Ich konnte leider nicht alles lesen, deshalb weiss ich nicht , ob es schon erwähnt wurde. Aus meiner Sicht sind die Wechseljahre ein spirituelles Thema. Es geht um Reifung, um Heilung, um endgültiges Erwachsenwerden. Es ist hilfreich, sich das Ganze statt immer nur unter dem Hormonaspekt mal unter dem energetischen Aspekt zu betrachten. Die Wechseljahre sind die Schnittstelle, die Schaltstelle von der ersten Lebenshälfte in die zweite Lebenshälfte. Energetisch gesprochen - ganz gut nachvollziehbar am Chakrenmodell - ist es der Wechsel von den unteren Chakren = den mehr körperlichen Energiezentren in die oberen Chakren = den mehr geistigen Energiezentren. Aus den körperlich fruchtbaren Jahren.....die Möglichkeit, Kinder zu empfangen und zu gebären, was aber auch immer die Verpflichtung mit sich bringt, und jede Menge Arbeit und Verantwortung mit sich bringt, diese Kinder groß zu ziehen, für sie zu sorgen, und einem manchmal die Zeit und die Kraft fehlt noch ausreichend für sich selber zu sorgen........werden die geistig fruchtbaren Jahren, die Jahre der Weisheit, des Verstehens, der Transformation. Es sind die Jahre, wo ich wirklich bei mir selber ankomme, mich wirklich verstehen lerne, nun endlich wirklich für mich! sorgen kann.
Ich glaube, es ist ein fatales Missverständnis bei uns im Westen, dass die Wechseljahre immer als Verlust gesehen werden, als Verlust der Weiblichkeit, der körperlichen Fruchtbarkeit. Dabei ist es so, dass in den körperlich fruchtbaren Jahren auch viel Energie gebunden ist, allein in den körperlichen Zyklusvorgängen, jeden Monat ein Ei zu produzieren, jeden Monat zumindest die theoretische Möglichkeit, ein Kind zu empfangen, jeden Monat ein Abbruch dieser Möglichkeit, jeden Monat eine Blutung....usw. Jeden Monat Gedanken um Verhütung und was wäre wenn......
Mit den Wechseljahren fällt das alles weg.....es wird wahnsinnig viel Energie frei für andere Dinge. Nicht umsonst nennt man die Wechseljahre ja auch die feurigen Jahre, die 'hitzigen' Jahre. Wenn diese frei werdende Energie nun nicht in andere Bahnen, in 'geistigere' Bahnen gelenkt wird, manifestiert sie sich im Körper, bleibt quasi im Körper hängen und macht sich z.B. als Hitzewallungen bemerkbar. Hitzewallungen, die sich ja v.a. am Oberkörper, Brustbereich, Hals und Kopf bemerkbar machen - während die Frau u.U. gleichzeitig am Unterkörper, v.a. im Nierenbereich kalt ist und friert - sind ein Symptom dafür, dass die Energie nicht nach oben in die oberen geistigen, spirituellen Chakren abfliessen kann. Der Weg nach oben geht einmal durch das Herz - höchste Zeit also den Herzschmerz zu heilen und das Herz frei zu machen ;-)), den Weg frei zu machen - und zweitens durch den Hals. Der Hals, das Halschakra ist der Ort der Kommunikation. Auch hier geht es darum, den Weg frei zu machen, nicht mehr runterschlucken, sondern den Mund aufmachen und sagen, was gesagt werden muss....die eigene Wahrheit aussprechen, zu sich selber stehen.....
Ich selber habe mir klar gemacht, dass ich mit fünfzig noch lange nicht 'alt' bin, sondern gerade mal in der Hälfte meines Lebens angekommen bin (die Frauen in meiner Familie sind alle sehr alt geworden) und habe beschlossen, dass meine zweite Lebenshälfte mindestens genau so gut wird wie die erste, oder besser ;-)) Ich habe komplett aufgeräumt, habe eine Beziehung beendet, die nicht mehr befriedigend war. Habe meinen Job gekündigt, eine zweite Ausbildung gemacht und mich beruflich völlig neu aufgestellt, ein eigenes Geschäft gegründet und habe Ideen für mindestens die nächsten zwanzig Jahre. Langweilig wird mir nicht. Und sexuell fühle ich mich seit meinen Fünfzigern freier denn je. Ich habe den besten Sex meines Lebens. Scheiss auf ein paar Falten und graue Haare, ich möchte nicht mehr zwanzig sein :-))
Die Jahre des Übergangs - bei mir ca. 48-52 waren schon holprig. Aber typische Wechseljahrsbeschwerden hatte ich nicht, keine Hitzewallungen oder ähnliches. Meine Monatsblutung hat einfach aufgehört. Von jetzt auf nachher. Eine Zeitlang hatte ich Probleme mit trockenen Schleimhäuten, nicht nur Scheidenschleimhaut, bei mir waren es auch trockene Augen. Und depressive Verstimmungen und Kraftlosigkeit. Ich war fast ein Jahr krank geschrieben. Die Hormone sind schon Achterbahn gefahren, mal hatte ich Östrogenmangel, mal Östrogenüberschuss. Und meine Schilddrüse hat gesponnen, mal Überfunktion, mal Unterfunktion. Ich hatte ca. zwei Jahre Hormonersatztherapie. Ob es wirklich geholfen hat, weiss ich nicht. Ich glaube, mir hat letztendlich die Neuordnung meines Lebens geholfen. Eine Gesprächstherapie hat mir in der Zeit geholfen, alte emotionale Themen anzugehen. Und Yoga und Meditation, um Blockaden aufzulösen, damit die Energien fliessen können. Kundalini Yoga ist dafür am besten geeignet. Als Yogalehrerin betrachte ich das zur Zeit so gehypte Hormonyoga eher kritisch, weil es nur auf die Ankurbelung der Östrogenproduktion abzielt und nicht wirklich für einen Hormonausgleich sorgt. Noch eine Buchempfehlung zum Thema Yoga und Wechseljahre: Anand Martina Seitz, Mit Yoga durch die Wechseljahre: Balance und Vitalität in der neuen Lebensphase. Mit vielen Tipps auch für Ernährung und natürliche Hormontherapie.