Die Nebel von Avalon
Ein lehrreicher Schwank aus meiner Jugend:
Mein Liebster brachte Trockeneis von der Arbeit mit, und wir beschlossen spontan, einen mystischen Abend einzulegen:
Großer, möbelleerer Raum, nur ein paar Kissen und Decken auf dem Boden. Ein paar Leuchter verteilt und ein Meer an Teelichtern. Dann noch atmosphärisch-keltische Musik an, eine große Schüssel Wasser in die Raummitte und da rein das Trockeneis. Der Raum füllte sich mit irrlichterndem Nebel. Genial.
Während wir mysthisch übereinander herfielen, machte ich zu meiner Beunruhigung folgende Beobachtung:
Ich: "Duhu?!"
Er: "*brunft*"
Ich: "Da ist grad ne Kerze ausgegangen."
Er: "*brunft*"
Ich: "Noch eine. Komisch. Alle Kerzen auf dem Boden sind aus."
Er: "? Jetzt entspann dich doch mal *brunft*"
Ich: "Die Kerzen oben brennen noch. Ist Stickstoff eigentlich schwerer als Luft?"
Er:
brunftunterbrech
Wir: springen auf, sprinten zu allen erreichbaren Fenstern und reißen sie weit auf.
Sonst wären wir noch zu einer Yuccapalme geworden: Zwei Menschen in der Blüte ihrer Jahre, im Liebesspiel verkeilt - und tot.
Und die Moral von der Geschichte: Mädels, paßt auf in Chemie. Mädels, werdet hellhörig, wenn ein Mann behauptet, ihr wäret unentspannt. Und, Mädels, wenn ihr mit Stickstoff experimentiert, seht zu, dass ihr oben seid.