der Demut in mir und damit auch der Weiblichkeit (fuer mich als TG nicht selbstverstaendlich, dass dieses Gefuehl da ist). Und da dieses Gefuehl fuer mich halt Glueck darstellt, bin ich gluecklich im Schmerz. Dass ich nach dem Schmerz erholt bin, kann ich nicht unbedingt sagen. Es ist eine grosse Anstrengung fuer mich, ich fuehle mich eher koerperlich erschoepft danach. Zwar ist der Adrenalinspiegel dann immer noch hoch, so dass ich mich selber ueberschaetze, aber der Zustand ist einfach schoen - man hat viel Motivation getankt und der Geist laeuft wieder auf Hochtouren. Ohne dieses verrueckte Spiel, welches ich mit Selbstfesselungen betreibe (weiss nicht ob man das BDSM nennen darf, ist mir aber auch egal, da ich es mir genauso mit einer/einem Dom vorstellen koennte - vielleicht waere dies sogar noch schoener), wuerde mir etwas fehlen - ich werde sonst lethargisch und deprimiert, es gehoert zu meinem Lebensinhalt.