Episode 2: Richards Jagdhütte
Als armer Student war ich immer auf der Suche nach günstigen Parties. Meine zweite Freundin hatte so einiges auf dem Kerbholz, mit ihr war jedes Wochenende wie Springbreak. Zusammen lernten wir ein paar Swingerclubs von innen kennen und hatten schließlich das erste Joyclub-Profil. Meine zukünftige Frau Lena hatte ebenfalls den Spaß an der Erotik und den Joy für sich entdeckt. Wir schrieben und telefonierten viel. Sie wohnte leider damals 400 km weit entfernt und beide hatten zu wenig Geld für halbwegs regelmäßige Treffen. Ein bis zwei mal im Jahr bekam ich ein Auto oder ein Bahnticket, um einen scheinbaren Abifreund in ihrer Stadt zu besuchen. Eine solche Fernbeziehung wollten wir aber beide nicht eingehen.
Nach dem Studium fand ich ausgerechnet in Lenas Stadt den für mich perfekten Job. Die Wohnungssuche gestaltete sich schwierig. Die Firma hatte mir für die ersten drei Monate ein Hotelzimmer zu Verfügung gestellt, in dem ich exakt eine Nacht verbrachte. Nach nicht mal zwei Wochen zog auch der Rest meines Koffers mit in Lenas 35 m²-Appartement und ich stornierte das Hotel. Wir hatten Glück, dass die Immobilienfirma von unserem Freund Richard uns kaum einen Monat später eine einzugsbereite, innenstadtnahe 60 m²-Wohnung zu Verfügung stellen konnte. Irgendwer war zu unserem Glück in letzter Sekunde abgesprungen.
Richard entstammt einer sehr angesehenen Bankier-Familie. Seit Vater ist zwar formell noch der wichtigste Mann in der Privatbank, aber sehr viele wichtige Aufgaben hat Richard schon übernommen, wie z. B. die zeitintensive Betreuung der allerwichtigsten Kunden. Dies beinhaltet auch die Anwesenheit zu den wichtigsten Anlässen im Golfclub. Richard ist begeisterter Triathlet und hat einen aus Sicht der meisten Frauen perfekten Körper. Selten, dass sich eine Frau nicht nach ihm umdreht... Er sagt immer wieder scherzhaft, dass er mehr Golf spielen wird, wenn es mit dem Sex nicht mehr läuft, aber dennoch hat er von allen Amateuren im Club das geringste Handicap. Nach dem Studium konnte er ins Familiengeschäft einsteigen. Ich lernte das verlobte Paar auf Richards legendären geheimen privatem Swingerparties in der alten Jagdhütte kennen. Lena gehörte schon vorher zum Freundeskreis, der dort feierte. Nachdem ich mit Lena zusammen kam, wurde auch ich direkt mit eingeladen und fand super Anschluss.
Wann immer es ging, trafen Richard und ich uns zum gemeinsamen Mittagessen in unserem Stammlokal zwischen seinem repräsentativen Firmensitz und dem Bürokomplex, in dem ich arbeite. Er hatte in den letzten Monaten extrem viel Stress, hatte wenig Zeit für seine Hobbys und kam auch nicht dazu, sich wenigstens ein paar Minuten im Monat für jeden der 300 Mitarbeiter der Firmengruppe nehmen zu können. Zum Beispiel wurde die neue IT-Sicherheitsexpertin komplett ohne seine Beteiligung eingestellt. Nach einer Sicherheits-Panne, die an die Öffentlichkeit gelangte, war dies die mit Abstand wichtigste Personalie im Haus. Aber er hatte keine Zeit gefunden, diese Judith kennen zu lernen, zumal sie ihr Büro nun auch im Verwaltungsgebäude außerhalb der Innenstadt hatte.
Richard begann nachdem der größte Stress überwunden war langsam, auch privat wieder aufzublühen. Unlängst gab es endlich mal wieder eine dieser geilen Parties in der Jagdhütte. Er war seit einigen Jahren der begehrteste Junggeselle der Stadt. Dies bekam Judith zwar auch mit, aber im Gegensatz zu ihren hysterischen Kolleginnen machte sie sich nichts aus solchen Luftschlössern. Den Leitsatz "don't fuck the company" konnte sie erst nach einer sehr schlechten Erfahrung so richtig verstehen, wenngleich sie das auch nicht felsenfest verinnerlichte. Nach einer Beziehung war ihr eh gerade nicht. Die 60jährige Kollegin, die Richard schon von kleinauf kennt, meinte, dass Sie und Richard gut zusammen passen würden. "Ach quatsch" erwiederte Judith.
Drei Tage nach meinem Abitreffen hatten Richard und ich auch mal wieder Zeit für ein gemeinsames Mittagessen. Er nickte anerkennend, als er im Groben den Verlauf des Abends geschildert bekam. Dass es sich bei meiner Judith um seine Angestellte handeln könnte, kam ihn jedoch nicht in den Sinn. Lena und ich hatten auch schon daran gedacht, Judith und Richard bekannt zu machen. So schlug ich Richard vor, doch mal bei nächst bester Gelegenheit zum Abendessen bei uns zu Hause vorbei zu schauen. Er hatte schon Freitag Zeit und wir machten das fest. Ich telefonierte auf dem Rückweg ins Büro kurz mit Judith, ob Sie auch kommen und gute Freunde von uns kennen lernen wollen würde. Auch Judith sagte gerne zu, ohne genau wissen zu wollen, wer genau dabei ist. Richards und unsere besten Freunde sagten auch erst zu, mussten aber leider noch kurz vorher passen.
Also waren wir zu viert. Judith kam fünfzehn Minuten vor Richard, der noch im Büro aufgehalten wurde. So konnten sich die beiden Frauen schon einmal bekannt machen. Es schellte und Richard betrat die Wohnung. Beide wussten sofort Bescheid. Judith hatte auf allen möglichen Dokumenten und Internetseiten Richards Gesicht gesehen und verfolgte die Medien, Richard konnte sich zwar nicht an den Namen, aber sehr wohl an das hübsche Bewerbungsfoto erinnern, als er die vCard der neue eingestellten Mitarbeiterin kurz öffnete und in seinen Kontakten speicherte. Die Situation war beiden erst unangenehm, ein Lächeln brach jedoch schnell das Eis.
Beim Essen unterhielten wir uns über alles Mögliche. Judith ist eine begeisterte Mountain-Bikerin, kannte bei uns aber noch gar keine geeigneten Strecken. Wir hatten alle Samstag Zeit und verabredeten uns für eine Fahrradtour von der Jagdhütte aus. Ob ihr im Keller verstaubtes Fahrrad überhaupt fahrtüchtig wäre? Die Reifen waren jedenfalls total platt. Richard machte ihr sofort für den Samstag morgen einen Eiltermin beim Fahrradschrauber seines Vertrauens. Dessen Werkstatt war praktischerweise nur 5 Gehminuten von Judiths Wohnung entfernt.
Innerhalb einer halben Stunde war alles überprüft, geölt und eingestellt. Richard holte sie mit dem Van ab und wir trafen uns an der Jagdhütte. Wir hatten alle eher funktionale Radklamotten an. Sowohl durch die Leggins der beiden Frauen als auch durch die Radsporthosen der Herren zeichneten sich so einige pikante Details ab. Die ersten gierigen Blicke wanderten zwischen uns Vieren.
Auf etwa der Hälfte der etwa 60 km langen Strecke machten wir die große Pause in unserer Lieblings-Lichtung. Diese liegt etwas versteckt und ist vom Weg überhaupt nicht zu sehen. Ideal für Outdoor-Aktivitäten, wie wir schon mehrmals feststellen konnten. Die mitgebrachten Decken wurden ausgebreitet und nach einer Stärkung sonnten wir uns nackig. Die Sonnencreme wurde zärtlich einmassiert. Dass Richard dabei die Berührungen von Judith und Lena genoss, konnte man hören und sehen. Die beiden Frauen wurden von drei Personen gleichzeitig eingecremt, auch da bekam jeder Anwesende die Erregung zu spüren. Aber wir bleiben artig und sonnten uns nur.
Zurück an der Jagdhütte wurden die Fahrräder verstaut und alle sprangen gleichzeitig unter die Dusche. Die Jagdhütte ist größer als viele Einfamilienhäuser, hat oben drei Schlafzimmer und einem Anbau, in dem sich neben den Sanitäreinrichtungen noch eine große Sauna, ein Tauchbecken und eben auch eine große Dusche für mehrere Personen befinden. Richard hatte die Hütte von seinem Großvater geerbt, der diese noch für die Jagd benutzte. In der großen Tafel aus massiver Eiche im Hauptraum konnten 30 Jäger gleichzeitig Platz nehmen und die erfolgreiche Jagd begießen. Drumherum war noch viel Platz, es sollen mit weiteren Tischen oft auch bis zu 100 Jäger dort gefeiert haben sollen. Vor unserer Zeit wurden die Hirschgeweihe und der ganze andere Mief entsorgt und die Jagdhütte auf den neuesten Stand gebracht. Einzig der massive Tisch blieb und erstrahlte im neuen Glanze. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich nun eine kleine Bar, eine große Spielwiese, so etwa 2 x 6 m und diverse andere Vergnügungsmöglichkeiten.
Unter der Dusche half man sich gegenseitig beim einseifen. Aber schon bald brachte Richards Stamm-Caterer ein tolles Abendessen. Richard band sich schnell ein Handtuch um und wies seinen guten Bekannten rein. In der Bar befandet sich selbstverständlich eine große Getränkeauswahl. Seine Perfektion bis ins letzte Detail beeindruckte uns immer wieder aufs Neue.
Für das Essen setzten wir uns lediglich auf die Handtücher. Die Atmosphäre im Raum knisterte ungemein und sollte sich erst in einem heftigen Gewitter auf der Spielwiese entladen. Spät abends gingen wir alle in die Schlafzimmer, Richard zusammen mit Judith, Lena zusammen mit mir, und schliefen bald ein. Am nächsten morgen wurden wir durch Sexgeräusche aus dem Nachbarraum geweckt und hatten auch selber unseren Spaß. Nach einem gemeinsamen Frühstück fuhren alle vollkommen zufrieden nach Hause.
Montag morgens ging Judith mit einem Strahlen ins Büro, welches man bei ihr nur sehr selten sah. Dies fiel allen auf, und es wurde gefragt, was der Grund sei. Sie sagte vage, dass Sie jemanden kennen gelernt hätte, wisse aber nicht, ob wirklich was draus wird. In ihrem Kalender war auf einmal ein Besprechungstermin für 9:00 Uhr eingetragen. Der Juniorchef hatte einen eher unwichtigen Termin delegiert, um nach Wochen mal wieder persönlich bei den Mitarbeitern im Bürogebäude außerhalb vorbei zu schauen und die IT-Sicherheitsexpertin kennen zu lernen. Es gäbe so einiges zu besprechen...