Es ist tatsächlich erst mal Definitionssache, was man denn nun "24/7" nennen möchte. Aber ich denke, ich verstehe da was ähnliches drunter wie du, lieber TE. Für mich bedeutet es, dass das Machtgefälle immer da ist. Es wird nicht immer genutzt, aber es ist da.
Das Wort "Reiz" triff es auch nicht ganz, weil... es geht in dieser Form nicht um einen zusätzlichen sexuellen Kick. (Wobei es das natürlich auch gibt, keine Frage). Es geht mehr um ein grundsätzliches Gefühl, einen Lebens-Stil, eine Lebenseinstellung.
Natürlich gibt es auch Paare, die einfach gelegentlich ein paar sexuelle Spielereien in den Alltag einbauen. Oder Sub auch ihre komplettes sexuelles Bestimmungsrecht an Dom abgibt. Das ist dann ggf. tatsächlich einfach ein zusätzlicher kleiner Kick, um den schnöden Alltag ein wenig zu durchbrechen. Wobei die Beweggründe und Gefühle dabei ja auch immer bei jedem anders sind. Das kann dir sicher jemand besser erklären, der das lebt.
Was ist das bedondere , das schöne daran teilweise auch Allrags Entscheidungen abzugeben ?
Es gibt Führungspersönlichkeiten und es gibt Menschen, die gerne folgen. Das ist ganz natürlich. Ich für meinen Teil bin grundsätzlich, vom Wesen her, eher devot. Das hat mit der sexuellen Neigung erst mal noch nichts zu tun, sondern ist einfach ein Charakterzug wie jeder andere. Ich richte mich gerne nach anderen und nehme mich zurück, wenn ich merke, dass meinem Gegenüber etwas wichtig ist.
Die sexuelle Neigung kann das aber in gewisser Weise dem Partner gegenüber "verstärken" (trifft es nicht so recht, aber ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll). Ich hab mich auch in Vanilla-Beziehungen lieber untergeordnet und meinen Partenr bestimmen lassen. Nicht alles und immer, aber so tendenziell. In Vanilla-Beziehungen ist das aber oft unbwusst, ohne Plan und nicht unbedingt immer toll. Für mich ist es daher nur logisch, mit einem Partner ganz bewusst ein Machtgefälle im Alltag zu haben. Und zwar so, dass wir beide darin unsere Erfüllung finden.
Mein Dom entscheidet da, wo ihm etwas wichtig ist. Ich möchte ja gefallen. Und es erfüllt mich mit Freude, Dinge für ihn zu tun. Oder zu wissen, dass er gut findet, was ich tu. Mir zeigt es, dass ich ihm wichtig bin, dass er sich um mich kümmert. Vieles dreht sich auch um mein Wohl, zB dass ich mehr trinken soll, wenn ich da mal wieder zu nachlässig bin.
Ich könnte mir nie vorstellen meine Frau fragen zu müssen ob und wann ich mich mit Freunden treffen darf . Sowas wird hier aber teileise berichtet.
Zum einen sind Sozialkontakte in vielen 24/7-Beziehungen außen vor. 24/7 gibt ja nur den Zeitrahmen vor, aber nicht die Bereiche.
Zum anderen ist das auch eine Frage des Vertrauens. Ich konnte mir früher auch sehr viel nicht vorstellen. Aber jetzt, wo ich in einer 24/7-Beziehung lebe, wünsche ich mir vieles davon explizit. Das kam aber auch erst so nach und nach.
Und ist es nicht auch anstrengend für den dominanten Part alle Entscheidungen für den Partner mit zu treffen ?
Nein. Wenn es anstrengend ist, muss er ja auch nicht ALLE Entscheidungen treffen. Sonder nur so viel, wie es sich für ihn gut und richtig anfühlt.
Ein dominanter Mensch möchte ja die Kontrolle haben, möchte führen und möchte auch Entscheidungen treffen. Wie sehr und in welcher Form ist natürlich sehr individuell. Aber du kennst doch sicher aus Schule/Studium/Beruf solche Menschen, die in einem Team immer wieder das Steuer übernehmen und wie selbstverständlich zum Teamleiter werden. Es steckt in ihnen, sie machen das gerne, sie gehen darin auf. So ist das auch beim dominanten Part in einer 24/7-Beziehung.
Für MICH als Sub wäre es natürlich anstrengend, die KOntrolle über einen Menschen zu haben. Für mich ist aber auch Augenhöhe in gewisser Weise anstrengend, weil das nicht wirklich meinem Wesen entspricht.
So unterschiedlich sind wir Menschen