Ich war so klein zu Hause, dass ich mich im Spiegel selber nicht mehr gesehen habe.
Am Ende hat mein Körper gestreikt: Panikattacken, Schlaflosigkeit.
Und daran war ich auch noch selber schuld...
Es hat noch ein Weilchen gedauert, bis ich mich überhaupt traute, mir selber zu glauben, dass ich wichtig bin und richtig, genau so.
Und danach ging es ganz schnell und es war die beste Entscheidung überhaupt.
Ich bin in meinem Leben noch nie wieder seither so einsam gewesen wie damals mit meinem Mann allein in einem Raum.
So ging es mir in meiner letzten Ehe, wo noch nicht wirklich klar ist, wann eine Scheidung ansteht. Denn es ist bei uns auch eine Frage der Finanzen und wir versuchen jetzt erstmal "in Freundschaft" unsere räumliche Trennung über die Bühne zu bekommen. Werden uns aber nach seinem Auszug, der jetzt im vollen Gange ist, eine gemeinsame Rechtsanwaltliche Beratung gönnen, bevor wir Nägeln mit Köpfen machen.
Seit Jahren bereits kein Sex mehr, er begehrte mich nicht mehr, wurde lieblos und nahm mich nicht mal mehr als Mensch, geschweige denn als Frau, wahr. Ich habe auch gekämpft, 3 Jahre lang - von sieben Jahren Ehe. 3 Jahre zuviel, wie ich jetzt im Nachhinein weiß, vergeudete Lebenszeit, vergeudete Lebensenergie. Aber auch eine Ehetherapie hat uns nichts gebracht- als Paar.
Mir als Frau jedoch eine ganze Menge, dank einer hervorragenden Ehetherapeutin, die im Prinzip nur meine war, da er sich dezent im Hintergrund hielt und nur physisch anwesend.Sicherlich spielte eine Rolle, das ich Angst vor dem Alleinesein hatte . dass ich nicht eher ging....oder besser gesagt, gehen lasse...
Ein guter Freund, der von Anfang an meinte, wir passen nicht zueinander fragte mich eines Tages: " Wielange willst du dieses tote Pferd eigentlich noch reiten, bis du merkst, dass es tot ist?"
Das gab den Ausschlag, das Trennungsgespräch zu suchen. Und sich nicht mit halbherzigen Beschwichtigungsversuchen, warum er mich so behandelt, abwimmeln zu lassen.
Ich bin bereits zum dritten Mal in dieser Situation, meinen ersten Mann habe ich verlassen, weil wir nur noch wie Schwesterlein und Brüderlein zusammen lebten ( das ist bereits 25 Jahre her), mein zweiter betrog mich und als ich es entdeckte, schmiss ich ihn raus, nach 18 Jahren Ehe, und derjenige, von dem ich meinte, es reiche mit ihm bis an mein Lebensende, verlor sein Begehren nach nur knapp 4 Jahren.
Sicherlich habe ich auch am jeweiligen Scheitern der Ehen einen großen Eigenanteil zu verbuchen, nie ist einer alleine am Scheitern einer Ehe/Beziehung Schuld. Dessen bin ich mir auch sehr bewußt.
Aber eines weiß ich genau: Das nächste Mal, wenn mich ein Mann fragt, ob ich ihn heiraten will, sage ich definitiv : NEIN!