Aus aktuellem Anlass
Hallo,
ich habe grob das Thema überflogen, möchte aber eher meine eigene und sehr gefestigte Meinung zum Thema offene Beziehung, polyamorph, polygam und sonstwas äussern:
Warum...
halten die meisten Menschen immer wieder aufs neue an monogamen Beziehungen fest?
Ich gehe mal davon aus, daß es der häufigste Trennungsgrund neben erloschener Liebe, das einer den anderen betrogen hat. Der Mensch IST EINFACH NICHT monogam, von Natur aus nicht.
Es ist wissenschaftlich nachgewisen das ein sehr hoher Prozentsatz (vor allem unter Männern) sich mehrere Partner/innen vorstellt oder wünscht. Eine dauerhafte, wirklich monogame Beziehung/Ehe in der nicht die kleinsten heimlichkeiten passieren ist sogar sehr selten. Zu dem gibt es die eigenen Erfahrungswerte.
Auch wenns einfach sehr doof klingt, aber der Mensch stammt vom Affen ab.
Dazu mal einen kleinen Auszug:
Monogamie ist unter Säugerarten mit zirka drei Prozent nicht weit verbreitet, aber sie wird mindestens vierzehn der rund 200 heute lebenden Primatenarten zugeschrieben. Bei den ausgeprägt monogamen Arten wie den Krallenaffen wurde ein wesentlich größeres Engagement der Männchen bei der Aufzucht der Jungen beschrieben als bei nicht monogamen Arten. Die Gibbons leben weitgehend monogam auf einem von beiden Partnern verteidigten Territorium, während die dem Menschen näher verwandten Bonobos und Schimpansen sich polygam verhalten. Auch weil die stammesgeschichtlich nächsten Verwandten des Menschen einschließlich des Gorillas und des Orang-Utans im Unterschied zu den entfernter verwandten Gibbons polygam leben und zudem keinerlei Kenntnisse über das Verhalten der letzten gemeinsamen Vorfahren von Menschenaffen und Menschen existieren, ist es unmöglich zu entscheiden, welche Form des Sozial- und Sexualverhaltens bei Menschenaffen und Menschen die stammesgeschichtlich "ursprüngliche" sein könnte. Diverse Studien deuten jedoch darauf hin, dass monogames Verhalten beim Menschen ein stark kulturell beeinflusstes Phänomen ist.
Aber leben wir eine Kultur oder einfach unser Dasein als Säugetiere?
Ja, wir sind zivilisiert und kultivert. Wir können uns gegenseitig die ewige Treue schwören und auch tatsächlich leben. Und wenn das Leben gelebt ist sterben wir und hat unser Leben hat dannach keine Bedeutung mehr. Dafür natürliche (und bei mir einfach vorhandene) Triebe zu unterdrücken, ein Leben lang oder auch nur eine Beziehung lang? Für was? Um seiner Kultur gerecht zu werden? Um Sozialen Normen zu entsprechen? Um sich selbst und seine Triebe zu verleugnen? Das ist doch Unsinn!
Zumal es meistens eh irgendwann einer tut, der berühmte Ausrutscher, Stress, Schmerz, Trennung...
Man weiß es doch.
Warum sich diesen Illusionen hingeben?
Warum sich jedesmal aufs neue verletzbar machen?
Warum Sex so auf ein Podest stellen und unantastbar machen wenn die wirklich wichtigen Dinge in einer Beziehung, Gefühle, Zuneigung, Füreiander da sein, sein Leben teilen und seine Zeit miteinander verbringen viel wichtiger und gewichtiger sind?
Sex gibt es zwei Arten:
In einer Beziehung macht man Liebe (altmodischer Ausdruck) das bedeutet man vereint sich, verschmiltz miteinander, entfacht ein Feuer der Leidenschaft. Man kennt den Körper und die Gefühle des anderen und kann daraf eingehen. Die eigene Befriedigung tritt in den Hintergrund, man konzentriert sich auf seinen Partner.
Bei einem ONS/Fickbeziehung oder sontigem geht es um meine Befriedigung. Ich muss mich nicht auf den Partner konzentrieren.
Moment, natürlich mit Respekt und Rücksicht und Sympathie sollte wohl auf vorhanden sein.
Aber man fickt einfach nur. Egoistensex ist so was tolles, aber ich glaube mit der Partnerin funktioniert das nicht. Ist ja nicht schön.
Klar, ich könte dabei jemanden kennen lernen und dann weg sein...
Das kann ich auch beim Einkaufen, auf Arbeit oder in der Ubahn.
Jemanden an einen anderen verlieren kann man immer und zu jeder Zeit. Deswegen muss man auch immer um eine Liebe kämpfen, der Partnerin zeigen das sie etwas besonderes ist, daran arbeiten.
Wenn ich jemanden kennen lerne verliebe ich mich in den nicht beim Sex, sondern schon etwas früher.
Aber nein, fromme und treue Träume leben, sich darauf versteifen und immer wieder vor den Kopf gestossen werden, das scheint irgendwie Volkssport zu sein...
Da bin ich lieber ein Affe.