Vorsicht, lang!
1) Du musst mir zeigen, dass ich dir wichtig bin.
2) Wenn ich dich liebe musst du mich mindestens genauso lieben.
3) Wenn ich dir schreibe musst du Antworten.
4) Wenn ich Zeit habe dann musst du auch Zeit haben.
5) Ich will die einzige Frau in deinem Leben sein.
Puh, das sind jetzt aber eher schlechte Beispiele für Bedingungen ...
Ich habe sie der Übersichtlichkeit jetzt mal durchnummeriert, um besser drauf eingehen zu können.
1), 2), 3) und 4) sind im Prinzip automatisch schon raus, weil eine Bedingung, die mit "du musst ..." beginnt, nicht funktionieren kann. Es bedeutet schlicht, dass es jedes Mal passieren muss, und das gibt das Leben schlicht nicht her.
Vor allem 2) passiert nie! Wirklich niemals! Liebe ist grundsätzlich dynamisch! Mal liebt man den eigenen Partner mehr, mal nicht so viel, in besonderen Momenten dann besonders dolle. Und du kannst niemals davon ausgehen, dass der andere in jedem Moment genauso viel empfindet! Vielleicht auch viel genug, aber genauso viel? Never ever.
5) ist deswegen die einzige wirklich ernst zu nehmende Bedingung meines Erachtens.
Die nichts anderes ist als die Bedingung nach Monogamie. "Ich fühle monogam und ich komme mit niemandem klar, der/die es nicht ist". Ist eine legitime Bedingung und eine von wenigen großen Bedingungen, die für eine Beziehung meines Erachtens auch absolut grundlegend ist.
Die anderen grundlegenden Voraussetzungen, damit es überhaupt einen Sinn hat, eine Beziehung einzugehen, sind meines Erachtens folgende:
A) Kinder ja/nein (grundsätzlich - und umso entscheidender, je älter die Beteiligten sind bei Erstbegegnung)
B) Zusammen wohnen ja/nein (auch hier grundsätzlich)
C) Fernbeziehung auf Dauer ja/nein
D) Sex miteinander ja/nein
Der letzte Punkt mag merkwürdig anmuten, es gibt aber tatsächlich Paare, die nie miteinander Sex haben. Klingt besonders hier im Joy komisch
, es gibt sie aber, und man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass sie damit unglücklich sind.
Tja, und dann gibt es noch grundlegende Dinge, die für jemanden wichtig sind, die individuell sind.
Beispiele:
• Küssen ja / nein (das wäre z.B. für mich unverhandelbar: Eine Partnerin, die ich niemals küssen kann oder darf, das kann ich mir echt nicht vorstellen - nicht mal theoretisch. Es würde mir nachhaltig fehlen.)
• BDSM ja / nein (je mehr jemand in diesem Bereich verwurzelt ist, desto mehr wird es K.O.-Kriterium)
• Monogam / Polygam (siehe oben, eins DER entscheidenden Kriterien
• Couchpotatoe oder Welt entdecken (Wer gerne reist und der Partner gar nicht wird wissen was ich hier schreibe ...)
• Körperliche grundsätzliche Attribute (am häufigsten genanntes Beispiel: Dass man "sich riechen" kann. Wenn der eigene Partner stinkt für die eigene Nase, wird es schwierig.)
So. Das sind jetzt sooo viele Bedingungen.
Wer es hier her geschafft hat: Respekt!
Dann kann ich ja einfach mal verraten, dass Liebe trotzdem bedingungslos ist
Denn der Liebe ist das alles egal! Die will den/die andere trotzdem!
Dummerweise ist die nicht das Problem.
Man kann, obwohl man sich abgöttisch liebt, dennoch nicht zusammen passen. Wenn Bedingungen nicht erfüllt werden können, heißt es in erster Linie, dass man nicht zusammen passt!
Es sagt aber nichts, rein gar nichts, über die Liebe aus.
Ich habe eine Trennung (schon viele Jahre her) hinter mir, bei der wir beide uns einig waren, dass wir uns lieben, absolut und ohne Wenn und Aber! Wir aber leider nicht zusammen passen.
Da ein Teil dieser Liebe, die ich für meine "Verflossenen" empfand, immer noch in mir steckt, ich bis heute weiß warum ich mich verliebt hatte (und auch mehr als das) und eine intensive Zuneigung bis heute absolut da ist und ich niemals behaupten würde oder es gar könnte, dass ein Fehler gewesen sei, mich auf diese einzulassen, kann ich guten Gewissens hier schreiben:
Liebe stirbt nie.
Das Herz hat viele Zimmer. Jene der Verflossenen mögen nicht das Wohnzimmer beherbergen. Dennoch sind sie jederzeit als Gast in diesem Haus, für ihr eigenes Zimmer darin, willkommen.