Wenn ich mich auf eine Beziehung einlasse, also auf eine Beziehung, ein voreinander bekundetes Miteinander, dann ist in der Regel doch schon ein ganzes Paket an Bedingungen abgearbeitet: Optik, Humor, Weltanschauung, Lebenseinstellung, intellektuelle Kompatibilität, sexuelle Passung usw.
Dann will ich doch den Menschen, so, wie er ist, weil er das verkörpert, was ich will. Umgekehrt natürlich auch.
Die Akzeptanz des Gegenüber ist zu dem Zeitpunkt da und 100%.
Und ich geh mal davon aus, dass er sich tatsächlich gibt und handelt, wie er ist und nicht in eine Rolle schlüpft, damit es passen könnte, die er aber nicht lange durchhält.
Dann zu sagen: wir haben zwar eine Beziehung, aber wir erwarten nichts voneinander? Oder wir erwarten ein Minimum? Was ist ein Minimum in einer Beziehung?
Etwas, das einen AbundanBeischlafpartner man gerade noch abgrenzt zum aktuellen Konstrukt?
Das dürfte sehr individuell sein.
ICH erwarte zB von einer Beziehung Wertschätzung. Beinhaltet ua nicht belogen zu werden, meine Empfindungen bei Entscheidungen zu berücksichtigen (bzw sie zu hinterfragen, wenn nicht bekannt), mich mitzunehmen in der persönlichen Entwicklung in der Form, dass mit mir darüber kommuniziert wird und ich nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werde, dass ich der Ansprechpartner bin, wenn es gefühlt irgendwie hakt in der Beziehung, dass ich wichtig bin. Wichtig genug, um das alles tun zu wollen.
Das ist eine ganze Menge...und m e i n ganz individuelles Minimum.
Bedingungen wie in einem deiner ersten Beiträge
• wenn du mich liebst, dann...
• du musst auf jede Nachricht sofort antworten...
halte ich für Pipifax. Das sind mE keine Bedingungen und Erwartungen, sondern Ausdruck von einem Gefühl, in der Wahrnehmung des Partners wohl verloren gegangen zu sein und einen Beweis einzufordern, dass dem nicht so ist.
Das dann derart als Bedingung zu formulieren, statt miteinander über Missempfinden zu reden und zu reflektieren, woran es liegt, halte ich schlicht für unerwachsen.
Eine Partnerschaft eingehen sollte nur der, der bereit ist, Partner zu sein. Dazu wird ja zum Glück keiner gezwungen.