Gescheiterte Kommunikation
Das hat doch aber nichts mit Bedingungen zu tun. Das ist doch einfach eine gescheiterte Kommunikation. Es geht doch nie um diese Alltagsdinge. Da ist doch ein viel größerer Elefant im Raum, den niemand anspricht. Diese Nörgeleien sind doch nur das Ventil. Das ist doch wie bei Jungs im Kindergarten und der Grundschule. Durch Körperlichkeit wird Kontakt gesucht. Da geht es um Aufmerksamkeit, Anerkennung und so vieles mehr, bei gleichzeitiger Unfähigkeit diese Defizite anzusprechen. Es geht auch gar nicht darum, ob sie berechtigt sind. Meist fällt es in sich zusammen, wenn dann endlich ausgesprochen ist, was da zwischen den Partnern stand. Dann wird der Elefant zur Maus.
Reden, Benennen und Ausdrücken von Gedanken und Gefühlen will gelernt sein. Da gehört viel mehr dazu als die richtigen Worte zu finden. Da gehört die Offenheit dazu sich zu reflektieren und auf sich selbst zu sehen. Da gehört die Offenheit dazu das Problem bei sich selbst zu suchen. Der Partner kann dabei helfen, indem er lernt zuzuhören. Zuhören ist noch schwerer als Reden. Man braucht Aufmerksamkeit, echtes Interesse, Empathie und ganz viel Geduld.
Meist fehlt einfach das Vertrauen zwischen den Menschen. Die Verliebtheit verdeckt das bis zu zwei Jahre (bei mir reicht das meist nur 4-5 Monate). Wenn aber mindestens einer der Partner in der Zeit nicht gelernt hat dem anderen so zu vertrauen, dass man sich selbst offenbaren kann, dann ist die Beziehung meist sowieso gescheitert. Da hilft dann auch keine Kommunikation mehr. Völlig egal, ob dieses Vertrauensdefizit in der eigenen Vergangenheit des Partners liegt (Papa- oder Mama-Issues) oder ob es ganz reale Gründe für das Misstrauen gibt.
Aber eine Lösung ist es nicht - Bedingungen zu verteufeln, sondern Reden und Zuhören zu lernen, oder an den eigenen emotionalen Leichen im Keller zu arbeiten.