Ei ei ei
Ein Taubstummer und ein Blinder sitzen auf einer Parkbank und beschreiben sich gegenseitig den Sonnenuntergang.... so kommts mir fast vor.
In der blauen Ecke: Isabeau. Streiterin für Normalität, unfertig in Technik und Handhabung aber mit dem Löwenherz einer Kriegerin.
In der roten Ecke: Die JCler. Klug, technisch perfekt, erfahren, tolerant aber manchmal taub.
Klar war das Urposting unglücklich. Klar war es absoluter Oberschwachsinn und reinrassige Feigheit, eine "Neigung", so es denn eine war, zu verheimlichen. Und vollkommen klar auch, dass da Wunden bleiben. Und verletzte oder angeschossene Raubtiere sind umso gefährlicher.
Zwischendurch bemerkt: Was regt euch denn auf? Klar bin ich pervers. Und wenn mich jemand pervers nennt, warum sollte ich betroffen sein? Ist doch nur die Wahrheit. Und ob man es jetzt abnormal, deviation oder pervers nennt, ist doch völlig wurscht. Und das Wort Fehlleitung klingt eher nach einem verkehrstechnischen Problem auf Landstrassen. Und somit amüsant.
Das ist nicht der Haken. Sondern eher das, was zwischen den Zeilen zu lesen ist. Diese Erschütterung bis ins tiefste Mark, die Verletzung, die immer noch blutet, Scheidung hin oder her. Diese tiefe irreversible Zerrissenheit zwischen morbidem Interesse der dunklen Seite gegenüber und der Schutzfunktion "Normalität", die ohnehin jeder für sich definiert.
Der mutige Versuch, eine Wunde zu thematisieren um entweder schlüssige Antworten zu bekommen oder die eigene Einstellung zu verwerfen oder sie bestätigt zu sehen ist doch mehr als okay.
Und klar, die Würger oder wie ich sie liebevoll nenne: Strangulierer.... fein. Nicht meine Baustelle, aber okay. Kaviar naja.... meine Nase würde da auf keinen Fall mitspielen.
Aber Natursekt? Hey.... Carmen Thomas hat zweifelsfrei bewiesen dass das stinkende Zoich heilende Wirkung auf das Immunsystem hat! Wenn man also bei der Gesundwerdung oder Prophylaxe noch Spaß haben kann, wow....
Nicht auszudenken wenn bekannt würde, dass, äße man Kaviar, dadurch abstehende Ohren geheilt werden könnten oder Fußpilz weg wäre oder sich das Blutbild eines Leukämiepatienten um 70% bessern würde! Was dann? Mahlzeit, n Schluck Senf dazu?
Naja wie gesagt, nicht mein Ding. Aber egal, nicht vom Thema abweichen, eine kleine satirische Irritation, sprich sprachliche Perversion wird ja erlaubt sein.
Zum eigentlichen Thema. Ich vermute fast, da werden 2 Ebenen vertauscht oder übersehen. Wenn 2 Menschen zusammen kommen und von vornherein offen und ehrlich über Themen wie abweichendes Verhalten von der genormten Struktur zur Sprache bringen, ist alles okay. Und das heißt ja nicht, dass nicht im Laufe der Beziehung einer der beiden Partner eine Erfahrung machen könnte, die ein besonderes oder abweichendes Verhalten zu Tage fördert, das zuvor unerkannt im Verborgenen ruhte.
Die Frage ist: wie geht man damit um?
Punkt oder Ebene 2 wäre dann: Das Verheimlichen bestimmter Dinge, wie es dir passiert ist, Isabeau, und vom Partner dann kalt und unvorbereitet abgeduscht zu werden. Das ist Feigheit und Hinterfotzigkeit in Reinkultur und wäre auch für mich ein Grund, die Beziehung zumindest zu überdenken. Wenn aber dann miefelige Matratzen dazukommen, faule Ausreden und ein absoluter Widerborst, sich in ärztliche Behandlung zu begeben, muss ich sagen: Blödrespekt. Ein neues Wort, weil ich meine Empfindungen nicht anders ausdrücken kann. Einerseits Respekt vor der Tatsache, dass du das so lange toleriert oder erduldet hast, blöd, weil du nicht stark genug oder konsequent genug warst, dein RECHT einzufordern.
Es ist wie es ist, das Thema ist durch, du bist solo. Sicherlich mag nach den Eingangszeilen der Eindruck entstanden sein, dass du auf einem persönlichen Feldzug bist, aber die vielen lieben netten Leutz hier haben dazu etwas geschrieben und du hast ausreichend versucht, deinen Standpunkt zu erklären.
Was bleibt übrig? Der Umgang mit der Tatsache,was man tun kann/soll/darf/muss, wenn man IN einer Beziehung vor eine Tatsache gestellt wird, die man persönlich als eklig und verwerflich hält?
Eine individuelle Frage auf die es mit Sicherheit keine wirkliche Antwort gibt. Klar muss man, so einem an der Beziehung liegt, das Thema auf den Tisch bringen und ausdiskutieren. Und wenn es dann nicht mehr geht oder unerträglich wird, wenn man den Respekt vor dem Partner verloren hat und die Liebe futsch ist..... den konsequenten Schritt gehen. Wurde man zudem getäuscht und die Wunde immer tiefer aufgerissen, dann entsteht ein wirkliches Problem. Und es tut mir leid, ich kann als jemand, der aufgrund seiner Neigung in der Tat psychologischen Rat wahrgenommen hat, sagen: Diese Verletzungen gehören in professionelle Hände.
Denn was würde passieren, wenn da nicht jemand wäre, den man konsultieren kann und der leidenschaftslos und vorurteilsfrei hilft? Die Mauern werden dicker und stärker und bald erkennt man sich selbst nicht mehr, wird verbiestert und verbittert und kehrt dem Leben an sich den Rücken, weil man keine Farben mehr sieht.
So geschehen 1994 in Norddeutschland. Der Patient war ich. Das Ergebnis: Eintrag in die Krankenakte: F 65.5 als Diagnose. Massnahmen zur Therapie: Nicht erforderlich.
Und es war wesentlich weniger schlimm, als das Hirnkino zuvor.
Lass dir helfen. Sei noch einmal mutig. Tu es für dich, denn du bist es dir wert. Nicht wahr?
Tom
PS.: Ach ja. Weißt du was WIRKLICH pervers ist? PIZZA MIT WÜRSTCHENRAND, das ist pervers [u]kotz[/u]