Liebeskummer - besser: Ent-liebeskummer - ein lästiges, leider notwendiges Übel.
Ein Übel? Ja und gleichzeitig nein - es ist ein Durchgangssyndrom und dennoch eine ganz wunderbare Chance.
Was mir half? Also nicht nur lindernd und beruhigend, sondern mich wirklich neu aufzustellen ist ein lapidarer Satz: das Gesicht der Sonne zuwenden - bildlich als auch buchstäblich gesprochen.
Nachdem ich meinen Weg gegangen bin stehe ich nun da, besser, größer, stärker und schöner als je zuvor. Esoterischer Quark? Poesiealbenphilosophie? Nein - ganz im Gegenteil.
Einen Weg zu gehen bedarf Zeit - sie kann gut angelegt sein, aber auch eine Verplemperung darstellen - wie Du diese Zeit nutzt, bleibt dir überlassen...die Uhr tickt zwar und es ist nicht zu revidieren, doch hast allein Du es in der Hand etwas positives und produktives daraus zu schöpfen.
Werd dir klar was denn da überhaupt weh tut - ist es das betrauern des Verlustes eines Menschen? Wenn ja, vom wem redest Du überhaupt? Ist es wirklich sie oder ... bist Du es selbst?
Unterscheide dies, dann hast Du schon den wichtigsten Schritt getan.
Selbstwert - sie liebt mich nicht mehr, was bin ich also überhaupt wert ...wenn sie mich nicht liebt dann tauge ich nichts, bin nicht mehr schön, nicht gut, nicht dies, nicht jenes.
Möglich - aber nur in ihren Augen, daher betrauere nicht, was
sie nicht mehr liebt - sie...ist mittlerweile irrelevant und geht dich nichts mehr an, so wie du sie nichts mehr anzugehen hast.
Es ist nicht mehr deine Angelegenheit - was
sie betrifft.
Es ist auch nicht mehr deine Angelegenheit was sie Mal war - gut, böse, lieb, garstig ...ob das so alles stimmt oder auch nicht - es ist völlig irrelevant was sie Mal war - sie ist jetzt
weg.
Und wenn sie es nicht ist, dann weil Du Teufel an die Wand kritzelst und die dich anspringen, weil Du sie immer wieder aufs neue zum Leben erweckst.
Sehr wohl ist es aber deine Angelegenheit, was dich betrifft, nämlich alles das, was ohne sie stattfindet.
Ich führte ein Tagebuch und schreib und schreib...alle Gedanken, alle Gefühle - was ich mache, was ich versäume - was ich plane, was ich mir erfüllte, was liegenblieb.
Heute schmökere ich ab und an darin und denke, Grundgütiger! Was für einen Nonsens habe ich da gedacht und gefühlt...aus heutiger Sicht.
Und dennoch war es zeitauthentisch.
Das war ich zu dieser Zeit - und heute...heute bin ich anders - wie schön.
Es tut zwar gut sich zu überprüfen - nicht nur in der Erinnerung, sondern schwarz auf weiß. Manchmal erwische ich mich, dass ich mich gerne zu dem MK2 zurückbeamen möchte um ihn zu schütteln und ihm die Erkenntnisse aus der Jetztzeit ins Gesicht zu brüllen - natürlich ist das Blödsinn, denn Jetzt ist das Resultat dieses Weges - und der war leider notwendig.
Das Gesicht der Sonne zuwenden - ja, das tat ich - auf vielfältigste Art - ich zähle nun nichts auf, denn das tut nichts zur Sache. Die Essenz jedoch ist dennoch richtig: alles was mir guttat, brachte mich weiter - im Zweifeln, im Schmerz, in der Wut ... bei allen möglichen Gefühlen, denn die Erkenntniss war bei mir: es sind alles meine Gefühle ... nicht ihre. Meine.
Wenn ich sie erzeugen kann, dann kann auch ich sie beruhigen.
Jeden Tag ein bisschen, mal mehr, mal weniger und Herrgott ja, auch mal zurück - eine Schleife - und nein, es ist keine Zeitverschwendung.
Gute Gefühle ordnen Ungute - mein Schlüssel - und ich bin lieber auf der Seite im Garten, wo die guten Gefühle wachsen.
Und erst damit, kann ich mir wieder liebevoll begegnen und...auch jemand anderem.
Ich zitiere ungern irgendwelche Liedtexte, doch das von den Fanta4 ist recht passend:
Es ist dein eigener Film und Du bist dein eigener Held.