zuerst suche ich hier jetzt eine Art Vorababsolution*smile, und zwar für meinen "Ton". Zum einen bin ich nämlich gerne mal provokant, direkt, sarkastisch, ironisch, zum anderen bekämpfe ich gerade einen Impuls. Den Impuls gegen die Wirkung, wie MIR die Beiträge von dir Anthagar vorkommen, wie sie bei MIR wirken.
Es kommt MIR so vor, als stellst du nicht die Frage danach, was das andere Empfinden bei "uns" ausmachst, sondern als ginge es dir darum uns zu überzeugen, dass egal was wir empfinden und erleben, DEIN Weg, das Tantra, doch der so viel bessere und menschenfreundlichere Weg wäre.
Du hast gefragt, was passiert, wenn bei einer tantrischen Übung einer die Augen geschlossen hat, während der andere seine geöffnet hat. Damit hast Du einen wesentlichen Kern des Tantrismus mit einer einzigen Frage erfasst: Dann ist es eben so.
Es ist in Ordnung - so, wie es ist. Keiner verlangt etwas, keiner muss nachgeben - es ist kein Kampf, es ist gemeinsames Erleben ... Und jeder darf so sein, wie er ist oder wie er sich gerade fühlt.
Diese Antwort empfinde ich nur als halb! Halb deshalb, weil damit für mich nicht beantwortet ist, was aus dem Bedürfnis dessen wird, der für sich vielleicht gerade jetzt es "bräuchte" in den Augen des anderen zu versinken. Letztendlich stellt also doch einer sein Bedürfnis hinter dem des anderen an, gibt nach, unterwirft(?) sich?
Dann ist es eben so - hat für mich den Anklang einer gewissen Resignation den Gegebenheiten gegenüber. Warum ist es denn dann einfach so? Warum sollte man daran dann nichts ändern?*schmunzel
Fatalistisches "es ist eben alles wie es ist"?
Ich finde es gerade auch am Tantra für mich gut und richtig, dass ich einfach so sein darf, wie ich bin. Und bisher ging ich davon aus, dass es eigentlich allen Menschen so gehen müsste, dass sie froh darüber sind, wenn sie einfach so sein dürfen, wie es ihnen gerade zumute ist - und dennoch geliebt, wertgeschätzt und geachtet sind.
Schon einmal habe ich darauf hingewiesen, dass man nur den Begriff Tantra gegen BDSM tauschen muss, um genau die gleichbedeutende Aussage für diese andere Erlebenswelt austauschen muss.
Im BDSM geht es doch auch nur darum, genau so sein zu dürfen wie man ist. So wie man fühlt und empfindet geliebt, anerkannt, wertgeschätzt und geachtet zu fühlen!
Allerdings zeigt man sich dort nicht nur von der "sauberen" durchgeistigten, "friedlichen" Seite, sondern von allen. Offenbart dem Gegenüber seine Abgründe, lässt den anderen Teilnehmen an Dingen, die andere nicht mal auszusprechen wagen.
BDSM schafft Raum auch für "das Tier in Menschen".
Ich bin ja gerade froh, dass ich einfach tun darf, was ich möchte. Und ich bin glücklich darüber, so sein zu dürfen, wie ich bin, tun zu dürfen, was ich möchte - ohne dass mir daraus Vor- oder Nachteile entstehen. Ich bin ich und ich darf so sein - und werde trotzdem angenommen, darf mich geliebt und geborgen fühlen. Alles ist gut.
Genau, ich bin froh so sein zu dürfen wie ich bin! Zugeben zu dürfen, dass ich Ohnmacht, gewissen "Zwang" über mich und mein Empfinden genieße, froh darüber, dass ich hemmungslos weinen darf, meine Verletztheit zeigen kann und genau dafür noch mehr geachtet und geliebt werde.
Ich darf mich wohl dabei fühlen meine Scham überwinden zu "müssen".
Genieße die Sicherheit, dass bei all dem, niemals etwas geschehen würde, was mir schadet, was ich in letzter Konsequenz selbst gar nie wollte. Mich FÜR jemand in Liebe zu überwinden und zu wissen, dass auch dem Gegenüber das bewußt ist, und nicht als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Ein Geschenk, nämlich mein Selbst, hinzugeben in der Gewissheit, dass das Gechenk auch als solches gesehen und geachtet wird. Das ist für mich ein Großteil dessen was den D/S-Teil im BDSM ausmacht.
(Der weibliche Teil von Intuition--oder kurz--Lizzy)