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Wann habt ihr entschieden euch scheiden zu lassen?

******e66 Paar
668 Beiträge
@Acivasha
*****sha:
@******e66
Nur mal so als Idee, weil ich weiß, dass das wichtig ist und durchaus funktionieren kann:
Schau mal systemisch drauf. Das hat mit Deiner Herkunftsfamilie zu tun. Da gibt es etwas, das geheilt werden will. Im Außen wurde es Dir schon sichtbar gemacht.

Exakt so ist es. Ich habe in meiner/unserer Ehetherapie durch die tolle Therapeutin alte Kindheitstraumata
wieder "an die Oberfläche" ziehen können, die ich mehr als 45 Jahre verdrängt hatte. .....
Das Muster erkennen ist die eine Sache - heißt noch nicht, aus dem Muster auch aussteigen zu können.
Aber ich arbeite daran*ggg*

Danke für die offene und ehrliche Rückmeldung.
Ja, der Spruch: "Selbsterkenntnis ist der erste Weg der Besserung" ist insofern wenig hilfreich, weil nach der Selbsterkenntnis erst der Schritt mit der größten nötigen Kraftanstrengung folgt. Der erste Schritt zur Heilung und ab dann dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben - wie ein Flugzeug, das erstmal vom Start über das Anrollen Energie braucht, doch dann vollen Schub braucht, bis es 80-90 % des Steigfluges hinter sich gelassen hat.

Beim Aussteigen könnte für Dich Gestaltarbeit oder Psychodrama als Methode hilfreich sein. Vielleicht magst da mal reinfühlen, ob sich das für Dich stimmig anfühlt.

Ich wünsche Dir alles alles Beste für diesen Ausstieg. Möge er jetzt und rasch und dauerhaft und heilsam in höchstem Maße erfolgen. Möge es Dir gelingen, DEIN Leben zu leben, das Beste für Dich und Dein Leben auf allen Ebenen geradezu magnetisch heran zu ziehen und dauerhaft zu be-halten.
Ganz liebe Grüße

PS: Allen, die hier posten und Teiles ihres Innersten preisgeben, wünsche ich das Gleiche: Die höchst erfolgreiche Wandlung aller Schatten, die eine Trennung vorher und/oder auch nachher mit sich bringt, zu wandeln in helles strahlendes Licht, das dauerhaft über Euer aller Leben scheinen und sogar wachen möge. *tanz*
****omm Mann
1.935 Beiträge
Wann und wie???
Auch bei mir war das ein recht langer Prozess. Die Harmonie war nach fast 30 Jahren monogamer Beziehung irgendwo auf der Strecke geblieben, unsere Vorlieben (gar nicht mal die sexuellen!) hatten kaum noch Übereinstimmungen, unsere Ziele entfernten sich immer weiter voneinander. Irgendwann kam mir das Bewusstsein, dass ich mich auf dem Weg nach Hause fühlte wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. Dann habe ich angefangen mir selbst einige wichtige Fragen zu stellen. Ist es das, was Du willst? Soll Dein Leben so weitergehen? Oder willst Du vielleicht ein paar Gewohnheiten über Bord werfen? Etwas Neues ausprobieren? Dich von eingetretenen Pfaden lösen?

Und nachdem ich die richtigen Antworten gefunden hatte, ging es plötzlich schnell. Meine Töchter waren mit ihren Ausbildungen fertig, waren selbständig und versorgt. Da konnte mir also niemand ein schlechtes Gewissen einreden.

Also, die Sachen gepackt und tschüß

Heute, viele Jahre später habe ich die Erkenntnis, dass ich das Richtige getan habe.
******e66 Paar
668 Beiträge
****omm:
Wann und wie???
Also, die Sachen gepackt und tschüß
Heute, viele Jahre später habe ich die Erkenntnis, dass ich das Richtige getan habe.

Wieviele Jahre ist das her?

Wie ging es Dir nach dem Abschied mit sexuellen Kontakten?
Wie lange ohne, wo gefunden, wie häufig?

Bist Du heute wieder in einer Beziehung?
Wenn Ja, wie lange schon bzw. wie lange dauerte es, bis Du wieder die heutige Beziehung fandest,
wenn Nein, warum nicht?

*danke*
******e66:
****omm:
Wann und wie???
Also, die Sachen gepackt und tschüß
Heute, viele Jahre später habe ich die Erkenntnis, dass ich das Richtige getan habe.

Wieviele Jahre ist das her?

Wie ging es Dir nach dem Abschied mit sexuellen Kontakten?
Wie lange ohne, wo gefunden, wie häufig?


*danke*

*nachdenk*

geht es nur mir so?
ich finde diese fragen ziemlich indiskret
Und off-Topic dazu
Auch wenn Oscar Wilde mal so nett feststellte „es gibt keine indiskreten Fragen, nur indiskrete Antworten“.
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*******_65

Und das Wissen, das man diese Fragen nicht beantworten muß....

WiB
*****sha Frau
2.613 Beiträge
@Mutabor
Ich finde es keineswegs indiskret,au contraire:
Erstens zwingt uns keiner hier,etwas von sich und seinem Innersten preiszugeben.

Zweitens finde ich es toll,Denkanstösse zu bekommen und das was ich
preisgebe ,reflektiert und wahrgenommen zu wissen.

Drittens kann jeder entscheiden ,ob er die Fragen beantworten möchte oder vielleicht auch direkt per Mail oder hier in diesem Thread für alle lesbar.
*****_lu Frau
9 Beiträge
Ich war schon über längere Zeit unglücklich in meiner Ehe.
Wir führten zwar ein gemeinsames "normales" Leben mit 2 Kindern, Haus und Beruf, aber ich fühlte mich trotzdem alleine.
Gemeinsame Unternehmungen waren selten und wurden wenn, von mir initiiert.
Er zeigte kaum bis kein Interesse an mir und den Kindern.
Er war ständig schlecht gelaunt, nörgelte an allem und jedem herum und ließ seine schlechte Laune an mir und den Kindern aus.
Ich habe lange Zeit für mich selbst Entschuldigungen gesucht warum er so war und habe es viel zu lange hingenommen.
Ich habe mir mit allem immer viel Mühe gegeben, wollte es immer jedem Recht machen und habe mich und meine Bedürfnisse immer hinten an gestellt.
Es kam nie ein Danke oder mal ein nettes Wort.
Zum Geburtstag gab es in den letzten Jahren nichts, oder wenn , ein Gutschein den er am Geburtstag noch schnell gekauft hatte.
Ich habe mir immer so viele Gedanken gemacht, wollte das er sich freut.
Ich habe alle Feiern alleine vorbereitet, Stunden in der Küche verbracht, nur um dann einen schönen Tag mit Freunden und Familie zu verbringen. Das war immer alles selbstverständlich.
Irgendwann vor ein paar Jahren sagte ich dann zu ihm: "Ich gebe mir jetzt auch keine Mühe mehr für dich, du machst ja auch nichts für mich ".
Anstatt über meine Worte nachzudenken, sagte er nur :OK.
Der Alltag und die Kinder hielten uns zusammen.
Es ging mir in den letzten Jahren oft schlecht, ich habe einige nahestehende Familienmitglieder plötzlich und jung verloren. In meiner Trauer war er nicht für mich da. Als ich mir dann wegen eines befristeten Vertrages eine neue Arbeitsstelle suchen musste war ich sehr traurig, da ich an dieser Stelle sehr gehangen habe.
Anstatt mich aufzufangen und zu trösten meinte er nur: es wird ja dann an dir und deiner Arbeitsweise liegen, dass sie den Vertrag nicht nochmal verlängern.
Ein Partner sollte für jemanden da sein und ihn nicht noch mehr verletzen.

Sexuell lief selten etwas, es war wenn immer das gleiche Standardprogramm, rein raus fertig. Keinerlei Abwechslung und ich fühlte mich überhaupt nicht geliebt oder begehrt.
Anfang letzten Jahres dann haute ich mit der Faust auf den Tisch und sagte , dass es so nicht weitergehen kann. Es müsste sich etwas grundlegend ändern, ansonsten gäbe es für uns keine Zukunft mehr.

Ungefähr 1 Woche lang hat er mich anschließend ignoriert.
Dann fing er an mich zu beschimpfen, mich zu bedrohen.
Er stalkte mich, machte über einen langen Zeitraum Anrufe mit unterdrückter Nummer auf Festnetz und Handy, teils hundert Anrufe am Tag. Er schüttete mir übelriechende Flüssigkeiten in mein Duschgel, hörte mich mit Tonbändern Zuhause ab während er auf der Arbeit war.
Ich durfte nicht alleine auf Toilette oder duschen. Ständig lief er mir bei allem hinterher und kontrollierte mich.
Er kam während der Arbeit nachts ( er arbeitet nur nachts ) nach Hause und stand vor dem Bett und starrte mich an bis ich erwachte. Oder er leuchtete mir mit der Taschenlampe ins Gesicht.
Ich hatte teilweise Todesangst.
Wir versuchten eine Eheberatung, er war zum Psychiater, wir trennten uns 2x für ein paar Wochen. Trotzdem änderte sich nichts.
Er trank immer öfter, randalierte dann nachts.
Warf Stühle und Couch um, hämmerte gegen Türen und Wände.
Zum Schluss schlief ich mit den Kindern im Schlafzimmer und schloss immer die Tür ab, die Angst vor ihm blieb.
2x gab es körperliche Gewalt gegen mich.

Und trotzdem war irgendwie immer noch die Hoffnung er würde doch irgendwann wieder normal werden.
Bis jetzt ist das noch nicht passiert.

Ich habe mich Anfang Januar diesen Jahres endgültig von ihm getrennt.
Es passierte der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte.
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit einer sehr guten Freundin fuhr ich zur Schule um meine Tochter abzuholen. Er meinte morgens lediglich, er könnte das nicht machen, da er ins Fitnessstudio gehen würde.
Ich kam zeitgleich mit ihm auf dem Parkplatz neben der Schule an.
Ich stieg aus und er brüllte mich vor allen Leuten an: "Verpiss dich, hau ab."
Ich war im ersten Moment wie gelähmt, setzte mich ins Auto und fuhr eine Runde um die Schule.
Ich weinte und rief dann meine Eltern an.
Ich entschuldigte mich bei Ihnen und sagte, dass es nicht mehr gehen würde.
Ich würde gleich meine Sachen packen und dann mit den Kindern zu ihnen kommen.

Im Endeffekt habe ich viel zu lange gewartet, hätte diesen Schritt wesentlich früher gehen sollen.
Ich stehe noch immer voll und ganz hinter meiner Entscheidung. Es tut mir für die Kinder leid, dass es so gekommen, aber sie sind jetzt wesentlich unbefangener und fröhlicher als im letzten Jahr.
Sie haben die Beschimpfungen, Randale und Gewalt leider auch erleben müssen.



Vielen Dank an alle die es bis zum Ende gelesen haben, es hat gut getan sich das mal von der Seele zu schreiben.
@Sweet_lu
warum muß ein Mensch so eine Folter so lange aushalten? In Deinem Fall ja mehrere Menschen, denn Deine Kinder haben dies sicher noch viel scheußlicher empfunden. Wenn man Deine Geschichte so liest, dann kommt man sich vor wie in einem Gruselkabinett. Leider schon filmreif Dein bisheriges Leben.
*****_lu Frau
9 Beiträge
@hatakama
Ich komme mir auch immer noch vor wie in einem Film.
Ich war fast 19 Jahre mit diesem Mann zusammen.
Ich hatte immer einen Funken Hoffnung er würde sich ändern, dachte immer es wird besser.
Aber das wurde es nicht.
Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem alles irgendwie geregelt ist und wir geschieden sind.
Ich hoffe das ich dann endlich wieder anfangen kann zu leben.





"Und irgendwann wirst du einem Menschen begegnen, der dir das strahlen ins Gesicht zurückbringt, dass ein anderer dir genommen hat. Und es wird heller sein, als jemals zuvor"
******e66 Paar
668 Beiträge
Das ist einfach
unglaublich!!!
Kein Hollywoodfilm kann solche grausame und grausliche Geschichten erfinden, wie das Leben!

Ich wünsche Dir von Herzen alles Beste! Ganz besonders wünsche ich Dir, dass Du einen Mann findest, der Dich für all das Leid, das Du da jetzt erlebt hast, mehr als nur entschädigt.
Dass es das tatsächlich gibt, erfuhr ich von einer lieben posterin hier. Deren Leben war ähnlich grausam/schlimm. Doch sie fand eine neue Liebe und vieles mehr.

An dieser Stelle auch Dir ein großes großes Danke für Deine Offenheit.

Wir alle verstecken uns ja sowieso hinter Nicknames. Diese Erlebnisse hier berühren mich zumeist sehr. Gerade die Gewaltbereitschaft von Männern (körperlich oder psychisch) erschüttert mich als Mann doch deutlich.

Nochmals: Ich wünsche allen, die in einer Trennungsphase sind oder die noch dabei sind, ihre Trennung, ihre seelischen Verletzungen zu verarbeiten, dass Euch allen das von Tag zu Tag immer besser und besser und besser gelingt, dass Ihr draußen mit offenen Augen, offenen Ohren und einem offenen, bereiten Herzen herumgeht.

Ich selbst habe beim Friseur eine potentiell passende Frau kennengelernt. Damals war ich schon in der Phase, wo unsere Beziehung eine Art "emotionale Hochschaubahn" war. Es war und ist mein Fehler, dass wir nicht zusammengekommen sind.

Will damit ausdrücken: Die neue Liebe kann uns jederzeit überall begegnen. DAS wünsche ich allen hier: Neues, dauerhaftes, geglückes Liebesleben, erfülltes Sexleben mit einem Menschen, der ein großes/berührbares *herz* hat.
********lack Frau
19.344 Beiträge
@*****_lu

Ich freue mich für Dich und die Kinder, das Du diesen schweren Schritt geschafft hast.
Jetzt schau nach vorne und lebe Dein Leben und mit etwas Glück findest Du auch einen Menschen, der Dich zu schätzen weiß.

Liebe Grüße
WiB
*******ros Paar
98 Beiträge
*********ve13:


Ich kenne einige, die sich auch gerne trennen würden, es aber aus finanziellen Gründen nicht tun. Schaut man sich die Summen an, um die es bei Scheidungen so geht, ist das auf den ersten Blick auch verständlich. Aber ganz ehrlich: Wie kann man Geld besser investieren als in sein eigenes Glück?! *g*



Was für ein starker Satz. Vielen Dank dafür. Der bringt soviele Dinge auf den Punkt. Absolut *top*
Spannend oder?
Wie präsent Geld und Dinge als Preis im Raum stehen.

Dass man mit seinem Leben bezahlt geht häufig total unter.
******e66 Paar
668 Beiträge
Ja, weil
*********_love:
Spannend oder?
Wie präsent Geld und Dinge als Preis im Raum stehen.

Dass man mit seinem Leben bezahlt geht häufig total unter.

viele Menschen viele Jahre lang die in der großen Gemeinschaft und damit in vielen von uns tief verankerten Glaubenssätze

Geld ist nicht wichtig.
Wer Geld hat, hat Dreck am Stecken.

und ähnliche solche Sätze mehr mit sich herumschleppen.

Doch "Ohne Geld keine Musik". Das zeigt sich spätestens dann, wenn die Beziehung mal schlecht läuft und eine Scheidung/Trennung der bessere Weg wäre.

In unserer gesamten Ausbildung fehlt der Umgang mit Geld, fehlt die Entwicklung einer gesunden Einstellung zu Geld. Auch logisch: Finanziell abhängige Menschen kann man leicht(er) kontrollieren. Diesen Druck haben wir an Arbeitsplätzen, wo Chefs herumkrakeelen wie Psychos, wo ManagerInnen sich wie A...löcher verhalten und sich Menschen all das gefallen lassen.
Der Preis ist das Leben. Ja. Doch ohne Geld gibt es in unserer Gesellschaft auch nicht mehr das, was wir landläufig als "Leben" bezeichnen.

So hoffen halt viele von uns auf eine Besserung der Beziehung oder nehmen auch nicht wahr, wie sehr sie selbst Teil der Verschlechterung der Beziehung sind, weil es ihnen finanziell nicht gut geht und dies eben Stress erzeugt, der dann irgendwann nach außen "geschossen wird".

Ich wünsche allen hier und draußen, dass sie - und besonders auch ihre Partnerinnen und Partner - stets mehr Geld haben, als sie zum Leben benötigen und somit auch die Freiheit haben, dann eigene neue Wege zu gehen, wenn sie das Gefühl haben, dass es Zeit ist, sich zu trennen - oder um entsprechende hochwertige Beziehungs-Heilungs-Maßnahmen zu setzen. *herz*
Es ist häufig die Angst, die Unsicherheit über das, was dann kommt, die vor einer Trennung zurück schrecken lässt.
Klar ist grade alles oder vieles doof und eigentlich will man es nicht mehr. Eigentlich ist es unerträglich.
Aber in den meisten Fällen eben auch berechenbar. Probleme, die man zwar nicht löst, aber kennt und sich irgendwie arrangiert. Dann geht man eben fremd für den sexuellen Kick, kotzt sich bei Freund/Freundin (oder hier im Forum) regelmäßig aus, organisiert ein sachliches Nebeneinanderher, umschifft gekonnt alle partnerschaftlichen Problemfelder.

Denn wer garantiert denn, dass es besser wird, nicht nur anders? Keiner. Natürlich nicht. Das ist das Risiko des Lebens, der Preis, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Gerade nach wirklich langjährigen Beziehungen, Kinder groß...diese Erinnerungen, diese vielen Jahre...das wird man in der Form nie wieder haben. Kein neuer Partner kann in diesen Erinnerungen schwelgen, weiß, wie man vor 30 Jahren war, welche Stolpersteine man überwunden hat. Egal, wie sehr man längst kein Paar mehr ist, das kriegt man mit niemandem wieder.
Man baut wahrscheinlich auch kein Haus mehr, das geteilte Vermögen wird nie wieder so groß wie das gemeinsame, als Paar "war man wer", getrennt ist man eben einfach in der Wahrnehmung erstmal gescheitert, der Freundeskreis ändert sich ggf...
Da geht und ändert sich ein guter Teil dessen, was einen die letzten Jahr(zehnte) ausmacht.
Dazu bedarf es Mut.

Sich zu trennen bedeutet für mich auch, offen dafür zu sein, sich neue Erinnerungen zu schaffen, allein oder mit einem neuen Partner. Sich diesbezüglich die Stunde Null zu trauen und daran zu glauben, dass diese neuen Erinnerungen genauso wertvoll sein werden wie die alten, nur anders.

Ich stelle in meinem Umkreis fest, dass das für viele nicht vorstellbar ist.
Ob das nun Angst vor der eigenen Courage ist oder einfach der Anspruch, das Investment der Vergangenheit möge nicht umsonst gewesen sein...keine Ahnung.

Bei mancher Goldenen oder Diamantenen Hochzeit der letzten Jahre, denen ich beigewohnt habe, hatte ich den Eindruck, da wird nicht die Liebe gefeiert, sondern werden Präsente für Leidensfähigkeit entgegen genommen.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Ich stelle fest,seit dem mein Nochgatte ausgezogen ist und wir uns nur noch sehen,wenn er kommt zm immer mal wieder ein paar seiner Sachen abzuholen -bis er genug Platz geschaffen hat,un Haus seines Vaters um auch seine Möbel rüberholen zu können,wie freundlich,aufmerksam und liebevoll wir jetzt wieder miteinander umgehen können.Wie wir-jetzt wo der Zwang und der Alltag unseres gemeinsamen Lebens weg sind- locker sind,miteinander wieder unbefangen reden- wir gute Freunde werden,statt Eheleute,die sich angiften oder sich über die jeweiligen Macken des anderen ärgern.
Es beweist uns,dass wir das a)schon viel eher hätten zum sollen,b) es uns BEIDEN wieder gut geht,c) die richtige Entscheidung war und d)wir einander wieder wert-schätzen.
Wir uns gegenseitig wieder bewusst wahrnehmen und zuhören, anschauen und und auch über die gemeinsamen Erlebnisse austauschen ,ohne dem anderen IRGEND ETWAS vorzuwerfen.
Die gesamte Kommunikation läuft auf einer total lockeren ,unverkrampften Ebene ab-undenkbar vorher.
In gewisser Weise ist es jetzt, nach einem Monat der räumlichen Distanz, genauso wie wir uns unsere ursprünglich angedachte Freundschaft Plus vorgestellt haben-nur ohne das Plus.
Enge
******612:
Es ist häufig die Angst, die Unsicherheit über das, was dann kommt, die vor einer Trennung zurück schrecken lässt.
Klar ist grade alles oder vieles doof und eigentlich will man es nicht mehr. Eigentlich ist es unerträglich.
Aber in den meisten Fällen eben auch berechenbar. Probleme, die man zwar nicht löst, aber kennt und sich irgendwie arrangiert. Dann geht man eben fremd für den sexuellen Kick, kotzt sich bei Freund/Freundin (oder hier im Forum) regelmäßig aus, organisiert ein sachliches Nebeneinanderher, umschifft gekonnt alle partnerschaftlichen Problemfelder.

Denn wer garantiert denn, dass es besser wird, nicht nur anders? Keiner. Natürlich nicht. Das ist das Risiko des Lebens, der Preis, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Gerade nach wirklich langjährigen Beziehungen, Kinder groß...diese Erinnerungen, diese vielen Jahre...das wird man in der Form nie wieder haben. Kein neuer Partner kann in diesen Erinnerungen schwelgen, weiß, wie man vor 30 Jahren war, welche Stolpersteine man überwunden hat. Egal, wie sehr man längst kein Paar mehr ist, das kriegt man mit niemandem wieder.
Man baut wahrscheinlich auch kein Haus mehr, das geteilte Vermögen wird nie wieder so groß wie das gemeinsame, als Paar "war man wer", getrennt ist man eben einfach in der Wahrnehmung erstmal gescheitert, der Freundeskreis ändert sich ggf...
Da geht und ändert sich ein guter Teil dessen, was einen die letzten Jahr(zehnte) ausmacht.
Dazu bedarf es Mut.

Sich zu trennen bedeutet für mich auch, offen dafür zu sein, sich neue Erinnerungen zu schaffen, allein oder mit einem neuen Partner. Sich diesbezüglich die Stunde Null zu trauen und daran zu glauben, dass diese neuen Erinnerungen genauso wertvoll sein werden wie die alten, nur anders.

Ich stelle in meinem Umkreis fest, dass das für viele nicht vorstellbar ist.
Ob das nun Angst vor der eigenen Courage ist oder einfach der Anspruch, das Investment der Vergangenheit möge nicht umsonst gewesen sein...keine Ahnung.

Bei mancher Goldenen oder Diamantenen Hochzeit der letzten Jahre, denen ich beigewohnt habe, hatte ich den Eindruck, da wird nicht die Liebe gefeiert, sondern werden Präsente für Leidensfähigkeit entgegen genommen.

Sehr treffend beschrieben.

Der Anspruch, das Investment der Vergangenheit möge nicht umsonst gewesen sein, ist sicher ein wichtiger Aspekt. Im Wirtschaftsleben gibt es einen Spruch dafür: "Gutem Geld schlechtes hinterher werfen."

Enge kann dazu führen (hier gehört das Zitat von Acivaxha hin), dass den Partnern keine Rückzugsmöglichkeiten, Auszeiten zuhause bleiben. Das kann aus einem Verständnis von Partnerschaft herrühren, wo alles nur gemeinsam getan werden soll.
******lin Mann
608 Beiträge
*********_love:
Spannend oder?Wie präsent Geld und Dinge als Preis im Raum stehen.

Dass man mit seinem Leben bezahlt geht häufig total unter.

******e66:
Doch "Ohne Geld keine Musik". Das zeigt sich spätestens dann, wenn die Beziehung mal schlecht läuft und eine Scheidung/Trennung der bessere Weg wäre.

Ich bin auch durch dieses tiefe (finanzielle) Tal gegangen. Unterhalt für Kinder und Anfangs auch für die Ex. Da blieb für einen selbst nur ein Betrag knapp über der (damaligen) Sozialhilfe übrig.

Letztendlich muss aber jeder für sich selbst entscheiden, was der richtige Schritt ist.

...und wenn man sich trennt: Egal wie lange man für diese Entscheidung braucht, nicht jammern, dass es so lange gebraucht hat. Guck nach vorne, nicht nach hinten.

Ich habe mich Anfang dieses Jahres nach 10 1/2 Jahren auch von meiner Partnerin getrennt.
Sie hatte ein schönes Haus, ein schönes Auto und ihr eigenens Einkommen. Aber das war es nicht was mir fehlte.

Was habe ich in den 80'ern Mal in einem Buch gelesen:
"Von einem schönen Teller wird man nicht satt".

******612:
Es ist häufig die Angst, die Unsicherheit über das, was dann kommt, die vor einer Trennung zurück schrecken lässt.

Das hat man unbewußt auch, bevor man eine Beziehung eingeht.

Wer nicht versucht kann auch nicht irren *vielglueck*
******e66 Paar
668 Beiträge
Diesen Thread hier
finde ich einfach unglaublich. Danke allen für diese wunderbare Erfahrung.
Ich weiß nicht, wie man diesen Thread als wunderbare Erfahrung beschreiben kann *nachdenk*

Ich bin einfach nur fassungslos, entsetzt, und traurig darüber, wenn ich hier lese was viele Frauen und auch Männer in ihren Ehen erlebt haben,furchtbar... Und wie sie sich aus dieser Situation herausgelöst haben,wieviel Kraft und Energie das gekostet haben mag, nicht vorstellbar für Jemanden, der dieses noch nicht selbst durchlebt hat...

Niemand sollte so leiden müssen, wie es hier beschrieben wurde... Umso mehr freut es mich für Diejenigen wenn sie jetzt glücklich sind...

Ich habe zum Glück diese Erfahrung, gescheiterte Ehe, nicht durchmachen müssen und bin dafür auch sehr sehr dankbar, aber wenn dem so wäre, dann wäre sie für mich alles, aber bestimmt doch nicht wunderbar *nene* und für den, dem ich davon erzähle, doch auch nicht, denn er steckt ja nicht in dieser Situation..

Ich danke allen, die ihr Herz und ihre Seele geöffnet haben, um Andere an ihrer Geschichte teilhaben zu lassen *herz4* Und das es nach langem Kampf, grenzenloser Wut und Trauer doch noch möglich ist, wieder ein „normales"Leben zu führen,wird bestimmt Einigen hier behilflich sein *ja*

Und Entschuldigung, someone66, falls ich deinen Beitrag falsch interpretiert haben sollte, aber so sehe ich das halt und wollte es gern einmal los werden *g* ...

Aber nun bitte schnell wieder *zumthema*



Schreibt „SIE"
******e66 Paar
668 Beiträge
@mysterious_ni - SIE
*********s_ni:
Ich weiß nicht, wie man diesen Thread als wunderbare Erfahrung beschreiben kann *nachdenk*
...
Und Entschuldigung, someone66, falls ich deinen Beitrag falsch interpretiert haben sollte, aber so sehe ich das halt und wollte es gern einmal los werden *g* ...

Danke für diesen Beitrag. Ja, Du hast mich falsch verstanden - oder besser: "Ich habe mich scheinbar perfekt so ausgedrückt, dass Du es anders verstanden hast, als ich es gemeint habe."

Wie habe ich es gemeint?
Es ist eine wunderbare Erfahrung, hier diese Offenheit, Ehrlichkeit, auch Selbstreflexion wahrzunehmen, zu lesen, wie ehrlich über die eigenen Erfahrungen geschrieben wird. Ja, sicher unter dem Deckmantel eines Nicks, doch das ist schon was Besonderes, finde ich.
Keine Masken mehr, keine Selbstbeweihräucherung, keine bösen und herabwürdigenden Schuldzuweisungen, sondern das Anteil-haben-Lassen an sehr persönlichen - und Ja, oft genug tieftraurigen bzw. sogar erschütternden, Lebensgeschichten.

Ich habe mich zu diesem Thema mit einer wunderbaren, etwas älteren Userin schon ausgetauscht. Sie hat mich zusätzlich die "Augen geöffnet". Und ich werde wohl nicht damit aufhören, diese Ehrlicheit hier zu bemerken, denn dies finde ich - ja, eben - wunderbar angesichts der Verlogenheit, Scheinheiligkeit anderer Teile unserer "alltäglichen Lebenswelt(en) da draußen".

Geschätzte mysterious_ni-SIE, ist das nun noch verwirrender, weniger annehmbar geworden oder doch verständlicher und annehmbarer? *gruebel* *nachdenk* *hutab*
@******e66... Dankeschön für die ausführliche Erklärung *g*... Nachwievor bin ich aber trotzdem der Meinung, erst wenn man etwas selbst erlebt hat, dann kann man über Erfahrungen berichten..

Ein Beispiel:

Nehmen wir mal den BDSM Bereich... Wenn ich so etwas einmal ausprobieren möchte, mir aber unsicher bin, ob ich das schaffe oder nicht weiß wie ich in diese Welt eintauchen kann, dann suche ich Rat in z. B.einem speziellem Forum, belese mich mit einschlägiger Literatur oder tausche mich mit Menschen aus, die in diesem Bereich Ahnung und eben Erfahrung haben...

Nun weiß ich zwar immer noch nicht, WIE es sich anfühlt, weil ich eben diese „Erfahrung " ja noch nicht gemacht habe.. Denn erst wenn ich es auch selbst erlebt habe, dann kann ich doch sagen„Ja, es ist richtig, was ihr gesagt habt, es ist toll", oder aber „nein, also so habe ich es nicht empfunden"... Eben weil ich nun mitreden kann, weil ich weiß wie es ist, wie es sich anfühlt...

Das Gleiche gilt für auch für schwere Krankheiten, wie z.B.Krebs...Da macht mMn Niemand sonst die Erfahrung, außer der Betroffene selbst.. Denn nur er weiß, wie sich Chemo anfühlt usw.. Es seidenn, man ist oder war betroffen, dann erst kann ich mitempfinden...
Und von diesen oben genannten Beispielen gibt es hunderte... Und unter anderem eben auch diese Scheidungsgeschichten hier...

Wenn du es allerdings aus rein philosophischer Sicht betrachtest, dann gebe ich dir uneingeschränkt recht *top* ...

Falls nun weiterhin Diskussionsbedarf bestehen sollte, gern per CM,denn das eigentliche Thema hier ist ja

WANN HABT IHR ENTSCHIEDEN EUCH SCHEIDEN ZU LASSEN


und darum bitte wieder *zumthema*



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