zurück zum "Nein"-Sagen
Es gibt, wie überall, diverse Grautöne. Eine umfassende Antwort gibt es sicher nicht und wäre bestimmt ein tolles Thema für eine Doktorarbeit o.ä. Ich kann also nur von meiner Erfahrung berichten.
Eine Frau, die weiß, was sie will, das artikuliert und danach lebt, wird, wenn sie "nein" sagt, auch "nein" meinen. Diskussionslos und unumstößlich.
Wenn man diesen Thread verfolgt, kann man meinen, dass das bei den meisten Frauen auch der Fall ist. Nur das dem leider nicht so ist.
Ich gehe mal davon aus, dass Frauen, die hier im JC sind, eine Grundeinstellung zu sich und ihrer Sexualität haben und mit Selbstbewusstsein dazu stehen, sonst wären sie sicher hier nicht Mitglied. Die Frage ist aber, wie viele Frauen "draußen" haben das auch?
Bei meiner Arbeit fällt mir immer wieder auf, wie unsicher und unselbständig Frauen - über alle Schichten hinweg - sind. Sehr wenige sind in der Lage, ihre Wünsche oder Ziele zu benennen. Die Frage "Was wollen Sie?" oder die verschärfte Form "Was
genau wollen Sie?" überfordert sehr viele und kann manchmal stundenlange Gespräche nach dem Ziel nach sich ziehen. Die Gründe hierfür sind ungezählt und bei jeder Frau anders. Das wäre bestimmt ein Thema für einen neuen Thread.
Diese Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Person führen dann aber oft dazu, dass "Frau" anderen gefallen will - und sei es nur damit, dass sie niemanden wehtun wollen. Ein "Nein" bedeutet aber Ablehnung, vielleicht so gar Wehtun, was ja wieder nicht gewollt ist.
Ein aus sicherem Impuls heraus gesagtes (und damit auch gemeintes) "Nein" kann auf Nachfrage dann schnell zu einem "Vielleicht" oder sogar ein "Ja" werden - auch wenn die Frau es so gar nicht will. Und das nicht nur gegenüber Männern, sondern eben gegenüber allen Kommunikationspartnern.
Daher mein Aufruf an alle Frauen: Wenn Ihr "Nein" wollt, dann sagt es und bleibt dabei. Und an alle Männer: Akzeptiert das "Nein" ohne jede Diskussion.
Damit dürfte das Zusammenleben wesentlich vereinfacht werden.
Anna