Hm.
Ich glaube ja nicht, dass hier schon alles gesagt/geschrieben wurde ... Hm. ... und diese Kreisspiele ... nun denn ...
Ich habe hier sehr sehr schöne Beiträge gelesen. (Sorry. Ich soll ja nicht bewerten, aber das durfte jetzt vielleicht doch mal sein.) Was mir bislang noch fehlt, ist eine Beschreibung der Momente und Situationen, die für mich am spannendensten sind, gerade vom Gefühl her.
Diese sind für mich genau
meine widersprüchlichen Gefühle.
Das geflüsterte, erbetende, erflehte "Ja, ja, ja... bitte!" gepaart mit dem "NEIN", das in Teilen zumindest aus dem Kopf kommt. Diese gleichzeitig auftretenden Extreme kenne ich im 'sexuellen' Erleben nur im 'bdsm'. Die Spannung dieser Situationen zerreißt mich nahezu, aber auf eine wunderschöne Art und Weise und eben nur nahezu (wie ein extrem gespannter Bogen vielleicht, der seine Kraft im Flug erst entfalten kann, wenn er gut gespannt wurde). An und in ihr kann, will und möchte ich wachsen, fühle mich ER_wachsen.
Zum Erleben dieser Momente bedarf es eines Gegenübers, eines Partners. Alleine kommt frau nicht in solche Spannungen. Dieser muss für mich ein Mann sein, der diese Spannung (und mich) ER_tragen kann, der sie (und mich mit meinen Widersprüchlichkeiten) aushält und der den Bogen dann womöglich noch einen Tacken mehr spannt, aber nicht überspannt.
In solchen Stimmungen und in ihrer weiteren Entwicklung weiß ich zwar noch, dass ich einen Kopf habe, BIN aber AUSSCHLIESSLICH GEFÜHL. (Der gewöhnlich verwendete Ausdruck des "Fliegens" trifft es für mich nicht sooooooo gut.) - In der späteren Betrachtung sind dies für mich wunderbare Erinnerungen in 'partieller Amnesie'. Ich kann und will sie nicht 'vernünftig' erfassen/erfassen können und empfinde gerade das als Genuss, auch im Nachhinein.
Einige Wörter der deutschen Sprache tragen für mich dieses Gefühl und diese Widersprüchlichkeit in sich, obwohl ich nícht weiß, ob sich das etymologisch halten lässt. De_Mut. Ver_Trauen. Ehr_Furcht ... Und obwohl meine 'Rolle' eindeutig auf der Seite derer ist, die landläufig 'sub' genannt werden, gelten m.E. diese Bezeichnungen für beide Seiten. Diesen Weg kann man nur gemeinsam gehen.
Die Basis ist natürlich eine hohe Sensibilität BEIDER Beteiligter. Es ist banal, das festzustellen. Eine weitere Voraussetzung ist - wie schon von anderen hier beschrieben, ein ungemein großes GEGENSEITIGES Ver_Trauen und einen tiefe Verbundenheit.
Lieben Gruß an die konstruktiv Mitschreibenden!
MM
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PS: Für mich hat die Frage nach der "Angst vor dem Glücklichsein" nichts mit 'bdsm' zu tun und wäre dem entsprechend hier OT.
PPS: Im Eingangsposting von
@******all stand:
denn Gefühle sind intim und individuell und sind alle grundsätzlich berechtigt
Nun denn. Ein Internetforum ist nicht besonders "intim" und die Beschreibung, dass "alle [Gefühle] grundsätzlich berechtigt" seien, klingt erstens therapeutisch und zweitens ein wenig verklärend. Wichtig ist vielleicht die Unterscheidung, dass Gefühle berechtigt sind, die daraus folgenden Handlungen und Wertungen aber doch nicht immer. Das gilt z. B. für klassische Übertragungssituationen, von denen auch hier zu lesen ist. Dann muss man doch schon mal über die Herkunft und damit über die situative Berechtigung der Gefühle nachdenken, meine ich.