Da hab ich ja was angerichtet.
Da hab ich hier ja was angerichtet, aber ich freue mich über die Beteiligung und die vielen, vielen guten Denkansätze, die geliefert wurden.
Mal vorweg, ich suche mir meine Partnerinnen nicht primär danach aus, dass wir in sexueller Hinsicht wirklich zu 100% übereinstimmen. Da müsste ich bei dem ganzen anderen, was einen Menschen ausmacht, doch zu viele Kompromisse eingehen. Ich weiß nicht einmal, ob das erstrebenswert wäre, eine 100% Übereinstimmung. Vielleicht würde man dann viel weniger neues ausprobieren?
Einiges, was hier mit meinen Ausführungen assoziiert wurde, möchte ich aber doch richtig stellen.
Eine Vorstellung, ein "Tagtraum", ist etwas anderes, als ein genau umzusetzendes Drehbuch. Traum und Realität sind in der Regel nie deckungsgleich. Wer das erwartet, ist in meinen Augen zum Scheitern verurteilt.
Wünsche äußern, ist es etwas anderes, als mal eine Vorstellung zu erzählen.
Viele würden hier auf im JOYclub wahrscheinlich durchaus schildern, wie sie sich selbst befrieden, wenn man sie danach fragt, aber welche Fantasie sie eventuell dabei im Kopf abspielen, wird das genau so einfach erzählt? Die Aussage, dass Fantasien zu teilen als intimer empfunden werden, als mitunter der Sex an sich, ist da ein sehr guter Ansatz, eine Erklärung zu suchen. Danken insofern dafür.
Manchmal schildere ich, wenn die Stimmung in meinen Augen passt, in einer ruhigeren Phase beim Sex gern meiner Partnerin, was mir durch den Kopf geht, wie ich gern weiter machen möchte. Das muss kein BDSM sein, kein wilder Stellungskrieg oder ähnliches, einfach erzählen, wie meine Hände über die Brüste, den Bauch, die Oberschenkelinnenseite streichen, um es danach zu machen, macht mir auch Spaß, und stieß auch bisher nicht auf Ablehnung. Hierbei Vorstellungen oder Träume mal einfließen lassen zu können, würde mir sehr gefallen. Erwartung, Vorfreude und Genuss würden Hand in Hand gehen. Das kann sehr schön sein (im richtigen Moment).
Eine Choreographie auszumalen ist an sich sicherlich spannend, es mag auch Spaß machen, aber wenn man schon beim Tanzen ist, und wenn es kein Formationstanz ist, dann gewinnt das ganze ungemein, wenn man in der Lage ist, sich von der Choreographie zu lösen, zu agieren, zu reagieren, und zu sehen, wohin man auf dem Fluss des miteinander spielens hin gelangt.
Ich mag Abwechslung. Ich würde es als völlig unnötige Einschränkung ansehen, wenn ich immer nur "harten Sex" immer nur "BDSM" (was auch immer der jeweilige sich darunter auch grade vorstellen mag) oder "Kuschelsex" haben sollte. Ich genieße die Bandbreite. Klar habe ich auch, wie wohl (oder hoffentlich) jeder irgendwelche Tabus, aber dazwischen gibt es doch viel Raum zum spielen. Und so, wie mir mal manch Vollbeat ist, schätze ich ein anderes mal die Morgenstimmung von Griek.
In dem Callboy-Thread entstand in mir der Eindruck, als sei es eventuell einfacher, Wünsche einem Fremden gegenüber zu äußern, als jemand vertrautem. Das Problem der größeren Intimität, ebenso wie die Befürchtung, dass es irgendwann gegen einen verwandt werden könnte (einfach weil sich die Wege nicht anschließend trennen), leuchtet mir völlig ein.
Schlechte Erfahrungen sind natürlich ein eben so guter Grund, und es sagt sich viel einfacher, dass man eben nach einem Sturz wieder auf das Pferd steigen sollte, als es tatsächlich auch um zu setzen. Aber die Erfahrungen in der jeweiligen Beziehung sollten einen doch in die Lage versetzen, einzuschätzen, wie der andere Tickt, ob er dazu neigt, sich über erkennbar mühsam offenbarte Intimität und Kernbereiche inneren Verletzlichkeit lustig zu machen und darauf herum zu trampeln. Irgendwie entsteht in mir der Eindruck, dass dies eventuell selbst ein Hemmschuh zu werden scheint. Hm. Muss ich mir wohl mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.