Physischer Orgasmus trotz innerer Ablehnung beim Sex?

Ich kenne das Phänomen im Rahmen von exzessiver Selbstbefriedigung leider allzu gut... mehrfach täglich... :- (...

Die SB sicher nicht im Zustand einer inneren Abwehr geschieht - oder doch?

Oh, genau mein Thema, aber ein verzwicktes, weil ich nicht genau weiß, ob es sich tatsächlich um eine innere Ablehnung handelt.

Ich leide phasenweise unter Hypersexualität und "leiden" ist dabei wortwörtlich gemeint. Das macht keinen Spaß. Anfangs ist es einfach nur ein hoher Sexualtrieb, der auch noch recht gut befriedigt werden kann, wo viel Sex auch viel Spaß macht. Aber manchmal artet es aus in exzessiver Masturbation und dem ständigen Drang nach Sex, ohne dass die Sache an sich oder der Orgasmus auch nur ansatzweise befriedigend wären, weil sich danach eben nicht, wie es sein sollte, ein erleichterndes Gefühl und etwas Ruhe einstellt, sondern der Drang immer auf demselben Level bleibt. Man genießt den Sex nicht, sondern jagt eigentlich nur den Orgasmus. Man hat einen Orgasmus und ist zwei Sekunden danach schon wieder genauso spitz wie vorher.

Dann fängt man an, bei jeder Gelegenheit zu masturbieren (und wenn man es nicht tut, denkt man ständig daran und kann sich nur schwer auf etwas anderes konzentrieren) und wünscht sich irgendwann verzweifelt, dass es einem danach besser geht, sitzt zum Teil mit zusammengebissenen Zähnen und Tränen in den Augen da, weil es irgendwann auch einfach wehtut und diese Lust nicht im Kopf, in den Gedanken, stattfindet, sondern eben ein körperlicher, hormoneller, biochemischer Drang ist. Und nichts davon macht Spaß. Es ist eher wie ein permanentes Jucken, das man nicht in den Griff bekommt, wie ein fetter Mückenstich, der nicht aufhören will zu jucken, egal wie blutig man ihn kratzt.

Und weil in solchen Phasen auch meine Ansprüche an Sexpartner gewaltig in den Keller rasseln, halte ich es nicht für abwegig, dass man dabei auch mit Menschen schlafen würde, die man an sich ablehnt, von denen man nur eben diese Befriedigung will, damit man endlich wieder an was anderes denken kann.

Und würde es helfen,

Zitat Anfang:
....Und weil in solchen Phasen auch meine Ansprüche an Sexpartner gewaltig in den Keller rasseln, halte ich es nicht für abwegig, dass man dabei auch mit Menschen schlafen würde, die man an sich ablehnt, von denen man nur eben diese Befriedigung will, damit man endlich wieder an was anderes denken kann. ...
Zitat Ende:


Wenn schon nicht bei der Verringerung der inneren Abwehr, dann vielleicht wenigstens bei der Befriedigung , dem erleichternden Gefühl danach?

In diesen Phasen (und die sind zum Glück nicht ständig und wenn, dann auch nicht so lange und ich gehe ja auch zum Therapeuten und nehme Medikamente) habe ich keine Befriedigung danach. Ich wünsche es mir nur. Das ist eine Illusion, der man nachjagt. In der Regel fühlt man sich danach noch schlechter, weil man es "mal wieder" getan hat, obwohl man doch wusste, dass es nichts bringt.

Auch ein Realpartner kann dann in diesen Phasen keine "Erlösung" bringen, sie ist nur erhofft.?

Richtig. Mittlerweile vermeide ich es auch, während so einer Phase im speziellen mit meinem Freund zu schlafen, weil das auch einfach unfair ist. Es bringt nichts und er würde sich schlecht dabei fühlen. Außerdem versuche ich, mich dabei zurückzuhalten, um nicht in diesem bescheuerten, unbefriedigenden Kreislauf festzusitzen, auch wenn es trotzdem mal passiert, dass ich an einem Tag über die Maßen viel masturbiere.

Vielen Dank für diese offenen Worte, die von viel innerem Schmerz erzählen!! Gut, dass Du Dir Hilfe gesucht hast!

Ich kenne bzw. kannte solche Phasen auch, nicht so intensiv wie bei Dir, aber immerhin so, dass ich weiß wovon Du sprichst.
Was ich noch kenne: sexuelle Bedürfnisse als eine Art Jucken. Diese kann ich aber jetzt als als rein körperliches Verlangen einordnen. Sie sind aber nicht mehr mit psychischen Spannungen aufgeladen, wie sie das früher waren, deshalb kann ich sehr viel besser abstrahieren und kontrollieren.

So sehr mich Konventionen und meine Sozialisation als "braves Mädchen" heute nicht mehr abhalten können, mit Leuten Sex zu haben, die ich wirklich will, so sehr haben sie mich aber früher tatsächlich davor geschützt, mich einem riskanten Sexualleben hinzugeben. Allerdings haben sie auch dazu geführt, dass ich Sex aus Pflichtgefühl und falschem Verständnis hatte.

Männer können Orgasmen relativ einfach durch Penetration erreichen. Je nach Geilheitsstatus geht das mal schneller oder braucht länger. Wenn ich mal bei einer Frau merke, dass es nicht der Bringer wird, gibt es 2 Möglichkeiten:
a) ich ficke mich aus, z.B. wenn ich geil bin, sie einen tollen
Körper hat etc.
b) oder ich breche ab und gehe.
Beides im Paysex Gang und Gebe und beides ist schon passiert, es macht mir aber keinen Spaß. Wenn sie keinen Bock hat, soll sie es lassen, auf "Körper-zur-Verfügung-stellen" hab ich keinen Bock, das bringt mir nichts. Wenn man aus irgendwelchen Gründen feststellt, dass es doch nicht so passt, kann man es so oder so beenden, sollte auch kein Problem sein. Aber auch ganz ehrlich: sowas ist mir sehr selten passiert.

Nein, wenn ich irgendwie ein ungutes Gefühl dabei habe, habe ich niemals einen Orgasmus.

Und wenn ich eine "Innere Ablehnung" spüren würde, hätte ich gar keinen Sex mit diesem Mann , oder würde abbrechen.
Das tat ich auch schon .

Da ist mir mein Wohlbefinden wieder wichtiger, als seine Befriedigung, tut mir sehr leid.

auf Sex habe ich KEINEN Sex!

Warum sollte ich so gegen mein Wohlbefinden handeln??

Klar, du hast recht. Aber da kriegt man als Mensch, dem das zugestoßen ist, das mulmige Gefühl, einfach nur blöd genug gewesen zu sein. Auch das stimmt irgendwie, aber es ist nicht so einfach und es trifft eben vor allem gerne Menschen, die das Wohlbefinden ihrer Umgebung sehr im Blick haben.

Trotzdem kann es im äußersten Fall mit Lust auf Sex anfangen und mit einem "unfreiwilligen" Orgasmus ohne jede innere Beteiligung enden.

Jene Dame (sie war eine Professionelle), die mich per Cunnilingus in 30 sec zu einem starken Orgasmus befördert hat, an den ich mich aber gar nicht erinnern kann, hat auch meinen Freund innerhalb von kürzester Zeit zum Finale geblasen. Mein Freund sagte, er sei zum ersten Mal aus Angst gekommen, sie sei so grob gewesen. Sprich, die Dame wusste, wie man die Knöpfe drückt, aber nicht, wie man Lust bereitet. Ein klarer Fall eines rein physischen Orgasmus.

Unterschreibe ich.

Du/Ihr wart nicht blöd Frau Olympe...



• könnte sein das die Professionelle an Eurem Tag ...einfach keinen Bock auf Sensibilität hatte und nur 🤑..im Kopf.

Könnte ! .


Denn Ruppigkeit innerhalb einer Partnerschaft ..hab ich selbst an mir beobachten können... der andere Part wollte ständig ..jeden Tag... ! Da hab ich ruppig manchmal ja gesagt ...

und weiss heute ... so mag ich das nicht.

Auweia. Das sticht mich gerade richtig im Herz.

Ich denke, dass es für ihn auch eher verwirrend war.

Feucht zu kommen, weil mann aus der Situation möchte.

War auf jeden Fall meine Wahrnehmung. Deswegen kam es nicht als erfüllender Org in mein Gedächtnis.

Sie konnte etwas, was anderen nicht gelang. War die Überschrift für die Situation für mich.

Ich habe die Erfahrung genau anders herum.
Zu grob, brachte es mir beim AV Schmerzen keinerlei Lust, auch danach wäre an einen Orgasmus niemals zu denken gewesen.

Es gibt den Begriff der Orgastie, d.h. der rein körperlichen Entladung von sexueller Spannung an einem "Höhe"punkt. Diese Entladung kann lustvoll, weniger lustvoll bzw. neutral oder sogar mit Unlust erlebt werden.
Nur wenn die Entladung mit lustvollen Gefühlen verbunden ist, wird diese im engeren Sinne als Orgasmie/Orgasmus bezeichnet.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird hier meist nicht unterschieden, da diese Begriffe nicht allgemein bekann, mMn aber sehr nützlich, sind. Diese Unterscheidung könnte hier die Diskussion erleichtern.
Sexuelles Lusterleben und sexuelle Erregung gehen nicht unbedingt parallel miteinander einher.
Dabei spielen die angewandten Techniken, auch in der Selbstbefriedigung, eine Rolle. Faktoren wie zu grob, mit zu großer Spannung oder Schmerz verbunden, ein Sexualpartner, den man doch nicht wirklich mag usw., wurden ja schon genannt, die dann zwar im Sinne der Orgastie wirksam sind, teilweise das Erleben von wirklicher Lust und Befriedigung aber verhindern.

Persönlich habe ich da schon viele verschiedene Variationen kennengelernt, auch die körperliche Orgastie obwohl ein anderer Teil von mir die "Veranstaltung" gerade ablehnte.

Danke! Ich war gerade ebenfalls an einem ähnlichen Ansatz. Mein Erlebnis war kein Orgasmus.
"Orgasmus wird als ein Höhepunkt emotionaler und körperlicher Reaktionen definiert." Es fehlte mindestens der emotionale Höhepunkt. (Quelle: Mike Kleist: Geheimwissen. Männlicher Multi-Orgasmen)

Mein Problem in der Situation war, dass mir ein Wort für das Erlebte fehlte.

Man lernt nie aus! Danke!!!

Spricht absolut für das bisher Zusammengetragene!
Wahrscheinlich wird eine Frau, auch über den Anus eher keine "Orgastie" erfahren können, sondern "nur" einen Orgasmus. Dort liegen ja keine direkt anzusprechenden Gewebe, im Gegensatz zum Mann. Der Orgasmus der Frau erfolgt bei analer Stimulation ja quasi indirekt. Deshalb sind Schmerzen hier vermutlich ein potentes Verhinderungsmittel.

Dieses Erlebnis meinte ich nicht damit. Eher die erduldete Sexualität in meiner Ehe...

nun ,verheiratet war ich nicht in dieser Partnerschaft ... aber das Gefühl kann ich durchaus nachvollziehen

Als mein Freund damals so schnell diesen "Orgasmus" hatte, bin ich vor Verzweiflung hysterisch geworden, weil dass das erste Mal war, dass er vor meinen Augen bei einer anderen Frau gekommen ist...

Und erst jetzt über diesen Thread hat sich das ungute Gefühl tatsächlich komplett aufgelöst!