Gesang von meinem Herzen

Gesang von meinem Herzen

Als unsere Wege sich kreuzten, ungeplant,
war mein Herz, mein armes Herz,
so trocken, so dürstend, so sehnend
dass ein einziger Funke ausreichte,
damit es lichterloh in Flammen steht.

Als deine Worte ausgesprochen waren,
trug sie ein leichter Wind herüber zu mir,
verwandelte sich auf seiner Reise
in einen Orkan, der Dagewesenes wegblasen kann
mit einer Macht, die angsteinflößend und heilsam ist
und mir Angst machte und mich heilte.

Und dieser Orkan brachte deinen Funken zu mir
und steckte mein Herz, mein armes Herz,
das so trocken und so dürstend war
in Flammen, noch bevor wir verstanden, was geschah.
Und ich brannte. Ich stand da und brannte und sah dich an
und brannte.

Mein Herz, mein armes Herz
darf nicht in Asche verwandelt sein.
Darf nicht im Bruchteil eines Atemzuges
verbrennen und vergehen.
Es wohnen so viele Menschen darin,
die heimatlos werden, wenn ich jetzt zulasse,
dass ihre Heimstatt in Flammen aufgeht.

Und mit unendlicher Trauer
Lösche ich mein armes brennendes Herz
mit dem Nass meiner Tränen
und dem Kuss eines Anderen.
Verstehe – der Funke kann mich zerstören.
Doch ich will nicht brennen und vergehen!
Mein Herz, mein armes Herz, braucht
Wasser und Sonne und Wind
zum Wachsen und Heilen und Schlagen.

Ich danke dir
für deinen Funken,
der mir gegeben hat, was
ich so lange nicht mehr spürte.
Auf dass er ein Herz entzünden möge,
das nicht trocken und dürstend und sehnend
auf einen Regenschauer hofft.
Und mögen jene, die in meinem Herzen wohnen,
es behutsam pflegen und tränken und nähren
Und möge eines Tages, wenn unsere Wege sich wieder kreuzen,
mein Herz gesund sein und dein Funke es wärmen und streicheln
und nicht verbrennen.