Wechseljahre? Ich bin drin, seit 3 Jahren und es ist der Horror,zumindest teilweise, ja und für mein Umfeld wohl auch
So hatte ich mir die Zeit des Umbruchs eigentlich nicht vorgestellt... Klar hatte ich vorher mal was dazu gelesen.. Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Depressionen, Herzrasen und Angstzustände waren nur einige von den Beschwerden die da auf einen zukommen sollen,aber ich dachte immer, dass muss ja nicht mich betreffen... Dachte ich, aber falsch, es traf alles genau so ein, außer die Hitzewallungen von denen blieb ich bis jetzt verschont, suuuper..
Ich weiß, es ist keine Krankheit sondern ein natürlicher Vorgang des Körpers, der jetzt „neue, andere " Wege gehen möchte, ja soll er doch, aber mich dann bitte dabei in Ruhe lassen
Ich fühle mich krank,manchmal, weil nix mehr geht, ich mich oftmals nicht konzentrieren kann, vergesslich bin, Watte im Kopf habe und Niagara Fälle weine, sehr sensibel und dünnhäutig bin, Punkt... Meine Gyn sieht das anders, gab mir ein Buch über die Wechseljahre an die Hand und meinte„da müssen Sie durch".. Toll, ich will nicht lesen, jedenfalls nicht solche Bücher... Lieber was Schönes, am liebsten mit 'ner Tasse Kaffee und irgendetwas Süßem, wie Schokolaaaade oder so
... Geht aber nicht, wg dem Gewicht
.. Diese Zunehmerei macht mich auch mürbe... Trotz gesunder Ernährung und Sport, aber irgendwie führt mein Körper jetzt ein Eigenleben... Es nervt..
Das Leben verändert sich in dieser Zeit enorm, was aber nicht unbedingt mit den WJ zu tun hat... Es trifft halt alles zusammen und das ist eine unglückliche Konstellation... Kinder gehen aus dem Haus(für mich als Glucke besonders hart) und Eltern werden pflegebedürftig, ja und ich stelle mir immer öfter die Frage, wo bleibe ICH bei dem Ganzen? Mir fällt es jetzt echt schwer mich um Mich zu kümmern, auf meine Bedürfnisse und Wünsche, Ziele einzugehen... Das ist ein Prozess und wird sicherlich noch einige Zeit andauern, denke ich...
Einige positive Lichtblicke gibt es schon..
Ich werde gelassener und ruhiger... Ich rege mich nicht mehr so schnell über die blöde Nachbarin auf, oder wenn's an der Kasse mal nicht schnell genug geht... Und auch was andere machen und über mich denken, wird mir zunehmend und schlichtweg gleichgültiger.. Ich schaue immer öfter bei mir.. Wie geht es Mir, was möchte Ich usw...
Es fällt manchmal noch verdammt schwer, aber ich lerne jeden Tag, es wird und darüber freue ich mich
Und was das Sex Leben anbetrifft, da mache ich mir inzwischen auch nicht mehr so den Kopf... Mein Mann ist ebenfalls in der Andropause und versteht meine Sorgen und Probleme diesbezüglich... Wir sind in ständiger Kommunikation und Jeder weiß vom Anderen um dessen Gemütszustand und das ist gut so und hilft...
Ja und irgendwann ist ja diese Zeit der WJ auch vorbei... Darauf freue ich mich schon sehr und mache schon fleißig Pläne mit meinem Lieblingsmenschen, denn wir haben noch viel vor
...
Ich finde es besonders wichtig, die Töchter, wenn man denn welche hat, darauf vorzubereiten was die WJ sind und wie man da am besten durchkommt... Und auch die Söhne ruhig mal mit einbindet... Denn nicht's ist so schlimm wie Unwissenheit... Ich finde es traurig, dass da immer noch nicht so offen drüber gesprochen wird... Aber vielleicht ändert sich ja da mal was, wäre toll,denn Frauen sollten nicht das Gefühl haben, sie wären „krank ", oder „besonders", nur weil es einem durch die Medien und von der Pharmaindustrie so suggeriert wird!
Und egal, wie Frau durch diese Zeit kommt, ob nun so ganz ohne jegliche Zipperlein oder mit dem vollen Programm, ich wünsche Allen viel Zuversicht und Vorfreude auf das neue, andere Leben...
Schließlich haben das Millionen vor uns geschafft, dann schaffen wir das auch
, meint
„SIE"