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Ratlos: Wunsch nach Sex mit dem Partner, er will nicht mehr

**********ass65 Mann
118 Beiträge
Ich kann mich in deine Lage (TE) sehr gut reinversetzen, halt nur umgekehrt.
Aber wenn ich nicht mal mehr Lust auf SB hätte, würde ich mir echt mal Gedanken machen....

In sexy Unterwäsche und highheels wurde ich schon entschuldigend stehen gelassen... auf meine Frage morgens im Bett, ob ich ihm etwas gutes tun kann, wurde ich schon öfter abgewiesen, bei dem Versuch durch streicheln der boxershorts nahe zu kommen

Na das müsste mir mal passieren...
Wie kann Man(n) denn da widerstehen???? Oder Kaffee kochen gehen???
*********ellte Frau
8.766 Beiträge
Nach über 20 Jahren Ehe mit wirklich gutem und regelmäßigen Sex ist es mir genauso gegangen. Auch aufgrund von Medikamenten ging bei ihm irgendwann gar nichts mehr und die vielen verführungs Versuche haben nur Frustration gebracht. Am Ende war ich diejenige die an allem Schuld war, aus seiner Sicht, denn obwohl er mir erlaubt hat für Sex einen anderen zu haben war er denn noch sehr gekränkt.
Irgendwann hat er eine Frau kennengelernt der Sex überhaupt nicht wichtig war und wegen der er sich sogar scheiden lassen wollte. Er war da sehr verletzend und hat es so dargestellt als sei ich die Sex besessene und würde deshalb alles kaputt machen. Ich habe mich zum Deppen gemacht und angebiedert und er hat nur darauf rumgetrampelt.

Heute lebe ich wirklich sehr glücklich getrennt was ich schon viel früher hätte tun sollen, allerdings wollte ich das damals der Kinder wegen nicht.

Jetzt so im Rückblick kann ich sagen, ich hätte nichts anders machen können, denn seine Krankheit hat alles verändert und nicht ich. Er zwar auch nicht, aber wenn man nicht schafft damit klarzukommen gemeinsam, sodass beide glücklich und zufrieden sind, dann ist diese Beziehung zu Ende.
Dein Freund scheint glücklich zu sein soweit ihm das möglich ist aber er vergisst dich und das darfst du ihm nicht durchgehen lassen! Dein Glück ist ihm nicht wichtig und das weiß ich aus Erfahrung ganz genau!!!
Die Erfahrung habe ich auch gemacht
Restlos jeder, auf den ich Rücksicht genommen habe, teilweise über Jahre, hat ohne Not, auf mich und meine Bedürfnisse gepfiffen.

In dieser Form findet das für mich nicht mehr statt.

Rücksicht und Geduld ja, aber nur, wenn es auch in meine Richtung eine ganz klare und aufrichtig vorhandene Bewegung gibt. Ich bin keine Maschine, auch ich bin ein fühlender Mensch, auch dann, wenn ich gerade mehr Kraft habe.

Man kann manchmal nichts für seine Probleme. Man kann aber sehr wohl was dafür, wie man damit umgeht.

Wer seine Probleme in das Zentrum seines Lebens stellen möchte, kann das gerne ohne mich tun. Ich bin kein Planet, ich erhebe nicht Probleme zur Sonne, um mich den Rest meines Lebens darum zu kreisen.

Menschen sind wichtig, Dinge nicht, Ideen auch nicht.

In einer Partnerschaft sind zwei Menschen wichtig. Nur dann ist es für mich eine Partnerschaft.

Ist in einer Beziehung einer wichtig und einer nicht, dann ist das für mich Abhängigkeit, aber ganz bestimmt nicht Partnerschaft.
Kenn ich nur zu gut.
Liebe TE.

Genau dieses Leiden unter der Sexlosigkeit hatte ich auch. Hab das auch über Jahre ertragen.
Nun endlich bin ich seit 3 Monaten Single. Befreiend-für mich.


Er hat dann übrigens im Versuch mich zurück zu bekommen erklärt, warum er all diese Intimitäten (Vom Kuscheln, Küssen bis hin zum Sex) abgelehnt hat.
Laut ihm schämte er sich wegen seiner Zähne. Hatte Angst das ich mich ekeln würde ect.
Klar war das nicht schön und es war auch früher nicht schlimm. Ein einziger Gang zum Zahnarzt hätte ihm Einges erspart (ich entsinne mich an soviele Gespräche und Hilferufe meinerseits ihm klar zu machen, dass ich NICHT sexlos leben will und kann......), aber er ging nie hin und ich musste, wie er, dabei zusehen, dass seine Zähne immer schlimmer vom Karies angegriffen werden.
Angebote ihm zum Zahnarzt zu begleiten ect hat er immer ausgeschlagen und das Thema generell vermieden.


Traurig finde ich eigentlich, dass er anscheinend so wenig Vertrauen in mich als Partnerin setzte und mir das nicht früher erzählt hat.
Ich hab jahrelang gedacht, dass ich ein unfassbar häßlicher Mensch sein muss, wenn nicht einmal mein Partner mit mir Sex haben, geschweige denn mich küssen will.



Vielleicht liegt der Grund also an etwas komplett Anderem.
Ich hoffe ihr findet es heraus.
Dir trotzdem viel Kraft und Geduld :*
Oh jeeeh... Da kommt bestimmt ganz viel zusammen bei Euch oder bei ihm, was Euch in diese Situation bringt. Hab die bisherigen Antworten überflogen und ich denke, da waren ne Menge gute Ansätze dabei.

Medikamente, nachlassende Leistungsfähigkeit, Bindungsangst, Therapie - vielleicht ließe sich das auch als Midlife crisis zusammenfassen...

Dein Partner ist in einem Alter, das in verschiedener Hinsicht bei vielen Männern einen Einschnitt darstellt. Eigentlich gibt es gar nix zu Jammern, es ist alles in trockenen Tüchern - beruflich und privat. Doch statt sich nun wohlzufühlen, schleicht sich eine gewisse Unzufriedenheit ein. Im Sport und in anderen Hobbys wird spürbar, dass die Jüngeren mehr Durchhaltevermögen haben, leistungsfähiger sind - so wie es vor kaum 10 Jahren noch bei ihm selbst so war...

Dazu kommt ein uneingestandenes Beleidigtsein mit sich, mit der Welt, mit einfach allem, weil man(n) nun auf ein mal Medikamente braucht, wo doch ein Indianer eigentlich keinen Schmerz kennt, weil eine Therapie sinnvoll erscheint, weil sich eben nicht mehr über den Eigenanteil an kaputtgegangenen Beziehungen und verpassten Chancen hinweggeschummelt werden kann. Und anstatt sich gut zu fühlen, weil man so vernünftig, so groß und toll ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen, schleicht sich eine Unzufriedenheit mit sich und der Welt ein.

Dann ist da noch die Freundin... Süße 15 Jahre jünger, genau das, was bei vielen Geschlechtsgenossen ein Neidfaktor ist. Aber das, was früher mal den Reiz der Altersdifferenz ausmachte, das weltmännische, das Plus an Wissen im Allgemeinen und beim Sex im Besonderen trägt nicht mehr - zum Einen, weil der Vorsprung über die Jahre halt abgefrühstückt und nicht beliebig vermehrbar ist, zum Anderen weil die Schnuckelbiene, die einem früher an den Lippen hing nun selbst eine gestandene Frau geworden ist.

Und statt im Bett dann noch wie in den ersten Jahren ein Feuer zum Lodern zu bringen, schleicht sich auch hier der Alltag, die Gewöhnung ein. Zwar sagt einem jeder Paartherapeut, dass es halt die Zeit ist, zu der die Lust aufhört ein Selbstläufer zu sein und der Umschwung ansteht, echte Arbeit an der Beziehung und an der Lust zu leisten - aber wer will das schon hören? Genau an dem Punkt war vielleicht schon die frühere Beziehung mit einer gleich alten Frau gescheitert, jetzt, mit einer so viel jüngeren Partnerin mit ihrer Lust steht man wieder an dem Punkt...

Bei diesem Sammelsurium an - ohnehin nur halb bewussten - Unzufriedenheiten ist es einfacher, sich gleich ganz zu verweigern, statt zu kämpfen und sich die vielen kleinen Niederlagen einzugestehen, wenn trotz aller Mühe kein fester Stand zu erreichen oder aufrecht zu erhalten ist.

Das sind meine Gedanken dazu. Entstanden aus Beobachtungen im Familien- und Freundeskreis, nicht nur in der eigenen früheren Beziehung.

Die Erfahrung sagt, dass Wenige diese Hürde schaffen,
aber auch, dass die, die einen Weg gefunden haben,
ein besonders gutes, kraftvolles Miteinander leben können.
Ich kenne diese Situation auch.
Genauer erlebe ich sie seit 22 Jahren.

Eine Beziehung besteht für mich aus mehr als nur Sex. Schon richtig. Und dieses andere sind die grossen Pfeiler unserer Beziehung.
Das Druck ausüben schient in der Sache zu liegen. Derjenige der körperlicher ist benötigt einfach mehr Sex.
Der Andere nicht. Dadurch entsteht der Konflikt.

Aus der Erfahrung kann ich sagen, ein richtig ausgebildeter Therapeut ist gut und absolut nötig.
Für euch beide.
Auch muss das Thema Depression geklärt werden, denn oftmals kann dieses zusätzlich ein Problem sein.

Aber ich muss auch ehrlich gestehen, die Situation ändert sich nicht oder nur sehr gering fügig.
Mal gibt es kurzfristige Hochzeiten die von langen Tiefsohlen begleitet werden.

Nun las ich in einem Forum über Devote Männer. Und ich gestehe dieser Gedanke kam mir einfach noch gar nicht.
Von der Tendenz oder dem Wesenszug würde ich meinen Mann entsprechend einordnen.
Ob es das sein kann oder nicht weiss ich nicht. Wie immer ein Versuch mit Irrtum.

Auch aus der Erfahrung kann ich sagen, das Fremdgehen war schrecklich für mich. Denn das ist nicht ein
angestrebtes Lebensmodel. Ich will nicht mit anderen vögeln damit mein Mann wieder mit mir vögelt. Das ist zu paradox für mich.

Darum suche ich Antworten, seit 22 Jahren und Wege daraus.

Aber jeder muss hier für sich seinen Weg finden.
Ich wünsche Dir sehr viel Stärke deinen Weg zu finden, und den Mut ihn auch zu bestreiten.

Claudia
Dieses „mehr als Sex“
Ich unterscheide da gerne die Dinge, die tragen von denen die verstricken.

Bei mangelndem Begehr stellt sich mir die Frage, blockiert da was oder ist da einfach nichts.

Dem kann man sich aber nur dann nähern, wenn man offen ist hinzuschauen und sich zu konfrontieren.

Bei der Suche nach Wahrheit kann es nicht um Meinung gehen.
*********ver73 Mann
103 Beiträge
Komischerweise...
Komischerweise konnte ich das Phänomen (dass der Mann nicht mehr an Sex interessiert ist) schon häufiger in meinem engeren und weiteren Umfeld beobachten. Aus ganz unterschiedlichen Gründen....

... der eine hatte schlicht eine Affäre und das kunstvoll über Monate verborgen
... ein zweiter hat es sexuell gerade noch bis zum gemeinsamen Kind geschafft, dann war "die Luft raus" und die Körperlichkeit der Partnerin irgendwie egal
... einem dritten waren wohl die "Anforderungen", die seitens der Partnerin an ihn gestellt wurden einfach zu viel. Offenbar war er froh, wenn alles erledigt, korrekt, oder was auch immer war und wollte dann nur noch seine Ruhe.

Es gibt offenbar viele Motive zu sexueller Unlust. Ungut wird es dann, wenn der Partner den wahren Grund nicht benennen kann (z.B. oben angesprochene Affäre) oder nicht will. Sei es aus dem vermeintlichen Bedürfnis, die eigene Partnerin nicht verletzten zu wollen und dabei nicht zu erkennen, dass das nicht kommunizieren erst recht verletzend ist. Oder weil der Mann über seine eigene Situation (und damit auch die der Partnerin) gar nicht erst nachdenken will, z.B. weil er insgeheim fürchtet sich eingestehen zu müssen, dass irgendwas gewaltig aus den Fugen geraten ist.

Am Ende kann nur der Partner wirklich aufklären, woran es fehlt. Alles Anbiedern oder zum Deppen machen (wie es eine Vorschreiberin bereits schrieb) bringt am Ende einfach nur eine weiter Erosion der Beziehung. Wenn Kommunikation keinen Erfolg bringt, dann bleiben eingentlich nur zwei Wege. Entweder die eigenen Bedürfnisse, aller Moralapostel zum Trotz, woanders holen oder eben die Beziehung überdenken. Die eigenen Bedürfnisse dauerhaft zu ignorieren führt meiner Meinung nach nur ebenfalls zum Beziehungsende, aber eben wesentlich später. Und eventuell verbunden mit der Frage warum man sich nicht bereits früher getrennt hat.
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