Unheilfasten (Toxisches Papier Nr. 61)
Wohin nur?Man kennt so wenig
über die Unschärfe von Zeit.
Jeder erneute Versuch
scheinbar ein Siebdruck des Scheiterns.
Gestauchte Parabeln
in den Festspielhäusern des Schweigens.
Trennfugen
ausgekleidet mit dem Besuchsrecht
tauber Gedanken
und der sattsamen Brüche.
Treue verschwendet sich
im bitteren Morgentee
der abgestandenen Gewissheiten.
Dann Kriegsgefangenschaft des Solidarischen
in den Wandelhallen des Vorwurfs.
Ernüchternde Erkenntnis
bei der Wortwahl den Stimmzettel verlegt zu haben.
Hinter der Maske des Arguments
verbirgt sich dann zu oft
die Fratze der Missgunst.
Wie auch erkennen in den Welten des zweifachen Neins?
Nicht den anderen zu sehen, wie er ist,
sondern allenfalls zu sehen, wie er war.
Dann Schweigen.
Gefertigt aus Saumstreifen,
mehr der Vereinnahmung geschuldet als denn der Vereinigung.
Ein Festival ionisierender Beleidigung.
Zu lange gestaut
im Kosmodrom der Eitelkeiten.
Allenfalls eine andere Sicht
des Terrors
der Beiläufigkeit.
Abstandnahme von der einen großen Idee.
Gesammelt in den Reservekanistern gezählter Tage.
Seelen_wanderungen
sollten wohl nicht
den Übergängen
von einem toten Jetzt
in die leere Ewigkeit
vorbehalten bleiben.
© Anchises65